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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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1870 wiederholt wegen Majestäts-
beleidigung und anderer politischen
Vergehen mit Gefängnisstrafe belegt,
entzog er sich der letzten Verurteilung
1878 durch die Flucht nach Genf, ver-
legte 1884 seinen Wohnsitz von Genf
nach Basel, von wo aus er 1885 eine
längere Reise nach England unter-
nahm. Er + in Basel am 10. Septbr.
1887 an einem Schlaganfall. Seit
1873 gab er den "Althannöverschen
Volkskalender" und seit 1876 mit sei-
nem Freunde Paul Müller das kirch-
liche Volksblatt "Unter dem Kreuze"
heraus.

S:

Gedichte, 1848. - Juve-
nilien (Ge.), 1851. - Margareta
(Christlicher R.), 1860. - Singet dem
Herrn! (Geistliche Dn.), 1871. - Aus
der Kinderstube (Lr.), 1871. - Ein-
same Lieder, 1873. - Gegen den
Strom (Zeitgedichte); 1. Band, 1875.
- Hie Welf! (Poetische Bilder aus
Sage, Geschichte und Natur Nieder-
sachsens), 1876. - Trutznachtigall
(Ge.), 1882. - Martin Luther und
seine Mitstreiter (Ge.), 1883. - Der
Jäger von Soest und das wunder-
bare Vogelnest (nach Grimmelshau-
sen bearb.), 1883. - Harfe und Leier
(Lyrische Anthologie, mit K. Barthel);
II, 1854-55. - Verschiedene Biogra-
phien.

*Grote, Paul,

geb. am 2. Dezbr.
1875 in Nordhausen am Harz, absol-
vierte das Realgymnasium und trat
als Lehrling in ein kaufmännisches
Geschäft. Nach mehrjährigem Auf-
enthalte in Darmstadt, Nürnberg u.
München gab er seinen Beruf auf u.
wurde Redakteur für Fachzeitschrif-
ten. Als solcher lebt er in Mühlheim
a. d. Ruhr. Außer einer Reihe von
Novellen und Romanen, die bisher
in Zeitschriften erschienen, veröffent-
lichte er

S:

Lyrisches und Satirisches
(Ge.), 1907 (Sv.). - Der Senator
(R.), 1909 (Sv.).

*Gröteken, Heinrich,

* am 31.
Juli 1836 zu Werden a. d. Ruhr in
der Rheinprovinz, erhielt seine Vor-
[Spaltenumbruch]

Gro
bildung in seiner Vaterstadt und auf
dem Gymnasium zu Münster u. stu-
dierte seit 1855 an der dortigen Aka-
demie Philosophie und katholische
Theologie. Jm Herbst 1858 trat er
in das Priesterseminar zu Köln ein,
erhielt im August 1859 die heiligen
Weihen und bald darauf seine erste
Verwendung im geistlichen Amte zu
Forst bei Aachen. Jm Septbr. 1862
wurde er nach Reindahlen versetzt,
wo er 1864 den Cäcilienverein grün-
dete, der durch Pflege der Musik und
Dichtkunst und durch Förderung sitt-
licher u. intellektueller Bildung viel
Gutes wirkte, kam im Jahre 1873 als
Pfarrer nach Uckeradt und 1890 als
Pfarrer nach Kirchherten, wo er zu-
gleich 1891 Definitor des Dekanats
Bergheim wurde. Hier starb er am
17. Oktober 1896.

S:

Der heilige
Engelbert von Köln (Schsp.), 1880.
2. A. 1900. - Des Siegers Einzug
(Dramat. Spiel f. d. Weihnachtszeit),
1883. 4. A. 1899. - Violus. Zwinger,
der Vogt (2 Lspe.), 1885. - Der Pil-
ger Heimfahrt (Weihnachtssp.), 1894.

*Groth, Ernst Johann,

geb. am
15. Aug. 1859 zu Lauenburg in Pom-
mern, studierte in Berlin, Greifs-
wald u. Paris Geschichte und neuere
Sprachen, erwarb sich 1883 auf
Grund einer historischen Arbeit aus
dem Gebiete des Altenglischen die
Doktorwürde und trat dann in das
höhere Lehramt ein. Er wirkte zuerst
als Gymnasiallehrer in Lauenburg,
seit 1885 als Lehrer am Lehrerinnen-
seminar in Danzig und wurde 1891
Oberlehrer in Leipzig. Hier war er seit
1901 als Prof. und Leiter der Nord-
schule tätig, und wurde 1907 Direk-
tor der 1. städtischen höheren Schule
für Mädchen daselbst. Seit 1888 ist
er ständiger Mitarbeiter u. seit 1897
wissenschaftl. Mitglied der Redaktion
der "Grenzboten" und seit 1887 mit
der Schriftstellerin Franziska Groth,
geb. Apel (s. d.!), vermählt.

S:

Bil-
der aus dem Universitätsleben (No-

*


[Spaltenumbruch]

Gro
1870 wiederholt wegen Majeſtäts-
beleidigung und anderer politiſchen
Vergehen mit Gefängnisſtrafe belegt,
entzog er ſich der letzten Verurteilung
1878 durch die Flucht nach Genf, ver-
legte 1884 ſeinen Wohnſitz von Genf
nach Baſel, von wo aus er 1885 eine
längere Reiſe nach England unter-
nahm. Er † in Baſel am 10. Septbr.
1887 an einem Schlaganfall. Seit
1873 gab er den „Althannöverſchen
Volkskalender“ und ſeit 1876 mit ſei-
nem Freunde Paul Müller das kirch-
liche Volksblatt „Unter dem Kreuze“
heraus.

S:

Gedichte, 1848. – Juve-
nilien (Ge.), 1851. – Margareta
(Chriſtlicher R.), 1860. – Singet dem
Herrn! (Geiſtliche Dn.), 1871. – Aus
der Kinderſtube (Lr.), 1871. – Ein-
ſame Lieder, 1873. – Gegen den
Strom (Zeitgedichte); 1. Band, 1875.
– Hie Welf! (Poetiſche Bilder aus
Sage, Geſchichte und Natur Nieder-
ſachſens), 1876. – Trutznachtigall
(Ge.), 1882. – Martin Luther und
ſeine Mitſtreiter (Ge.), 1883. – Der
Jäger von Soeſt und das wunder-
bare Vogelneſt (nach Grimmelshau-
ſen bearb.), 1883. – Harfe und Leier
(Lyriſche Anthologie, mit K. Barthel);
II, 1854–55. – Verſchiedene Biogra-
phien.

*Grote, Paul,

geb. am 2. Dezbr.
1875 in Nordhauſen am Harz, abſol-
vierte das Realgymnaſium und trat
als Lehrling in ein kaufmänniſches
Geſchäft. Nach mehrjährigem Auf-
enthalte in Darmſtadt, Nürnberg u.
München gab er ſeinen Beruf auf u.
wurde Redakteur für Fachzeitſchrif-
ten. Als ſolcher lebt er in Mühlheim
a. d. Ruhr. Außer einer Reihe von
Novellen und Romanen, die bisher
in Zeitſchriften erſchienen, veröffent-
lichte er

S:

Lyriſches und Satiriſches
(Ge.), 1907 (Sv.). – Der Senator
(R.), 1909 (Sv.).

*Gröteken, Heinrich,

* am 31.
Juli 1836 zu Werden a. d. Ruhr in
der Rheinprovinz, erhielt ſeine Vor-
[Spaltenumbruch]

Gro
bildung in ſeiner Vaterſtadt und auf
dem Gymnaſium zu Münſter u. ſtu-
dierte ſeit 1855 an der dortigen Aka-
demie Philoſophie und katholiſche
Theologie. Jm Herbſt 1858 trat er
in das Prieſterſeminar zu Köln ein,
erhielt im Auguſt 1859 die heiligen
Weihen und bald darauf ſeine erſte
Verwendung im geiſtlichen Amte zu
Forſt bei Aachen. Jm Septbr. 1862
wurde er nach Reindahlen verſetzt,
wo er 1864 den Cäcilienverein grün-
dete, der durch Pflege der Muſik und
Dichtkunſt und durch Förderung ſitt-
licher u. intellektueller Bildung viel
Gutes wirkte, kam im Jahre 1873 als
Pfarrer nach Uckeradt und 1890 als
Pfarrer nach Kirchherten, wo er zu-
gleich 1891 Definitor des Dekanats
Bergheim wurde. Hier ſtarb er am
17. Oktober 1896.

S:

Der heilige
Engelbert von Köln (Schſp.), 1880.
2. A. 1900. – Des Siegers Einzug
(Dramat. Spiel f. d. Weihnachtszeit),
1883. 4. A. 1899. – Violus. Zwinger,
der Vogt (2 Lſpe.), 1885. – Der Pil-
ger Heimfahrt (Weihnachtsſp.), 1894.

*Groth, Ernſt Johann,

geb. am
15. Aug. 1859 zu Lauenburg in Pom-
mern, ſtudierte in Berlin, Greifs-
wald u. Paris Geſchichte und neuere
Sprachen, erwarb ſich 1883 auf
Grund einer hiſtoriſchen Arbeit aus
dem Gebiete des Altengliſchen die
Doktorwürde und trat dann in das
höhere Lehramt ein. Er wirkte zuerſt
als Gymnaſiallehrer in Lauenburg,
ſeit 1885 als Lehrer am Lehrerinnen-
ſeminar in Danzig und wurde 1891
Oberlehrer in Leipzig. Hier war er ſeit
1901 als Prof. und Leiter der Nord-
ſchule tätig, und wurde 1907 Direk-
tor der 1. ſtädtiſchen höheren Schule
für Mädchen daſelbſt. Seit 1888 iſt
er ſtändiger Mitarbeiter u. ſeit 1897
wiſſenſchaftl. Mitglied der Redaktion
der „Grenzboten“ und ſeit 1887 mit
der Schriftſtellerin Franziska Groth,
geb. Apel (ſ. d.!), vermählt.

S:

Bil-
der aus dem Univerſitätsleben (No-

*
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[460/0464] Gro Gro 1870 wiederholt wegen Majeſtäts- beleidigung und anderer politiſchen Vergehen mit Gefängnisſtrafe belegt, entzog er ſich der letzten Verurteilung 1878 durch die Flucht nach Genf, ver- legte 1884 ſeinen Wohnſitz von Genf nach Baſel, von wo aus er 1885 eine längere Reiſe nach England unter- nahm. Er † in Baſel am 10. Septbr. 1887 an einem Schlaganfall. Seit 1873 gab er den „Althannöverſchen Volkskalender“ und ſeit 1876 mit ſei- nem Freunde Paul Müller das kirch- liche Volksblatt „Unter dem Kreuze“ heraus. S: Gedichte, 1848. – Juve- nilien (Ge.), 1851. – Margareta (Chriſtlicher R.), 1860. – Singet dem Herrn! (Geiſtliche Dn.), 1871. – Aus der Kinderſtube (Lr.), 1871. – Ein- ſame Lieder, 1873. – Gegen den Strom (Zeitgedichte); 1. Band, 1875. – Hie Welf! (Poetiſche Bilder aus Sage, Geſchichte und Natur Nieder- ſachſens), 1876. – Trutznachtigall (Ge.), 1882. – Martin Luther und ſeine Mitſtreiter (Ge.), 1883. – Der Jäger von Soeſt und das wunder- bare Vogelneſt (nach Grimmelshau- ſen bearb.), 1883. – Harfe und Leier (Lyriſche Anthologie, mit K. Barthel); II, 1854–55. – Verſchiedene Biogra- phien. *Grote, Paul, geb. am 2. Dezbr. 1875 in Nordhauſen am Harz, abſol- vierte das Realgymnaſium und trat als Lehrling in ein kaufmänniſches Geſchäft. Nach mehrjährigem Auf- enthalte in Darmſtadt, Nürnberg u. München gab er ſeinen Beruf auf u. wurde Redakteur für Fachzeitſchrif- ten. Als ſolcher lebt er in Mühlheim a. d. Ruhr. Außer einer Reihe von Novellen und Romanen, die bisher in Zeitſchriften erſchienen, veröffent- lichte er S: Lyriſches und Satiriſches (Ge.), 1907 (Sv.). – Der Senator (R.), 1909 (Sv.). *Gröteken, Heinrich, * am 31. Juli 1836 zu Werden a. d. Ruhr in der Rheinprovinz, erhielt ſeine Vor- bildung in ſeiner Vaterſtadt und auf dem Gymnaſium zu Münſter u. ſtu- dierte ſeit 1855 an der dortigen Aka- demie Philoſophie und katholiſche Theologie. Jm Herbſt 1858 trat er in das Prieſterſeminar zu Köln ein, erhielt im Auguſt 1859 die heiligen Weihen und bald darauf ſeine erſte Verwendung im geiſtlichen Amte zu Forſt bei Aachen. Jm Septbr. 1862 wurde er nach Reindahlen verſetzt, wo er 1864 den Cäcilienverein grün- dete, der durch Pflege der Muſik und Dichtkunſt und durch Förderung ſitt- licher u. intellektueller Bildung viel Gutes wirkte, kam im Jahre 1873 als Pfarrer nach Uckeradt und 1890 als Pfarrer nach Kirchherten, wo er zu- gleich 1891 Definitor des Dekanats Bergheim wurde. Hier ſtarb er am 17. Oktober 1896. S: Der heilige Engelbert von Köln (Schſp.), 1880. 2. A. 1900. – Des Siegers Einzug (Dramat. Spiel f. d. Weihnachtszeit), 1883. 4. A. 1899. – Violus. Zwinger, der Vogt (2 Lſpe.), 1885. – Der Pil- ger Heimfahrt (Weihnachtsſp.), 1894. *Groth, Ernſt Johann, geb. am 15. Aug. 1859 zu Lauenburg in Pom- mern, ſtudierte in Berlin, Greifs- wald u. Paris Geſchichte und neuere Sprachen, erwarb ſich 1883 auf Grund einer hiſtoriſchen Arbeit aus dem Gebiete des Altengliſchen die Doktorwürde und trat dann in das höhere Lehramt ein. Er wirkte zuerſt als Gymnaſiallehrer in Lauenburg, ſeit 1885 als Lehrer am Lehrerinnen- ſeminar in Danzig und wurde 1891 Oberlehrer in Leipzig. Hier war er ſeit 1901 als Prof. und Leiter der Nord- ſchule tätig, und wurde 1907 Direk- tor der 1. ſtädtiſchen höheren Schule für Mädchen daſelbſt. Seit 1888 iſt er ſtändiger Mitarbeiter u. ſeit 1897 wiſſenſchaftl. Mitglied der Redaktion der „Grenzboten“ und ſeit 1887 mit der Schriftſtellerin Franziska Groth, geb. Apel (ſ. d.!), vermählt. S: Bil- der aus dem Univerſitätsleben (No- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 460. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/464>, abgerufen am 22.12.2024.