sitzender des Vereins für Geschichte u. Altertümer der Grafschaft Mans- feld, seit 1892 stellvertretender Vor- sitzender der Historischen Kommission für die Provinz Sachsen und (seit 1900) für das Herzogtum Anhalt u. gibt seit 1887 die jährlich erscheinen- den "Mansfelder Blätter" heraus. Hier sind zu erwähnen
S:
Sagen der Grafschaft Mansfeld und ihrer Um- gebung, 1880. - Novalis, der Roman- tiker (Ein Erinnerungsblatt), 1901. - Thüringens Sturz (Dram. D.), 1902.
*Großmann, Paul,
geb. am 21. Januar 1865 in Berlin, besuchte bis zum 14. Lebensjahre eine Gemeinde- schule und dann bis zum 17. Jahre eine Fortbildungsschule. Während des Besuchs der letzteren genoß er den Unterricht in der Musik, um sich für diese Kunst auszubilden, doch mußte er wegen Mittellosigkeit der Eltern denselben nach einem halben Jahre wieder aufgeben. Mit 171/2 Jahren trat er als Freiwilliger für 3 Jahre beim Regimentskommando Berlin II ein, wurde im 20. Jnfant.-Reg. in Wittenberg praktisch ausgebildet und dann nach Berlin zurückversetzt. Am 1. Oktbr. 1885 trat er bei den städti- schen Gaswerken in Berlin als Ma- gazingehilfe ein u. wurde am 1. April 1896 als Magazinverwalter ange- stellt; als solcher hat er seinen Wohn- sitz in Mahlsdorf an der Ostbahn. P. ist besonders als Dichter popu- lärer Lieder bekannt geworden, die von den verschiedensten Musikern komponiert wurden. Das Lied "Zwei dunkle Augen" ist z. B. in mehr als 200 000 Exemplaren verbreitet.
S:
Adam an Eva (Ge. eines Verliebten), 1898. - Die tolle Gräfin (Operette, mit Hugo Ganske), 1902. - Kairo (Operette, mit H. Regel), 1902. - Das Bild von St. Marien (O., mit Hugo Ganske), 1904. - Leutnant Schmet- terling (Optte., mit Bruno Decker), 1906. - Moderne Poesie (Anthologie); III, 1898-1900.
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Gro
Großmann, Stefan,
geb. am 18. Mai 1875 in Wien, lebt daselbst, wo er (1902) die "Wiener Arbeiterzeitung" redigiert.
S:
Die Treue (Nn.), 1901. - Die Gasse (Geschn.), 1904. - Der Vogel im Käfig (Schsp.), 1906. - Herz- liche Grüße (Geschn.), 1909.
*Grote,Ludwig,
* am 27. Fe- bruar 1825 zu Husum bei Nienburg an der Weser als der Sohn des dor- tigen Pastors, besuchte seit dem Herbst 1839 das Gymnasium in Verden, studierte seit Ostern 1843 in Göttin- gen und seit Ostern 1845 in Halle Theologie und wurde auf Tholucks Empfehlung 1846 Hauslehrer bei einer Patrizierfamilie in Bern. Nach seiner Rückkehr (1848) Hauslehrer beim Pastor von Tippelskirch in Gie- bichenstein bei Halle, betätigte er sich als fleißiger Mitarbeiter am "Volks- blatt für Stadt und Land", ging nach einer Wanderung durch Süddeutsch- land, die Schweiz und Oberitalien im Herbst 1850 als Hauslehrer zu dem bekannten Liederdichter Spitta nach Wittingen, wo er bis Ostern 1853 blieb, bereitete sich dann im elterlichen Hause zu Blender bei Ver- den auf sein letztes Examen vor und wurde nach dessen Erstehung 1854 als Hospes in das Kloster Loccum aufgenommen, eine Vorbereitungs- stätte tüchtiger junger evangel. Theo- logen Hannovers. Seit 1856 Mit- glied des Predigerseminars in Han- nover und reisender Hilfsprediger, fand er 1859 seine erste Anstellung als Pastor in Päse, von wo er 1865 als Pastor nach Hary bei Bockenem kam. Nach der Einverleibung Han- novers in Preußen trat er als ent- schiedener Gegner sowohl der Union als auch der preußischen Landesregie- rung auf, wurde 1867 seines Amtes entsetzt u. lebte in der Folge in Han- nover, von wo aus er im Jahre 1869 im Auftrage des Königs Georg V. von Hannover die hannöv. Fremden- legion in Frankreich besuchte. Seit
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ſitzender des Vereins für Geſchichte u. Altertümer der Grafſchaft Mans- feld, ſeit 1892 ſtellvertretender Vor- ſitzender der Hiſtoriſchen Kommiſſion für die Provinz Sachſen und (ſeit 1900) für das Herzogtum Anhalt u. gibt ſeit 1887 die jährlich erſcheinen- den „Mansfelder Blätter“ heraus. Hier ſind zu erwähnen
S:
Sagen der Grafſchaft Mansfeld und ihrer Um- gebung, 1880. – Novalis, der Roman- tiker (Ein Erinnerungsblatt), 1901. – Thüringens Sturz (Dram. D.), 1902.
*Großmann, Paul,
geb. am 21. Januar 1865 in Berlin, beſuchte bis zum 14. Lebensjahre eine Gemeinde- ſchule und dann bis zum 17. Jahre eine Fortbildungsſchule. Während des Beſuchs der letzteren genoß er den Unterricht in der Muſik, um ſich für dieſe Kunſt auszubilden, doch mußte er wegen Mittelloſigkeit der Eltern denſelben nach einem halben Jahre wieder aufgeben. Mit 17½ Jahren trat er als Freiwilliger für 3 Jahre beim Regimentskommando Berlin II ein, wurde im 20. Jnfant.-Reg. in Wittenberg praktiſch ausgebildet und dann nach Berlin zurückverſetzt. Am 1. Oktbr. 1885 trat er bei den ſtädti- ſchen Gaswerken in Berlin als Ma- gazingehilfe ein u. wurde am 1. April 1896 als Magazinverwalter ange- ſtellt; als ſolcher hat er ſeinen Wohn- ſitz in Mahlsdorf an der Oſtbahn. P. iſt beſonders als Dichter popu- lärer Lieder bekannt geworden, die von den verſchiedenſten Muſikern komponiert wurden. Das Lied „Zwei dunkle Augen“ iſt z. B. in mehr als 200 000 Exemplaren verbreitet.
S:
Adam an Eva (Ge. eines Verliebten), 1898. – Die tolle Gräfin (Operette, mit Hugo Ganske), 1902. – Kairo (Operette, mit H. Regel), 1902. – Das Bild von St. Marien (O., mit Hugo Ganske), 1904. – Leutnant Schmet- terling (Optte., mit Bruno Decker), 1906. – Moderne Poeſie (Anthologie); III, 1898–1900.
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Großmann, Stefan,
geb. am 18. Mai 1875 in Wien, lebt daſelbſt, wo er (1902) die „Wiener Arbeiterzeitung“ redigiert.
S:
Die Treue (Nn.), 1901. – Die Gaſſe (Geſchn.), 1904. – Der Vogel im Käfig (Schſp.), 1906. – Herz- liche Grüße (Geſchn.), 1909.
*Grote,Ludwig,
* am 27. Fe- bruar 1825 zu Huſum bei Nienburg an der Weſer als der Sohn des dor- tigen Paſtors, beſuchte ſeit dem Herbſt 1839 das Gymnaſium in Verden, ſtudierte ſeit Oſtern 1843 in Göttin- gen und ſeit Oſtern 1845 in Halle Theologie und wurde auf Tholucks Empfehlung 1846 Hauslehrer bei einer Patrizierfamilie in Bern. Nach ſeiner Rückkehr (1848) Hauslehrer beim Paſtor von Tippelskirch in Gie- bichenſtein bei Halle, betätigte er ſich als fleißiger Mitarbeiter am „Volks- blatt für Stadt und Land“, ging nach einer Wanderung durch Süddeutſch- land, die Schweiz und Oberitalien im Herbſt 1850 als Hauslehrer zu dem bekannten Liederdichter Spitta nach Wittingen, wo er bis Oſtern 1853 blieb, bereitete ſich dann im elterlichen Hauſe zu Blender bei Ver- den auf ſein letztes Examen vor und wurde nach deſſen Erſtehung 1854 als Hoſpes in das Kloſter Loccum aufgenommen, eine Vorbereitungs- ſtätte tüchtiger junger evangel. Theo- logen Hannovers. Seit 1856 Mit- glied des Predigerſeminars in Han- nover und reiſender Hilfsprediger, fand er 1859 ſeine erſte Anſtellung als Paſtor in Päſe, von wo er 1865 als Paſtor nach Hary bei Bockenem kam. Nach der Einverleibung Han- novers in Preußen trat er als ent- ſchiedener Gegner ſowohl der Union als auch der preußiſchen Landesregie- rung auf, wurde 1867 ſeines Amtes entſetzt u. lebte in der Folge in Han- nover, von wo aus er im Jahre 1869 im Auftrage des Königs Georg V. von Hannover die hannöv. Fremden- legion in Frankreich beſuchte. Seit
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[459/0463]
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ſitzender des Vereins für Geſchichte
u. Altertümer der Grafſchaft Mans-
feld, ſeit 1892 ſtellvertretender Vor-
ſitzender der Hiſtoriſchen Kommiſſion
für die Provinz Sachſen und (ſeit
1900) für das Herzogtum Anhalt u.
gibt ſeit 1887 die jährlich erſcheinen-
den „Mansfelder Blätter“ heraus.
Hier ſind zu erwähnen
S: Sagen der
Grafſchaft Mansfeld und ihrer Um-
gebung, 1880. – Novalis, der Roman-
tiker (Ein Erinnerungsblatt), 1901. –
Thüringens Sturz (Dram. D.), 1902.
*Großmann, Paul, geb. am 21.
Januar 1865 in Berlin, beſuchte bis
zum 14. Lebensjahre eine Gemeinde-
ſchule und dann bis zum 17. Jahre
eine Fortbildungsſchule. Während
des Beſuchs der letzteren genoß er den
Unterricht in der Muſik, um ſich für
dieſe Kunſt auszubilden, doch mußte
er wegen Mittelloſigkeit der Eltern
denſelben nach einem halben Jahre
wieder aufgeben. Mit 17½ Jahren
trat er als Freiwilliger für 3 Jahre
beim Regimentskommando Berlin II
ein, wurde im 20. Jnfant.-Reg. in
Wittenberg praktiſch ausgebildet und
dann nach Berlin zurückverſetzt. Am
1. Oktbr. 1885 trat er bei den ſtädti-
ſchen Gaswerken in Berlin als Ma-
gazingehilfe ein u. wurde am 1. April
1896 als Magazinverwalter ange-
ſtellt; als ſolcher hat er ſeinen Wohn-
ſitz in Mahlsdorf an der Oſtbahn.
P. iſt beſonders als Dichter popu-
lärer Lieder bekannt geworden, die
von den verſchiedenſten Muſikern
komponiert wurden. Das Lied „Zwei
dunkle Augen“ iſt z. B. in mehr als
200 000 Exemplaren verbreitet.
S:
Adam an Eva (Ge. eines Verliebten),
1898. – Die tolle Gräfin (Operette,
mit Hugo Ganske), 1902. – Kairo
(Operette, mit H. Regel), 1902. – Das
Bild von St. Marien (O., mit Hugo
Ganske), 1904. – Leutnant Schmet-
terling (Optte., mit Bruno Decker),
1906. – Moderne Poeſie (Anthologie);
III, 1898–1900.
Großmann, Stefan, geb. am 18.
Mai 1875 in Wien, lebt daſelbſt, wo er
(1902) die „Wiener Arbeiterzeitung“
redigiert.
S: Die Treue (Nn.), 1901.
– Die Gaſſe (Geſchn.), 1904. – Der
Vogel im Käfig (Schſp.), 1906. – Herz-
liche Grüße (Geſchn.), 1909.
*Grote, Ludwig, * am 27. Fe-
bruar 1825 zu Huſum bei Nienburg
an der Weſer als der Sohn des dor-
tigen Paſtors, beſuchte ſeit dem Herbſt
1839 das Gymnaſium in Verden,
ſtudierte ſeit Oſtern 1843 in Göttin-
gen und ſeit Oſtern 1845 in Halle
Theologie und wurde auf Tholucks
Empfehlung 1846 Hauslehrer bei
einer Patrizierfamilie in Bern. Nach
ſeiner Rückkehr (1848) Hauslehrer
beim Paſtor von Tippelskirch in Gie-
bichenſtein bei Halle, betätigte er ſich
als fleißiger Mitarbeiter am „Volks-
blatt für Stadt und Land“, ging nach
einer Wanderung durch Süddeutſch-
land, die Schweiz und Oberitalien
im Herbſt 1850 als Hauslehrer zu
dem bekannten Liederdichter Spitta
nach Wittingen, wo er bis Oſtern
1853 blieb, bereitete ſich dann im
elterlichen Hauſe zu Blender bei Ver-
den auf ſein letztes Examen vor und
wurde nach deſſen Erſtehung 1854
als Hoſpes in das Kloſter Loccum
aufgenommen, eine Vorbereitungs-
ſtätte tüchtiger junger evangel. Theo-
logen Hannovers. Seit 1856 Mit-
glied des Predigerſeminars in Han-
nover und reiſender Hilfsprediger,
fand er 1859 ſeine erſte Anſtellung
als Paſtor in Päſe, von wo er 1865
als Paſtor nach Hary bei Bockenem
kam. Nach der Einverleibung Han-
novers in Preußen trat er als ent-
ſchiedener Gegner ſowohl der Union
als auch der preußiſchen Landesregie-
rung auf, wurde 1867 ſeines Amtes
entſetzt u. lebte in der Folge in Han-
nover, von wo aus er im Jahre 1869
im Auftrage des Königs Georg V.
von Hannover die hannöv. Fremden-
legion in Frankreich beſuchte. Seit
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 459. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/463>, abgerufen am 22.02.2025.
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