Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Gre München. Hier kam er auch balddurch gleichstrebende Freunde in das literarische Fahrwasser und wurde er 1892 Mitglied der Münchener Schrift- stellervereinigung "Orion". Jm J. 1899 verlegte G. seinen Wohnsitz nach Stuttgart, 1900 nach St. Gallen u. 1901 nach Zürich. S: Knospen (Ge.), *Greußing, Paul, * am 28. Dez. S: Das *Greve, Felix Paul, geb. am 14. Gre des kurz vor dem Eintritt in die Lehrekam ihm der Gedanke an die Mög- lichkeit des Studierens. Nach einigen Jahren sieberhafter Vorbereitung bestand er das Abiturientenexamen am Gymnasium Johanneum in Ham- burg, und obwohl seine Zukunfts- pläne mehr auf das Technische ge- richtet waren, wandte er sich doch dem Studium der alten Sprachen u. der Archäologie zu. Es führte ihn nach Bonn, Paris, London, Rom, Neapel, Griechenland und schließlich nach München, wo er, durch einen bloßen Zufall veranlaßt, seine Tätig- keit als Übersetzer englischer u. fran- zösischer Werke begann. Aus Lässig- keit u. Verachtung der landesüblichen Karrieren gab er nun sein Studium auf, um hinfort als freier Schrift- steller zu wirken. Nach seiner Verhei- ratung (1902) lebte er abwechselnd in Süditalien, der Schweiz, Nord- frankreich und jetzt (1906) in Berlin. S: Wanderungen (Ge.), 1902. - He- *Greve, Heinrich, geb. am 16. Nov. S: Jmkerlieder, 1891. 3. A. 1895. *
Gre München. Hier kam er auch balddurch gleichſtrebende Freunde in das literariſche Fahrwaſſer und wurde er 1892 Mitglied der Münchener Schrift- ſtellervereinigung „Orion“. Jm J. 1899 verlegte G. ſeinen Wohnſitz nach Stuttgart, 1900 nach St. Gallen u. 1901 nach Zürich. S: Knoſpen (Ge.), *Greußing, Paul, * am 28. Dez. S: Das *Greve, Felix Paul, geb. am 14. Gre des kurz vor dem Eintritt in die Lehrekam ihm der Gedanke an die Mög- lichkeit des Studierens. Nach einigen Jahren ſieberhafter Vorbereitung beſtand er das Abiturientenexamen am Gymnaſium Johanneum in Ham- burg, und obwohl ſeine Zukunfts- pläne mehr auf das Techniſche ge- richtet waren, wandte er ſich doch dem Studium der alten Sprachen u. der Archäologie zu. Es führte ihn nach Bonn, Paris, London, Rom, Neapel, Griechenland und ſchließlich nach München, wo er, durch einen bloßen Zufall veranlaßt, ſeine Tätig- keit als Überſetzer engliſcher u. fran- zöſiſcher Werke begann. Aus Läſſig- keit u. Verachtung der landesüblichen Karrieren gab er nun ſein Studium auf, um hinfort als freier Schrift- ſteller zu wirken. Nach ſeiner Verhei- ratung (1902) lebte er abwechſelnd in Süditalien, der Schweiz, Nord- frankreich und jetzt (1906) in Berlin. S: Wanderungen (Ge.), 1902. – He- *Greve, Heinrich, geb. am 16. Nov. S: Jmkerlieder, 1891. 3. A. 1895. *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0443" n="439"/><lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Gre</hi></fw><lb/> München. Hier kam er auch bald<lb/> durch gleichſtrebende Freunde in das<lb/> literariſche Fahrwaſſer und wurde er<lb/> 1892 Mitglied der Münchener Schrift-<lb/> ſtellervereinigung „Orion“. Jm J.<lb/> 1899 verlegte G. ſeinen Wohnſitz nach<lb/> Stuttgart, 1900 nach St. Gallen u.<lb/> 1901 nach Zürich. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Knoſpen (Ge.),<lb/> 1893.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<hi rendition="#b">Greußing,</hi> Paul,</head> <p> * am 28. Dez.<lb/> 1859 zu Jnnsbruck als der Sohn<lb/> eines Beamten bei der Landeshaupt-<lb/> kaſſe, erhielt ſeine wiſſenſchaftliche<lb/> Vorbildung auf den Gymnaſien zu<lb/> Jnnsbruck, Hall und Brixen und be-<lb/> zog dann die Univerſität Jnnsbruck,<lb/> an der er ein Jahr lang Philoſophie<lb/> ſtudierte. Dann brach er ſeine Stu-<lb/> dien ab und trat in den k. k. Staats-<lb/> dienſt ein, in dem er acht Jahre (bis<lb/> 1889) als Praktikant bei der Steuer-<lb/> adminiſtration und beim Steueramt<lb/> ausharrte. Seit ſeinem Austritt lebte<lb/> er als Beſitzer des Hofes „Tannen-<lb/> gut“ zu Telfes im Stubai (Tirol),<lb/> verlegte aber 1901 ſeinen Wohnſitz<lb/> nach Wilten bei Jnnsbruck. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Das<lb/> Kaiſergebirge u. ſeine Sagen (Poet.<lb/> Wanderung durch die Kaiſerberge),<lb/> 1890. – Heideblumen aus dem Stu-<lb/> baitale (Ge.), 1895. – Sonnenſchein<lb/> und Wetterleuchten (Ge.), 1900. –<lb/> Morgenlicht und Abendglanz (Ge.),<lb/> 1901. – Geſchichten aus dem Volke<lb/> für das Volk, 1902. – Jm Stubaital<lb/> (Bilder, Sg. u. Sk.), 1903. – Straub,<lb/> der Kronenwirt von Hall, 1.–5. A.<lb/> 1909. – Straubs Todesgang (Volks-<lb/> ſtück), 1909.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<hi rendition="#b">Greve,</hi> <hi rendition="#g">Felix</hi> Paul,</head> <p> geb. am 14.<lb/> Februar 1879 zu Radomno, einem<lb/> deutſch-ruſſiſchen Grenzorte, als der<lb/> Sohn mecklenburgiſcher Eltern, die<lb/> dort vorübergehend ein Gut beſaßen,<lb/> verlebte ſeine Kindheit auf einem<lb/> pommerſchen Gutshof und die Jahre<lb/> ſeines geiſtigen Erwachens in Ham-<lb/> burg, wo er die lateinloſe Realſchule<lb/> St. Pauli abſolvierte, da er ſich dem<lb/> Kaufmannsberuf widmen ſollte. Jn-<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Gre</hi></fw><lb/> des kurz vor dem Eintritt in die Lehre<lb/> kam ihm der Gedanke an die Mög-<lb/> lichkeit des Studierens. Nach einigen<lb/> Jahren ſieberhafter Vorbereitung<lb/> beſtand er das Abiturientenexamen<lb/> am Gymnaſium Johanneum in Ham-<lb/> burg, und obwohl ſeine Zukunfts-<lb/> pläne mehr auf das Techniſche ge-<lb/> richtet waren, wandte er ſich doch<lb/> dem Studium der alten Sprachen u.<lb/> der Archäologie zu. Es führte ihn<lb/> nach Bonn, Paris, London, Rom,<lb/> Neapel, Griechenland und ſchließlich<lb/> nach München, wo er, durch einen<lb/> bloßen Zufall veranlaßt, ſeine Tätig-<lb/> keit als Überſetzer engliſcher u. fran-<lb/> zöſiſcher Werke begann. Aus Läſſig-<lb/> keit u. Verachtung der landesüblichen<lb/> Karrieren gab er nun ſein Studium<lb/> auf, um hinfort als freier Schrift-<lb/> ſteller zu wirken. Nach ſeiner Verhei-<lb/> ratung (1902) lebte er abwechſelnd<lb/> in Süditalien, der Schweiz, Nord-<lb/> frankreich und jetzt (1906) in Berlin.<lb/></p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Wanderungen (Ge.), 1902. – He-<lb/> lena und Damon (Ein Spiel in V.),<lb/> 1902. – Oskar Wilde (Literar. Stu-<lb/> die), 1903. – Randarabesken zu Os-<lb/> kar Wilde, 1903. – Fanny Eßler (Ber-<lb/> liner R.), 1905. – Maurermeiſter<lb/> Jhles Haus (R.), 1907. – Tauſend<lb/> und ein Tag (Orient. En., übertra-<lb/> gen); <hi rendition="#aq">IV,</hi> 1909 ff.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<hi rendition="#b">Greve,</hi> Heinrich,</head> <p> geb. am 16. Nov.<lb/> 1825 zu Upahl bei Grevesmühlen in<lb/> Mecklenburg, beſuchte bis zum vier-<lb/> zehnten Lebensjahre während des<lb/> Winters die Dorfſchule und hütete<lb/> im Sommer die Kühe u. Schafe ſei-<lb/> nes Vaters. Dann bereitete er ſich<lb/> bei einem Lehrer in Grambow für<lb/> das Schulfach vor, abſolvierte ſpäter<lb/> auch einen zweijährigen Kurſus im<lb/> Seminar zu Ludwigsluſt und trat<lb/> dann in ein öffentliches Lehramt ein.<lb/> Er war viele Jahre Lehrer in Lankow<lb/> bei Schwerin, bis er 1899 in den<lb/> Ruheſtand trat u. nach Schwerin über-<lb/> ſiedelte. Hier ſtarb er am 2. Dez. 1899.<lb/></p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Jmkerlieder, 1891. 3. A. 1895.</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [439/0443]
Gre
Gre
München. Hier kam er auch bald
durch gleichſtrebende Freunde in das
literariſche Fahrwaſſer und wurde er
1892 Mitglied der Münchener Schrift-
ſtellervereinigung „Orion“. Jm J.
1899 verlegte G. ſeinen Wohnſitz nach
Stuttgart, 1900 nach St. Gallen u.
1901 nach Zürich.
S: Knoſpen (Ge.),
1893.
*Greußing, Paul, * am 28. Dez.
1859 zu Jnnsbruck als der Sohn
eines Beamten bei der Landeshaupt-
kaſſe, erhielt ſeine wiſſenſchaftliche
Vorbildung auf den Gymnaſien zu
Jnnsbruck, Hall und Brixen und be-
zog dann die Univerſität Jnnsbruck,
an der er ein Jahr lang Philoſophie
ſtudierte. Dann brach er ſeine Stu-
dien ab und trat in den k. k. Staats-
dienſt ein, in dem er acht Jahre (bis
1889) als Praktikant bei der Steuer-
adminiſtration und beim Steueramt
ausharrte. Seit ſeinem Austritt lebte
er als Beſitzer des Hofes „Tannen-
gut“ zu Telfes im Stubai (Tirol),
verlegte aber 1901 ſeinen Wohnſitz
nach Wilten bei Jnnsbruck.
S: Das
Kaiſergebirge u. ſeine Sagen (Poet.
Wanderung durch die Kaiſerberge),
1890. – Heideblumen aus dem Stu-
baitale (Ge.), 1895. – Sonnenſchein
und Wetterleuchten (Ge.), 1900. –
Morgenlicht und Abendglanz (Ge.),
1901. – Geſchichten aus dem Volke
für das Volk, 1902. – Jm Stubaital
(Bilder, Sg. u. Sk.), 1903. – Straub,
der Kronenwirt von Hall, 1.–5. A.
1909. – Straubs Todesgang (Volks-
ſtück), 1909.
*Greve, Felix Paul, geb. am 14.
Februar 1879 zu Radomno, einem
deutſch-ruſſiſchen Grenzorte, als der
Sohn mecklenburgiſcher Eltern, die
dort vorübergehend ein Gut beſaßen,
verlebte ſeine Kindheit auf einem
pommerſchen Gutshof und die Jahre
ſeines geiſtigen Erwachens in Ham-
burg, wo er die lateinloſe Realſchule
St. Pauli abſolvierte, da er ſich dem
Kaufmannsberuf widmen ſollte. Jn-
des kurz vor dem Eintritt in die Lehre
kam ihm der Gedanke an die Mög-
lichkeit des Studierens. Nach einigen
Jahren ſieberhafter Vorbereitung
beſtand er das Abiturientenexamen
am Gymnaſium Johanneum in Ham-
burg, und obwohl ſeine Zukunfts-
pläne mehr auf das Techniſche ge-
richtet waren, wandte er ſich doch
dem Studium der alten Sprachen u.
der Archäologie zu. Es führte ihn
nach Bonn, Paris, London, Rom,
Neapel, Griechenland und ſchließlich
nach München, wo er, durch einen
bloßen Zufall veranlaßt, ſeine Tätig-
keit als Überſetzer engliſcher u. fran-
zöſiſcher Werke begann. Aus Läſſig-
keit u. Verachtung der landesüblichen
Karrieren gab er nun ſein Studium
auf, um hinfort als freier Schrift-
ſteller zu wirken. Nach ſeiner Verhei-
ratung (1902) lebte er abwechſelnd
in Süditalien, der Schweiz, Nord-
frankreich und jetzt (1906) in Berlin.
S: Wanderungen (Ge.), 1902. – He-
lena und Damon (Ein Spiel in V.),
1902. – Oskar Wilde (Literar. Stu-
die), 1903. – Randarabesken zu Os-
kar Wilde, 1903. – Fanny Eßler (Ber-
liner R.), 1905. – Maurermeiſter
Jhles Haus (R.), 1907. – Tauſend
und ein Tag (Orient. En., übertra-
gen); IV, 1909 ff.
*Greve, Heinrich, geb. am 16. Nov.
1825 zu Upahl bei Grevesmühlen in
Mecklenburg, beſuchte bis zum vier-
zehnten Lebensjahre während des
Winters die Dorfſchule und hütete
im Sommer die Kühe u. Schafe ſei-
nes Vaters. Dann bereitete er ſich
bei einem Lehrer in Grambow für
das Schulfach vor, abſolvierte ſpäter
auch einen zweijährigen Kurſus im
Seminar zu Ludwigsluſt und trat
dann in ein öffentliches Lehramt ein.
Er war viele Jahre Lehrer in Lankow
bei Schwerin, bis er 1899 in den
Ruheſtand trat u. nach Schwerin über-
ſiedelte. Hier ſtarb er am 2. Dez. 1899.
S: Jmkerlieder, 1891. 3. A. 1895.
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |