Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Göt tionsrat aus dem aktiven Dienst undnahm nun seinen Wohnsitz vorwie- gend in Weimar, wo sich 1870 auch seine Mutter endgültig niederließ. Die Familie bewohnte das Oberge- schoß des Goethehauses. Jm Jahre 1879 zwang der Gesundheitszustand G., nach Leipzig überzusiedeln, wo er einen jungen Mann, namens Thal- mann, gefunden hatte, der ihm Pfle- ger, Sekretär und Freund wurde, bei dessen Eltern er lebte. Dort starb er am 20. Januar 1883. S: Studenten- Gött, Emil, geb. 1864 zu Freiburg Goe bis er nach dem glänzenden Erfolgeseines Lustspiels "Der Adept" in die Lage kam, sich ein eigenes Heim an der freundlichen Burghalde bei Frei- burg zu gründen. Hier ist er am 13. April 1908 gestorben. S: Der Adept Gottberg, Adelaide von, siehe *Gottberg, Anna von, pseudon. S:
*Goette, Rudolf, geb. am 25. Febr. *
Göt tionsrat aus dem aktiven Dienſt undnahm nun ſeinen Wohnſitz vorwie- gend in Weimar, wo ſich 1870 auch ſeine Mutter endgültig niederließ. Die Familie bewohnte das Oberge- ſchoß des Goethehauſes. Jm Jahre 1879 zwang der Geſundheitszuſtand G., nach Leipzig überzuſiedeln, wo er einen jungen Mann, namens Thal- mann, gefunden hatte, der ihm Pfle- ger, Sekretär und Freund wurde, bei deſſen Eltern er lebte. Dort ſtarb er am 20. Januar 1883. S: Studenten- Gött, Emil, geb. 1864 zu Freiburg Goe bis er nach dem glänzenden Erfolgeſeines Luſtſpiels „Der Adept“ in die Lage kam, ſich ein eigenes Heim an der freundlichen Burghalde bei Frei- burg zu gründen. Hier iſt er am 13. April 1908 geſtorben. S: Der Adept Gottberg, Adelaide von, ſiehe *Gottberg, Anna von, pſeudon. S:
*Goette, Rudolf, geb. am 25. Febr. *
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Göt
Goe
tionsrat aus dem aktiven Dienſt und
nahm nun ſeinen Wohnſitz vorwie-
gend in Weimar, wo ſich 1870 auch
ſeine Mutter endgültig niederließ.
Die Familie bewohnte das Oberge-
ſchoß des Goethehauſes. Jm Jahre
1879 zwang der Geſundheitszuſtand
G., nach Leipzig überzuſiedeln, wo er
einen jungen Mann, namens Thal-
mann, gefunden hatte, der ihm Pfle-
ger, Sekretär und Freund wurde, bei
deſſen Eltern er lebte. Dort ſtarb er
am 20. Januar 1883.
S: Studenten-
Briefe. Erſtes Semeſter. Briefe und
Lieder eines alten Burſchen und eines
kraſſen Fuchſes, 1842. – Erlinde (Lyr.
Dr.), 2. A. 1851. – Gedichte, 1851.
Gött, Emil, geb. 1864 zu Freiburg
im Breisgau als der Sohn eines
ſtädtiſchen Beamten, beſuchte daſelbſt
das Gymnaſium und ging dann nach
Berlin, wo er Philoſophie u. Litera-
tur ſtudierte u. ſich mit dem Jnſtinkt
des geborenen Dramatikers beſon-
ders mit den Meiſterwerken der alten
Spanier und Jtaliener, Shakeſpea-
res, Molières und Holbergs beſchäf-
tigte. Auch ſchrieb er hier ſein erſtes
Drama „Vivat academia“, eine Sa-
tire auf die Verſumpfung gewiſſer
akademiſcher Vereine. Jm Jahre
1887 kehrte er nach Freiburg zurück,
wo er ſeine Beſchäftigung mit der
dramatiſchen Dichtkunſt fortſetzte, ſich
aber vorwiegend der ſozialen Bewe-
gung zuwandte. Jm Verfolg ſeiner
ſozialen Verbeſſerungspläne ward er
ſelbſt das praktiſche Beiſpiel ſeiner
Theorien: er ſchnürte ſein Bündel u.
begann als Arbeiter ſein Wander-
leben. Nachdem er mehrere Monate
eine kommuniſtiſch eingerichtete Acker-
bauſchule beſucht hatte, durchzog er
mit einem gleichgeſinnten Freunde
als Handwerksburſche die Schweiz
und Oberitalien, Steiermark und
Tirol, wo er bei Meran als Gärtner
Stellung fand. Heimgekehrt, über-
nahm er einen Pachtanteil an einem
kleinen Bauerngut bei Neubreiſach,
bis er nach dem glänzenden Erfolge
ſeines Luſtſpiels „Der Adept“ in die
Lage kam, ſich ein eigenes Heim an
der freundlichen Burghalde bei Frei-
burg zu gründen. Hier iſt er am 13.
April 1908 geſtorben.
S: Der Adept
(Luſtſpiel), 1892. Neue Ausgabe u.
d. T.: Verbotene Früchte (Lſp.), 1895.
– Edelwild (Dr. G.), 1901. – Mau-
ſerung (Lſp.), 1908.
Gottberg, Adelaide von, ſiehe
Adelaide Herzog!
*Gottberg, Anna von, pſeudon.
A. V. R. Enberg, wurde als die
Tochter eines Freiherrn von Rotten-
berg auf Reiſewitz bei Neiße in Schle-
ſien am 10. März 1826 geboren und
in ländlicher Einſamkeit erzogen.
Einer ihrer Lehrer, ein Landgeiſt-
licher, ermunterte ſie zu den erſten
poetiſchen Verſuchen. Großen Ein-
fluß auf ihre Beſtrebungen hatte auch
der Dichter J. v. Eichendorff, mit dem
ſie während ſeiner letzten Lebensjahre
öfter in Berührung trat. Jm Jahre
1862 vermählte ſie ſich mit einem
preußiſchen Offizier, v. Gottberg,
mit dem ſie nach Beendigung des
Krieges 1871 nach Dresden über-
ſiedelte, wo ſie noch jetzt lebt.
S:
Bunte Blätter (Ge.), 1861. – Was
zum Ziele führt (R.), 1887. – Das
Lied der Mutter (E.), 1889. 2. A.
1898. – Neue Märchen, 1889.
*Goette, Rudolf, geb. am 25. Febr.
1860 zu Helſen (Waldeck) als der
Sohn eines Offiziers, wurde gleich-
falls für den Militärdienſt beſtimmt
und deshalb in den Kadettenhäuſern
zu Oranienſtein und Berlin erzogen.
Jm Jahre 1877 trat er als Portepee-
fähnrich in die Armee ein, ſchied aber
ſchon im folgenden Jahre aus der-
ſelben und nahm ſeine Studien wie-
der auf. Jn Bützow abſolvierte er
1880 das Realgymnaſium und ſtu-
dierte darauf bis 1883 in Göttingen
und Marburg, Geſchichte, Deutſch u.
neuere Sprachen. Jm Jahre 1884
trat er in die Redaktion des „Deut-
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