Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Gne doch wurde die Ehe nach kurzer Zeitgerichtlich geschieden, u. die Schrift- stellerin nahm nun ihren Wohnsitz in Berlin, bis sie denselben 1904 wie- der nach Blankenburg zurückverlegte. Jm März 1900 war sie in Mautern (Steiermark) zur katholischen Kirche übergetreten. Seit dieser Zeit ist sie als Vorkämpferin der sozialen Frauenbewegung tätig und hat nach dieser Richtung eine Reihe von Schrif- ten verfaßt. S: Williram (E.), 1881. Gneisenau, Marie Gräfin, siehe Gneist, Dr. von, Pseud. für Anna Gnevkow, Anna, siehe Anna *Goebel, Eduard, geb. am 1. März Goe am Gymnasium in Salzburg an. 1860wurde er als Oberlehrer an das neu begründete Gymnasium an Aposteln in Köln berufen, folgte aber schon Ostern 1863 einem Rufe der damali- gen kurhessischen Regierung als Di- rektor des Gymnasiums in Fulda. Dieses Amt bekleidete er bis Neu- jahr 1898, wo er mit dem Charakter als Geh. Regierungsrat in den Ruhe- stand trat und von den städtischen Behörden Fuldas zum Ehrenbürger ernannt wurde. Noch in demselben Jahre wurde er vom Kreise Fulda - wie auch wiederum 1903 - einstim- mig zum Landtagsabgeordneten ge- wählt. Er starb in Fulda am 30. Juni 1904. S: Vaterländische Gedichte (für *Goebel, Julius, geb. am 23. Mai * 25*
Gne doch wurde die Ehe nach kurzer Zeitgerichtlich geſchieden, u. die Schrift- ſtellerin nahm nun ihren Wohnſitz in Berlin, bis ſie denſelben 1904 wie- der nach Blankenburg zurückverlegte. Jm März 1900 war ſie in Mautern (Steiermark) zur katholiſchen Kirche übergetreten. Seit dieſer Zeit iſt ſie als Vorkämpferin der ſozialen Frauenbewegung tätig und hat nach dieſer Richtung eine Reihe von Schrif- ten verfaßt. S: Williram (E.), 1881. Gneiſenau, Marie Gräfin, ſiehe Gneiſt, Dr. von, Pſeud. für Anna Gnevkow, Anna, ſiehe Anna *Goebel, Eduard, geb. am 1. März Goe am Gymnaſium in Salzburg an. 1860wurde er als Oberlehrer an das neu begründete Gymnaſium an Apoſteln in Köln berufen, folgte aber ſchon Oſtern 1863 einem Rufe der damali- gen kurheſſiſchen Regierung als Di- rektor des Gymnaſiums in Fulda. Dieſes Amt bekleidete er bis Neu- jahr 1898, wo er mit dem Charakter als Geh. Regierungsrat in den Ruhe- ſtand trat und von den ſtädtiſchen Behörden Fuldas zum Ehrenbürger ernannt wurde. Noch in demſelben Jahre wurde er vom Kreiſe Fulda – wie auch wiederum 1903 – einſtim- mig zum Landtagsabgeordneten ge- wählt. Er ſtarb in Fulda am 30. Juni 1904. S: Vaterländiſche Gedichte (für *Goebel, Julius, geb. am 23. Mai * 25*
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Gne
Goe
doch wurde die Ehe nach kurzer Zeit
gerichtlich geſchieden, u. die Schrift-
ſtellerin nahm nun ihren Wohnſitz in
Berlin, bis ſie denſelben 1904 wie-
der nach Blankenburg zurückverlegte.
Jm März 1900 war ſie in Mautern
(Steiermark) zur katholiſchen Kirche
übergetreten. Seit dieſer Zeit iſt
ſie als Vorkämpferin der ſozialen
Frauenbewegung tätig und hat nach
dieſer Richtung eine Reihe von Schrif-
ten verfaßt.
S: Williram (E.), 1881.
2. A. 1883. – Proverbes dramatiques,
1883. – Ekbert von Braunſchweig
(Tr.), 1886. – Aus Wald und Flur
(Soziale M. für kluge Leute), 1900. –
Goldene Früchte aus Märchenland,
1904.
Gneiſenau, Marie Gräfin, ſiehe
Neidhardt von Gneiſenau!
Gneiſt, Dr. von, Pſeud. für Anna
Fritzſche; ſ. d.!
Gnevkow, Anna, ſiehe Anna
Hermes!
*Goebel, Eduard, geb. am 1. März
1831 zu Hillesheim in der Eifel als
der fünfte Sohn des Kreisphyſikus
Dr. Anton G., kam ſchon 1832 mit
ſeinen Eltern nach deren Heimatort
Attendorn in Weſtfalen und verlebte
hier nach dem frühzeitigen Tode ſei-
ner Eltern im großelterlichen Hauſe
ſeine Jugendjahre. Nachdem er hier
das Progymnaſium beſucht, kam er
auf das Gymnaſium in Münſter und
nach einem Jahre auf das Marzellen-
gymnaſium in Köln und bezog im
Herbſt 1850 die Univerſität Bonn,
wo er vier Jahre hauptſächlich philo-
ſophiſchen und philologiſchen Studien
oblag, auch Mitglied des von den
Prof. Ritſchl und Welcker geleiteten
philologiſchen Seminars war. Jm
Dezember erwarb er ſich die Würde
eines Dr. phil. und die Befähigung
als Oberlehrer. Sein Probejahr
legte er am Gymnaſium in Aachen
zurück, wirkte dann kurze Zeit als
Lehrer in Bonn und nahm Oſtern
1856 eine Stelle als k. k. Profeſſor
am Gymnaſium in Salzburg an. 1860
wurde er als Oberlehrer an das neu
begründete Gymnaſium an Apoſteln
in Köln berufen, folgte aber ſchon
Oſtern 1863 einem Rufe der damali-
gen kurheſſiſchen Regierung als Di-
rektor des Gymnaſiums in Fulda.
Dieſes Amt bekleidete er bis Neu-
jahr 1898, wo er mit dem Charakter
als Geh. Regierungsrat in den Ruhe-
ſtand trat und von den ſtädtiſchen
Behörden Fuldas zum Ehrenbürger
ernannt wurde. Noch in demſelben
Jahre wurde er vom Kreiſe Fulda –
wie auch wiederum 1903 – einſtim-
mig zum Landtagsabgeordneten ge-
wählt. Er ſtarb in Fulda am 30. Juni
1904.
S: Vaterländiſche Gedichte (für
Schulzwecke), 1879. 2. A. 1895. – Ge-
dichte aus jungen und alten Tagen,
1903.
*Goebel, Julius, geb. am 23. Mai
1857 in Frankfurt a. M., ſtudierte
zuerſt Theologie und Philoſophie in
Leipzig, widmete ſich aber bald aus-
ſchließlich dem Studium der verglei-
chenden Sprachwiſſenſchaft, der ger-
maniſchen Philologie und Literatur-
geſchichte in Leipzig und Tübingen.
Nach ſeiner Promotion im Jahre
1881 ſiedelte er nach Amerika über,
wohin ſeine Familie ſchon früher ge-
gangen war, und hielt in Neuyork,
Hoboken und andern Orten Vorträge
über deutſche Literatur, die ſich die
Weckung des Jntereſſes an der Er-
haltung deutſcher Sprache und deut-
ſchen Weſens in Amerika zum Ziel
ſetzten. Bei Gelegenheit der 200jäh-
rigen Gedenkfeier deutſcher Einwan-
derung in Amerika (1883) veröffent-
lichte er ſeine Schrift „Über die Zu-
kunft unſeres Volkes in Amerika.
Deutſche Briefe“, die überall mit
großem Beifall aufgenommen wurde
und als Programm der deutſchen Be-
ſtrebungen in Amerika gelten darf.
Jm Jahre 1885 folgte G. einem Rufe
an die Johns Hopkins-Univerſität
in Baltimore, wo er bis 1888 als
* 25*
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