Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Gir dem Kaufmann Konrad Girsbergerin Zürich, mit dem sie in glücklichster Ehe lebte. Die Führung des Haus- wesens und die Erziehung ihrer Kin- der ließen es erst spät zu, daß sie sich schriftstellerischer Tätigkeit widmen konnte, und so ist sie erst seit 1892 mit Beiträgen in verschiedenen Zeitschrif- ten vertreten. Leider hat ein schweres Augenleiden dieser Tätigkeit bald ein Ziel gesetzt. Sie starb 1901. S: Lies- Girth, Karl, geb. am 7. Aug. 1864 S: Die Hexe von Gisbert, Paul, Pseud. für Gis- Giseke, Heinrich Ludwig Robert,
Giu Beteiligung an einer Adresse gegendie Regierung den Weg zum Staats- dienst versperrt sah, so wurde er Schriftsteller. Er ging nach Leipzig, erwarb sich hier 1852 den Doktorgrad u. übernahm 1855 die Redaktion der "Novellenzeitung". Jm Jahre 1859 siedelte er nach Dresden über und redigierte die "Konstitutionelle Zei- tung" bis 1861, worauf er die Redak- tion der offiziellen "Koburgischen Zei- tung" übernahm. Seit 1863 lebte er in Berlin, mit historischen Studien und schriftstellerischen Arbeiten be- schäftigt. Hier ereilte ihn 1866 das traurige Geschick, von einer Gemüts- krankheit befallen zu werden, von der er sich nur zeitweise erholte, die aber schließlich seine Überführung in die Heilanstalt zu Leubus nötig machte, wo er nach langem Siechtum am 12. Dezbr. 1890 starb. S: Moderne Ti- Gitschthaler, Anton, geb. am S: Wetterleuchten (E. aus den Ber- *Giugno, Karl, pseudon. Karl *
Gir dem Kaufmann Konrad Girsbergerin Zürich, mit dem ſie in glücklichſter Ehe lebte. Die Führung des Haus- weſens und die Erziehung ihrer Kin- der ließen es erſt ſpät zu, daß ſie ſich ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit widmen konnte, und ſo iſt ſie erſt ſeit 1892 mit Beiträgen in verſchiedenen Zeitſchrif- ten vertreten. Leider hat ein ſchweres Augenleiden dieſer Tätigkeit bald ein Ziel geſetzt. Sie ſtarb 1901. S: Lies- Girth, Karl, geb. am 7. Aug. 1864 S: Die Hexe von Gisbert, Paul, Pſeud. für Gis- Giſeke, Heinrich Ludwig Robert,
Giu Beteiligung an einer Adreſſe gegendie Regierung den Weg zum Staats- dienſt verſperrt ſah, ſo wurde er Schriftſteller. Er ging nach Leipzig, erwarb ſich hier 1852 den Doktorgrad u. übernahm 1855 die Redaktion der „Novellenzeitung“. Jm Jahre 1859 ſiedelte er nach Dresden über und redigierte die „Konſtitutionelle Zei- tung“ bis 1861, worauf er die Redak- tion der offiziellen „Koburgiſchen Zei- tung“ übernahm. Seit 1863 lebte er in Berlin, mit hiſtoriſchen Studien und ſchriftſtelleriſchen Arbeiten be- ſchäftigt. Hier ereilte ihn 1866 das traurige Geſchick, von einer Gemüts- krankheit befallen zu werden, von der er ſich nur zeitweiſe erholte, die aber ſchließlich ſeine Überführung in die Heilanſtalt zu Leubus nötig machte, wo er nach langem Siechtum am 12. Dezbr. 1890 ſtarb. S: Moderne Ti- Gitſchthaler, Anton, geb. am S: Wetterleuchten (E. aus den Ber- *Giugno, Karl, pſeudon. Karl *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0378" n="374"/><lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Gir</hi></fw><lb/> dem Kaufmann Konrad Girsberger<lb/> in Zürich, mit dem ſie in glücklichſter<lb/> Ehe lebte. Die Führung des Haus-<lb/> weſens und die Erziehung ihrer Kin-<lb/> der ließen es erſt ſpät zu, daß ſie ſich<lb/> ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit widmen<lb/> konnte, und ſo iſt ſie erſt ſeit 1892 mit<lb/> Beiträgen in verſchiedenen Zeitſchrif-<lb/> ten vertreten. Leider hat ein ſchweres<lb/> Augenleiden dieſer Tätigkeit bald ein<lb/> Ziel geſetzt. Sie ſtarb 1901. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Lies-<lb/> chen und Luischen. Der Mutter eigen<lb/> Heim (2 En. aus der Schweiz), 1900.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Girth,</hi> Karl,</head> <p> geb. am 7. Aug. 1864<lb/> zu Liebau in Schleſien als der Sohn<lb/> eines Provinzial-Steuerdirektors,<lb/> ſtudierte ſeit 1884 in Breslau, Lau-<lb/> ſanne, Leipzig und Königsberg die<lb/> Rechte, wurde 1887 Referendar und<lb/> 1893 Aſſeſſor, genügte inzwiſchen<lb/> auch ſeiner Militärpflicht u. erreichte<lb/> ſeine Beförderung zum Leutnant der<lb/> Reſerve. Am 1. Novbr. 1894 wurde<lb/> G. zum Bürgermeiſter in Uslar (Pro-<lb/> vinz Hannover) gewählt, wo er auch<lb/> gleichzeitig die Praxis eines Rechts-<lb/> anwalts ausübte, und zwei Jahre<lb/> ſpäter erfolgte ſeine Wahl zum Bür-<lb/> germeiſter in Torgau. Aber ſchon<lb/> 1897 erlitt er hier amtlichen Schiff-<lb/> bruch. Seit 1901 lebt er als Juſtitiar<lb/> in Straßburg i. E. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Die Hexe von<lb/> Hela (D.), 1892.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Gisbert,</hi> Paul,</head> <p> Pſeud. für <hi rendition="#g">Gis-<lb/> bert Pniover;</hi> ſ. d.!</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Giſeke,</hi> Heinrich Ludwig <hi rendition="#g">Robert,</hi></head> <p><lb/> Urenkel des Dichters Nikolaus Diet-<lb/> rich G., wurde am 15. Jan. 1827 zu<lb/> Marienburg in Preußen geboren.<lb/> Sein Vater, ein preußiſcher Beamter,<lb/> wurde ſpäter nach Poſen und dann<lb/> nach Breslau verſetzt, und auf den<lb/> Gymnaſien dieſer Städte erwarb ſich<lb/> der Sohn ſeine Bildung, die ihn be-<lb/> fähigte, 1846 die Univerſität zu be-<lb/> ziehen. Er ſtudierte erſt in Breslau,<lb/> dann in Halle Theologie, kehrte aber<lb/> 1848 nach Breslau zurück, wo er ſich<lb/> dem Studium der Philoſophie und<lb/> Geſchichte zuwandte. Da er wegen<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Giu</hi></fw><lb/> Beteiligung an einer Adreſſe gegen<lb/> die Regierung den Weg zum Staats-<lb/> dienſt verſperrt ſah, ſo wurde er<lb/> Schriftſteller. Er ging nach Leipzig,<lb/> erwarb ſich hier 1852 den Doktorgrad<lb/> u. übernahm 1855 die Redaktion der<lb/> „Novellenzeitung“. Jm Jahre 1859<lb/> ſiedelte er nach Dresden über und<lb/> redigierte die „Konſtitutionelle Zei-<lb/> tung“ bis 1861, worauf er die Redak-<lb/> tion der offiziellen „Koburgiſchen Zei-<lb/> tung“ übernahm. Seit 1863 lebte er<lb/> in Berlin, mit hiſtoriſchen Studien<lb/> und ſchriftſtelleriſchen Arbeiten be-<lb/> ſchäftigt. Hier ereilte ihn 1866 das<lb/> traurige Geſchick, von einer Gemüts-<lb/> krankheit befallen zu werden, von der<lb/> er ſich nur zeitweiſe erholte, die aber<lb/> ſchließlich ſeine Überführung in die<lb/> Heilanſtalt zu Leubus nötig machte,<lb/> wo er nach langem Siechtum am 12.<lb/> Dezbr. 1890 ſtarb. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Moderne Ti-<lb/> tanen (R.); <hi rendition="#aq">III,</hi> 1850. – Pfarr-Rös-<lb/> chen (R.); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1851. – Karriere (R.); <hi rendition="#aq">II,</hi><lb/> 1853. – Kleine Welt und große Welt<lb/> (R.); <hi rendition="#aq">III,</hi> 1853. – Die beiden Cag-<lb/> lioſtro (Dr.), 1858. – Moritz von<lb/> Sachſen (Vaterl. Tr.), 1860. – Luci-<lb/> fer, oder: Die Demagogen (Dr.),<lb/> 1861. – Otto Ludwig Brook (E.); <hi rendition="#aq">II,</hi><lb/> 1862. – Käthchen (R.); <hi rendition="#aq">IV,</hi> 1864. –<lb/> Dramatiſche Bilder aus deutſcher Ge-<lb/> ſchichte, 1865 [Jnhalt: Der Hochmei-<lb/> ſter von Marienburg (Dr.). – Der<lb/> Burggraf von Nürnberg (Dr). – Jo-<lb/> hannes Rathenow, Bürgermeiſter v.<lb/> Berlin (Tr.), 1855].</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Gitſchthaler,</hi> Anton,</head> <p> geb. am<lb/> 21. Jan. 1868 in Villach (Kärnten),<lb/> abſolvierte das Gymnaſium, ſtudierte<lb/> in Bologna romaniſche Sprachen u.<lb/> lebt (1905) als Redakteur der „Grazer<lb/> Tagespoſt“ in Graz (Steiermark).<lb/></p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Wetterleuchten (E. aus den Ber-<lb/> gen), 1896.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<hi rendition="#b">Giugno,</hi> <hi rendition="#g">Karl,</hi></head> <p> pſeudon. <hi rendition="#g">Karl<lb/> Juin,</hi> wurde am 2. März 1818 zu<lb/> Wien als der Sohn eines Rauchfang-<lb/> kehrmeiſters geboren. Er beſuchte<lb/> das Wiener akademiſche Gymnaſium,<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [374/0378]
Gir
Giu
dem Kaufmann Konrad Girsberger
in Zürich, mit dem ſie in glücklichſter
Ehe lebte. Die Führung des Haus-
weſens und die Erziehung ihrer Kin-
der ließen es erſt ſpät zu, daß ſie ſich
ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit widmen
konnte, und ſo iſt ſie erſt ſeit 1892 mit
Beiträgen in verſchiedenen Zeitſchrif-
ten vertreten. Leider hat ein ſchweres
Augenleiden dieſer Tätigkeit bald ein
Ziel geſetzt. Sie ſtarb 1901.
S: Lies-
chen und Luischen. Der Mutter eigen
Heim (2 En. aus der Schweiz), 1900.
Girth, Karl, geb. am 7. Aug. 1864
zu Liebau in Schleſien als der Sohn
eines Provinzial-Steuerdirektors,
ſtudierte ſeit 1884 in Breslau, Lau-
ſanne, Leipzig und Königsberg die
Rechte, wurde 1887 Referendar und
1893 Aſſeſſor, genügte inzwiſchen
auch ſeiner Militärpflicht u. erreichte
ſeine Beförderung zum Leutnant der
Reſerve. Am 1. Novbr. 1894 wurde
G. zum Bürgermeiſter in Uslar (Pro-
vinz Hannover) gewählt, wo er auch
gleichzeitig die Praxis eines Rechts-
anwalts ausübte, und zwei Jahre
ſpäter erfolgte ſeine Wahl zum Bür-
germeiſter in Torgau. Aber ſchon
1897 erlitt er hier amtlichen Schiff-
bruch. Seit 1901 lebt er als Juſtitiar
in Straßburg i. E.
S: Die Hexe von
Hela (D.), 1892.
Gisbert, Paul, Pſeud. für Gis-
bert Pniover; ſ. d.!
Giſeke, Heinrich Ludwig Robert,
Urenkel des Dichters Nikolaus Diet-
rich G., wurde am 15. Jan. 1827 zu
Marienburg in Preußen geboren.
Sein Vater, ein preußiſcher Beamter,
wurde ſpäter nach Poſen und dann
nach Breslau verſetzt, und auf den
Gymnaſien dieſer Städte erwarb ſich
der Sohn ſeine Bildung, die ihn be-
fähigte, 1846 die Univerſität zu be-
ziehen. Er ſtudierte erſt in Breslau,
dann in Halle Theologie, kehrte aber
1848 nach Breslau zurück, wo er ſich
dem Studium der Philoſophie und
Geſchichte zuwandte. Da er wegen
Beteiligung an einer Adreſſe gegen
die Regierung den Weg zum Staats-
dienſt verſperrt ſah, ſo wurde er
Schriftſteller. Er ging nach Leipzig,
erwarb ſich hier 1852 den Doktorgrad
u. übernahm 1855 die Redaktion der
„Novellenzeitung“. Jm Jahre 1859
ſiedelte er nach Dresden über und
redigierte die „Konſtitutionelle Zei-
tung“ bis 1861, worauf er die Redak-
tion der offiziellen „Koburgiſchen Zei-
tung“ übernahm. Seit 1863 lebte er
in Berlin, mit hiſtoriſchen Studien
und ſchriftſtelleriſchen Arbeiten be-
ſchäftigt. Hier ereilte ihn 1866 das
traurige Geſchick, von einer Gemüts-
krankheit befallen zu werden, von der
er ſich nur zeitweiſe erholte, die aber
ſchließlich ſeine Überführung in die
Heilanſtalt zu Leubus nötig machte,
wo er nach langem Siechtum am 12.
Dezbr. 1890 ſtarb.
S: Moderne Ti-
tanen (R.); III, 1850. – Pfarr-Rös-
chen (R.); II, 1851. – Karriere (R.); II,
1853. – Kleine Welt und große Welt
(R.); III, 1853. – Die beiden Cag-
lioſtro (Dr.), 1858. – Moritz von
Sachſen (Vaterl. Tr.), 1860. – Luci-
fer, oder: Die Demagogen (Dr.),
1861. – Otto Ludwig Brook (E.); II,
1862. – Käthchen (R.); IV, 1864. –
Dramatiſche Bilder aus deutſcher Ge-
ſchichte, 1865 [Jnhalt: Der Hochmei-
ſter von Marienburg (Dr.). – Der
Burggraf von Nürnberg (Dr). – Jo-
hannes Rathenow, Bürgermeiſter v.
Berlin (Tr.), 1855].
Gitſchthaler, Anton, geb. am
21. Jan. 1868 in Villach (Kärnten),
abſolvierte das Gymnaſium, ſtudierte
in Bologna romaniſche Sprachen u.
lebt (1905) als Redakteur der „Grazer
Tagespoſt“ in Graz (Steiermark).
S: Wetterleuchten (E. aus den Ber-
gen), 1896.
*Giugno, Karl, pſeudon. Karl
Juin, wurde am 2. März 1818 zu
Wien als der Sohn eines Rauchfang-
kehrmeiſters geboren. Er beſuchte
das Wiener akademiſche Gymnaſium,
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |