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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Gir
dem Kaufmann Konrad Girsberger
in Zürich, mit dem sie in glücklichster
Ehe lebte. Die Führung des Haus-
wesens und die Erziehung ihrer Kin-
der ließen es erst spät zu, daß sie sich
schriftstellerischer Tätigkeit widmen
konnte, und so ist sie erst seit 1892 mit
Beiträgen in verschiedenen Zeitschrif-
ten vertreten. Leider hat ein schweres
Augenleiden dieser Tätigkeit bald ein
Ziel gesetzt. Sie starb 1901.

S:

Lies-
chen und Luischen. Der Mutter eigen
Heim (2 En. aus der Schweiz), 1900.

Girth, Karl,

geb. am 7. Aug. 1864
zu Liebau in Schlesien als der Sohn
eines Provinzial-Steuerdirektors,
studierte seit 1884 in Breslau, Lau-
sanne, Leipzig und Königsberg die
Rechte, wurde 1887 Referendar und
1893 Assessor, genügte inzwischen
auch seiner Militärpflicht u. erreichte
seine Beförderung zum Leutnant der
Reserve. Am 1. Novbr. 1894 wurde
G. zum Bürgermeister in Uslar (Pro-
vinz Hannover) gewählt, wo er auch
gleichzeitig die Praxis eines Rechts-
anwalts ausübte, und zwei Jahre
später erfolgte seine Wahl zum Bür-
germeister in Torgau. Aber schon
1897 erlitt er hier amtlichen Schiff-
bruch. Seit 1901 lebt er als Justitiar
in Straßburg i. E.

S:

Die Hexe von
Hela (D.), 1892.

Gisbert, Paul,

Pseud. für Gis-
bert Pniover;
s. d.!

Giseke, Heinrich Ludwig Robert,


Urenkel des Dichters Nikolaus Diet-
rich G., wurde am 15. Jan. 1827 zu
Marienburg in Preußen geboren.
Sein Vater, ein preußischer Beamter,
wurde später nach Posen und dann
nach Breslau versetzt, und auf den
Gymnasien dieser Städte erwarb sich
der Sohn seine Bildung, die ihn be-
fähigte, 1846 die Universität zu be-
ziehen. Er studierte erst in Breslau,
dann in Halle Theologie, kehrte aber
1848 nach Breslau zurück, wo er sich
dem Studium der Philosophie und
Geschichte zuwandte. Da er wegen
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Giu
Beteiligung an einer Adresse gegen
die Regierung den Weg zum Staats-
dienst versperrt sah, so wurde er
Schriftsteller. Er ging nach Leipzig,
erwarb sich hier 1852 den Doktorgrad
u. übernahm 1855 die Redaktion der
"Novellenzeitung". Jm Jahre 1859
siedelte er nach Dresden über und
redigierte die "Konstitutionelle Zei-
tung" bis 1861, worauf er die Redak-
tion der offiziellen "Koburgischen Zei-
tung" übernahm. Seit 1863 lebte er
in Berlin, mit historischen Studien
und schriftstellerischen Arbeiten be-
schäftigt. Hier ereilte ihn 1866 das
traurige Geschick, von einer Gemüts-
krankheit befallen zu werden, von der
er sich nur zeitweise erholte, die aber
schließlich seine Überführung in die
Heilanstalt zu Leubus nötig machte,
wo er nach langem Siechtum am 12.
Dezbr. 1890 starb.

S:

Moderne Ti-
tanen (R.); III, 1850. - Pfarr-Rös-
chen (R.); II, 1851. - Karriere (R.); II,
1853. - Kleine Welt und große Welt
(R.); III, 1853. - Die beiden Cag-
liostro (Dr.), 1858. - Moritz von
Sachsen (Vaterl. Tr.), 1860. - Luci-
fer, oder: Die Demagogen (Dr.),
1861. - Otto Ludwig Brook (E.); II,
1862. - Käthchen (R.); IV, 1864. -
Dramatische Bilder aus deutscher Ge-
schichte, 1865 [Jnhalt: Der Hochmei-
ster von Marienburg (Dr.). - Der
Burggraf von Nürnberg (Dr). - Jo-
hannes Rathenow, Bürgermeister v.
Berlin (Tr.), 1855].

Gitschthaler, Anton,

geb. am
21. Jan. 1868 in Villach (Kärnten),
absolvierte das Gymnasium, studierte
in Bologna romanische Sprachen u.
lebt (1905) als Redakteur der "Grazer
Tagespost" in Graz (Steiermark).

S:

Wetterleuchten (E. aus den Ber-
gen), 1896.

*Giugno, Karl,

pseudon. Karl
Juin,
wurde am 2. März 1818 zu
Wien als der Sohn eines Rauchfang-
kehrmeisters geboren. Er besuchte
das Wiener akademische Gymnasium,

*


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Gir
dem Kaufmann Konrad Girsberger
in Zürich, mit dem ſie in glücklichſter
Ehe lebte. Die Führung des Haus-
weſens und die Erziehung ihrer Kin-
der ließen es erſt ſpät zu, daß ſie ſich
ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit widmen
konnte, und ſo iſt ſie erſt ſeit 1892 mit
Beiträgen in verſchiedenen Zeitſchrif-
ten vertreten. Leider hat ein ſchweres
Augenleiden dieſer Tätigkeit bald ein
Ziel geſetzt. Sie ſtarb 1901.

S:

Lies-
chen und Luischen. Der Mutter eigen
Heim (2 En. aus der Schweiz), 1900.

Girth, Karl,

geb. am 7. Aug. 1864
zu Liebau in Schleſien als der Sohn
eines Provinzial-Steuerdirektors,
ſtudierte ſeit 1884 in Breslau, Lau-
ſanne, Leipzig und Königsberg die
Rechte, wurde 1887 Referendar und
1893 Aſſeſſor, genügte inzwiſchen
auch ſeiner Militärpflicht u. erreichte
ſeine Beförderung zum Leutnant der
Reſerve. Am 1. Novbr. 1894 wurde
G. zum Bürgermeiſter in Uslar (Pro-
vinz Hannover) gewählt, wo er auch
gleichzeitig die Praxis eines Rechts-
anwalts ausübte, und zwei Jahre
ſpäter erfolgte ſeine Wahl zum Bür-
germeiſter in Torgau. Aber ſchon
1897 erlitt er hier amtlichen Schiff-
bruch. Seit 1901 lebt er als Juſtitiar
in Straßburg i. E.

S:

Die Hexe von
Hela (D.), 1892.

Gisbert, Paul,

Pſeud. für Gis-
bert Pniover;
ſ. d.!

Giſeke, Heinrich Ludwig Robert,


Urenkel des Dichters Nikolaus Diet-
rich G., wurde am 15. Jan. 1827 zu
Marienburg in Preußen geboren.
Sein Vater, ein preußiſcher Beamter,
wurde ſpäter nach Poſen und dann
nach Breslau verſetzt, und auf den
Gymnaſien dieſer Städte erwarb ſich
der Sohn ſeine Bildung, die ihn be-
fähigte, 1846 die Univerſität zu be-
ziehen. Er ſtudierte erſt in Breslau,
dann in Halle Theologie, kehrte aber
1848 nach Breslau zurück, wo er ſich
dem Studium der Philoſophie und
Geſchichte zuwandte. Da er wegen
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Giu
Beteiligung an einer Adreſſe gegen
die Regierung den Weg zum Staats-
dienſt verſperrt ſah, ſo wurde er
Schriftſteller. Er ging nach Leipzig,
erwarb ſich hier 1852 den Doktorgrad
u. übernahm 1855 die Redaktion der
„Novellenzeitung“. Jm Jahre 1859
ſiedelte er nach Dresden über und
redigierte die „Konſtitutionelle Zei-
tung“ bis 1861, worauf er die Redak-
tion der offiziellen „Koburgiſchen Zei-
tung“ übernahm. Seit 1863 lebte er
in Berlin, mit hiſtoriſchen Studien
und ſchriftſtelleriſchen Arbeiten be-
ſchäftigt. Hier ereilte ihn 1866 das
traurige Geſchick, von einer Gemüts-
krankheit befallen zu werden, von der
er ſich nur zeitweiſe erholte, die aber
ſchließlich ſeine Überführung in die
Heilanſtalt zu Leubus nötig machte,
wo er nach langem Siechtum am 12.
Dezbr. 1890 ſtarb.

S:

Moderne Ti-
tanen (R.); III, 1850. – Pfarr-Rös-
chen (R.); II, 1851. – Karriere (R.); II,
1853. – Kleine Welt und große Welt
(R.); III, 1853. – Die beiden Cag-
lioſtro (Dr.), 1858. – Moritz von
Sachſen (Vaterl. Tr.), 1860. – Luci-
fer, oder: Die Demagogen (Dr.),
1861. – Otto Ludwig Brook (E.); II,
1862. – Käthchen (R.); IV, 1864. –
Dramatiſche Bilder aus deutſcher Ge-
ſchichte, 1865 [Jnhalt: Der Hochmei-
ſter von Marienburg (Dr.). – Der
Burggraf von Nürnberg (Dr). – Jo-
hannes Rathenow, Bürgermeiſter v.
Berlin (Tr.), 1855].

Gitſchthaler, Anton,

geb. am
21. Jan. 1868 in Villach (Kärnten),
abſolvierte das Gymnaſium, ſtudierte
in Bologna romaniſche Sprachen u.
lebt (1905) als Redakteur der „Grazer
Tagespoſt“ in Graz (Steiermark).

S:

Wetterleuchten (E. aus den Ber-
gen), 1896.

*Giugno, Karl,

pſeudon. Karl
Juin,
wurde am 2. März 1818 zu
Wien als der Sohn eines Rauchfang-
kehrmeiſters geboren. Er beſuchte
das Wiener akademiſche Gymnaſium,

*
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[374/0378] Gir Giu dem Kaufmann Konrad Girsberger in Zürich, mit dem ſie in glücklichſter Ehe lebte. Die Führung des Haus- weſens und die Erziehung ihrer Kin- der ließen es erſt ſpät zu, daß ſie ſich ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit widmen konnte, und ſo iſt ſie erſt ſeit 1892 mit Beiträgen in verſchiedenen Zeitſchrif- ten vertreten. Leider hat ein ſchweres Augenleiden dieſer Tätigkeit bald ein Ziel geſetzt. Sie ſtarb 1901. S: Lies- chen und Luischen. Der Mutter eigen Heim (2 En. aus der Schweiz), 1900. Girth, Karl, geb. am 7. Aug. 1864 zu Liebau in Schleſien als der Sohn eines Provinzial-Steuerdirektors, ſtudierte ſeit 1884 in Breslau, Lau- ſanne, Leipzig und Königsberg die Rechte, wurde 1887 Referendar und 1893 Aſſeſſor, genügte inzwiſchen auch ſeiner Militärpflicht u. erreichte ſeine Beförderung zum Leutnant der Reſerve. Am 1. Novbr. 1894 wurde G. zum Bürgermeiſter in Uslar (Pro- vinz Hannover) gewählt, wo er auch gleichzeitig die Praxis eines Rechts- anwalts ausübte, und zwei Jahre ſpäter erfolgte ſeine Wahl zum Bür- germeiſter in Torgau. Aber ſchon 1897 erlitt er hier amtlichen Schiff- bruch. Seit 1901 lebt er als Juſtitiar in Straßburg i. E. S: Die Hexe von Hela (D.), 1892. Gisbert, Paul, Pſeud. für Gis- bert Pniover; ſ. d.! Giſeke, Heinrich Ludwig Robert, Urenkel des Dichters Nikolaus Diet- rich G., wurde am 15. Jan. 1827 zu Marienburg in Preußen geboren. Sein Vater, ein preußiſcher Beamter, wurde ſpäter nach Poſen und dann nach Breslau verſetzt, und auf den Gymnaſien dieſer Städte erwarb ſich der Sohn ſeine Bildung, die ihn be- fähigte, 1846 die Univerſität zu be- ziehen. Er ſtudierte erſt in Breslau, dann in Halle Theologie, kehrte aber 1848 nach Breslau zurück, wo er ſich dem Studium der Philoſophie und Geſchichte zuwandte. Da er wegen Beteiligung an einer Adreſſe gegen die Regierung den Weg zum Staats- dienſt verſperrt ſah, ſo wurde er Schriftſteller. Er ging nach Leipzig, erwarb ſich hier 1852 den Doktorgrad u. übernahm 1855 die Redaktion der „Novellenzeitung“. Jm Jahre 1859 ſiedelte er nach Dresden über und redigierte die „Konſtitutionelle Zei- tung“ bis 1861, worauf er die Redak- tion der offiziellen „Koburgiſchen Zei- tung“ übernahm. Seit 1863 lebte er in Berlin, mit hiſtoriſchen Studien und ſchriftſtelleriſchen Arbeiten be- ſchäftigt. Hier ereilte ihn 1866 das traurige Geſchick, von einer Gemüts- krankheit befallen zu werden, von der er ſich nur zeitweiſe erholte, die aber ſchließlich ſeine Überführung in die Heilanſtalt zu Leubus nötig machte, wo er nach langem Siechtum am 12. Dezbr. 1890 ſtarb. S: Moderne Ti- tanen (R.); III, 1850. – Pfarr-Rös- chen (R.); II, 1851. – Karriere (R.); II, 1853. – Kleine Welt und große Welt (R.); III, 1853. – Die beiden Cag- lioſtro (Dr.), 1858. – Moritz von Sachſen (Vaterl. Tr.), 1860. – Luci- fer, oder: Die Demagogen (Dr.), 1861. – Otto Ludwig Brook (E.); II, 1862. – Käthchen (R.); IV, 1864. – Dramatiſche Bilder aus deutſcher Ge- ſchichte, 1865 [Jnhalt: Der Hochmei- ſter von Marienburg (Dr.). – Der Burggraf von Nürnberg (Dr). – Jo- hannes Rathenow, Bürgermeiſter v. Berlin (Tr.), 1855]. Gitſchthaler, Anton, geb. am 21. Jan. 1868 in Villach (Kärnten), abſolvierte das Gymnaſium, ſtudierte in Bologna romaniſche Sprachen u. lebt (1905) als Redakteur der „Grazer Tagespoſt“ in Graz (Steiermark). S: Wetterleuchten (E. aus den Ber- gen), 1896. *Giugno, Karl, pſeudon. Karl Juin, wurde am 2. März 1818 zu Wien als der Sohn eines Rauchfang- kehrmeiſters geboren. Er beſuchte das Wiener akademiſche Gymnaſium, *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 374. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/378>, abgerufen am 21.11.2024.