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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Gil
den Gymnasien zu Feldkirch u. Jnns-
bruck. Er bezog 1830 die Universität
Jnnsbruck, wo er die Rechte studierte,
sich aber gleichzeitig, angeregt durch
den Umgang mit den Dichtern Joh.
Schuler und Joh. Senn, lebhaft mit
der Poesie beschäftigte. Jm Jahre
1836 trat G. als Rechtspraktikant in
den Staatsdienst, arbeitete seit 1840
an den Kreisämtern zu Schwaz,
Bruneck u. Rovereto in Tirol, wurde
1847 als Hofkanzlei-Konzeptsprakti-
kant nach Wien berufen u. 1850 beim
Ministerium des Jnnern angestellt.
Jm Jahre 1854 kam er als Statt-
haltereisekretär nach Linz, wo ihm
1856 durch den Statthalter Eduard
Frhr. von Bach, der in G. sowohl
den Staatsbeamten als den Dichter
ehrte, die Leitung des Präsidial-
bureaus übertragen ward. Hier ver-
heiratete er sich 1861 mit Marie Dü-
renberger zu einer kurzen, aber glück-
lichen Ehe, der ein Sohn Rudolf
entsproß; leider wurden diese Jahre
ihm doch zu schweren Sorgenjahren
infolge des Verlustes seines Vermö-
gens und einer seine Lebenskraft un-
aufhaltsam aufzehrenden Brustkrank-
heit. Jm Jahre 1863 suchte er noch
einmal seine Heimat auf und feierte
die Tiroler Festtage des Septembers
d. J. zur Erinnerung an die 500 jäh-
rige Vereinigung Tirols mit Öster-
reich mit. Aber dann brach der Kör-
per zusammen, und am 31. Mai 1864
starb er.

S:

Tiroler Schützenleben,
1863. - Gedichte; II, 1864-65. - Ge-
dichte (Nachtrag), 1868. - Ausge-
wählte Dichtungen; hrsg. v. Arnold
v. d. Passer, 1889. - Gedichte. Ge-
samtausg., hrsg. von R. H. Greinz,
1895. - Hermann von Gilms Gedichte;
hrsg. von Hugo Greinz, 1902. - Ge-
dichte. Zusammengestellt, mit einer
biograph. Einleitg. von Arnold von
der Passer, 1906.

Gilow, Christian,

geb. 15. März
1808 in Treptow a. d. Tollense (Pom-
mern), war Tierarzt in Anklam und
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Gim
starb in seiner Vaterstadt am 30. März
1885.

S:

Vörspill to 'r Hochtid, 1867.
- De Hochtid, 1868. - De Minsch,
1869. - De Pulteabend (Ge. u. Prosa);
II, 1868-69. - De Diere, as man to
seggt un wat 's seggen, 1871. 2. Ausg.
1874. - De Planten, as man to seggt
un wat 's seggen, 1872-78 (Botani-
sches und niederdeutsches Wörter-
buch). - Dat Volk un de Preisters.
Besonners insofern as weck von beid'
dörch Unleifsamkeit pp. sick merkbor
maken, 1882.

Giltersberg, Konstantin von,


Pseudon. für Ferdinand Gleich;
s. d.!

*Gimmerthal, Armin,

geb. am
29. Juli 1858 in dem thüringischen
Städtchen Plaue, wo sein Vater Apo-
theker war, besuchte die Schule in
Arnstadt und studierte dann an den
Universitäten Jena u. Berlin Mathe-
matik. Mangel an Mitteln zwang
ihn, nach dem fünften Semester das
Studium aufzugeben. Er ging im
Herbst 1881 nach Wien, um Schau-
spieler zu werden, aber der Brand
des Ringtheaters mit der nachfolgen-
den Theatermisere vereitelte auch die-
sen Plan. Jm Jahre 1883 von einem
Freunde nach Hamburg gerufen, er-
warb er sich seinen Unterhalt anfangs
als Hauslehrer, gründete dann eine
Buchdruckerei, die er zuerst mit einem
Bruder und dann allein führte. Ein
körperliches Leiden, das zu einer ge-
fahrvollen Operation drängte, und
die geringe Befriedigung an der hand-
werksmäßigen Tätigkeit veranlaßten
ihn, das Geschäft im Jahre 1897 zu
verkaufen. Seitdem war er in Ham-
burg als Schriftsteller tätig, siedelte
aber 1907 nach Neuenahr über, wo
er sich einen Grundbesitz erworben
hatte.

S:

Johann von Gorze (Hist.
Schsp.), 1898. - Hinter der Maske
(Studie über Sudermanns "Reiher-
federn"), 1901. - Aschenbachs (Schsp.),
1902. - Ramzarit (Dr.), 1904. - Die
Malschule (Schw.), 1906.

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Gil
den Gymnaſien zu Feldkirch u. Jnns-
bruck. Er bezog 1830 die Univerſität
Jnnsbruck, wo er die Rechte ſtudierte,
ſich aber gleichzeitig, angeregt durch
den Umgang mit den Dichtern Joh.
Schuler und Joh. Senn, lebhaft mit
der Poeſie beſchäftigte. Jm Jahre
1836 trat G. als Rechtspraktikant in
den Staatsdienſt, arbeitete ſeit 1840
an den Kreisämtern zu Schwaz,
Bruneck u. Rovereto in Tirol, wurde
1847 als Hofkanzlei-Konzeptsprakti-
kant nach Wien berufen u. 1850 beim
Miniſterium des Jnnern angeſtellt.
Jm Jahre 1854 kam er als Statt-
haltereiſekretär nach Linz, wo ihm
1856 durch den Statthalter Eduard
Frhr. von Bach, der in G. ſowohl
den Staatsbeamten als den Dichter
ehrte, die Leitung des Präſidial-
bureaus übertragen ward. Hier ver-
heiratete er ſich 1861 mit Marie Dü-
renberger zu einer kurzen, aber glück-
lichen Ehe, der ein Sohn Rudolf
entſproß; leider wurden dieſe Jahre
ihm doch zu ſchweren Sorgenjahren
infolge des Verluſtes ſeines Vermö-
gens und einer ſeine Lebenskraft un-
aufhaltſam aufzehrenden Bruſtkrank-
heit. Jm Jahre 1863 ſuchte er noch
einmal ſeine Heimat auf und feierte
die Tiroler Feſttage des Septembers
d. J. zur Erinnerung an die 500 jäh-
rige Vereinigung Tirols mit Öſter-
reich mit. Aber dann brach der Kör-
per zuſammen, und am 31. Mai 1864
ſtarb er.

S:

Tiroler Schützenleben,
1863. – Gedichte; II, 1864–65. – Ge-
dichte (Nachtrag), 1868. – Ausge-
wählte Dichtungen; hrsg. v. Arnold
v. d. Paſſer, 1889. – Gedichte. Ge-
ſamtausg., hrsg. von R. H. Greinz,
1895. – Hermann von Gilms Gedichte;
hrsg. von Hugo Greinz, 1902. – Ge-
dichte. Zuſammengeſtellt, mit einer
biograph. Einleitg. von Arnold von
der Paſſer, 1906.

Gilow, Chriſtian,

geb. 15. März
1808 in Treptow a. d. Tollenſe (Pom-
mern), war Tierarzt in Anklam und
[Spaltenumbruch]

Gim
ſtarb in ſeiner Vaterſtadt am 30. März
1885.

S:

Vörſpill to ’r Hochtid, 1867.
– De Hochtid, 1868. – De Minſch,
1869. – De Pulteabend (Ge. u. Proſa);
II, 1868–69. – De Diere, as man to
ſeggt un wat ’s ſeggen, 1871. 2. Ausg.
1874. – De Planten, as man to ſeggt
un wat ’s ſeggen, 1872–78 (Botani-
ſches und niederdeutſches Wörter-
buch). – Dat Volk un de Preiſters.
Beſonners inſofern as weck von beid’
dörch Unleifſamkeit pp. ſick merkbor
maken, 1882.

Giltersberg, Konſtantin von,


Pſeudon. für Ferdinand Gleich;
ſ. d.!

*Gimmerthal, Armin,

geb. am
29. Juli 1858 in dem thüringiſchen
Städtchen Plaue, wo ſein Vater Apo-
theker war, beſuchte die Schule in
Arnſtadt und ſtudierte dann an den
Univerſitäten Jena u. Berlin Mathe-
matik. Mangel an Mitteln zwang
ihn, nach dem fünften Semeſter das
Studium aufzugeben. Er ging im
Herbſt 1881 nach Wien, um Schau-
ſpieler zu werden, aber der Brand
des Ringtheaters mit der nachfolgen-
den Theatermiſere vereitelte auch die-
ſen Plan. Jm Jahre 1883 von einem
Freunde nach Hamburg gerufen, er-
warb er ſich ſeinen Unterhalt anfangs
als Hauslehrer, gründete dann eine
Buchdruckerei, die er zuerſt mit einem
Bruder und dann allein führte. Ein
körperliches Leiden, das zu einer ge-
fahrvollen Operation drängte, und
die geringe Befriedigung an der hand-
werksmäßigen Tätigkeit veranlaßten
ihn, das Geſchäft im Jahre 1897 zu
verkaufen. Seitdem war er in Ham-
burg als Schriftſteller tätig, ſiedelte
aber 1907 nach Neuenahr über, wo
er ſich einen Grundbeſitz erworben
hatte.

S:

Johann von Gorze (Hiſt.
Schſp.), 1898. – Hinter der Maske
(Studie über Sudermanns „Reiher-
federn“), 1901. – Aſchenbachs (Schſp.),
1902. – Ramzarit (Dr.), 1904. – Die
Malſchule (Schw.), 1906.

* 24*
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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/375>, abgerufen am 21.11.2024.