Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Ger laus von,wurde am 9./21. Mai S: Dich- *Gerber, Hans, geb. am 5. Oktbr. S: Disteln und Blumen (Streifzüge Ger *Gerber, Paul Henry, pseudon. S: Aus *Gerbrandt, Marie, geb. am 3. *
[Spaltenumbruch] Ger laus von,wurde am 9./21. Mai S: Dich- *Gerber, Hans, geb. am 5. Oktbr. S: Diſteln und Blumen (Streifzüge Ger *Gerber, Paul Henry, pſeudon. S: Aus *Gerbrandt, Marie, geb. am 3. *
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Ger
Ger
laus von, wurde am 9./21. Mai
1837 zu Kaluga in Rußland von deut-
ſchen Eltern geboren, kam nach dem
frühen Tode ſeines Vaters mit der
Mutter nach Riga, wo er das Gym-
naſium abſolvierte, u. ſtudierte dann
in Dorpat die Rechte. Er wandte
ſich darauf nach Deutſchland, wo er
ſich eifrig mit Geſchichte, Philologie
und den ſchönen Wiſſenſchaften be-
ſchäftigte, promovierte im Februar
1863 in Tübingen zum Dr. phil. und
nahm dann im September d. J. ſei-
nen Wohnſitz in Dresden, den er auch
— mancherlei Reiſen abgerechnet —
bis heute beibehalten hat.
S: Dich-
tungen, 1. Bd., 1869. – Pantheon.
Äſthetiſche und belletriſtiſche Zeit-
ſchrift; 1. Jahrg., 1873. – Religiöſe
Dichtungen, 1881. – Zu Alexas An-
denken (Poetiſches Buch), 1900. –
Artaxerxes (Dr.), 1891.
*Gerber, Hans, geb. am 5. Oktbr.
1868 in Sailershauſen (Bezirksamt
Haßfurt in Unterfranken) als Sohn
von Bauersleuten, ſollte nach dem
Wunſche der Mutter Geiſtlicher wer-
den, kam daher mit 10 Jahren auf
die Lateinſchule in Haßfurt und mit
15 Jahren auf das Gymnaſium in
Schweinfurt. Später beſuchte er ein
halbes Jahr die Unterprima in Wert-
heim, bereitete ſich dann privatim auf
die Reifeprüfung vor und gab nach
einem negativen Reſultat nun den
Plan, zu ſtudieren, gänzlich auf. Er
trat 1889 als Aſpirant in den Eiſen-
bahndienſt ein, wurde 1892 Eiſen-
bahnadjunkt in Ritſchenhauſen, als
ſolcher 1893 zur Generaldirektion der
k. bayer. Staatsbahnen nach München
verſetzt, 1898 in Unsleben und Rent-
wertshauſen beſchäftigt u. 1899 zum
Eiſenbahnexpeditor befördert. Als
ſolcher war er ſeit 1900 in Schwein-
furt, ſeit 1901 in Hof im Dienſt und
wirkt ſeit dem Juli 1903 wieder auf
dem Hauptbahnhof in Schweinfurt.
S: Diſteln und Blumen (Streifzüge
durch den Verkehrsdienſt), 1906.
*Gerber, Paul Henry, pſeudon.
Heinrich Garibert, wurde am
14. Mai 1863 zu Königsberg in Pr.
geboren, wo ſein Vater Kaufmann
war, empfing daſelbſt ſeine Schul-
u. Univerſitätsbildung, ſtudierte erſt
neuere Sprachen u. Literatur, ſpäter
aber Medizin und abſolvierte 1888
ſeine Staatsexamina. Nachdem er
dann mehrere Jahre als Aſſiſtent an
verſchiedenen wiſſenſchaftlichen Jn-
ſtituten — zeitweiſe auch in Wien —
tätig geweſen, ließ er ſich als Spe-
zialarzt für Hals-, Naſen- u. Ohren-
krankheiten in ſeiner Vaterſtadt nie-
der und habilitierte ſich an der dor-
tigen Univerſität 1894 zugleich als
Privatdozent für dieſe Fächer. Seit
1903 Titularprofeſſor, wurde er 1906
zum außerordentlichen Profeſſor für
Rhino- und Laryngologie ernannt.
Außer einer Zahl mediziniſcher Fach-
ſchriften veröffentlichte er
S: Aus
der Jugendzeit (Lr. u. Ge.), 1895. –
Die alte Geſchichte u. anderes, 1897.
– Wilhelm Raabe (Würdigung ſeiner
Dichtungen), 1897.
*Gerbrandt, Marie, geb. am 3.
Febr. 1861 in Klein-Falkenau, einem
a. d. Weichſel gelegenen kleinen Dorfe
Weſtpreußens, als Tochter eines Müh-
lenbeſitzers, beſuchte hier die Volks-
ſchule und vom 11. Jahre an in Ma-
rienau, einem Dorfe im Weichſeldelta,
wohin ihre Eltern übergeſiedelt wa-
ren, den Unterricht des hervorragen-
den Lehrers Moritz. Dieſer ermög-
lichte es ihr durch Privatunterricht,
mit dem ſie eifriges Selbſtſtudium
verband, in Marienwerder ihre Leh-
rerinnenprüfung abzulegen, worauf
ſie 1881 in ihrem Heimatorte Ma-
rienau als Lehrerin angeſtellt ward.
Bald begann ſie auch, ſich als Schrift-
ſtellerin zu betätigen, und da kein
Geringerer als Friedrich Spielhagen
ſie in die Öffentlichkeit einführte, ſo
iſt auch ihr Erfolg auf dieſem Gebiet
nicht ausgeblieben. Nach 22 jähriger
Amtstätigkeit trat ſie 1903 wegen
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