wurde am 9./21. Mai 1837 zu Kaluga in Rußland von deut- schen Eltern geboren, kam nach dem frühen Tode seines Vaters mit der Mutter nach Riga, wo er das Gym- nasium absolvierte, u. studierte dann in Dorpat die Rechte. Er wandte sich darauf nach Deutschland, wo er sich eifrig mit Geschichte, Philologie und den schönen Wissenschaften be- schäftigte, promovierte im Februar 1863 in Tübingen zum Dr. phil. und nahm dann im September d. J. sei- nen Wohnsitz in Dresden, den er auch -- mancherlei Reisen abgerechnet -- bis heute beibehalten hat.
geb. am 5. Oktbr. 1868 in Sailershausen (Bezirksamt Haßfurt in Unterfranken) als Sohn von Bauersleuten, sollte nach dem Wunsche der Mutter Geistlicher wer- den, kam daher mit 10 Jahren auf die Lateinschule in Haßfurt und mit 15 Jahren auf das Gymnasium in Schweinfurt. Später besuchte er ein halbes Jahr die Unterprima in Wert- heim, bereitete sich dann privatim auf die Reifeprüfung vor und gab nach einem negativen Resultat nun den Plan, zu studieren, gänzlich auf. Er trat 1889 als Aspirant in den Eisen- bahndienst ein, wurde 1892 Eisen- bahnadjunkt in Ritschenhausen, als solcher 1893 zur Generaldirektion der k. bayer. Staatsbahnen nach München versetzt, 1898 in Unsleben und Rent- wertshausen beschäftigt u. 1899 zum Eisenbahnexpeditor befördert. Als solcher war er seit 1900 in Schwein- furt, seit 1901 in Hof im Dienst und wirkt seit dem Juli 1903 wieder auf dem Hauptbahnhof in Schweinfurt.
S:
Disteln und Blumen (Streifzüge durch den Verkehrsdienst), 1906.
[Spaltenumbruch]
Ger
*Gerber, Paul Henry,
pseudon. Heinrich Garibert, wurde am 14. Mai 1863 zu Königsberg in Pr. geboren, wo sein Vater Kaufmann war, empfing daselbst seine Schul- u. Universitätsbildung, studierte erst neuere Sprachen u. Literatur, später aber Medizin und absolvierte 1888 seine Staatsexamina. Nachdem er dann mehrere Jahre als Assistent an verschiedenen wissenschaftlichen Jn- stituten -- zeitweise auch in Wien -- tätig gewesen, ließ er sich als Spe- zialarzt für Hals-, Nasen- u. Ohren- krankheiten in seiner Vaterstadt nie- der und habilitierte sich an der dor- tigen Universität 1894 zugleich als Privatdozent für diese Fächer. Seit 1903 Titularprofessor, wurde er 1906 zum außerordentlichen Professor für Rhino- und Laryngologie ernannt. Außer einer Zahl medizinischer Fach- schriften veröffentlichte er
S:
Aus der Jugendzeit (Lr. u. Ge.), 1895. - Die alte Geschichte u. anderes, 1897. - Wilhelm Raabe (Würdigung seiner Dichtungen), 1897.
*Gerbrandt, Marie,
geb. am 3. Febr. 1861 in Klein-Falkenau, einem a. d. Weichsel gelegenen kleinen Dorfe Westpreußens, als Tochter eines Müh- lenbesitzers, besuchte hier die Volks- schule und vom 11. Jahre an in Ma- rienau, einem Dorfe im Weichseldelta, wohin ihre Eltern übergesiedelt wa- ren, den Unterricht des hervorragen- den Lehrers Moritz. Dieser ermög- lichte es ihr durch Privatunterricht, mit dem sie eifriges Selbststudium verband, in Marienwerder ihre Leh- rerinnenprüfung abzulegen, worauf sie 1881 in ihrem Heimatorte Ma- rienau als Lehrerin angestellt ward. Bald begann sie auch, sich als Schrift- stellerin zu betätigen, und da kein Geringerer als Friedrich Spielhagen sie in die Öffentlichkeit einführte, so ist auch ihr Erfolg auf diesem Gebiet nicht ausgeblieben. Nach 22 jähriger Amtstätigkeit trat sie 1903 wegen
*
[Spaltenumbruch]
Ger
laus von,
wurde am 9./21. Mai 1837 zu Kaluga in Rußland von deut- ſchen Eltern geboren, kam nach dem frühen Tode ſeines Vaters mit der Mutter nach Riga, wo er das Gym- naſium abſolvierte, u. ſtudierte dann in Dorpat die Rechte. Er wandte ſich darauf nach Deutſchland, wo er ſich eifrig mit Geſchichte, Philologie und den ſchönen Wiſſenſchaften be- ſchäftigte, promovierte im Februar 1863 in Tübingen zum Dr. phil. und nahm dann im September d. J. ſei- nen Wohnſitz in Dresden, den er auch — mancherlei Reiſen abgerechnet — bis heute beibehalten hat.
geb. am 5. Oktbr. 1868 in Sailershauſen (Bezirksamt Haßfurt in Unterfranken) als Sohn von Bauersleuten, ſollte nach dem Wunſche der Mutter Geiſtlicher wer- den, kam daher mit 10 Jahren auf die Lateinſchule in Haßfurt und mit 15 Jahren auf das Gymnaſium in Schweinfurt. Später beſuchte er ein halbes Jahr die Unterprima in Wert- heim, bereitete ſich dann privatim auf die Reifeprüfung vor und gab nach einem negativen Reſultat nun den Plan, zu ſtudieren, gänzlich auf. Er trat 1889 als Aſpirant in den Eiſen- bahndienſt ein, wurde 1892 Eiſen- bahnadjunkt in Ritſchenhauſen, als ſolcher 1893 zur Generaldirektion der k. bayer. Staatsbahnen nach München verſetzt, 1898 in Unsleben und Rent- wertshauſen beſchäftigt u. 1899 zum Eiſenbahnexpeditor befördert. Als ſolcher war er ſeit 1900 in Schwein- furt, ſeit 1901 in Hof im Dienſt und wirkt ſeit dem Juli 1903 wieder auf dem Hauptbahnhof in Schweinfurt.
S:
Diſteln und Blumen (Streifzüge durch den Verkehrsdienſt), 1906.
[Spaltenumbruch]
Ger
*Gerber, Paul Henry,
pſeudon. Heinrich Garibert, wurde am 14. Mai 1863 zu Königsberg in Pr. geboren, wo ſein Vater Kaufmann war, empfing daſelbſt ſeine Schul- u. Univerſitätsbildung, ſtudierte erſt neuere Sprachen u. Literatur, ſpäter aber Medizin und abſolvierte 1888 ſeine Staatsexamina. Nachdem er dann mehrere Jahre als Aſſiſtent an verſchiedenen wiſſenſchaftlichen Jn- ſtituten — zeitweiſe auch in Wien — tätig geweſen, ließ er ſich als Spe- zialarzt für Hals-, Naſen- u. Ohren- krankheiten in ſeiner Vaterſtadt nie- der und habilitierte ſich an der dor- tigen Univerſität 1894 zugleich als Privatdozent für dieſe Fächer. Seit 1903 Titularprofeſſor, wurde er 1906 zum außerordentlichen Profeſſor für Rhino- und Laryngologie ernannt. Außer einer Zahl mediziniſcher Fach- ſchriften veröffentlichte er
S:
Aus der Jugendzeit (Lr. u. Ge.), 1895. – Die alte Geſchichte u. anderes, 1897. – Wilhelm Raabe (Würdigung ſeiner Dichtungen), 1897.
*Gerbrandt, Marie,
geb. am 3. Febr. 1861 in Klein-Falkenau, einem a. d. Weichſel gelegenen kleinen Dorfe Weſtpreußens, als Tochter eines Müh- lenbeſitzers, beſuchte hier die Volks- ſchule und vom 11. Jahre an in Ma- rienau, einem Dorfe im Weichſeldelta, wohin ihre Eltern übergeſiedelt wa- ren, den Unterricht des hervorragen- den Lehrers Moritz. Dieſer ermög- lichte es ihr durch Privatunterricht, mit dem ſie eifriges Selbſtſtudium verband, in Marienwerder ihre Leh- rerinnenprüfung abzulegen, worauf ſie 1881 in ihrem Heimatorte Ma- rienau als Lehrerin angeſtellt ward. Bald begann ſie auch, ſich als Schrift- ſtellerin zu betätigen, und da kein Geringerer als Friedrich Spielhagen ſie in die Öffentlichkeit einführte, ſo iſt auch ihr Erfolg auf dieſem Gebiet nicht ausgeblieben. Nach 22 jähriger Amtstätigkeit trat ſie 1903 wegen
*
<TEI><text><body><divtype="index"n="1"><head><pbfacs="#f0355"n="351"/><lb/><cb/><lb/><fwtype="header"place="top"><hirendition="#g">Ger</hi></fw><lb/><hirendition="#g">laus von,</hi></head><p> wurde am 9./21. Mai<lb/>
1837 zu Kaluga in Rußland von deut-<lb/>ſchen Eltern geboren, kam nach dem<lb/>
frühen Tode ſeines Vaters mit der<lb/>
Mutter nach Riga, wo er das Gym-<lb/>
naſium abſolvierte, u. ſtudierte dann<lb/>
in Dorpat die Rechte. Er wandte<lb/>ſich darauf nach Deutſchland, wo er<lb/>ſich eifrig mit Geſchichte, Philologie<lb/>
und den ſchönen Wiſſenſchaften be-<lb/>ſchäftigte, promovierte im Februar<lb/>
1863 in Tübingen zum <hirendition="#aq">Dr. phil.</hi> und<lb/>
nahm dann im September d. J. ſei-<lb/>
nen Wohnſitz in Dresden, den er auch<lb/>— mancherlei Reiſen abgerechnet —<lb/>
bis heute beibehalten hat. </p><lb/><divtype="bibliography"n="2"><head><hirendition="#i">S:</hi></head><p> Dich-<lb/>
tungen, 1. Bd., 1869. – Pantheon.<lb/>
Äſthetiſche und belletriſtiſche Zeit-<lb/>ſchrift; 1. Jahrg., 1873. – Religiöſe<lb/>
Dichtungen, 1881. – Zu Alexas An-<lb/>
denken (Poetiſches Buch), 1900. –<lb/>
Artaxerxes (Dr.), 1891.</p><lb/></div></div><lb/><divtype="index"n="1"><head>*<hirendition="#b">Gerber,</hi> Hans,</head><p> geb. am 5. Oktbr.<lb/>
1868 in Sailershauſen (Bezirksamt<lb/>
Haßfurt in Unterfranken) als Sohn<lb/>
von Bauersleuten, ſollte nach dem<lb/>
Wunſche der Mutter Geiſtlicher wer-<lb/>
den, kam daher mit 10 Jahren auf<lb/>
die Lateinſchule in Haßfurt und mit<lb/>
15 Jahren auf das Gymnaſium in<lb/>
Schweinfurt. Später beſuchte er ein<lb/>
halbes Jahr die Unterprima in Wert-<lb/>
heim, bereitete ſich dann privatim auf<lb/>
die Reifeprüfung vor und gab nach<lb/>
einem negativen Reſultat nun den<lb/>
Plan, zu ſtudieren, gänzlich auf. Er<lb/>
trat 1889 als Aſpirant in den Eiſen-<lb/>
bahndienſt ein, wurde 1892 Eiſen-<lb/>
bahnadjunkt in Ritſchenhauſen, als<lb/>ſolcher 1893 zur Generaldirektion der<lb/>
k. bayer. Staatsbahnen nach München<lb/>
verſetzt, 1898 in Unsleben und Rent-<lb/>
wertshauſen beſchäftigt u. 1899 zum<lb/>
Eiſenbahnexpeditor befördert. Als<lb/>ſolcher war er ſeit 1900 in Schwein-<lb/>
furt, ſeit 1901 in Hof im Dienſt und<lb/>
wirkt ſeit dem Juli 1903 wieder auf<lb/>
dem Hauptbahnhof in Schweinfurt.<lb/></p><lb/><divtype="bibliography"n="2"><head><hirendition="#i">S:</hi></head><p> Diſteln und Blumen (Streifzüge<lb/>
durch den Verkehrsdienſt), 1906.</p><lb/><cb/><lb/><fwtype="header"place="top"><hirendition="#g">Ger</hi></fw><lb/></div></div><lb/><divtype="index"n="1"><head>*<hirendition="#b">Gerber,</hi> Paul Henry,</head><p> pſeudon.<lb/><hirendition="#g">Heinrich Garibert,</hi> wurde am<lb/>
14. Mai 1863 zu Königsberg in Pr.<lb/>
geboren, wo ſein Vater Kaufmann<lb/>
war, empfing daſelbſt ſeine Schul-<lb/>
u. Univerſitätsbildung, ſtudierte erſt<lb/>
neuere Sprachen u. Literatur, ſpäter<lb/>
aber Medizin und abſolvierte 1888<lb/>ſeine Staatsexamina. Nachdem er<lb/>
dann mehrere Jahre als Aſſiſtent an<lb/>
verſchiedenen wiſſenſchaftlichen Jn-<lb/>ſtituten — zeitweiſe auch in Wien —<lb/>
tätig geweſen, ließ er ſich als Spe-<lb/>
zialarzt für Hals-, Naſen- u. Ohren-<lb/>
krankheiten in ſeiner Vaterſtadt nie-<lb/>
der und habilitierte ſich an der dor-<lb/>
tigen Univerſität 1894 zugleich als<lb/>
Privatdozent für dieſe Fächer. Seit<lb/>
1903 Titularprofeſſor, wurde er 1906<lb/>
zum außerordentlichen Profeſſor für<lb/>
Rhino- und Laryngologie ernannt.<lb/>
Außer einer Zahl mediziniſcher Fach-<lb/>ſchriften veröffentlichte er </p><lb/><divtype="bibliography"n="2"><head><hirendition="#i">S:</hi></head><p> Aus<lb/>
der Jugendzeit (Lr. u. Ge.), 1895. –<lb/>
Die alte Geſchichte u. anderes, 1897.<lb/>– Wilhelm Raabe (Würdigung ſeiner<lb/>
Dichtungen), 1897.</p><lb/></div></div><lb/><divtype="index"n="1"><head>*<hirendition="#b">Gerbrandt,</hi> Marie,</head><p> geb. am 3.<lb/>
Febr. 1861 in Klein-Falkenau, einem<lb/>
a. d. Weichſel gelegenen kleinen Dorfe<lb/>
Weſtpreußens, als Tochter eines Müh-<lb/>
lenbeſitzers, beſuchte hier die Volks-<lb/>ſchule und vom 11. Jahre an in Ma-<lb/>
rienau, einem Dorfe im Weichſeldelta,<lb/>
wohin ihre Eltern übergeſiedelt wa-<lb/>
ren, den Unterricht des hervorragen-<lb/>
den Lehrers Moritz. Dieſer ermög-<lb/>
lichte es ihr durch Privatunterricht,<lb/>
mit dem ſie eifriges Selbſtſtudium<lb/>
verband, in Marienwerder ihre Leh-<lb/>
rerinnenprüfung abzulegen, worauf<lb/>ſie 1881 in ihrem Heimatorte Ma-<lb/>
rienau als Lehrerin angeſtellt ward.<lb/>
Bald begann ſie auch, ſich als Schrift-<lb/>ſtellerin zu betätigen, und da kein<lb/>
Geringerer als Friedrich Spielhagen<lb/>ſie in die Öffentlichkeit einführte, ſo<lb/>
iſt auch ihr Erfolg auf dieſem Gebiet<lb/>
nicht ausgeblieben. Nach 22 jähriger<lb/>
Amtstätigkeit trat ſie 1903 wegen<lb/><fwtype="sig"place="bottom">*</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[351/0355]
Ger
Ger
laus von, wurde am 9./21. Mai
1837 zu Kaluga in Rußland von deut-
ſchen Eltern geboren, kam nach dem
frühen Tode ſeines Vaters mit der
Mutter nach Riga, wo er das Gym-
naſium abſolvierte, u. ſtudierte dann
in Dorpat die Rechte. Er wandte
ſich darauf nach Deutſchland, wo er
ſich eifrig mit Geſchichte, Philologie
und den ſchönen Wiſſenſchaften be-
ſchäftigte, promovierte im Februar
1863 in Tübingen zum Dr. phil. und
nahm dann im September d. J. ſei-
nen Wohnſitz in Dresden, den er auch
— mancherlei Reiſen abgerechnet —
bis heute beibehalten hat.
S: Dich-
tungen, 1. Bd., 1869. – Pantheon.
Äſthetiſche und belletriſtiſche Zeit-
ſchrift; 1. Jahrg., 1873. – Religiöſe
Dichtungen, 1881. – Zu Alexas An-
denken (Poetiſches Buch), 1900. –
Artaxerxes (Dr.), 1891.
*Gerber, Hans, geb. am 5. Oktbr.
1868 in Sailershauſen (Bezirksamt
Haßfurt in Unterfranken) als Sohn
von Bauersleuten, ſollte nach dem
Wunſche der Mutter Geiſtlicher wer-
den, kam daher mit 10 Jahren auf
die Lateinſchule in Haßfurt und mit
15 Jahren auf das Gymnaſium in
Schweinfurt. Später beſuchte er ein
halbes Jahr die Unterprima in Wert-
heim, bereitete ſich dann privatim auf
die Reifeprüfung vor und gab nach
einem negativen Reſultat nun den
Plan, zu ſtudieren, gänzlich auf. Er
trat 1889 als Aſpirant in den Eiſen-
bahndienſt ein, wurde 1892 Eiſen-
bahnadjunkt in Ritſchenhauſen, als
ſolcher 1893 zur Generaldirektion der
k. bayer. Staatsbahnen nach München
verſetzt, 1898 in Unsleben und Rent-
wertshauſen beſchäftigt u. 1899 zum
Eiſenbahnexpeditor befördert. Als
ſolcher war er ſeit 1900 in Schwein-
furt, ſeit 1901 in Hof im Dienſt und
wirkt ſeit dem Juli 1903 wieder auf
dem Hauptbahnhof in Schweinfurt.
S: Diſteln und Blumen (Streifzüge
durch den Verkehrsdienſt), 1906.
*Gerber, Paul Henry, pſeudon.
Heinrich Garibert, wurde am
14. Mai 1863 zu Königsberg in Pr.
geboren, wo ſein Vater Kaufmann
war, empfing daſelbſt ſeine Schul-
u. Univerſitätsbildung, ſtudierte erſt
neuere Sprachen u. Literatur, ſpäter
aber Medizin und abſolvierte 1888
ſeine Staatsexamina. Nachdem er
dann mehrere Jahre als Aſſiſtent an
verſchiedenen wiſſenſchaftlichen Jn-
ſtituten — zeitweiſe auch in Wien —
tätig geweſen, ließ er ſich als Spe-
zialarzt für Hals-, Naſen- u. Ohren-
krankheiten in ſeiner Vaterſtadt nie-
der und habilitierte ſich an der dor-
tigen Univerſität 1894 zugleich als
Privatdozent für dieſe Fächer. Seit
1903 Titularprofeſſor, wurde er 1906
zum außerordentlichen Profeſſor für
Rhino- und Laryngologie ernannt.
Außer einer Zahl mediziniſcher Fach-
ſchriften veröffentlichte er
S: Aus
der Jugendzeit (Lr. u. Ge.), 1895. –
Die alte Geſchichte u. anderes, 1897.
– Wilhelm Raabe (Würdigung ſeiner
Dichtungen), 1897.
*Gerbrandt, Marie, geb. am 3.
Febr. 1861 in Klein-Falkenau, einem
a. d. Weichſel gelegenen kleinen Dorfe
Weſtpreußens, als Tochter eines Müh-
lenbeſitzers, beſuchte hier die Volks-
ſchule und vom 11. Jahre an in Ma-
rienau, einem Dorfe im Weichſeldelta,
wohin ihre Eltern übergeſiedelt wa-
ren, den Unterricht des hervorragen-
den Lehrers Moritz. Dieſer ermög-
lichte es ihr durch Privatunterricht,
mit dem ſie eifriges Selbſtſtudium
verband, in Marienwerder ihre Leh-
rerinnenprüfung abzulegen, worauf
ſie 1881 in ihrem Heimatorte Ma-
rienau als Lehrerin angeſtellt ward.
Bald begann ſie auch, ſich als Schrift-
ſtellerin zu betätigen, und da kein
Geringerer als Friedrich Spielhagen
ſie in die Öffentlichkeit einführte, ſo
iſt auch ihr Erfolg auf dieſem Gebiet
nicht ausgeblieben. Nach 22 jähriger
Amtstätigkeit trat ſie 1903 wegen
*
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 351. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/355>, abgerufen am 22.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.