Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Gen
(Schw.), 1900. - An die Scholle ge-
fesselt (Dr. aus dem Arbeiterleben),
1900.

Genth, Wilhelm,

* am 6. März
1803 zu Kirburg im Nassauischen als
der Sohn eines Oberförsters, wuchs
dort in einer wilden u. rauhen, aber
frischen u. kräftigen Waldnatur unter
dem Einfluß einer gemütreichen Mut-
ter auf, kam später mit seinen Eltern
nach Herborn, wo er das Pädagogium
besuchte, trat 1817 in das Gymna-
sium zu Weilburg über und studierte
von 1821-24 in Bonn u. Heidelberg
die Rechte. Hier schloß er sich jenem
Kreise poetisch begabter Jünglinge
an, dem u. a. Platen u. Landfermann
angehörten, und griff frisch in die
wohltönenden Saiten der Leier ein,
ohne darum das ernstere Studium
zu vernachlässigen. Er wirkte dann
als Amtsakzessist in Montabaur,
Höchst, Wallmerod und St. Goars-
hausen, wurde 1834 Amtssekretär am
Kriminalgerichte zu Wiesbaden, 1836
Assessor u. 1841 Kriminalrichter da-
selbst und starb plötzlich am 16. Juli
1844 in Soden, wohin er zu einer
Kriminaluntersuchung gereist war.

S:

Dichtungen; hrsg. von Dräxler-
Manfred, 1845.

Genthe, Friedrich Wilhelm,


Sohn eines Wundarztes u. der jüng-
sten Schwester Heinrich Zschokkes,
wurde am 28. Febr. 1805 zu Magde-
burg geboren, besuchte als Jugend-
freund v. Karl Jmmermann, K. Ro-
senkranz, W. Volk das dortige Gym-
nasium zum Kloster U. L. F. und
studierte von 1825-28 in Halle Theo-
logie und Philologie. Jm Januar
1828 erwarb er sich die Würde eines
Dr. phil., begann 1829 seine Lehr-
tätigkeit als Probandus am Gym-
nasium U. L. Fr. in Magdeburg und
kam 1830 an das Gymnasium zu Eis-
leben, wo er schließlich zum zweiten
Oberlehrer aufrückte und bis zu sei-
nem Tode, 10. April 1866, wirkte.
Er + infolge eines Magengeschwürs
[Spaltenumbruch]

Gen
den Hungertod, dessen Herannahen
er mit stoischer Ruhe entgegensah.

S:

Don Enrique von Toledo (R.),
1827. - Don Fernando von Toledo
(Doppelnovelle); II, 1829. - Ge-
schichte der Macaronischen Poesie u.
Sammlg. ihrer vorzüglichsten Denk-
male, 1829. - Graf Gundolf (R.),
1831. - Handbuch der Geschichte der
abendländischen Literaturen u. Spra-
chen; IV, 1832-34. - Sonette und
Elegien, 1833. - Seeanemonen (Nn.
eines Unbekannten [W. G. W. Volk;
s. d.!], hrsg.), 1836. - Deutsche Dich-
tungen des Mittelalters; III, 1841
bis 1846. - Erinnerungen an Hein-
rich Zschokke, 1850. - Schutz- u. Trutz-
rede für die Krinoline, 1859. - Vom
Tanzen Altes u. Neues (Humor. D.),
1860. - Der Jmprovisator (Humo-
resken und Schwänke), 1863. - Rei-
neke Vos, Reinaert, Reinhart Fuchs
im Verhältnis zueinander, 1866.

*Gentzel, Adam Gottfried,

*
am 5. Februar 1808 zu Kehmstedt bei
Nordhausen, besuchte das Gymnasium
in Nordhausen, studierte in Halle
Theologie, später in Berlin Philo-
sophie und lebte danach hierselbst als
Schriftsteller und Kandidat des Pre-
digtamts bis 1846, redigierte auch
während dieser Zeit 1836-39 den
"Freimütigen" und seit 1839 die von
ihm gegründete "Staffette". Von
Berlin wandte er sich nach Stettin,
lebte dann als Lehrer im Dorfe
Schwarz bei Dobbertin in Mecklen-
burg, wurde 1857 Rektor zu Chri-
stianstadt am Bober, 1863 Pfarrer
in Dransee bei Wittstock und ließ sich
1870 wegen Krankheit emeritieren.
Nach gekräftigter Gesundheit über-
nahm er 1875 das Rektorat der Schule
in Zehden a. d. Oder u. wurde 1878
Prediger in Arnswalde, wo er am
am 2. Febr. 1883 starb.

S:

Feder-
zeichnungen (En.); II, 1837. - Kreuz
u. Palme (Geistl. Lr.), 1840. - Licht-
bilder (En.), 1. Bd., 1841. - Der
Schulze von Ettingerode (Volkserz.),

*


[Spaltenumbruch]

Gen
(Schw.), 1900. – An die Scholle ge-
feſſelt (Dr. aus dem Arbeiterleben),
1900.

Genth, Wilhelm,

* am 6. März
1803 zu Kirburg im Naſſauiſchen als
der Sohn eines Oberförſters, wuchs
dort in einer wilden u. rauhen, aber
friſchen u. kräftigen Waldnatur unter
dem Einfluß einer gemütreichen Mut-
ter auf, kam ſpäter mit ſeinen Eltern
nach Herborn, wo er das Pädagogium
beſuchte, trat 1817 in das Gymna-
ſium zu Weilburg über und ſtudierte
von 1821–24 in Bonn u. Heidelberg
die Rechte. Hier ſchloß er ſich jenem
Kreiſe poetiſch begabter Jünglinge
an, dem u. a. Platen u. Landfermann
angehörten, und griff friſch in die
wohltönenden Saiten der Leier ein,
ohne darum das ernſtere Studium
zu vernachläſſigen. Er wirkte dann
als Amtsakzeſſiſt in Montabaur,
Höchſt, Wallmerod und St. Goars-
hauſen, wurde 1834 Amtsſekretär am
Kriminalgerichte zu Wiesbaden, 1836
Aſſeſſor u. 1841 Kriminalrichter da-
ſelbſt und ſtarb plötzlich am 16. Juli
1844 in Soden, wohin er zu einer
Kriminalunterſuchung gereiſt war.

S:

Dichtungen; hrsg. von Dräxler-
Manfred, 1845.

Genthe, Friedrich Wilhelm,


Sohn eines Wundarztes u. der jüng-
ſten Schweſter Heinrich Zſchokkes,
wurde am 28. Febr. 1805 zu Magde-
burg geboren, beſuchte als Jugend-
freund v. Karl Jmmermann, K. Ro-
ſenkranz, W. Volk das dortige Gym-
naſium zum Kloſter U. L. F. und
ſtudierte von 1825–28 in Halle Theo-
logie und Philologie. Jm Januar
1828 erwarb er ſich die Würde eines
Dr. phil., begann 1829 ſeine Lehr-
tätigkeit als Probandus am Gym-
naſium U. L. Fr. in Magdeburg und
kam 1830 an das Gymnaſium zu Eis-
leben, wo er ſchließlich zum zweiten
Oberlehrer aufrückte und bis zu ſei-
nem Tode, 10. April 1866, wirkte.
Er † infolge eines Magengeſchwürs
[Spaltenumbruch]

Gen
den Hungertod, deſſen Herannahen
er mit ſtoiſcher Ruhe entgegenſah.

S:

Don Enrique von Toledo (R.),
1827. – Don Fernando von Toledo
(Doppelnovelle); II, 1829. – Ge-
ſchichte der Macaroniſchen Poeſie u.
Sammlg. ihrer vorzüglichſten Denk-
male, 1829. – Graf Gundolf (R.),
1831. – Handbuch der Geſchichte der
abendländiſchen Literaturen u. Spra-
chen; IV, 1832–34. – Sonette und
Elegien, 1833. – Seeanemonen (Nn.
eines Unbekannten [W. G. W. Volk;
ſ. d.!], hrsg.), 1836. – Deutſche Dich-
tungen des Mittelalters; III, 1841
bis 1846. – Erinnerungen an Hein-
rich Zſchokke, 1850. – Schutz- u. Trutz-
rede für die Krinoline, 1859. – Vom
Tanzen Altes u. Neues (Humor. D.),
1860. – Der Jmproviſator (Humo-
resken und Schwänke), 1863. – Rei-
neke Vos, Reinaert, Reinhart Fuchs
im Verhältnis zueinander, 1866.

*Gentzel, Adam Gottfried,

*
am 5. Februar 1808 zu Kehmſtedt bei
Nordhauſen, beſuchte das Gymnaſium
in Nordhauſen, ſtudierte in Halle
Theologie, ſpäter in Berlin Philo-
ſophie und lebte danach hierſelbſt als
Schriftſteller und Kandidat des Pre-
digtamts bis 1846, redigierte auch
während dieſer Zeit 1836–39 den
„Freimütigen“ und ſeit 1839 die von
ihm gegründete „Staffette“. Von
Berlin wandte er ſich nach Stettin,
lebte dann als Lehrer im Dorfe
Schwarz bei Dobbertin in Mecklen-
burg, wurde 1857 Rektor zu Chri-
ſtianſtadt am Bober, 1863 Pfarrer
in Dranſee bei Wittſtock und ließ ſich
1870 wegen Krankheit emeritieren.
Nach gekräftigter Geſundheit über-
nahm er 1875 das Rektorat der Schule
in Zehden a. d. Oder u. wurde 1878
Prediger in Arnswalde, wo er am
am 2. Febr. 1883 ſtarb.

S:

Feder-
zeichnungen (En.); II, 1837. – Kreuz
u. Palme (Geiſtl. Lr.), 1840. – Licht-
bilder (En.), 1. Bd., 1841. – Der
Schulze von Ettingerode (Volkserz.),

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <div type="bibliography" n="2">
          <p><pb facs="#f0352" n="348"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Gen</hi></fw><lb/>
(Schw.), 1900. &#x2013; An die Scholle ge-<lb/>
fe&#x017F;&#x017F;elt (Dr. aus dem Arbeiterleben),<lb/>
1900.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Genth,</hi> Wilhelm,</head>
        <p> * am 6. März<lb/>
1803 zu Kirburg im Na&#x017F;&#x017F;aui&#x017F;chen als<lb/>
der Sohn eines Oberför&#x017F;ters, wuchs<lb/>
dort in einer wilden u. rauhen, aber<lb/>
fri&#x017F;chen u. kräftigen Waldnatur unter<lb/>
dem Einfluß einer gemütreichen Mut-<lb/>
ter auf, kam &#x017F;päter mit &#x017F;einen Eltern<lb/>
nach Herborn, wo er das Pädagogium<lb/>
be&#x017F;uchte, trat 1817 in das Gymna-<lb/>
&#x017F;ium zu Weilburg über und &#x017F;tudierte<lb/>
von 1821&#x2013;24 in Bonn u. Heidelberg<lb/>
die Rechte. Hier &#x017F;chloß er &#x017F;ich jenem<lb/>
Krei&#x017F;e poeti&#x017F;ch begabter Jünglinge<lb/>
an, dem u. a. Platen u. Landfermann<lb/>
angehörten, und griff fri&#x017F;ch in die<lb/>
wohltönenden Saiten der Leier ein,<lb/>
ohne darum das ern&#x017F;tere Studium<lb/>
zu vernachlä&#x017F;&#x017F;igen. Er wirkte dann<lb/>
als Amtsakze&#x017F;&#x017F;i&#x017F;t in Montabaur,<lb/>
Höch&#x017F;t, Wallmerod und St. Goars-<lb/>
hau&#x017F;en, wurde 1834 Amts&#x017F;ekretär am<lb/>
Kriminalgerichte zu Wiesbaden, 1836<lb/>
A&#x017F;&#x017F;e&#x017F;&#x017F;or u. 1841 Kriminalrichter da-<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t und &#x017F;tarb plötzlich am 16. Juli<lb/>
1844 in Soden, wohin er zu einer<lb/>
Kriminalunter&#x017F;uchung gerei&#x017F;t war.<lb/></p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Dichtungen; hrsg. von Dräxler-<lb/>
Manfred, 1845.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Genthe,</hi><hi rendition="#g">Friedrich</hi> Wilhelm,</head>
        <p><lb/>
Sohn eines Wundarztes u. der jüng-<lb/>
&#x017F;ten Schwe&#x017F;ter Heinrich Z&#x017F;chokkes,<lb/>
wurde am 28. Febr. 1805 zu Magde-<lb/>
burg geboren, be&#x017F;uchte als Jugend-<lb/>
freund v. Karl Jmmermann, K. Ro-<lb/>
&#x017F;enkranz, W. Volk das dortige Gym-<lb/>
na&#x017F;ium zum Klo&#x017F;ter U. L. F. und<lb/>
&#x017F;tudierte von 1825&#x2013;28 in Halle Theo-<lb/>
logie und Philologie. Jm Januar<lb/>
1828 erwarb er &#x017F;ich die Würde eines<lb/><hi rendition="#aq">Dr. phil.,</hi> begann 1829 &#x017F;eine Lehr-<lb/>
tätigkeit als Probandus am Gym-<lb/>
na&#x017F;ium U. L. Fr. in Magdeburg und<lb/>
kam 1830 an das Gymna&#x017F;ium zu Eis-<lb/>
leben, wo er &#x017F;chließlich zum zweiten<lb/>
Oberlehrer aufrückte und bis zu &#x017F;ei-<lb/>
nem Tode, 10. April 1866, wirkte.<lb/>
Er &#x2020; infolge eines Magenge&#x017F;chwürs<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Gen</hi></fw><lb/>
den Hungertod, de&#x017F;&#x017F;en Herannahen<lb/>
er mit &#x017F;toi&#x017F;cher Ruhe entgegen&#x017F;ah.<lb/></p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Don Enrique von Toledo (R.),<lb/>
1827. &#x2013; Don Fernando von Toledo<lb/>
(Doppelnovelle); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1829. &#x2013; Ge-<lb/>
&#x017F;chichte der Macaroni&#x017F;chen Poe&#x017F;ie u.<lb/>
Sammlg. ihrer vorzüglich&#x017F;ten Denk-<lb/>
male, 1829. &#x2013; Graf Gundolf (R.),<lb/>
1831. &#x2013; Handbuch der Ge&#x017F;chichte der<lb/>
abendländi&#x017F;chen Literaturen u. Spra-<lb/>
chen; <hi rendition="#aq">IV,</hi> 1832&#x2013;34. &#x2013; Sonette und<lb/>
Elegien, 1833. &#x2013; Seeanemonen (Nn.<lb/>
eines Unbekannten [W. G. W. Volk;<lb/>
&#x017F;. d.!], hrsg.), 1836. &#x2013; Deut&#x017F;che Dich-<lb/>
tungen des Mittelalters; <hi rendition="#aq">III,</hi> 1841<lb/>
bis 1846. &#x2013; Erinnerungen an Hein-<lb/>
rich Z&#x017F;chokke, 1850. &#x2013; Schutz- u. Trutz-<lb/>
rede für die Krinoline, 1859. &#x2013; Vom<lb/>
Tanzen Altes u. Neues (Humor. D.),<lb/>
1860. &#x2013; Der Jmprovi&#x017F;ator (Humo-<lb/>
resken und Schwänke), 1863. &#x2013; Rei-<lb/>
neke Vos, Reinaert, Reinhart Fuchs<lb/>
im Verhältnis zueinander, 1866.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Gentzel,</hi> Adam <hi rendition="#g">Gottfried,</hi></head>
        <p> *<lb/>
am 5. Februar 1808 zu Kehm&#x017F;tedt bei<lb/>
Nordhau&#x017F;en, be&#x017F;uchte das Gymna&#x017F;ium<lb/>
in Nordhau&#x017F;en, &#x017F;tudierte in Halle<lb/>
Theologie, &#x017F;päter in Berlin Philo-<lb/>
&#x017F;ophie und lebte danach hier&#x017F;elb&#x017F;t als<lb/>
Schrift&#x017F;teller und Kandidat des Pre-<lb/>
digtamts bis 1846, redigierte auch<lb/>
während die&#x017F;er Zeit 1836&#x2013;39 den<lb/>
&#x201E;Freimütigen&#x201C; und &#x017F;eit 1839 die von<lb/>
ihm gegründete &#x201E;Staffette&#x201C;. Von<lb/>
Berlin wandte er &#x017F;ich nach Stettin,<lb/>
lebte dann als Lehrer im Dorfe<lb/>
Schwarz bei Dobbertin in Mecklen-<lb/>
burg, wurde 1857 Rektor zu Chri-<lb/>
&#x017F;tian&#x017F;tadt am Bober, 1863 Pfarrer<lb/>
in Dran&#x017F;ee bei Witt&#x017F;tock und ließ &#x017F;ich<lb/>
1870 wegen Krankheit emeritieren.<lb/>
Nach gekräftigter Ge&#x017F;undheit über-<lb/>
nahm er 1875 das Rektorat der Schule<lb/>
in Zehden a. d. Oder u. wurde 1878<lb/>
Prediger in Arnswalde, wo er am<lb/>
am 2. Febr. 1883 &#x017F;tarb. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Feder-<lb/>
zeichnungen (En.); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1837. &#x2013; Kreuz<lb/>
u. Palme (Gei&#x017F;tl. Lr.), 1840. &#x2013; Licht-<lb/>
bilder (En.), 1. Bd., 1841. &#x2013; Der<lb/>
Schulze von Ettingerode (Volkserz.),<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[348/0352] Gen Gen (Schw.), 1900. – An die Scholle ge- feſſelt (Dr. aus dem Arbeiterleben), 1900. Genth, Wilhelm, * am 6. März 1803 zu Kirburg im Naſſauiſchen als der Sohn eines Oberförſters, wuchs dort in einer wilden u. rauhen, aber friſchen u. kräftigen Waldnatur unter dem Einfluß einer gemütreichen Mut- ter auf, kam ſpäter mit ſeinen Eltern nach Herborn, wo er das Pädagogium beſuchte, trat 1817 in das Gymna- ſium zu Weilburg über und ſtudierte von 1821–24 in Bonn u. Heidelberg die Rechte. Hier ſchloß er ſich jenem Kreiſe poetiſch begabter Jünglinge an, dem u. a. Platen u. Landfermann angehörten, und griff friſch in die wohltönenden Saiten der Leier ein, ohne darum das ernſtere Studium zu vernachläſſigen. Er wirkte dann als Amtsakzeſſiſt in Montabaur, Höchſt, Wallmerod und St. Goars- hauſen, wurde 1834 Amtsſekretär am Kriminalgerichte zu Wiesbaden, 1836 Aſſeſſor u. 1841 Kriminalrichter da- ſelbſt und ſtarb plötzlich am 16. Juli 1844 in Soden, wohin er zu einer Kriminalunterſuchung gereiſt war. S: Dichtungen; hrsg. von Dräxler- Manfred, 1845. Genthe, Friedrich Wilhelm, Sohn eines Wundarztes u. der jüng- ſten Schweſter Heinrich Zſchokkes, wurde am 28. Febr. 1805 zu Magde- burg geboren, beſuchte als Jugend- freund v. Karl Jmmermann, K. Ro- ſenkranz, W. Volk das dortige Gym- naſium zum Kloſter U. L. F. und ſtudierte von 1825–28 in Halle Theo- logie und Philologie. Jm Januar 1828 erwarb er ſich die Würde eines Dr. phil., begann 1829 ſeine Lehr- tätigkeit als Probandus am Gym- naſium U. L. Fr. in Magdeburg und kam 1830 an das Gymnaſium zu Eis- leben, wo er ſchließlich zum zweiten Oberlehrer aufrückte und bis zu ſei- nem Tode, 10. April 1866, wirkte. Er † infolge eines Magengeſchwürs den Hungertod, deſſen Herannahen er mit ſtoiſcher Ruhe entgegenſah. S: Don Enrique von Toledo (R.), 1827. – Don Fernando von Toledo (Doppelnovelle); II, 1829. – Ge- ſchichte der Macaroniſchen Poeſie u. Sammlg. ihrer vorzüglichſten Denk- male, 1829. – Graf Gundolf (R.), 1831. – Handbuch der Geſchichte der abendländiſchen Literaturen u. Spra- chen; IV, 1832–34. – Sonette und Elegien, 1833. – Seeanemonen (Nn. eines Unbekannten [W. G. W. Volk; ſ. d.!], hrsg.), 1836. – Deutſche Dich- tungen des Mittelalters; III, 1841 bis 1846. – Erinnerungen an Hein- rich Zſchokke, 1850. – Schutz- u. Trutz- rede für die Krinoline, 1859. – Vom Tanzen Altes u. Neues (Humor. D.), 1860. – Der Jmproviſator (Humo- resken und Schwänke), 1863. – Rei- neke Vos, Reinaert, Reinhart Fuchs im Verhältnis zueinander, 1866. *Gentzel, Adam Gottfried, * am 5. Februar 1808 zu Kehmſtedt bei Nordhauſen, beſuchte das Gymnaſium in Nordhauſen, ſtudierte in Halle Theologie, ſpäter in Berlin Philo- ſophie und lebte danach hierſelbſt als Schriftſteller und Kandidat des Pre- digtamts bis 1846, redigierte auch während dieſer Zeit 1836–39 den „Freimütigen“ und ſeit 1839 die von ihm gegründete „Staffette“. Von Berlin wandte er ſich nach Stettin, lebte dann als Lehrer im Dorfe Schwarz bei Dobbertin in Mecklen- burg, wurde 1857 Rektor zu Chri- ſtianſtadt am Bober, 1863 Pfarrer in Dranſee bei Wittſtock und ließ ſich 1870 wegen Krankheit emeritieren. Nach gekräftigter Geſundheit über- nahm er 1875 das Rektorat der Schule in Zehden a. d. Oder u. wurde 1878 Prediger in Arnswalde, wo er am am 2. Febr. 1883 ſtarb. S: Feder- zeichnungen (En.); II, 1837. – Kreuz u. Palme (Geiſtl. Lr.), 1840. – Licht- bilder (En.), 1. Bd., 1841. – Der Schulze von Ettingerode (Volkserz.), *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/352
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 348. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/352>, abgerufen am 22.12.2024.