Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Gan teur der "Neuen Freien Presse" nachWien, trat 1902 in die Redaktion der "Zeit" ein, war seit 1904 wieder Wie- ner Korrespondent der "Frankfurter Zeitung" und wurde 1907 als Feuil- leton-Redakteur und Kritiker an der- selben nach Frankfurt a. M. berufen, ging aber 1909 als politisch-literar. Vertreter dieser Zeitung nach Wien zurück. S: Der Rebell (Dr.), 1899. - Ganzhorn, Wilhelm, wurde am *Gapp, Julius, geb. am 28. April Gar Straßburg. Von 1878-84 gab erdas "St. Odilienblatt" heraus, das durch den Statthalter von Manteuf- fel unterdrückt wurde, und 1898 grün- dete er in Hagenau das "St. Arbo- gastusblatt", das er bis zu seinem ganz plötzlich eintretenden Tode, 31. Dezember 1903, leitete. S: Die hei- *Garbald, Johanna, geb. Gre- S: Erzählungen aus Graubün- * 21
Gan teur der „Neuen Freien Preſſe“ nachWien, trat 1902 in die Redaktion der „Zeit“ ein, war ſeit 1904 wieder Wie- ner Korreſpondent der „Frankfurter Zeitung“ und wurde 1907 als Feuil- leton-Redakteur und Kritiker an der- ſelben nach Frankfurt a. M. berufen, ging aber 1909 als politiſch-literar. Vertreter dieſer Zeitung nach Wien zurück. S: Der Rebell (Dr.), 1899. – Ganzhorn, Wilhelm, wurde am *Gapp, Julius, geb. am 28. April Gar Straßburg. Von 1878–84 gab erdas „St. Odilienblatt“ heraus, das durch den Statthalter von Manteuf- fel unterdrückt wurde, und 1898 grün- dete er in Hagenau das „St. Arbo- gaſtusblatt“, das er bis zu ſeinem ganz plötzlich eintretenden Tode, 31. Dezember 1903, leitete. S: Die hei- *Garbald, Johanna, geb. Gre- S: Erzählungen aus Graubün- * 21
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Gan
Gar
teur der „Neuen Freien Preſſe“ nach
Wien, trat 1902 in die Redaktion der
„Zeit“ ein, war ſeit 1904 wieder Wie-
ner Korreſpondent der „Frankfurter
Zeitung“ und wurde 1907 als Feuil-
leton-Redakteur und Kritiker an der-
ſelben nach Frankfurt a. M. berufen,
ging aber 1909 als politiſch-literar.
Vertreter dieſer Zeitung nach Wien
zurück.
S: Der Rebell (Dr.), 1899. –
Reiſeſkizzen aus Rumänien, 1902. –
Vor der Kataſtrophe (Ein Blick ins
Zarenreich), 1904.
Ganzhorn, Wilhelm, wurde am
14. Januar 1818 zu Sindelfingen in
Württemberg geb. Sein Vater, der
dort Kaſtenverwalter war, beſtimmte
den Sohn für das Studium der Theo-
logie, beließ ihn aber, als er des
Sohnes Abneigung gegen das He-
bräiſche erkannte, auf dem Gymna-
ſium zu Stuttgart, und G. ſtudierte
nach Abſolvierung des Gymnaſiums
zu Tübingen die Rechtswiſſenſchaft.
Jm Jahre 1844 wurde er Aktuar in
Neuenburg, 1855 Oberamtsrichter in
Aalen, kam in gleicher Eigenſchaft
1859 nach Neckarſulm und 1878 nach
Cannſtadt, wo er am 9. Sept. 1880
ſtarb. Große Reiſen hatten G. durch
den größten Teil von Europa, bis
nach Spanien u. Skandinavien hin-
ein, geführt. Als Archäologe hat er
ſich beſonders um die ſchwäbiſche Al-
tertumsforſchung verdient gemacht,
während er als Dichter zu den Zier-
den des Schwabenlandes gehörte.
Leider ſind ſeine Poeſien bis jetzt
noch nicht geſammelt erſchienen.
*Gapp, Julius, geb. am 28. April
1845 zu Straßburg i. E., machte dort
ſeine Gymnaſial- und theologiſchen
Studien, erhielt 1867 die Prieſter-
weihe, wirkte dann als Kaplan in
Türkheim u. Straßburg, bis er 1875
die Pfarrſtelle zu Oſthauſen erhielt.
Von hier kam er 1885 als Pfarrer
nach St. Pilt und 1895 als Stadt-
pfarrer nach Hagenau. Er war auch
Dr. theol. und Ehrendomherr von
Straßburg. Von 1878–84 gab er
das „St. Odilienblatt“ heraus, das
durch den Statthalter von Manteuf-
fel unterdrückt wurde, und 1898 grün-
dete er in Hagenau das „St. Arbo-
gaſtusblatt“, das er bis zu ſeinem
ganz plötzlich eintretenden Tode, 31.
Dezember 1903, leitete.
S: Die hei-
lige Philomene (Tr.), 1896; franz.
Ausg. 1895. – Der heilige Hippoly-
tus (Dr.), 1897. – Verſchiedene theo-
logiſche und ſozialpolitiſche Schriften.
*Garbald, Johanna, geb. Gre-
dig, pſd. Silvia Andrea, wurde
am 22. März 1840 in Zuoz im Ober-
engadin als die Tochter eines Leh-
rers geboren. Dieſer pflegte mit Vor-
liebe die dort viel gebrauchte roma-
niſche Sprache, doch brachte er ſeiner
Tochter auch die Anfangsgründe der
deutſchen bei, und als dieſe in ihrem
15. Jahre in ein deutſches Jnſtitut
nach Chur kam, wurde ihr bald das
Gebiet der deutſchen Literatur er-
ſchloſſen, in das ſie ſich mit Liebe u.
Begeiſterung verſenkte. Jm Jahre
1861 verheiratete ſie ſich nach Caſta-
ſegna im Bergell, einer Landſchaft an
der Grenze Jtaliens, wo ſie noch heute
lebt. Da ihre Ehe in den erſten 16
Jahren kinderlos blieb, hatte ſie
Muße genug, ſich weiter auszubilden
und ihr Jnneres auszubauen. Zu-
dem bot ihr die Umgebung zweier in-
dividuell verſchiedener Volksſtämme,
Jtaliener und Schweizer, eine Fülle
von Wahrnehmungen über geſell-
ſchaftliche Verhältniſſe und Eigen-
tümlichkeiten der Jndividuen, die ſie
ſchließlich zu novelliſtiſchen Arbeiten
verwertete. Letztere erſchienen ſeit
1878 in Zeitſchriften und nur ein
kleiner Teil davon iſt geſammelt wor-
den.
S: Erzählungen aus Graubün-
dens Vergangenheit (Donat von Vaz.
– Ein Apoſtel. – Dem Licht entgegen),
1888. – Fauſtine (R.), 1889. – Wil-
helm Tell (Hiſt. E.), 1891. – Das
Bergell (Wanderungen in der Land-
ſchaft und Geſchichte), 1901. – Vio-
* 21
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