geb. am 7. Oktbr. 1865 in Oberrad (Hessen-Nas- sau), bereitete sich im Seminar zu Usingen auf den Lehrerberuf vor und erhielt 1886 seine Anstellung in seiner Heimatgemeinde. Nach sechsjähriger Dienstzeit zeigten sich bei ihm die ersten Symptome einer partiellen Muskellähmung, die langsam, aber stetig fortschritt und ihn schließlich zwang, 1898 seine Pensionierung nachzusuchen. Er hat seitdem Bett und Zimmer nicht mehr verlassen, da die Beine vollständig den Dienst ver- sagten, sich dafür aber eine neue in- nere Welt aufgebaut. Eingehende Studien der Kunst und neueren Lite- ratur führten ihn dann zu schriftstel- lerischer Betätigung. Am 7. Juni 1909 ist er gestorben.
S:
Sommer- ernte (Ge.), 1905. - Abseits (Nn.), 1905 (Jnhalt: Auf dem Mühlberg. - Letzter Liebesgruß. - Als ich wieder- kam).
*Gallwitz, Valeska von,
geborene von Tempsky, wurde am 22. Ja- nuar 1833 in Glogau als die Tochter eines Offiziers geboren, der wenige Wochen später seinen Abschied nahm und nach Jauer übersiedelte. Jm Jahre 1844 kam sie zu einem Oheim nach Berlin, wo sie ihre Ausbildung erhielt und sechs Jahre blieb. 1855 vermählte sie sich mit dem Ritter- gutsbesitzer August von Gallwitz auf Ober-Diersno bei Gleiwitz, siedelte nach Verkauf dieses Gutes mit ihrer Familie nach Schloß Köppernig über und begann hier 1868 ihre schrift- stellerische Tätigkeit. Danach lebte sie viele Jahre in Breslau, siedelte 1884 nach Berlin, 1885 nach Hanno- ver über und kehrte schließlich nach Berlin zurück, wo sie im April 1888 starb.
S:
Das Schloß am Roche Me- lon (R.), 1879. - Dem Tode abge- rungen (R.); II, 1880. - Zwei Frauen- herzen (R.), 1880. - Aus Palast und Hütte (Nn.), 1881. - Magdalena (R.), 1883.
[Spaltenumbruch]
Gam
Gals, Arno,
Pseudon. für Leo Sachse; s. d.!
*Gampe, Theodor,
wurde am 3. Novbr. 1845 zu Chemnitz in Sachsen geboren, wo der Vater eine Acker- wirtschaft und nebenher mancherlei Handelsgeschäfte betrieb. Der Sohn mußte schon frühzeitig den Pflug füh- ren u. den Vater auf Handelsreisen begleiten, weshalb ihm nur ein sehr lückenhafter Besuch einer Elementar- schule in der Vorstadt von Chemnitz möglich war. Nach seiner Konfirma- tion erlernte G. erst die Brauerei, später die Glaserei, ging dann nach altdeutschem Brauch auf die Wan- derschaft u. durchzog Frankreich, die Schweiz, Jtalien und Ungarn. Nach seiner Rückkehr trat er abermals in das Geschäft seines Vaters ein, der jetzt mit Flachs aus dem Erzgebirge nach Böhmen Handel trieb, u. grün- dete sich 1867 einen eigenen Fami- lienherd. Nunmehr beschäftigte er sich ernstlich mit der Literatur; Direk- toren u. Lehrer der höheren Schulen nahmen sich seiner an und unter- richteten ihn, während eine Gesell- schaft Chemnitzer Geschäftsleute ihn pekuniär fundierte. Jm Jahre 1877 wurde König Albert von Sachsen auf G. aufmerksam und verlieh ihm eine Jahressubvention. G. siedelte nun im Herbst 1877 nach Dresden über, wo er als Mitarbeiter verschiedener Zeitschriften u. Sekretär einer gro- ßen, auf seine Veranlassung begrün- deten Jndustrieverbindung lebte. Er starb am 3. Jan. 1897 in Blasewitz bei Dresden.
S:
Peter und Alexei (Tr.), 1871. - Lied und Leben (Ge.), 1876. - Kunst und Arbeit (Dramat. Allegorie), 1876. - Hoher Besuch (Festsp.), 1877. - Kambyses in Ägyp- ten (Tr.), 1880. - Wandersprüche, 1881. - Die Stiefbrüder (Erzhde. D.), 1888.
Gamper, Gustav,
* am 10. Sept. 1873 in Trogen, Kanton Appenzell (Schweiz), lebt (1903) als Maler in
*
[Spaltenumbruch]
Gal
Gallmeyer, Ludwig,
geb. am 7. Oktbr. 1865 in Oberrad (Heſſen-Naſ- ſau), bereitete ſich im Seminar zu Uſingen auf den Lehrerberuf vor und erhielt 1886 ſeine Anſtellung in ſeiner Heimatgemeinde. Nach ſechsjähriger Dienſtzeit zeigten ſich bei ihm die erſten Symptome einer partiellen Muskellähmung, die langſam, aber ſtetig fortſchritt und ihn ſchließlich zwang, 1898 ſeine Penſionierung nachzuſuchen. Er hat ſeitdem Bett und Zimmer nicht mehr verlaſſen, da die Beine vollſtändig den Dienſt ver- ſagten, ſich dafür aber eine neue in- nere Welt aufgebaut. Eingehende Studien der Kunſt und neueren Lite- ratur führten ihn dann zu ſchriftſtel- leriſcher Betätigung. Am 7. Juni 1909 iſt er geſtorben.
S:
Sommer- ernte (Ge.), 1905. – Abſeits (Nn.), 1905 (Jnhalt: Auf dem Mühlberg. – Letzter Liebesgruß. – Als ich wieder- kam).
*Gallwitz, Valeska von,
geborene von Tempsky, wurde am 22. Ja- nuar 1833 in Glogau als die Tochter eines Offiziers geboren, der wenige Wochen ſpäter ſeinen Abſchied nahm und nach Jauer überſiedelte. Jm Jahre 1844 kam ſie zu einem Oheim nach Berlin, wo ſie ihre Ausbildung erhielt und ſechs Jahre blieb. 1855 vermählte ſie ſich mit dem Ritter- gutsbeſitzer Auguſt von Gallwitz auf Ober-Diersno bei Gleiwitz, ſiedelte nach Verkauf dieſes Gutes mit ihrer Familie nach Schloß Köppernig über und begann hier 1868 ihre ſchrift- ſtelleriſche Tätigkeit. Danach lebte ſie viele Jahre in Breslau, ſiedelte 1884 nach Berlin, 1885 nach Hanno- ver über und kehrte ſchließlich nach Berlin zurück, wo ſie im April 1888 ſtarb.
S:
Das Schloß am Roche Me- lon (R.), 1879. – Dem Tode abge- rungen (R.); II, 1880. – Zwei Frauen- herzen (R.), 1880. – Aus Palaſt und Hütte (Nn.), 1881. – Magdalena (R.), 1883.
[Spaltenumbruch]
Gam
Gals, Arno,
Pſeudon. für Leo Sachſe; ſ. d.!
*Gampe, Theodor,
wurde am 3. Novbr. 1845 zu Chemnitz in Sachſen geboren, wo der Vater eine Acker- wirtſchaft und nebenher mancherlei Handelsgeſchäfte betrieb. Der Sohn mußte ſchon frühzeitig den Pflug füh- ren u. den Vater auf Handelsreiſen begleiten, weshalb ihm nur ein ſehr lückenhafter Beſuch einer Elementar- ſchule in der Vorſtadt von Chemnitz möglich war. Nach ſeiner Konfirma- tion erlernte G. erſt die Brauerei, ſpäter die Glaſerei, ging dann nach altdeutſchem Brauch auf die Wan- derſchaft u. durchzog Frankreich, die Schweiz, Jtalien und Ungarn. Nach ſeiner Rückkehr trat er abermals in das Geſchäft ſeines Vaters ein, der jetzt mit Flachs aus dem Erzgebirge nach Böhmen Handel trieb, u. grün- dete ſich 1867 einen eigenen Fami- lienherd. Nunmehr beſchäftigte er ſich ernſtlich mit der Literatur; Direk- toren u. Lehrer der höheren Schulen nahmen ſich ſeiner an und unter- richteten ihn, während eine Geſell- ſchaft Chemnitzer Geſchäftsleute ihn pekuniär fundierte. Jm Jahre 1877 wurde König Albert von Sachſen auf G. aufmerkſam und verlieh ihm eine Jahresſubvention. G. ſiedelte nun im Herbſt 1877 nach Dresden über, wo er als Mitarbeiter verſchiedener Zeitſchriften u. Sekretär einer gro- ßen, auf ſeine Veranlaſſung begrün- deten Jnduſtrieverbindung lebte. Er ſtarb am 3. Jan. 1897 in Blaſewitz bei Dresden.
S:
Peter und Alexei (Tr.), 1871. – Lied und Leben (Ge.), 1876. – Kunſt und Arbeit (Dramat. Allegorie), 1876. – Hoher Beſuch (Feſtſp.), 1877. – Kambyſes in Ägyp- ten (Tr.), 1880. – Wanderſprüche, 1881. – Die Stiefbrüder (Erzhde. D.), 1888.
Gamper, Guſtav,
* am 10. Sept. 1873 in Trogen, Kanton Appenzell (Schweiz), lebt (1903) als Maler in
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[316/0320]
Gal
Gam
Gallmeyer, Ludwig, geb. am 7.
Oktbr. 1865 in Oberrad (Heſſen-Naſ-
ſau), bereitete ſich im Seminar zu
Uſingen auf den Lehrerberuf vor und
erhielt 1886 ſeine Anſtellung in ſeiner
Heimatgemeinde. Nach ſechsjähriger
Dienſtzeit zeigten ſich bei ihm die
erſten Symptome einer partiellen
Muskellähmung, die langſam, aber
ſtetig fortſchritt und ihn ſchließlich
zwang, 1898 ſeine Penſionierung
nachzuſuchen. Er hat ſeitdem Bett
und Zimmer nicht mehr verlaſſen, da
die Beine vollſtändig den Dienſt ver-
ſagten, ſich dafür aber eine neue in-
nere Welt aufgebaut. Eingehende
Studien der Kunſt und neueren Lite-
ratur führten ihn dann zu ſchriftſtel-
leriſcher Betätigung. Am 7. Juni
1909 iſt er geſtorben.
S: Sommer-
ernte (Ge.), 1905. – Abſeits (Nn.),
1905 (Jnhalt: Auf dem Mühlberg. –
Letzter Liebesgruß. – Als ich wieder-
kam).
*Gallwitz, Valeska von, geborene
von Tempsky, wurde am 22. Ja-
nuar 1833 in Glogau als die Tochter
eines Offiziers geboren, der wenige
Wochen ſpäter ſeinen Abſchied nahm
und nach Jauer überſiedelte. Jm
Jahre 1844 kam ſie zu einem Oheim
nach Berlin, wo ſie ihre Ausbildung
erhielt und ſechs Jahre blieb. 1855
vermählte ſie ſich mit dem Ritter-
gutsbeſitzer Auguſt von Gallwitz auf
Ober-Diersno bei Gleiwitz, ſiedelte
nach Verkauf dieſes Gutes mit ihrer
Familie nach Schloß Köppernig über
und begann hier 1868 ihre ſchrift-
ſtelleriſche Tätigkeit. Danach lebte
ſie viele Jahre in Breslau, ſiedelte
1884 nach Berlin, 1885 nach Hanno-
ver über und kehrte ſchließlich nach
Berlin zurück, wo ſie im April 1888
ſtarb.
S: Das Schloß am Roche Me-
lon (R.), 1879. – Dem Tode abge-
rungen (R.); II, 1880. – Zwei Frauen-
herzen (R.), 1880. – Aus Palaſt und
Hütte (Nn.), 1881. – Magdalena (R.),
1883.
Gals, Arno, Pſeudon. für Leo
Sachſe; ſ. d.!
*Gampe, Theodor, wurde am 3.
Novbr. 1845 zu Chemnitz in Sachſen
geboren, wo der Vater eine Acker-
wirtſchaft und nebenher mancherlei
Handelsgeſchäfte betrieb. Der Sohn
mußte ſchon frühzeitig den Pflug füh-
ren u. den Vater auf Handelsreiſen
begleiten, weshalb ihm nur ein ſehr
lückenhafter Beſuch einer Elementar-
ſchule in der Vorſtadt von Chemnitz
möglich war. Nach ſeiner Konfirma-
tion erlernte G. erſt die Brauerei,
ſpäter die Glaſerei, ging dann nach
altdeutſchem Brauch auf die Wan-
derſchaft u. durchzog Frankreich, die
Schweiz, Jtalien und Ungarn. Nach
ſeiner Rückkehr trat er abermals in
das Geſchäft ſeines Vaters ein, der
jetzt mit Flachs aus dem Erzgebirge
nach Böhmen Handel trieb, u. grün-
dete ſich 1867 einen eigenen Fami-
lienherd. Nunmehr beſchäftigte er
ſich ernſtlich mit der Literatur; Direk-
toren u. Lehrer der höheren Schulen
nahmen ſich ſeiner an und unter-
richteten ihn, während eine Geſell-
ſchaft Chemnitzer Geſchäftsleute ihn
pekuniär fundierte. Jm Jahre 1877
wurde König Albert von Sachſen auf
G. aufmerkſam und verlieh ihm eine
Jahresſubvention. G. ſiedelte nun
im Herbſt 1877 nach Dresden über,
wo er als Mitarbeiter verſchiedener
Zeitſchriften u. Sekretär einer gro-
ßen, auf ſeine Veranlaſſung begrün-
deten Jnduſtrieverbindung lebte. Er
ſtarb am 3. Jan. 1897 in Blaſewitz
bei Dresden.
S: Peter und Alexei
(Tr.), 1871. – Lied und Leben (Ge.),
1876. – Kunſt und Arbeit (Dramat.
Allegorie), 1876. – Hoher Beſuch
(Feſtſp.), 1877. – Kambyſes in Ägyp-
ten (Tr.), 1880. – Wanderſprüche,
1881. – Die Stiefbrüder (Erzhde. D.),
1888.
Gamper, Guſtav, * am 10. Sept.
1873 in Trogen, Kanton Appenzell
(Schweiz), lebt (1903) als Maler in
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/320>, abgerufen am 22.02.2025.
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