Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Gae G. in Berührung mit bedeutendenZeitgenossen u. hervorragenden Ge- lehrten brachte. Ostern 1887 nach Berlin zurückgekehrt, benutzte G. einen Nachurlaub, einige seiner zahlreichen Funde auszuarbeiten. Seit 1897 Professor, wurde G. 1900 zum Ober- bibliothekar und 1902 zum stellver- tretenden Direktor der Universitäts- bibliothek in Greifswald ernannt, nahm aber schon 1905 nach 25jähr. Dienstzeit seinen Abschied, um fortan ausschließlich seinen gelehrten Arbei- ten u. besonders seinen Fritz Reuter gewidmeten Bestrebungen zu leben. Neben der Erforschung der nieder- sächsischen Literatur, die G. auch selbstschöpferisch durch plattdeutsche Dichtungen bereicherte, hat er sich vornehmlich durch monographische Schriften über Goethe und seinen Freundeskreis, über Fritz Reuter und Emanuel Geibel verdient gemacht. Jm Jahre 1909 verlegte er seinen Wohnsitz wieder nach Berlin. S: Jul- Gae Chasot, 1893. - Esaias Tegner undseine Beziehungen zu Deutschland, 1895. - Die Horatier von Corneille, übers., 1875. - Esther von Racine, übers., 1876. - Britannicus von Ra- cine, übers., 1880. - Washington Jr- vings Skizzenbuch, übers., 1878. - Aus Fritz Reuters jungen u. alten Tagen; III, 1895-1900. - Emanuel Geibel, Sänger der Liebe, Herold des Rei- ches (Ein Dichterleben), 1897. - Fürst Bismarck und Fritz Reuter (Gedenk- blatt), 1898. - Was ich am Wege fand (Blätter und Bilder aus Lite- ratur, Kunst und Leben), 1901. Neue Folge, 1905. - Jm Reiche Reuters (Neues von und über Fritz Reuter in Wort u. Bild), 1905. - Fritz Reuter (Biogr.), 1906. - G. + 7./8. Juli 1912. *Gaedke, Wilhelm, geb. am 30. S: Hertha (Tr.), 1883. *Gaehtgens zu Ysentorff,
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Gae G. in Berührung mit bedeutendenZeitgenoſſen u. hervorragenden Ge- lehrten brachte. Oſtern 1887 nach Berlin zurückgekehrt, benutzte G. einen Nachurlaub, einige ſeiner zahlreichen Funde auszuarbeiten. Seit 1897 Profeſſor, wurde G. 1900 zum Ober- bibliothekar und 1902 zum ſtellver- tretenden Direktor der Univerſitäts- bibliothek in Greifswald ernannt, nahm aber ſchon 1905 nach 25jähr. Dienſtzeit ſeinen Abſchied, um fortan ausſchließlich ſeinen gelehrten Arbei- ten u. beſonders ſeinen Fritz Reuter gewidmeten Beſtrebungen zu leben. Neben der Erforſchung der nieder- ſächſiſchen Literatur, die G. auch ſelbſtſchöpferiſch durch plattdeutſche Dichtungen bereicherte, hat er ſich vornehmlich durch monographiſche Schriften über Goethe und ſeinen Freundeskreis, über Fritz Reuter und Emanuel Geibel verdient gemacht. Jm Jahre 1909 verlegte er ſeinen Wohnſitz wieder nach Berlin. S: Jul- Gae Chaſot, 1893. – Eſaias Tegnér undſeine Beziehungen zu Deutſchland, 1895. – Die Horatier von Corneille, überſ., 1875. – Eſther von Racine, überſ., 1876. – Britannicus von Ra- cine, überſ., 1880. – Waſhington Jr- vings Skizzenbuch, überſ., 1878. – Aus Fritz Reuters jungen u. alten Tagen; III, 1895–1900. – Emanuel Geibel, Sänger der Liebe, Herold des Rei- ches (Ein Dichterleben), 1897. – Fürſt Bismarck und Fritz Reuter (Gedenk- blatt), 1898. – Was ich am Wege fand (Blätter und Bilder aus Lite- ratur, Kunſt und Leben), 1901. Neue Folge, 1905. – Jm Reiche Reuters (Neues von und über Fritz Reuter in Wort u. Bild), 1905. – Fritz Reuter (Biogr.), 1906. – G. † 7./8. Juli 1912. *Gaedke, Wilhelm, geb. am 30. S: Hertha (Tr.), 1883. *Gaehtgens zu Yſentorff,
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Gae
Gae
G. in Berührung mit bedeutenden
Zeitgenoſſen u. hervorragenden Ge-
lehrten brachte. Oſtern 1887 nach
Berlin zurückgekehrt, benutzte G. einen
Nachurlaub, einige ſeiner zahlreichen
Funde auszuarbeiten. Seit 1897
Profeſſor, wurde G. 1900 zum Ober-
bibliothekar und 1902 zum ſtellver-
tretenden Direktor der Univerſitäts-
bibliothek in Greifswald ernannt,
nahm aber ſchon 1905 nach 25jähr.
Dienſtzeit ſeinen Abſchied, um fortan
ausſchließlich ſeinen gelehrten Arbei-
ten u. beſonders ſeinen Fritz Reuter
gewidmeten Beſtrebungen zu leben.
Neben der Erforſchung der nieder-
ſächſiſchen Literatur, die G. auch
ſelbſtſchöpferiſch durch plattdeutſche
Dichtungen bereicherte, hat er ſich
vornehmlich durch monographiſche
Schriften über Goethe und ſeinen
Freundeskreis, über Fritz Reuter und
Emanuel Geibel verdient gemacht.
Jm Jahre 1909 verlegte er ſeinen
Wohnſitz wieder nach Berlin.
S: Jul-
klapp! Leeder un Läuſchen (Plattd.
Ge.), 1879. 3. A. 1899. – Eine Ko-
mödie (Schwank mit Geſang), 1880.
2. A. 1881. – Gabriel Rollenhagen.
Sein Leben und ſeine Werke, 1881. –
Das niederdeutſche Schauſpiel. Zum
Kulturleben Hamburgs; II, 1884.
2. A. 1885. – Fritz Reuter-Galerie
mit Bildern von Konrad Beckmann,
1884. – Fritz Reuter-Reliquien, 1885.
– Emanuel Geibel-Denkwürdigkeiten,
1886. – Goethes Minchen (auf Grund
ungedr. Briefe geſchildert), 1888. –
Briefwechſel von Jakob Grimm und
Hoffmann v. Fallersleben mit Hendrik
van Wijn, hrsg., 1888. – Zur Kennt-
nis der altengliſchen Bühne nebſt an-
deren Beiträgen zur Shakeſpeare-
Literatur, 1888. – Archivaliſche Nach-
richten über die Theaterzuſtände von
Hildesheim, Lübeck, Lüneburg im 16.
und 17. Jahrh., 1888. – Goethe und
Maler Kolbe (Sk.), 1889. 2. A. 1899.
– Fritz Reuter-Studien, 1890. –
Friedrich der Große und General
Chaſot, 1893. – Eſaias Tegnér und
ſeine Beziehungen zu Deutſchland,
1895. – Die Horatier von Corneille,
überſ., 1875. – Eſther von Racine,
überſ., 1876. – Britannicus von Ra-
cine, überſ., 1880. – Waſhington Jr-
vings Skizzenbuch, überſ., 1878. – Aus
Fritz Reuters jungen u. alten Tagen;
III, 1895–1900. – Emanuel Geibel,
Sänger der Liebe, Herold des Rei-
ches (Ein Dichterleben), 1897. – Fürſt
Bismarck und Fritz Reuter (Gedenk-
blatt), 1898. – Was ich am Wege
fand (Blätter und Bilder aus Lite-
ratur, Kunſt und Leben), 1901. Neue
Folge, 1905. – Jm Reiche Reuters
(Neues von und über Fritz Reuter in
Wort u. Bild), 1905. – Fritz Reuter
(Biogr.), 1906. – G. † 7./8. Juli 1912.
*Gaedke, Wilhelm, geb. am 30.
September 1845 auf dem Rittergute
Brügge bei Soldin (Brandenburg)
als der Sohn eines Gutsbeſitzers,
trat nach abſolviertem Gymnaſium
als Avantageur in die reitende Ab-
teilung des 1. Pommerſchen Feld-
artillerie-Reg. Nr. 2 ein, machte den
Feldzug von 1870–71 gegen Frank-
reich mit und wurde bei Dijon ſchwer
verwundet. Jm Jahre 1887 nahm
er als Hauptmann den Abſchied, und
lebt er ſeitdem entweder in Berlin
oder auf ſeinem Gute u. widmet ſeine
Muße der Beſchäftigung mit der
Dichtkunſt.
S: Hertha (Tr.), 1883.
– Abſalom (Dr.), 1890. – Konradin
v. Staufen (Deutſches Schſp.), 1890.
– Aus dem Leben (Nn.), 1890. – Die
Jagd nach dem Glück (Ein Sang aus
dem grünen Wald), 1891. – Vergel-
tung (Schſp.), 1893. – Urias Tochter
(Schſp.), 1893. – Auf Befehl! (Lſp.),
1894. – Nach dem Sturm (Dr.), 1895.
– Liebeszauber (Lſp.), 1895.
*Gaehtgens zu Yſentorff,
Hermann, pſeudon. Hermann zu
Yſentorff, wurde am 10. Novbr.
1875 in Riga als deutſcher Reichs-
angehöriger und Sohn eines Arztes
geboren, kam nach dem Tode des
*
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