Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Gae lehrer in einem Knabeninstitut zu Küs-nacht, seit 1866 als Lehrer in Wiedikon u. wurde 1877 an die Stadtschule in Zürich berufen, wo er jetzt noch lebt, nachdem er im Mai 1900 aus Gesund- heitsrücksichten in den Ruhestand ge- treten war. Jn den Jahren 1880-88 gab er unter dem Titel "Freundliche Stimmen an Kinderherzen", illu- strierte Jugendschriften, u. 1893 den "Schweizerischen Jllustrierten Ju- gendschatz" heraus. S: Schulleben Gaedcke, Hugo August Johann Volkmar, wurde am 24. März 1835 Gae starb er daselbst schon am Tage nachder Ankunft, 19. Juli 1875. S: Das *Gaedertz, Karl Theodor, ein *
Gae lehrer in einem Knabeninſtitut zu Küs-nacht, ſeit 1866 als Lehrer in Wiedikon u. wurde 1877 an die Stadtſchule in Zürich berufen, wo er jetzt noch lebt, nachdem er im Mai 1900 aus Geſund- heitsrückſichten in den Ruheſtand ge- treten war. Jn den Jahren 1880–88 gab er unter dem Titel „Freundliche Stimmen an Kinderherzen“, illu- ſtrierte Jugendſchriften, u. 1893 den „Schweizeriſchen Jlluſtrierten Ju- gendſchatz“ heraus. S: Schulleben Gaedcke, Hugo Auguſt Johann Volkmar, wurde am 24. März 1835 Gae ſtarb er daſelbſt ſchon am Tage nachder Ankunft, 19. Juli 1875. S: Das *Gaedertz, Karl Theodor, ein *
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Gae
Gae
lehrer in einem Knabeninſtitut zu Küs-
nacht, ſeit 1866 als Lehrer in Wiedikon
u. wurde 1877 an die Stadtſchule in
Zürich berufen, wo er jetzt noch lebt,
nachdem er im Mai 1900 aus Geſund-
heitsrückſichten in den Ruheſtand ge-
treten war. Jn den Jahren 1880–88
gab er unter dem Titel „Freundliche
Stimmen an Kinderherzen“, illu-
ſtrierte Jugendſchriften, u. 1893 den
„Schweizeriſchen Jlluſtrierten Ju-
gendſchatz“ heraus.
S: Schulleben
(Liederzyklus mit verbindender De-
klamation), 1890. – Sonnenblick
(desgl.), 1891. – Blumenleben (des-
gleichen), 1895. – Waldeszauber (des-
gleichen), 1897. – Heil dir, Helvetia!
(desgl.), 1900. – E muſikaliſchi Kafi-
geſellſchaft us em Afang vom alte
Jahrhundert, 1902. – Der Hochrhein
(Liederzyklus mit verbindender De-
klamation), 1901. – Robinſon (D.,
Muſ. von Dr. Attenhofer), 1905.
Gaedcke, Hugo Auguſt Johann
Volkmar, wurde am 24. März 1835
zu Roſtock geboren und von ſeinem
Vater, einem Juriſten, mit ſtrenger
Hand für die juriſtiſche Laufbahn
beſtimmt. Er beſuchte bis 1851 das
Gymnaſium in Roſtock und von 1852
bis 1854 das damals vielgerühmte
Francisceum in Zerbſt, deſſen Direk-
tor, Prof. Sintenis, den Schüler zu
poetiſchen Verſuchen anregte. Dar-
auf ſtudierte er von 1855–58 in Ro-
ſtock, Tübingen und Heidelberg die
Rechte und ließ ſich dann 1859 in ſei-
ner Vaterſtadt als Kanzlei-Advokat
(Rechtsanwalt) nieder. Seit 1864
vermählt mit Jna Lübcke, Tochter
eines dortigen Rentiers, verlebte er
an ihrer Seite glückliche, durch Kunſt
und Poeſie, wie durch Reiſen nach
Süd- und Weſtdeutſchland, nach der
Schweiz, Jtalien und Dänemark ver-
ſchönte Jahre. Nach der Rückkehr
von einer Reiſe nach Kopenhagen
wurde er von einem Nervenleiden
befallen; man brachte ihn in die Heil-
anſtalt zu Coswig bei Meißen, doch
ſtarb er daſelbſt ſchon am Tage nach
der Ankunft, 19. Juli 1875.
S: Das
Bilderbuch eines armen Studenten,
1865. 2. A. 1868. – Drei Novellen,
1874 (Jnhalt: Wann das Heimweh
kommt. – Helene. – Wann ein Stern
vom Himmel fällt). – Scherz u. Hu-
mor (Ge.), 1871. – Jn Kampf und
Sieg (Ge.), 1871. – Heitere Studien
in Verſen, 1871. – Ein Kranz auf das
Siegesdenkmal (Ge.), 1873. – Die
Gratulanten von A bis Z (Feſtkan-
tate), 1873. – Julklapp! (Eine Weih-
nachtsgabe), 1874. – Nur ein Kürbis-
kern! (Eine Feſtgabe), 1874. – Aus
Heinrich Heines Dichterwerkſtatt
(Eine Studie), 1875.
*Gaedertz, Karl Theodor, ein
Sohn des Kunſtforſchers Dr. jur.
Theodor G., erſten Oberbeamten am
Stadt- u. Landamt zu Lübeck, wurde
daſelbſt am 8. Januar 1855 geboren,
beſuchte das dortige Gymnaſium
Catharineum, ſtudierte 1876–79 in
Leipzig u. Berlin anfangs die Rechte
und Cameralia, dann klaſſiſche und
moderne Philologie, durchforſchte
darauf in Hamburg, Wolfenbüttel u.
a. O. Archive und Bibliotheken auf
niederdeutſche Handſchriften u. trat,
nachdem er in Halle zum Dr. phil.
promoviert worden, am 1. Mai 1880
als Aſſiſtent bei der königl. Biblio-
thek in Berlin ein. Später rückte er
zum Kuſtos an derſelben bzw. zum
Bibliothekar auf. Zu Oſtern 1884
wurde G. als Lektor u. Bibliothekar
ins preußiſche Kultusminiſterium be-
rufen, und noch in demſelben Jahre
erſchien ſein Werk „Geſchichte des nie-
derdeutſchen Schauſpiels“, wofür ihm
der Hamburger Senat eine Ehren-
gabe überreichte. Auch veranlaßte
dieſe Arbeit den deutſchen Kaiſer, G.
im April 1885 einen zweijährigen
Urlaub zu einer wiſſenſchaftlichen
Reiſe zu bewilligen, die durch einen
Teil Deutſchlands nach England,
Frankreich, Belgien und Holland,
Dänemark und Schweden führte und
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