Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Für vollen Mannes ließ sich auch im spä-tern Leben F.'s nicht verwischen. Dieser absolvierte dann bis zum Frühjahr 1851 das Studium der Theologie. Nachdem er darauf an- derthalb Jahre im Mecklenburgischen als Hauslehrer tätig gewesen, nahm er nochmals das theologische Stu- dium in Tübingen unter Beck auf, wirkte dann wieder als Hauslehrer in zwei sehr angenehmen Stellungen, später als Lehrer an den Realschulen zu Hanau und Elberfeld, wurde im Frühjahr 1859 Pfarrer in Kronen- berg bei Elberfeld und kam von hier aus 1868 als erster Prediger an die Brüderkirche nach Kassel. Jn der letzten Zeit seines Lebens wurde er von einem schweren Nervenleiden heimgesucht, weshalb er das Haus Rockenau bei Eberbach in Baden zu seiner Heilung aufsuchte. Dort ist er am 17. März 1902 gestorben. S:
Fürst, Livius, Sohn des 1873 ver- S: Drei Mär- *Fürste, Ernst, geb. am 16. Nov. Für Franckeschen Stiftungen zu Halle,mußte aber häuslicher Verhältnisse wegen, seinen Wunsch, Theologie zu studieren, aufgeben und bildete sich seit 1849 auf dem Seminar zu Mag- deburg zum Volksschullehrer aus. Seit 1852 hat er an verschiedenen Orten der Provinz Sachsen amtiert, in Neustadt-Magdeburg, Barleben, Burgstele und in Diesdorf bei Mag- deburg, von wo er 1883 nach Tar- thun bei Egeln versetzt ward. Am 1. April 1894 trat er in den Ruhestand und siedelte nach Quedlinburg über. S: Gedichte, 1857. - Preußens Sieg *Fürstenheim, Hans Georg, psd. *
Für vollen Mannes ließ ſich auch im ſpä-tern Leben F.’s nicht verwiſchen. Dieſer abſolvierte dann bis zum Frühjahr 1851 das Studium der Theologie. Nachdem er darauf an- derthalb Jahre im Mecklenburgiſchen als Hauslehrer tätig geweſen, nahm er nochmals das theologiſche Stu- dium in Tübingen unter Beck auf, wirkte dann wieder als Hauslehrer in zwei ſehr angenehmen Stellungen, ſpäter als Lehrer an den Realſchulen zu Hanau und Elberfeld, wurde im Frühjahr 1859 Pfarrer in Kronen- berg bei Elberfeld und kam von hier aus 1868 als erſter Prediger an die Brüderkirche nach Kaſſel. Jn der letzten Zeit ſeines Lebens wurde er von einem ſchweren Nervenleiden heimgeſucht, weshalb er das Haus Rockenau bei Eberbach in Baden zu ſeiner Heilung aufſuchte. Dort iſt er am 17. März 1902 geſtorben. S:
Fürſt, Livius, Sohn des 1873 ver- S: Drei Mär- *Fürſte, Ernſt, geb. am 16. Nov. Für Franckeſchen Stiftungen zu Halle,mußte aber häuslicher Verhältniſſe wegen, ſeinen Wunſch, Theologie zu ſtudieren, aufgeben und bildete ſich ſeit 1849 auf dem Seminar zu Mag- deburg zum Volksſchullehrer aus. Seit 1852 hat er an verſchiedenen Orten der Provinz Sachſen amtiert, in Neuſtadt-Magdeburg, Barleben, Burgſtele und in Diesdorf bei Mag- deburg, von wo er 1883 nach Tar- thun bei Egeln verſetzt ward. Am 1. April 1894 trat er in den Ruheſtand und ſiedelte nach Quedlinburg über. S: Gedichte, 1857. – Preußens Sieg *Fürſtenheim, Hans Georg, pſd. *
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Für
Für
vollen Mannes ließ ſich auch im ſpä-
tern Leben F.’s nicht verwiſchen.
Dieſer abſolvierte dann bis zum
Frühjahr 1851 das Studium der
Theologie. Nachdem er darauf an-
derthalb Jahre im Mecklenburgiſchen
als Hauslehrer tätig geweſen, nahm
er nochmals das theologiſche Stu-
dium in Tübingen unter Beck auf,
wirkte dann wieder als Hauslehrer
in zwei ſehr angenehmen Stellungen,
ſpäter als Lehrer an den Realſchulen
zu Hanau und Elberfeld, wurde im
Frühjahr 1859 Pfarrer in Kronen-
berg bei Elberfeld und kam von hier
aus 1868 als erſter Prediger an die
Brüderkirche nach Kaſſel. Jn der
letzten Zeit ſeines Lebens wurde er
von einem ſchweren Nervenleiden
heimgeſucht, weshalb er das Haus
Rockenau bei Eberbach in Baden zu
ſeiner Heilung aufſuchte. Dort iſt er
am 17. März 1902 geſtorben.
S:
Hawaii-Nei (Ep. G. — ein Bild aus
der Jnſelwelt des Stillen Ozeans),
1867. – Zur Erinnerung an die Lu-
thertage des Jahres 1883 (Ge.), 3. A.,
1884. – Chriſtliche Feſtſtunden im
Gewande der Dichtung (Dn.), 1884.
Fürſt, Livius, Sohn des 1873 ver-
ſtorbenen berühmten Orientaliſten
Julius F., wurde am 27. Mai 1840
zu Leipzig geboren, ſtudierte Medizin
u. ließ ſich dann als praktiſcher Arzt
in ſeiner Vaterſtadt nieder. Er war
gleichzeitig Dirigent der pädiatri-
ſchen Poliklinik und ſeit Oſtern 1871
Dozent an der Univerſität, wurde
auch ſpäter zum Sanitätsrat ernannt.
Jm Juli 1893 ließ er ſich als Kinder-
arzt in Berlin nieder.
S: Drei Mär-
chendichtungen, 1878 [Jnhalt: Dorn-
röschen (1865). – Die ſieben Raben
(nach Moritz Schwinds gleichnami-
gem Bilde; 1863). – Meluſine].
*Fürſte, Ernſt, geb. am 16. Nov.
1831 zu Magdeburg als der Sohn
eines Profeſſors, der dem Knaben
früh entriſſen wurde, erhielt ſeine
wiſſenſchaftliche Bildung in den
Franckeſchen Stiftungen zu Halle,
mußte aber häuslicher Verhältniſſe
wegen, ſeinen Wunſch, Theologie zu
ſtudieren, aufgeben und bildete ſich
ſeit 1849 auf dem Seminar zu Mag-
deburg zum Volksſchullehrer aus.
Seit 1852 hat er an verſchiedenen
Orten der Provinz Sachſen amtiert,
in Neuſtadt-Magdeburg, Barleben,
Burgſtele und in Diesdorf bei Mag-
deburg, von wo er 1883 nach Tar-
thun bei Egeln verſetzt ward. Am
1. April 1894 trat er in den Ruheſtand
und ſiedelte nach Quedlinburg über.
S: Gedichte, 1857. – Preußens Sieg
und Krieg (Ge.), 1866. – Der Tag
von Königgrätz (G.), 1886. – All-
deutſchlands Sieg (Ge.), 1870. – Über
den Rhein wieder heim (Ge.), 1870.
– Kaiſer Wilhelm (Ge.), 1873. – Geiſt-
liche Dichtungen, 1880. – Lutherge-
dichte, 1883. – Ausgewählte Gedichte,
1887. – Gedichte zum Gedächtnis der
Kaiſer Wilhelm I. und Friedrich III.,
1888.
*Fürſtenheim, Hans Georg, pſd.
Hans Forſten, wurde am 26. Mai
1870 zu Chemnitz (Sachſen) geboren,
beſuchte die Annenſchule in Dresden
und ſtudierte an der Univerſität Ber-
lin Philoſophie, Kunſt- und Muſik-
geſchichte. Eine Studienreiſe führte
ihn 1892 nach Jtalien, von wo aus
er „Kritiſche Reiſebriefe“ namentlich
über die Klöſter und Kloſterbiblio-
theken für verſchiedene Zeitungen
ſchrieb. 1894 wurde er Mitarbeiter
am „Berliner Lokalanzeiger“, 1896
Lokalredakteur und zweiter Kritiker
beim „Kleinen Journal“ und unter-
nahm für dieſe Blätter große Reiſen
ins Ausland, nach Rom, 1898 nach
Konſtantinopel, von wo aus er die
Paläſtinareiſe des deutſchen Kaiſers
als Berichterſtatter für etwa 30 deut-
ſche Zeitungen mitmachte, 1899 nach
Anatolien, Kleinaſien, Yemen u. das
Oſtjordanland. Nach Berlin zurück-
gekehrt, redigierte er die von ihm be-
gründete Zeitſchrift „Heer u. Flotte“
*
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