Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Fri eifrig mit literarischen Studien be-schäftigte, und 1879 nach Zürich, wo er während eines dreijährigen phi- losophischen Studiums durch Gott- fried Kinkel, Konr. Ferd. Meyer und Gottfried Keller mancherlei fördernde und nachhaltig wirkende Anregungen empfing. Ende 1882 ging er nach Jtalien, wo er vorwiegend in Neapel oder auf Capri oder auf Sizilien lebte, kehrte nach zwei Jahren in die Heimat zurück und siedelte sich in Leipzig an, wo er am 1. April 1885 die Leitung des "Magazin für die Literatur des Jn- und Auslandes" übernahm. Nach Niederlegung der- selben (Ende 1886) begab er sich wie- der auf Reisen, hielt sich 1888 längere Zeit in Kopenhagen, 1890 in Vene- dig auf und ließ sich nach seiner Ver- heiratung (1891) in Zürich-Hirslan- den nieder. Nach einer von hier aus unternommenen Orientreise kehrte er 1893 dauernd auf die von den Eltern überkommene Besitzung in St. Goar zurück. Obwohl er aus äußerlichen Gründen aus dem deut- schen Untertanenverbande ausge- schieden und Schweizer Bürger ge- worden ist, blieb er innerlich doch gut national-deutsch gesinnt. S: Die Fri Kampfeslieder: Oktavia. Am Heili-genfest. Die Naxierin. Mit San Giovannis Beistand. Die Liebe des Priesters. Das Gesicht im Parthe- non. Keulenschläge der Wahrheit. - III. Novellen: Das Kreuz der Liebe. Das Mädchen von Antiochia. Chrys- soula. San Sebastian. Der Liebes- briefträger wider Willen. Dr. Grade- aus. Reinhold Martini. - IV. Dra- men: Die Sizilianerin. Vor dem Streik. Koras Liebe. Die Erlöserin. Verwirktes Glück). - Das Kreuz der Liebe und andere Novellen, 1902. - Jllustr. Führer durch St. Goar und Umgegend mit 9 Rheindichtungen, 1909. *Fries, Johann Jakob, pseudon. S: Lyrische und dramatische Poesien *
Fri eifrig mit literariſchen Studien be-ſchäftigte, und 1879 nach Zürich, wo er während eines dreijährigen phi- loſophiſchen Studiums durch Gott- fried Kinkel, Konr. Ferd. Meyer und Gottfried Keller mancherlei fördernde und nachhaltig wirkende Anregungen empfing. Ende 1882 ging er nach Jtalien, wo er vorwiegend in Neapel oder auf Capri oder auf Sizilien lebte, kehrte nach zwei Jahren in die Heimat zurück und ſiedelte ſich in Leipzig an, wo er am 1. April 1885 die Leitung des „Magazin für die Literatur des Jn- und Auslandes“ übernahm. Nach Niederlegung der- ſelben (Ende 1886) begab er ſich wie- der auf Reiſen, hielt ſich 1888 längere Zeit in Kopenhagen, 1890 in Vene- dig auf und ließ ſich nach ſeiner Ver- heiratung (1891) in Zürich-Hirslan- den nieder. Nach einer von hier aus unternommenen Orientreiſe kehrte er 1893 dauernd auf die von den Eltern überkommene Beſitzung in St. Goar zurück. Obwohl er aus äußerlichen Gründen aus dem deut- ſchen Untertanenverbande ausge- ſchieden und Schweizer Bürger ge- worden iſt, blieb er innerlich doch gut national-deutſch geſinnt. S: Die Fri Kampfeslieder: Oktavia. Am Heili-genfeſt. Die Naxierin. Mit San Giovannis Beiſtand. Die Liebe des Prieſters. Das Geſicht im Parthe- non. Keulenſchläge der Wahrheit. – III. Novellen: Das Kreuz der Liebe. Das Mädchen von Antiochia. Chryſ- ſoula. San Sebaſtian. Der Liebes- briefträger wider Willen. Dr. Grade- aus. Reinhold Martini. – IV. Dra- men: Die Sizilianerin. Vor dem Streik. Koras Liebe. Die Erlöſerin. Verwirktes Glück). – Das Kreuz der Liebe und andere Novellen, 1902. – Jlluſtr. Führer durch St. Goar und Umgegend mit 9 Rheindichtungen, 1909. *Fries, Johann Jakob, pſeudon. S: Lyriſche und dramatiſche Poeſien *
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Fri
Fri
eifrig mit literariſchen Studien be-
ſchäftigte, und 1879 nach Zürich, wo
er während eines dreijährigen phi-
loſophiſchen Studiums durch Gott-
fried Kinkel, Konr. Ferd. Meyer und
Gottfried Keller mancherlei fördernde
und nachhaltig wirkende Anregungen
empfing. Ende 1882 ging er nach
Jtalien, wo er vorwiegend in Neapel
oder auf Capri oder auf Sizilien
lebte, kehrte nach zwei Jahren in die
Heimat zurück und ſiedelte ſich in
Leipzig an, wo er am 1. April 1885
die Leitung des „Magazin für die
Literatur des Jn- und Auslandes“
übernahm. Nach Niederlegung der-
ſelben (Ende 1886) begab er ſich wie-
der auf Reiſen, hielt ſich 1888 längere
Zeit in Kopenhagen, 1890 in Vene-
dig auf und ließ ſich nach ſeiner Ver-
heiratung (1891) in Zürich-Hirslan-
den nieder. Nach einer von hier aus
unternommenen Orientreiſe kehrte
er 1893 dauernd auf die von den
Eltern überkommene Beſitzung in
St. Goar zurück. Obwohl er aus
äußerlichen Gründen aus dem deut-
ſchen Untertanenverbande ausge-
ſchieden und Schweizer Bürger ge-
worden iſt, blieb er innerlich doch gut
national-deutſch geſinnt.
S: Die
Rache der Bajadere (Ep.-lyr. D.),
1880. – Erloſchene Sterne (Dn.),
1884. – Margaretha Menkes (Reali-
ſtiſcher R.), 1885. – Gedichte, 1886. –
Lebensbilder (Neue Dn.), 1887. –
Liebeskämpfe (Nn.), 1888 (Jnhalt:
Das Kreuz der Liebe. – Das Mäd-
chen von Antiochia. – Chryſſoula. –
Die ſchöne Unnahbare). – Geſtalten
und Leidenſchaften (Dn.), 1889. – An
der Pforte der Zukunft (Allegor.
D.), 1889. – Die Sizilianerin (Dr.),
1890. – Chryſſoulas Liebe (Dr.),
1893. – Streiflichter (Ge.), 1893. –
Vor dem Streik (Bühnendichtung),
1896. – Geſ. Werke; IV, 1899 (Jnh.:
I. Lyriſche Dichtungen. Geſtalten.
Streiflichter. Erloſchene Sterne. –
II. Epiſch-lyriſche Dichtungen und
Kampfeslieder: Oktavia. Am Heili-
genfeſt. Die Naxierin. Mit San
Giovannis Beiſtand. Die Liebe des
Prieſters. Das Geſicht im Parthe-
non. Keulenſchläge der Wahrheit. –
III. Novellen: Das Kreuz der Liebe.
Das Mädchen von Antiochia. Chryſ-
ſoula. San Sebaſtian. Der Liebes-
briefträger wider Willen. Dr. Grade-
aus. Reinhold Martini. – IV. Dra-
men: Die Sizilianerin. Vor dem
Streik. Koras Liebe. Die Erlöſerin.
Verwirktes Glück). – Das Kreuz der
Liebe und andere Novellen, 1902. –
Jlluſtr. Führer durch St. Goar und
Umgegend mit 9 Rheindichtungen,
1909.
*Fries, Johann Jakob, pſeudon.
Johann Jacobus, wurde am 19.
Auguſt 1826 in Frankfurt a. M. ge-
boren. Sein Vater, ein Metzger-
meiſter, der zugleich das Amt eines
Majors und eines Vorſtandes des
I. Quartiers bekleidete, gehörte zu
jener Art gebildeter Handwerker, wie
ſie eine Spezialität des alten Frank-
furt waren. Mit 14 Jahren kam der
Sohn zu einem Kaufmann in die
Lehre, fand aber an der Bureau-
tätigkeit keinen ſonderlichen Gefallen,
ſo daß er ſpäter eine Wein- und
Champagner-Agentur übernahm,
die ihm geſtattete, während ſechs
Monate des Jahres ſeiner Liebha-
berei nachzugehen, die ſich auf ſtän-
dige Bereicherung ſeiner Bildung u.
auf ſchriftſtelleriſche Tätigkeit rich-
tete. Letztere hat ihm, beſonders wenn
ſie das Leben und die Sitten der
alten Frankfurter ſchildert, in ſeiner
Vaterſtadt einen geachteten Namen
geſichert. Fr. ſtarb nach längerem
ſchweren Leiden am 1. Auguſt 1901.
S: Lyriſche und dramatiſche Poeſien
ernſten Jnhalts, 1884. – Lyriſche und
epiſche Poeſien heiteren Jnhalts,
1884. – Humoriſtiſche Memoiren eines
alten Frankfurters, 3. A. 1892. –
Humoriſtiſche Balladen und Erzäh-
lungen im altfrankfurter Dialekt,
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