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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Fri
nächst zwei Kinderschriften "Das
Musikantenkind" (1884. 3. A. 1894)
und "Lenchen Braun" (1884. 3. A.
1894), die bei dem Publikum und der
Kritik glänzende Aufnahme fanden.
Der Erfolg ermutigte sie zu einer
größeren Erzählung "Der Trotzkopf,"
welche ihren Schriftstellernamen bald
in ganz Deutschland bekannt machte.
Noch vor Vollendung des Drucks die-
ser Schrift siedelte sie am 1. April
1885 mit ihrem Gatten nach Dres-
den über, starb aber hier schon am
7. April d. J.

S:

Der Trotzkopf
(Eine Pensionsgesch. für erwachsene
Mädchen), 1885. 54. A. 1909. - Trotz-
kopfs Brautzeit (Aus dem Nachlasse).
53. A. 1909. (Eine Fortsetzung dieser
Erzählungen schrieb die Tochter Else
Wildhagen; s. d.!)

Friedrich, Ernst,

Pseud. für Ernst
Friedrich Wilhelm Mader; s. d.!

*Friedrich, Friedrich,

wurde am 2.
Mai 1828 zu Groß-Vahlberg, einem
Dorse im Herzogtum Braunschweig
geboren, wo sein Vater Prediger war.
Auch er wurde zum Theologen be-
stimmt und studierte, nachdem er das
Gymnasium zu Wolfenbüttel besucht
hatte, seit 1847 in Göttingen, Halle
und Jena. Da er sich indes nicht
besonders zur Theologie hingezogen
fühlte, so hörte er fleißig philoso-
phische, historische und literaturge-
schichtliche Vorlesungen bei Ritter,
Erdmann, Scheller, Prutz und O. L.
B. Wolff. Nachdem F. sich in Jena
die Doktorwürde erworben, gab er
1853 die Theologie gänzlich auf und
ging nach Leipzig, wo er in der Re-
daktion der "Jllustrierten Zeitung"
eine Stellung einnahm, die ihm ge-
stattete, im folgenden Jahre seinen
Hausstand zu gründen. Seit dem
Jahre 1856 widmete er sich ausschließ-
lich der Schriftstellerlaufbahn; frei
von dem Zwange redaktioneller Tä-
tigkeit, benutzte er seine Mußezeit,
für die Ziele seiner Berufsgenossen
rücksichtlich ihrer Existenz einzutreten
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Fri
und in dienstfertiger und opferwil-
liger Weise jeden gemeinnützigen
Zweck zu unterstützen. So wirkte er
im Vorstande der Schillerstiftung u.
mehrere Jahre als Vorstand des Leip-
ziger Schriftstellervereins, in welcher
Eigenschaft er 1865 den ersten deut-
schen Schriftstellertag nach Leipzig
einberief und hierbei die umsichtigste
Tätigkeit entfaltete. 1867 siedelte er
von Leipzig nach Berlin über, war
hier zweimal Vorsitzender des Ver-
eins "Berliner Presse" und wurde
von der Regierung in den zur Aus-
arbeitung eines Gesetzentwurfs über
das Urheberrecht an Schriftstücken
eingesetzten Ausschuß berufen. Jm
Jahre 1872 verlegte er seinen Wohn-
sitz nach Eisenach, wo er am Fuße der
Wartburg eine Villa erworben hatte,
und 1876 abermals nach Leipzig.
Hier regte er 1878 die Gründung
des "Allgemeinen deutschen Schrift-
stellerverbandes" an, dem er als
Vorsitzender bis 1885 angehörte. Jn
diesem Jahre siedelte er aus Rück-
sicht auf die Gesundheit seiner Gat-
tin Emmy (s. d.) nach Dresden über, u.
in dem benachbarten Plauen ist er am
13. April 1890 gestorben.

S:

Die Or-
thodoxen (R.); II, 1857. - Des Zweif-
lers Umkehr (R.); II, 1858. - Jubel-
erinnerungen, 1858. - Aus d. Volks-
leben (En.); II, 1859. - Studenten-
fahrten (Humor. Sk.), 1859. - Der
Hausierer (E.), 1859. - Kriegsbilder
(Humor. Sk.), 1860. - Leipziger Meß-
bilder, 1860. - Deutsches Leben (En.);
II, 1861. - Zehn Minuten Aufent-
halt (En.), 1862. - Die Armesün-
derglocke (N.), 1864. - Eine Warte
am Rhein (Schsp.), 1862. - Das Buch
von der Liebe, 1865. - Der Tod des
Verräters (R.), 1865. - Ehemänner
und Ehefrauen, 1866. - Die Sonne
bringt es an den Tag (E.), 1866. -
Nemesis (E.), 1867. - Schlaue Leute
(E.), 1867. - Lust und Leid hinter den
Kulissen (Humor. Sk.), 1867. - Die
Vorkämpfer der Freiheit (Hist. R.);

*


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Fri
nächſt zwei Kinderſchriften „Das
Muſikantenkind“ (1884. 3. A. 1894)
und „Lenchen Braun“ (1884. 3. A.
1894), die bei dem Publikum und der
Kritik glänzende Aufnahme fanden.
Der Erfolg ermutigte ſie zu einer
größeren Erzählung „Der Trotzkopf,“
welche ihren Schriftſtellernamen bald
in ganz Deutſchland bekannt machte.
Noch vor Vollendung des Drucks die-
ſer Schrift ſiedelte ſie am 1. April
1885 mit ihrem Gatten nach Dres-
den über, ſtarb aber hier ſchon am
7. April d. J.

S:

Der Trotzkopf
(Eine Penſionsgeſch. für erwachſene
Mädchen), 1885. 54. A. 1909. – Trotz-
kopfs Brautzeit (Aus dem Nachlaſſe).
53. A. 1909. (Eine Fortſetzung dieſer
Erzählungen ſchrieb die Tochter Elſe
Wildhagen; ſ. d.!)

Friedrich, Ernſt,

Pſeud. für Ernſt
Friedrich Wilhelm Mader; ſ. d.!

*Friedrich, Friedrich,

wurde am 2.
Mai 1828 zu Groß-Vahlberg, einem
Dorſe im Herzogtum Braunſchweig
geboren, wo ſein Vater Prediger war.
Auch er wurde zum Theologen be-
ſtimmt und ſtudierte, nachdem er das
Gymnaſium zu Wolfenbüttel beſucht
hatte, ſeit 1847 in Göttingen, Halle
und Jena. Da er ſich indes nicht
beſonders zur Theologie hingezogen
fühlte, ſo hörte er fleißig philoſo-
phiſche, hiſtoriſche und literaturge-
ſchichtliche Vorleſungen bei Ritter,
Erdmann, Scheller, Prutz und O. L.
B. Wolff. Nachdem F. ſich in Jena
die Doktorwürde erworben, gab er
1853 die Theologie gänzlich auf und
ging nach Leipzig, wo er in der Re-
daktion der „Jlluſtrierten Zeitung“
eine Stellung einnahm, die ihm ge-
ſtattete, im folgenden Jahre ſeinen
Hausſtand zu gründen. Seit dem
Jahre 1856 widmete er ſich ausſchließ-
lich der Schriftſtellerlaufbahn; frei
von dem Zwange redaktioneller Tä-
tigkeit, benutzte er ſeine Mußezeit,
für die Ziele ſeiner Berufsgenoſſen
rückſichtlich ihrer Exiſtenz einzutreten
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Fri
und in dienſtfertiger und opferwil-
liger Weiſe jeden gemeinnützigen
Zweck zu unterſtützen. So wirkte er
im Vorſtande der Schillerſtiftung u.
mehrere Jahre als Vorſtand des Leip-
ziger Schriftſtellervereins, in welcher
Eigenſchaft er 1865 den erſten deut-
ſchen Schriftſtellertag nach Leipzig
einberief und hierbei die umſichtigſte
Tätigkeit entfaltete. 1867 ſiedelte er
von Leipzig nach Berlin über, war
hier zweimal Vorſitzender des Ver-
eins „Berliner Preſſe“ und wurde
von der Regierung in den zur Aus-
arbeitung eines Geſetzentwurfs über
das Urheberrecht an Schriftſtücken
eingeſetzten Ausſchuß berufen. Jm
Jahre 1872 verlegte er ſeinen Wohn-
ſitz nach Eiſenach, wo er am Fuße der
Wartburg eine Villa erworben hatte,
und 1876 abermals nach Leipzig.
Hier regte er 1878 die Gründung
des „Allgemeinen deutſchen Schrift-
ſtellerverbandes“ an, dem er als
Vorſitzender bis 1885 angehörte. Jn
dieſem Jahre ſiedelte er aus Rück-
ſicht auf die Geſundheit ſeiner Gat-
tin Emmy (ſ. d.) nach Dresden über, u.
in dem benachbarten Plauen iſt er am
13. April 1890 geſtorben.

S:

Die Or-
thodoxen (R.); II, 1857. – Des Zweif-
lers Umkehr (R.); II, 1858. – Jubel-
erinnerungen, 1858. – Aus d. Volks-
leben (En.); II, 1859. – Studenten-
fahrten (Humor. Sk.), 1859. – Der
Hauſierer (E.), 1859. – Kriegsbilder
(Humor. Sk.), 1860. – Leipziger Meß-
bilder, 1860. – Deutſches Leben (En.);
II, 1861. – Zehn Minuten Aufent-
halt (En.), 1862. – Die Armeſün-
derglocke (N.), 1864. – Eine Warte
am Rhein (Schſp.), 1862. – Das Buch
von der Liebe, 1865. – Der Tod des
Verräters (R.), 1865. – Ehemänner
und Ehefrauen, 1866. – Die Sonne
bringt es an den Tag (E.), 1866. –
Nemeſis (E.), 1867. – Schlaue Leute
(E.), 1867. – Luſt und Leid hinter den
Kuliſſen (Humor. Sk.), 1867. – Die
Vorkämpfer der Freiheit (Hiſt. R.);

*
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[285/0289] Fri Fri nächſt zwei Kinderſchriften „Das Muſikantenkind“ (1884. 3. A. 1894) und „Lenchen Braun“ (1884. 3. A. 1894), die bei dem Publikum und der Kritik glänzende Aufnahme fanden. Der Erfolg ermutigte ſie zu einer größeren Erzählung „Der Trotzkopf,“ welche ihren Schriftſtellernamen bald in ganz Deutſchland bekannt machte. Noch vor Vollendung des Drucks die- ſer Schrift ſiedelte ſie am 1. April 1885 mit ihrem Gatten nach Dres- den über, ſtarb aber hier ſchon am 7. April d. J. S: Der Trotzkopf (Eine Penſionsgeſch. für erwachſene Mädchen), 1885. 54. A. 1909. – Trotz- kopfs Brautzeit (Aus dem Nachlaſſe). 53. A. 1909. (Eine Fortſetzung dieſer Erzählungen ſchrieb die Tochter Elſe Wildhagen; ſ. d.!) Friedrich, Ernſt, Pſeud. für Ernſt Friedrich Wilhelm Mader; ſ. d.! *Friedrich, Friedrich, wurde am 2. Mai 1828 zu Groß-Vahlberg, einem Dorſe im Herzogtum Braunſchweig geboren, wo ſein Vater Prediger war. Auch er wurde zum Theologen be- ſtimmt und ſtudierte, nachdem er das Gymnaſium zu Wolfenbüttel beſucht hatte, ſeit 1847 in Göttingen, Halle und Jena. Da er ſich indes nicht beſonders zur Theologie hingezogen fühlte, ſo hörte er fleißig philoſo- phiſche, hiſtoriſche und literaturge- ſchichtliche Vorleſungen bei Ritter, Erdmann, Scheller, Prutz und O. L. B. Wolff. Nachdem F. ſich in Jena die Doktorwürde erworben, gab er 1853 die Theologie gänzlich auf und ging nach Leipzig, wo er in der Re- daktion der „Jlluſtrierten Zeitung“ eine Stellung einnahm, die ihm ge- ſtattete, im folgenden Jahre ſeinen Hausſtand zu gründen. Seit dem Jahre 1856 widmete er ſich ausſchließ- lich der Schriftſtellerlaufbahn; frei von dem Zwange redaktioneller Tä- tigkeit, benutzte er ſeine Mußezeit, für die Ziele ſeiner Berufsgenoſſen rückſichtlich ihrer Exiſtenz einzutreten und in dienſtfertiger und opferwil- liger Weiſe jeden gemeinnützigen Zweck zu unterſtützen. So wirkte er im Vorſtande der Schillerſtiftung u. mehrere Jahre als Vorſtand des Leip- ziger Schriftſtellervereins, in welcher Eigenſchaft er 1865 den erſten deut- ſchen Schriftſtellertag nach Leipzig einberief und hierbei die umſichtigſte Tätigkeit entfaltete. 1867 ſiedelte er von Leipzig nach Berlin über, war hier zweimal Vorſitzender des Ver- eins „Berliner Preſſe“ und wurde von der Regierung in den zur Aus- arbeitung eines Geſetzentwurfs über das Urheberrecht an Schriftſtücken eingeſetzten Ausſchuß berufen. Jm Jahre 1872 verlegte er ſeinen Wohn- ſitz nach Eiſenach, wo er am Fuße der Wartburg eine Villa erworben hatte, und 1876 abermals nach Leipzig. Hier regte er 1878 die Gründung des „Allgemeinen deutſchen Schrift- ſtellerverbandes“ an, dem er als Vorſitzender bis 1885 angehörte. Jn dieſem Jahre ſiedelte er aus Rück- ſicht auf die Geſundheit ſeiner Gat- tin Emmy (ſ. d.) nach Dresden über, u. in dem benachbarten Plauen iſt er am 13. April 1890 geſtorben. S: Die Or- thodoxen (R.); II, 1857. – Des Zweif- lers Umkehr (R.); II, 1858. – Jubel- erinnerungen, 1858. – Aus d. Volks- leben (En.); II, 1859. – Studenten- fahrten (Humor. Sk.), 1859. – Der Hauſierer (E.), 1859. – Kriegsbilder (Humor. Sk.), 1860. – Leipziger Meß- bilder, 1860. – Deutſches Leben (En.); II, 1861. – Zehn Minuten Aufent- halt (En.), 1862. – Die Armeſün- derglocke (N.), 1864. – Eine Warte am Rhein (Schſp.), 1862. – Das Buch von der Liebe, 1865. – Der Tod des Verräters (R.), 1865. – Ehemänner und Ehefrauen, 1866. – Die Sonne bringt es an den Tag (E.), 1866. – Nemeſis (E.), 1867. – Schlaue Leute (E.), 1867. – Luſt und Leid hinter den Kuliſſen (Humor. Sk.), 1867. – Die Vorkämpfer der Freiheit (Hiſt. R.); *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/289>, abgerufen am 22.12.2024.