wurde am 26. Oktober 1850 in Ckyn bei Winterberg, einem böhmischen Gebirgsdorfe an der bayerischen Grenze geboren, wo ihr Vater Rabbiner war. Sie erhielt von ihren Eltern eine sorgfältige Er- ziehung, welche in dem Bestreben gip- felte, zwar ihren Geist auszubilden, aber in erster Linie sie in Hauswirt- schaft und weiblichen Handarbeiten geschickt zu machen. Sie waren daher dem Streben der Tochter nach höhe- rer Bildung und nach einer Stellung als Lehrerin entschieden abgeneigt und wollten nur eine tüchtige Haus- frau aus ihr machen. Das ist sie denn auch in Prag geworden und nebenher auch eine tüchtige Geschäftsfrau. An Schriftstellerei dachte sie nicht, ob- wohl sie seit früher Jugend ein Tage- buch geführt. Erst als mißliche Ver- hältnisse u. Krankheit sie um Geschäft und Vermögen brachten und gleich- wohl acht Kinder erzogen werden sollten, brachte ein Zufall sie auf den Gedanken, die Feder helfend eintreten zu lassen, und da der erste Versuch schon einen Erfolg versprach, wurde sie im Alter von 47 Jahren Schrift- stellerin. Sie lebt noch jetzt in Prag.
S:
Tausend und eine Nacht in der Jeschiwa (das i. jüdische Hochschule), 1901. - Erlebtes und Erdachtes (Gettogeschn.), 1903.
Fried, Heinrich Jakob,
geb. am 11. März 1802 zu Queichheim in der Rheinpfalz, bildete sich in Stuttgart bei Ebner, dann in Augsburg und zuletzt auf der Münchener Akademie unter Langer, später unter Cornelius zum Maler aus u. wählte das histo- rische Fach zum Hauptgebiet seiner Schöpfungen. Er malte u. a. eine Reihe von alten Schlössern der Rhein- pfalz, welche er durch ein lithogra- phiertes, seitdem selten gewordenes Werk "Erinnerung an die Vorzeit. Die Rheinpfalz. Jn Hinsicht ihrer Denkmale des Mittelalters als Bei- trag zur Geschichte und in landschaft- [Spaltenumbruch]
Fri
lichen Ansichten gesammelt" in Mün- chen bekannt gab. Jm Jahre 1834 ging er nach Rom, von dort nach Neapel, kehrte 1837 in die Heimat zurück u. siedelte 1842 nach München über, wo er 1845 Konservator des dortigen Kunstvereins wurde u. am 2. Novbr. 1870 starb.
S:
Efeuran- ken (Ge.); II, 1840.
Friedberg, Franz von,
Pseudon. für Franz Xaver Reitterer; s. d.!
Friedberg, Johanna,
siehe Jo- hanna Wollf-Friedberg!
*Friede, Richard,
geb. am 14. No- vember 1870 in Kottbus (Provinz Brandenburg), siedelte schon 1873 mit seinen Eltern nach Breslau über, wo er das Gymnasium besuchte, auch einen Teil seiner Lehrzeit -- er hatte den Apothekerberuf erwählt -- ver- brachte u. seiner Militärpflicht beim Grenadierregiment Nr. 10 genügte, letzteres auf seine besondere Bitte, da ihm, trotzdem er als dienstuntauglich zurückgestellt werden sollte, sehr viel daran lag, das Leben, Fühlen und Denken der Offiziere und besonders der Mannschaften vom Lande studie- ren zu können. Aus dieser Zeit hat er sich eine schöne Sammlung von Volksliedern aufbewahrt, die er den Grenadieren abgelauscht. Als Ge- hilfe ging Fr. zunächst nach Berlin, dessen Schätze in Bibliotheken und Museen er sich im Winter 1892-93 dienstbar machte, dann nach Reichels- heim im Odenwald und im Herbst 1893 nach Düsseldorf. Seine Stu- dien machte er in Marburg u. Darm- stadt u. dehnte sie auch mit Vorliebe auf die Literatur aus. Später er- warb er die Apotheke in Wyk auf der Jnsel Föhr, die er aber im Januar 1907 aufgab, um sich hinfort der Schriftstellerei zu widmen.
S:
Ostern (Schsp.), 1908. - Unter der Sonne (Ge.), 1909. - Ein Vater (Tr.), 1909.
*Friede, Viktor von,
geb. am 23. Febr. 1861 auf einem Rittergut in Kurland, verlebte seine Kindheit auf
*
[Spaltenumbruch]
Fri
*Fried, Babette,
wurde am 26. Oktober 1850 in Ckyn bei Winterberg, einem böhmiſchen Gebirgsdorfe an der bayeriſchen Grenze geboren, wo ihr Vater Rabbiner war. Sie erhielt von ihren Eltern eine ſorgfältige Er- ziehung, welche in dem Beſtreben gip- felte, zwar ihren Geiſt auszubilden, aber in erſter Linie ſie in Hauswirt- ſchaft und weiblichen Handarbeiten geſchickt zu machen. Sie waren daher dem Streben der Tochter nach höhe- rer Bildung und nach einer Stellung als Lehrerin entſchieden abgeneigt und wollten nur eine tüchtige Haus- frau aus ihr machen. Das iſt ſie denn auch in Prag geworden und nebenher auch eine tüchtige Geſchäftsfrau. An Schriftſtellerei dachte ſie nicht, ob- wohl ſie ſeit früher Jugend ein Tage- buch geführt. Erſt als mißliche Ver- hältniſſe u. Krankheit ſie um Geſchäft und Vermögen brachten und gleich- wohl acht Kinder erzogen werden ſollten, brachte ein Zufall ſie auf den Gedanken, die Feder helfend eintreten zu laſſen, und da der erſte Verſuch ſchon einen Erfolg verſprach, wurde ſie im Alter von 47 Jahren Schrift- ſtellerin. Sie lebt noch jetzt in Prag.
S:
Tauſend und eine Nacht in der Jeſchiwa (das i. jüdiſche Hochſchule), 1901. – Erlebtes und Erdachtes (Gettogeſchn.), 1903.
Fried, Heinrich Jakob,
geb. am 11. März 1802 zu Queichheim in der Rheinpfalz, bildete ſich in Stuttgart bei Ebner, dann in Augsburg und zuletzt auf der Münchener Akademie unter Langer, ſpäter unter Cornelius zum Maler aus u. wählte das hiſto- riſche Fach zum Hauptgebiet ſeiner Schöpfungen. Er malte u. a. eine Reihe von alten Schlöſſern der Rhein- pfalz, welche er durch ein lithogra- phiertes, ſeitdem ſelten gewordenes Werk „Erinnerung an die Vorzeit. Die Rheinpfalz. Jn Hinſicht ihrer Denkmale des Mittelalters als Bei- trag zur Geſchichte und in landſchaft- [Spaltenumbruch]
Fri
lichen Anſichten geſammelt“ in Mün- chen bekannt gab. Jm Jahre 1834 ging er nach Rom, von dort nach Neapel, kehrte 1837 in die Heimat zurück u. ſiedelte 1842 nach München über, wo er 1845 Konſervator des dortigen Kunſtvereins wurde u. am 2. Novbr. 1870 ſtarb.
S:
Efeuran- ken (Ge.); II, 1840.
Friedberg, Franz von,
Pſeudon. für Franz Xaver Reitterer; ſ. d.!
Friedberg, Johanna,
ſiehe Jo- hanna Wollf-Friedberg!
*Friede, Richard,
geb. am 14. No- vember 1870 in Kottbus (Provinz Brandenburg), ſiedelte ſchon 1873 mit ſeinen Eltern nach Breslau über, wo er das Gymnaſium beſuchte, auch einen Teil ſeiner Lehrzeit — er hatte den Apothekerberuf erwählt — ver- brachte u. ſeiner Militärpflicht beim Grenadierregiment Nr. 10 genügte, letzteres auf ſeine beſondere Bitte, da ihm, trotzdem er als dienſtuntauglich zurückgeſtellt werden ſollte, ſehr viel daran lag, das Leben, Fühlen und Denken der Offiziere und beſonders der Mannſchaften vom Lande ſtudie- ren zu können. Aus dieſer Zeit hat er ſich eine ſchöne Sammlung von Volksliedern aufbewahrt, die er den Grenadieren abgelauſcht. Als Ge- hilfe ging Fr. zunächſt nach Berlin, deſſen Schätze in Bibliotheken und Muſeen er ſich im Winter 1892–93 dienſtbar machte, dann nach Reichels- heim im Odenwald und im Herbſt 1893 nach Düſſeldorf. Seine Stu- dien machte er in Marburg u. Darm- ſtadt u. dehnte ſie auch mit Vorliebe auf die Literatur aus. Später er- warb er die Apotheke in Wyk auf der Jnſel Föhr, die er aber im Januar 1907 aufgab, um ſich hinfort der Schriftſtellerei zu widmen.
S:
Oſtern (Schſp.), 1908. – Unter der Sonne (Ge.), 1909. – Ein Vater (Tr.), 1909.
*Friede, Viktor von,
geb. am 23. Febr. 1861 auf einem Rittergut in Kurland, verlebte ſeine Kindheit auf
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*Fried, Babette, wurde am 26.
Oktober 1850 in Ckyn bei Winterberg,
einem böhmiſchen Gebirgsdorfe an
der bayeriſchen Grenze geboren, wo
ihr Vater Rabbiner war. Sie erhielt
von ihren Eltern eine ſorgfältige Er-
ziehung, welche in dem Beſtreben gip-
felte, zwar ihren Geiſt auszubilden,
aber in erſter Linie ſie in Hauswirt-
ſchaft und weiblichen Handarbeiten
geſchickt zu machen. Sie waren daher
dem Streben der Tochter nach höhe-
rer Bildung und nach einer Stellung
als Lehrerin entſchieden abgeneigt
und wollten nur eine tüchtige Haus-
frau aus ihr machen. Das iſt ſie denn
auch in Prag geworden und nebenher
auch eine tüchtige Geſchäftsfrau. An
Schriftſtellerei dachte ſie nicht, ob-
wohl ſie ſeit früher Jugend ein Tage-
buch geführt. Erſt als mißliche Ver-
hältniſſe u. Krankheit ſie um Geſchäft
und Vermögen brachten und gleich-
wohl acht Kinder erzogen werden
ſollten, brachte ein Zufall ſie auf den
Gedanken, die Feder helfend eintreten
zu laſſen, und da der erſte Verſuch
ſchon einen Erfolg verſprach, wurde
ſie im Alter von 47 Jahren Schrift-
ſtellerin. Sie lebt noch jetzt in Prag.
S: Tauſend und eine Nacht in der
Jeſchiwa (das i. jüdiſche Hochſchule),
1901. – Erlebtes und Erdachtes
(Gettogeſchn.), 1903.
Fried, Heinrich Jakob, geb. am
11. März 1802 zu Queichheim in der
Rheinpfalz, bildete ſich in Stuttgart
bei Ebner, dann in Augsburg und
zuletzt auf der Münchener Akademie
unter Langer, ſpäter unter Cornelius
zum Maler aus u. wählte das hiſto-
riſche Fach zum Hauptgebiet ſeiner
Schöpfungen. Er malte u. a. eine
Reihe von alten Schlöſſern der Rhein-
pfalz, welche er durch ein lithogra-
phiertes, ſeitdem ſelten gewordenes
Werk „Erinnerung an die Vorzeit.
Die Rheinpfalz. Jn Hinſicht ihrer
Denkmale des Mittelalters als Bei-
trag zur Geſchichte und in landſchaft-
lichen Anſichten geſammelt“ in Mün-
chen bekannt gab. Jm Jahre 1834
ging er nach Rom, von dort nach
Neapel, kehrte 1837 in die Heimat
zurück u. ſiedelte 1842 nach München
über, wo er 1845 Konſervator des
dortigen Kunſtvereins wurde u. am
2. Novbr. 1870 ſtarb.
S: Efeuran-
ken (Ge.); II, 1840.
Friedberg, Franz von, Pſeudon.
für Franz Xaver Reitterer; ſ. d.!
Friedberg, Johanna, ſiehe Jo-
hanna Wollf-Friedberg!
*Friede, Richard, geb. am 14. No-
vember 1870 in Kottbus (Provinz
Brandenburg), ſiedelte ſchon 1873
mit ſeinen Eltern nach Breslau über,
wo er das Gymnaſium beſuchte, auch
einen Teil ſeiner Lehrzeit — er hatte
den Apothekerberuf erwählt — ver-
brachte u. ſeiner Militärpflicht beim
Grenadierregiment Nr. 10 genügte,
letzteres auf ſeine beſondere Bitte, da
ihm, trotzdem er als dienſtuntauglich
zurückgeſtellt werden ſollte, ſehr viel
daran lag, das Leben, Fühlen und
Denken der Offiziere und beſonders
der Mannſchaften vom Lande ſtudie-
ren zu können. Aus dieſer Zeit hat
er ſich eine ſchöne Sammlung von
Volksliedern aufbewahrt, die er den
Grenadieren abgelauſcht. Als Ge-
hilfe ging Fr. zunächſt nach Berlin,
deſſen Schätze in Bibliotheken und
Muſeen er ſich im Winter 1892–93
dienſtbar machte, dann nach Reichels-
heim im Odenwald und im Herbſt
1893 nach Düſſeldorf. Seine Stu-
dien machte er in Marburg u. Darm-
ſtadt u. dehnte ſie auch mit Vorliebe
auf die Literatur aus. Später er-
warb er die Apotheke in Wyk auf der
Jnſel Föhr, die er aber im Januar
1907 aufgab, um ſich hinfort der
Schriftſtellerei zu widmen.
S: Oſtern
(Schſp.), 1908. – Unter der Sonne
(Ge.), 1909. – Ein Vater (Tr.), 1909.
*Friede, Viktor von, geb. am 23.
Febr. 1861 auf einem Rittergut in
Kurland, verlebte ſeine Kindheit auf
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/282>, abgerufen am 22.02.2025.
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