Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Fri
dete sich zur Lehrerin aus. Als solche
wirkte sie mehrere Jahre in Mecklen-
burg und Bremen und seit 1881 in
Göttingen.

S:

Eine reiche Erbin (E.),
1890. - Hans Markwarts Jugend
(E.), 1891. - Sein Will', der ist der beste
(9 En.), 1895. - Der Erbe (E.), 1912.

*Fricke, Friedrich Wilhelm,

geb.
am 4. Dezbr. 1810 zu Braunschweig,
hatte von seinem dritten bis acht-
zehnten Jahre mit einem empfind-
lichen Augenleiden zu kämpfen, das
seinen Unterricht wesentlich beein-
trächtigte, und er konnte deshalb erst
1830 in das Gymnasium seiner Va-
terstadt eintreten, das er unter viel
Entbehrungen und Arbeit 1833 ab-
solvierte. Er ging nach Göttingen, wo
er Theologie, Philosophie u. Päda-
gogik studierte, wandte sich, durch sei-
nen Gönner Herbart bestimmt, schließ-
lich ganz dem Lehrfache zu, gründete
1838 in Göttingen eine Erziehungs-
anstalt und folgte 1842 einem Rufe
zur Errichtung und Leitung einer
Realschule in M.-Gladbach, wo er
gleichzeitig eine Erziehungsanstalt
gründete, die besonders auch von
Ausländern besucht ward. Krankhei-
ten in seiner Anstalt und in seiner
Familie zwangen ihn zum Aufgeben
seiner Wirksamkeit in M.-Gladbach.
Er lebte seit 1844 erst in Brüssel, dann
zu Hyeres im südlichen Frankreich u.
endlich in Wiesbaden. Hier unter-
richtete er auf Wunsch der Regierung
in Geschichte und Literatur an der
höheren Töchterschule, erhielt später
die Leitung derselben und erweiterte
sie während einer elfjährigen Wirk-
samkeit zu einer Musterschule, an
welche er zuletzt noch eine Lehrerin-
nen-Bildungsanstalt anschloß. Da-
neben war er Mitglied der wissen-
schaftlichen Prüfungskommission für
Real- u. Gymnasiallehrer, Vorsitzen-
der der Prüfungskommission für Leh-
rerinnen u. Miterzieher des Prinzen
Wilhelm. Jm Jahre 1866 trat er in
den Ruhestand, und lebte er seitdem,
[Spaltenumbruch]

Fri
einen Aufenthalt auf seinem Landsitz
bei Bamberg 1870-75 abgerechnet, in
Wiesbaden literarischen Beschäfti-
gungen. 1876 gründete er den "Ver-
ein für vereinfachte Rechtschreibung
nach phonetischen Grundsätzen", des-
sen Organ, "Die Reform", er seitdem
auch redigierte. Er starb am 28. März
1891.

S:

Gutram von der Erichs-
burg (R.), 1830. - Prinzessin Jlse
(Jlsensage und Jlsensprüche nebst
histor. Jd. u. Bn.), 1883. - Verschie-
dene Novellen a. den J. 1838-43 in
Zeitschriften.

*Fricke, Wilhelm,

* am 2. Febr.
1809 zu Bremen, erhielt daselbst seine
Schulbildung, ging mit 17 Jahren
zur Bühne, entsagte aber auf Wunsch
der Eltern nach vier Jahren der
Theaterlaufbahn u. nahm seine wis-
senschaftlichen Studien wieder auf.
1832 ging er nach München, um Me-
dizin zu studieren, und schloß hier mit
Platen nähere Bekanntschaft. Nach
einer längeren Krankheit (1834) reiste
er im Frühjahr 1835 nach dem Sü-
den, durch Tirol u. Oberitalien nach
Genf, wo er einen längeren Aufent-
halt nahm, redigierte nach Rückkehr
in seine Vaterstadt von 1837 an das
"Bremische Unterhaltungsblatt" und
vereinigte damit 1840 das "Bremische
Volksblatt". Neu erwachende Reise-
lust veranlaßte ihn, 1844 die Stelle
eines Geschäftsführers d. Stadtthea-
ters in Riga anzunehmen. Nachdem
er Petersburg besucht, kehrte er über
Stockholm, Kopenhagen und Berlin
nach Bremen zurück, wo er die Re-
daktion des "Unterhaltungsblattes"
wieder aufnahm. Anfang der fünf-
ziger Jahre ging er zum Studium der
englischen Sprache auf ein Jahr nach
England, später nach Paris u. Rom
und lebte nach diesen Ausflügen wie-
der als Schriftsteller in Bremen.

S:


Die Kranken (Lsp.), 1834. - Peter u.
Paul (Lsp.), 1834. - Wanderungen
durch Tirol, 1836. - Geschichte des
Bremer Stadttheaters, 1856.

*


[Spaltenumbruch]

Fri
dete ſich zur Lehrerin aus. Als ſolche
wirkte ſie mehrere Jahre in Mecklen-
burg und Bremen und ſeit 1881 in
Göttingen.

S:

Eine reiche Erbin (E.),
1890. – Hans Markwarts Jugend
(E.), 1891. – Sein Will’, der iſt der beſte
(9 En.), 1895. – Der Erbe (E.), 1912.

*Fricke, Friedrich Wilhelm,

geb.
am 4. Dezbr. 1810 zu Braunſchweig,
hatte von ſeinem dritten bis acht-
zehnten Jahre mit einem empfind-
lichen Augenleiden zu kämpfen, das
ſeinen Unterricht weſentlich beein-
trächtigte, und er konnte deshalb erſt
1830 in das Gymnaſium ſeiner Va-
terſtadt eintreten, das er unter viel
Entbehrungen und Arbeit 1833 ab-
ſolvierte. Er ging nach Göttingen, wo
er Theologie, Philoſophie u. Päda-
gogik ſtudierte, wandte ſich, durch ſei-
nen Gönner Herbart beſtimmt, ſchließ-
lich ganz dem Lehrfache zu, gründete
1838 in Göttingen eine Erziehungs-
anſtalt und folgte 1842 einem Rufe
zur Errichtung und Leitung einer
Realſchule in M.-Gladbach, wo er
gleichzeitig eine Erziehungsanſtalt
gründete, die beſonders auch von
Ausländern beſucht ward. Krankhei-
ten in ſeiner Anſtalt und in ſeiner
Familie zwangen ihn zum Aufgeben
ſeiner Wirkſamkeit in M.-Gladbach.
Er lebte ſeit 1844 erſt in Brüſſel, dann
zu Hyères im ſüdlichen Frankreich u.
endlich in Wiesbaden. Hier unter-
richtete er auf Wunſch der Regierung
in Geſchichte und Literatur an der
höheren Töchterſchule, erhielt ſpäter
die Leitung derſelben und erweiterte
ſie während einer elfjährigen Wirk-
ſamkeit zu einer Muſterſchule, an
welche er zuletzt noch eine Lehrerin-
nen-Bildungsanſtalt anſchloß. Da-
neben war er Mitglied der wiſſen-
ſchaftlichen Prüfungskommiſſion für
Real- u. Gymnaſiallehrer, Vorſitzen-
der der Prüfungskommiſſion für Leh-
rerinnen u. Miterzieher des Prinzen
Wilhelm. Jm Jahre 1866 trat er in
den Ruheſtand, und lebte er ſeitdem,
[Spaltenumbruch]

Fri
einen Aufenthalt auf ſeinem Landſitz
bei Bamberg 1870–75 abgerechnet, in
Wiesbaden literariſchen Beſchäfti-
gungen. 1876 gründete er den „Ver-
ein für vereinfachte Rechtſchreibung
nach phonetiſchen Grundſätzen“, deſ-
ſen Organ, „Die Reform“, er ſeitdem
auch redigierte. Er ſtarb am 28. März
1891.

S:

Gutram von der Erichs-
burg (R.), 1830. – Prinzeſſin Jlſe
(Jlſenſage und Jlſenſprüche nebſt
hiſtor. Jd. u. Bn.), 1883. – Verſchie-
dene Novellen a. den J. 1838–43 in
Zeitſchriften.

*Fricke, Wilhelm,

* am 2. Febr.
1809 zu Bremen, erhielt daſelbſt ſeine
Schulbildung, ging mit 17 Jahren
zur Bühne, entſagte aber auf Wunſch
der Eltern nach vier Jahren der
Theaterlaufbahn u. nahm ſeine wiſ-
ſenſchaftlichen Studien wieder auf.
1832 ging er nach München, um Me-
dizin zu ſtudieren, und ſchloß hier mit
Platen nähere Bekanntſchaft. Nach
einer längeren Krankheit (1834) reiſte
er im Frühjahr 1835 nach dem Sü-
den, durch Tirol u. Oberitalien nach
Genf, wo er einen längeren Aufent-
halt nahm, redigierte nach Rückkehr
in ſeine Vaterſtadt von 1837 an das
„Bremiſche Unterhaltungsblatt“ und
vereinigte damit 1840 das „Bremiſche
Volksblatt“. Neu erwachende Reiſe-
luſt veranlaßte ihn, 1844 die Stelle
eines Geſchäftsführers d. Stadtthea-
ters in Riga anzunehmen. Nachdem
er Petersburg beſucht, kehrte er über
Stockholm, Kopenhagen und Berlin
nach Bremen zurück, wo er die Re-
daktion des „Unterhaltungsblattes“
wieder aufnahm. Anfang der fünf-
ziger Jahre ging er zum Studium der
engliſchen Sprache auf ein Jahr nach
England, ſpäter nach Paris u. Rom
und lebte nach dieſen Ausflügen wie-
der als Schriftſteller in Bremen.

S:


Die Kranken (Lſp.), 1834. – Peter u.
Paul (Lſp.), 1834. – Wanderungen
durch Tirol, 1836. – Geſchichte des
Bremer Stadttheaters, 1856.

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0280" n="276"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Fri</hi></fw><lb/>
dete &#x017F;ich zur Lehrerin aus. Als &#x017F;olche<lb/>
wirkte &#x017F;ie mehrere Jahre in Mecklen-<lb/>
burg und Bremen und &#x017F;eit 1881 in<lb/>
Göttingen. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Eine reiche Erbin (E.),<lb/>
1890. &#x2013; Hans Markwarts Jugend<lb/>
(E.), 1891. &#x2013; Sein Will&#x2019;, der i&#x017F;t der be&#x017F;te<lb/>
(9 En.), 1895. &#x2013; Der Erbe (E.), 1912.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Fricke,</hi> Friedrich Wilhelm,</head>
        <p> geb.<lb/>
am 4. Dezbr. 1810 zu Braun&#x017F;chweig,<lb/>
hatte von &#x017F;einem dritten bis acht-<lb/>
zehnten Jahre mit einem empfind-<lb/>
lichen Augenleiden zu kämpfen, das<lb/>
&#x017F;einen Unterricht we&#x017F;entlich beein-<lb/>
trächtigte, und er konnte deshalb er&#x017F;t<lb/>
1830 in das Gymna&#x017F;ium &#x017F;einer Va-<lb/>
ter&#x017F;tadt eintreten, das er unter viel<lb/>
Entbehrungen und Arbeit 1833 ab-<lb/>
&#x017F;olvierte. Er ging nach Göttingen, wo<lb/>
er Theologie, Philo&#x017F;ophie u. Päda-<lb/>
gogik &#x017F;tudierte, wandte &#x017F;ich, durch &#x017F;ei-<lb/>
nen Gönner Herbart be&#x017F;timmt, &#x017F;chließ-<lb/>
lich ganz dem Lehrfache zu, gründete<lb/>
1838 in Göttingen eine Erziehungs-<lb/>
an&#x017F;talt und folgte 1842 einem Rufe<lb/>
zur Errichtung und Leitung einer<lb/>
Real&#x017F;chule in M.-Gladbach, wo er<lb/>
gleichzeitig eine Erziehungsan&#x017F;talt<lb/>
gründete, die be&#x017F;onders auch von<lb/>
Ausländern be&#x017F;ucht ward. Krankhei-<lb/>
ten in &#x017F;einer An&#x017F;talt und in &#x017F;einer<lb/>
Familie zwangen ihn zum Aufgeben<lb/>
&#x017F;einer Wirk&#x017F;amkeit in M.-Gladbach.<lb/>
Er lebte &#x017F;eit 1844 er&#x017F;t in Brü&#x017F;&#x017F;el, dann<lb/>
zu Hyères im &#x017F;üdlichen Frankreich u.<lb/>
endlich in Wiesbaden. Hier unter-<lb/>
richtete er auf Wun&#x017F;ch der Regierung<lb/>
in Ge&#x017F;chichte und Literatur an der<lb/>
höheren Töchter&#x017F;chule, erhielt &#x017F;päter<lb/>
die Leitung der&#x017F;elben und erweiterte<lb/>
&#x017F;ie während einer elfjährigen Wirk-<lb/>
&#x017F;amkeit zu einer Mu&#x017F;ter&#x017F;chule, an<lb/>
welche er zuletzt noch eine Lehrerin-<lb/>
nen-Bildungsan&#x017F;talt an&#x017F;chloß. Da-<lb/>
neben war er Mitglied der wi&#x017F;&#x017F;en-<lb/>
&#x017F;chaftlichen Prüfungskommi&#x017F;&#x017F;ion für<lb/>
Real- u. Gymna&#x017F;iallehrer, Vor&#x017F;itzen-<lb/>
der der Prüfungskommi&#x017F;&#x017F;ion für Leh-<lb/>
rerinnen u. Miterzieher des Prinzen<lb/>
Wilhelm. Jm Jahre 1866 trat er in<lb/>
den Ruhe&#x017F;tand, und lebte er &#x017F;eitdem,<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Fri</hi></fw><lb/>
einen Aufenthalt auf &#x017F;einem Land&#x017F;itz<lb/>
bei Bamberg 1870&#x2013;75 abgerechnet, in<lb/>
Wiesbaden literari&#x017F;chen Be&#x017F;chäfti-<lb/>
gungen. 1876 gründete er den &#x201E;Ver-<lb/>
ein für vereinfachte Recht&#x017F;chreibung<lb/>
nach phoneti&#x017F;chen Grund&#x017F;ätzen&#x201C;, de&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en Organ, &#x201E;Die Reform&#x201C;, er &#x017F;eitdem<lb/>
auch redigierte. Er &#x017F;tarb am 28. März<lb/>
1891. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Gutram von der Erichs-<lb/>
burg (R.), 1830. &#x2013; Prinze&#x017F;&#x017F;in Jl&#x017F;e<lb/>
(Jl&#x017F;en&#x017F;age und Jl&#x017F;en&#x017F;prüche neb&#x017F;t<lb/>
hi&#x017F;tor. Jd. u. Bn.), 1883. &#x2013; Ver&#x017F;chie-<lb/>
dene Novellen a. den J. 1838&#x2013;43 in<lb/>
Zeit&#x017F;chriften.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Fricke,</hi> Wilhelm,</head>
        <p> * am 2. Febr.<lb/>
1809 zu Bremen, erhielt da&#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;eine<lb/>
Schulbildung, ging mit 17 Jahren<lb/>
zur Bühne, ent&#x017F;agte aber auf Wun&#x017F;ch<lb/>
der Eltern nach vier Jahren der<lb/>
Theaterlaufbahn u. nahm &#x017F;eine wi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en&#x017F;chaftlichen Studien wieder auf.<lb/>
1832 ging er nach München, um Me-<lb/>
dizin zu &#x017F;tudieren, und &#x017F;chloß hier mit<lb/>
Platen nähere Bekannt&#x017F;chaft. Nach<lb/>
einer längeren Krankheit (1834) rei&#x017F;te<lb/>
er im Frühjahr 1835 nach dem Sü-<lb/>
den, durch Tirol u. Oberitalien nach<lb/>
Genf, wo er einen längeren Aufent-<lb/>
halt nahm, redigierte nach Rückkehr<lb/>
in &#x017F;eine Vater&#x017F;tadt von 1837 an das<lb/>
&#x201E;Bremi&#x017F;che Unterhaltungsblatt&#x201C; und<lb/>
vereinigte damit 1840 das &#x201E;Bremi&#x017F;che<lb/>
Volksblatt&#x201C;. Neu erwachende Rei&#x017F;e-<lb/>
lu&#x017F;t veranlaßte ihn, 1844 die Stelle<lb/>
eines Ge&#x017F;chäftsführers d. Stadtthea-<lb/>
ters in Riga anzunehmen. Nachdem<lb/>
er Petersburg be&#x017F;ucht, kehrte er über<lb/>
Stockholm, Kopenhagen und Berlin<lb/>
nach Bremen zurück, wo er die Re-<lb/>
daktion des &#x201E;Unterhaltungsblattes&#x201C;<lb/>
wieder aufnahm. Anfang der fünf-<lb/>
ziger Jahre ging er zum Studium der<lb/>
engli&#x017F;chen Sprache auf ein Jahr nach<lb/>
England, &#x017F;päter nach Paris u. Rom<lb/>
und lebte nach die&#x017F;en Ausflügen wie-<lb/>
der als Schrift&#x017F;teller in Bremen. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p><lb/>
Die Kranken (L&#x017F;p.), 1834. &#x2013; Peter u.<lb/>
Paul (L&#x017F;p.), 1834. &#x2013; Wanderungen<lb/>
durch Tirol, 1836. &#x2013; Ge&#x017F;chichte des<lb/>
Bremer Stadttheaters, 1856.</p><lb/>
          <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[276/0280] Fri Fri dete ſich zur Lehrerin aus. Als ſolche wirkte ſie mehrere Jahre in Mecklen- burg und Bremen und ſeit 1881 in Göttingen. S: Eine reiche Erbin (E.), 1890. – Hans Markwarts Jugend (E.), 1891. – Sein Will’, der iſt der beſte (9 En.), 1895. – Der Erbe (E.), 1912. *Fricke, Friedrich Wilhelm, geb. am 4. Dezbr. 1810 zu Braunſchweig, hatte von ſeinem dritten bis acht- zehnten Jahre mit einem empfind- lichen Augenleiden zu kämpfen, das ſeinen Unterricht weſentlich beein- trächtigte, und er konnte deshalb erſt 1830 in das Gymnaſium ſeiner Va- terſtadt eintreten, das er unter viel Entbehrungen und Arbeit 1833 ab- ſolvierte. Er ging nach Göttingen, wo er Theologie, Philoſophie u. Päda- gogik ſtudierte, wandte ſich, durch ſei- nen Gönner Herbart beſtimmt, ſchließ- lich ganz dem Lehrfache zu, gründete 1838 in Göttingen eine Erziehungs- anſtalt und folgte 1842 einem Rufe zur Errichtung und Leitung einer Realſchule in M.-Gladbach, wo er gleichzeitig eine Erziehungsanſtalt gründete, die beſonders auch von Ausländern beſucht ward. Krankhei- ten in ſeiner Anſtalt und in ſeiner Familie zwangen ihn zum Aufgeben ſeiner Wirkſamkeit in M.-Gladbach. Er lebte ſeit 1844 erſt in Brüſſel, dann zu Hyères im ſüdlichen Frankreich u. endlich in Wiesbaden. Hier unter- richtete er auf Wunſch der Regierung in Geſchichte und Literatur an der höheren Töchterſchule, erhielt ſpäter die Leitung derſelben und erweiterte ſie während einer elfjährigen Wirk- ſamkeit zu einer Muſterſchule, an welche er zuletzt noch eine Lehrerin- nen-Bildungsanſtalt anſchloß. Da- neben war er Mitglied der wiſſen- ſchaftlichen Prüfungskommiſſion für Real- u. Gymnaſiallehrer, Vorſitzen- der der Prüfungskommiſſion für Leh- rerinnen u. Miterzieher des Prinzen Wilhelm. Jm Jahre 1866 trat er in den Ruheſtand, und lebte er ſeitdem, einen Aufenthalt auf ſeinem Landſitz bei Bamberg 1870–75 abgerechnet, in Wiesbaden literariſchen Beſchäfti- gungen. 1876 gründete er den „Ver- ein für vereinfachte Rechtſchreibung nach phonetiſchen Grundſätzen“, deſ- ſen Organ, „Die Reform“, er ſeitdem auch redigierte. Er ſtarb am 28. März 1891. S: Gutram von der Erichs- burg (R.), 1830. – Prinzeſſin Jlſe (Jlſenſage und Jlſenſprüche nebſt hiſtor. Jd. u. Bn.), 1883. – Verſchie- dene Novellen a. den J. 1838–43 in Zeitſchriften. *Fricke, Wilhelm, * am 2. Febr. 1809 zu Bremen, erhielt daſelbſt ſeine Schulbildung, ging mit 17 Jahren zur Bühne, entſagte aber auf Wunſch der Eltern nach vier Jahren der Theaterlaufbahn u. nahm ſeine wiſ- ſenſchaftlichen Studien wieder auf. 1832 ging er nach München, um Me- dizin zu ſtudieren, und ſchloß hier mit Platen nähere Bekanntſchaft. Nach einer längeren Krankheit (1834) reiſte er im Frühjahr 1835 nach dem Sü- den, durch Tirol u. Oberitalien nach Genf, wo er einen längeren Aufent- halt nahm, redigierte nach Rückkehr in ſeine Vaterſtadt von 1837 an das „Bremiſche Unterhaltungsblatt“ und vereinigte damit 1840 das „Bremiſche Volksblatt“. Neu erwachende Reiſe- luſt veranlaßte ihn, 1844 die Stelle eines Geſchäftsführers d. Stadtthea- ters in Riga anzunehmen. Nachdem er Petersburg beſucht, kehrte er über Stockholm, Kopenhagen und Berlin nach Bremen zurück, wo er die Re- daktion des „Unterhaltungsblattes“ wieder aufnahm. Anfang der fünf- ziger Jahre ging er zum Studium der engliſchen Sprache auf ein Jahr nach England, ſpäter nach Paris u. Rom und lebte nach dieſen Ausflügen wie- der als Schriftſteller in Bremen. S: Die Kranken (Lſp.), 1834. – Peter u. Paul (Lſp.), 1834. – Wanderungen durch Tirol, 1836. – Geſchichte des Bremer Stadttheaters, 1856. *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/280
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/280>, abgerufen am 22.12.2024.