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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Fre
Freydorf, der seit dem 28. Juli 1866
Minister des großherzoglichen Hau-
ses und der auswärtigen Angelegen-
heiten und 1871-76 Justizminister
in Karlsruhe war und dort am 16.
Novbr. 1882 starb. Die Witwe lebt
noch jetzt in der badischen Residenz.

S:

Rhodopis (M.), 1884. - Ring,
Kranz und Schleier (M.), 1885. -
Waldprinzeßchen (M.), 1885. - Die
Liebesquelle von Spangenberg (M.),
1885. - Die Rosen der heiligen Elisa-
beth (Dramatisierte Lg.), 1886. - Jn
der Geißblattlaube (M., mit Frau
von Scheffel), 1886. - Allerlei Blu-
men-, Kinder- und Vogelgeschichten,
1887. - Gott hat's gewollt! (Trauer-
gedichte), 1888. - Der Geiger von
Thun (R.), 1889. - Lorbeerblätter
und Kornblumen (Ge.), 1889. - Frau
Aventiure (Festsp.), 1901. - Der Pul-
vermacher zu Nürnberg (O.), 1901. -
Ein Siegeszeichen (Festsp.), 1903. -
Eine Viertelstunde in Südwestafrika
(Dram. Szene), 1905. - Zeppelin (Ge.
a. bedeutungsvollen Tagen), 1909.

Freyenstein, H. von,

Pseud. für
Wilhelmine Dierschke; s. d.!

Freyer, Johann Gottfried (Gott-
lieb),

wurde am 12. Februar 1831 zu
Doberschütz im Herzogtum Sachsen-
Altenburg als der Sohn eines mit
reichem Kindersegen bedachten Wind-
mühlenbesitzers geboren. Er besuchte
die Dorfschule seines Heimatortes,
und da er große musikalische Be-
fähigung zeigte, so erhielt er auch
Privatunterricht im Klavier-, Gei-
gen- und Orgelspiel. Jn den Jahren
1845-49 besuchte er die Lateinschule
in Ronneburg (S.-A.), mit der ein
Privatseminar verbunden war, legte
dann seine Prüfung als Lehramts-
aspirant am staatlichen Seminar in
Altenburg ab u. wurde dann Lehrer
an einer privaten Knabenerziehungs-
anstalt in Kleinzschocher bei Leipzig,
später Hauslehrer bei einem Pfarrer
in Döhlen bei Dresden. Jm Jahre
1851 ging er als Hospes und Semi-
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Fre
narschullehrer an das Seminar zu
Altenburg und fand 1853 Anstellung
in Wurzen, wo er bald zum 2. stän-
digen Lehrer an der höheren Bürger-
schule befördert ward. Seit 1863 war
er als Lehrer an den Bürgerschulen
in Leipzig tätig, bis er im Herbst
1903 in den Ruhestand trat. Um das
Vereinswesen der Leipziger und der
sächsischen Lehrerschaft hat er sich
große Verdienste erworben.

S:

Für
Herz und Leben (Ge.), 1878.

*Freyhan, Adolf,

* am 8. Oktbr.
1840 zu Breslau, besuchte bis zum
Jahre 1857 das königl. Friedrichs-
Gymnasium daselbst und widmete sich
dann der kaufmännischen Laufbahn.
Die Jahre 1861-83 verbrachte er in
Breslau im Geschäftshause eines On-
kels, nach dessen Tode er am 1. Juli
1883 das Geschäft käuflich übernahm
und viele Jahre weiterführte. Ein
Freund des Vereinswesens wendete
er seine Muße sowohl dem Breslauer
Handwerkerverein als auch dem Dich-
terverein "Breslauer Dichterschule"
zu, dessen Ehrenvorsitzender er bis
zu seinem Tode war, und dessen Or-
gan "Monatsblätter" er längere Zeit
redigierte. Er starb am 14. Februar
1909.

S:

Ein falscher Ton (Lsp.),
1869. - Zwischen neun u. elf (Schw.),
1875. - Durch den Kladderadatsch
(Schw.), 1877.

Freymann, Karl von,

ein Dichter
aus den russischen Ostseeprovinzen,
studierte einige Jahre in sorgen-
loser Daseinsfreude, bereiste Deutsch-
land nach verschiedenen Richtungen
und widmete sich dann kurze Zeit der
Journalistik. Ein Lungenleiden nö-
tigte ihn, Meran aufzusuchen, u. hier
ist er im Frühjahr 1908 gestorben.

S:

Pupa und anderes (En.), 1904. -
Aus verlorenem Winkel (2 En.), 1905.
- Der Tag des Volkes (Schsp. a. d.
lettischen Revolution), 1907. - Fran-
cesca. Nach dem neunten Thermidor.
Masken (3 Einakter), 1908. - Ge-
dichte, 1909.

*


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Fre
Freydorf, der ſeit dem 28. Juli 1866
Miniſter des großherzoglichen Hau-
ſes und der auswärtigen Angelegen-
heiten und 1871–76 Juſtizminiſter
in Karlsruhe war und dort am 16.
Novbr. 1882 ſtarb. Die Witwe lebt
noch jetzt in der badiſchen Reſidenz.

S:

Rhodopis (M.), 1884. – Ring,
Kranz und Schleier (M.), 1885. –
Waldprinzeßchen (M.), 1885. – Die
Liebesquelle von Spangenberg (M.),
1885. – Die Roſen der heiligen Eliſa-
beth (Dramatiſierte Lg.), 1886. – Jn
der Geißblattlaube (M., mit Frau
von Scheffel), 1886. – Allerlei Blu-
men-, Kinder- und Vogelgeſchichten,
1887. – Gott hat’s gewollt! (Trauer-
gedichte), 1888. – Der Geiger von
Thun (R.), 1889. – Lorbeerblätter
und Kornblumen (Ge.), 1889. – Frau
Aventiure (Feſtſp.), 1901. – Der Pul-
vermacher zu Nürnberg (O.), 1901. –
Ein Siegeszeichen (Feſtſp.), 1903. –
Eine Viertelſtunde in Südweſtafrika
(Dram. Szene), 1905. – Zeppelin (Ge.
a. bedeutungsvollen Tagen), 1909.

Freyenſtein, H. von,

Pſeud. für
Wilhelmine Dierſchke; ſ. d.!

Freyer, Johann Gottfried (Gott-
lieb),

wurde am 12. Februar 1831 zu
Doberſchütz im Herzogtum Sachſen-
Altenburg als der Sohn eines mit
reichem Kinderſegen bedachten Wind-
mühlenbeſitzers geboren. Er beſuchte
die Dorfſchule ſeines Heimatortes,
und da er große muſikaliſche Be-
fähigung zeigte, ſo erhielt er auch
Privatunterricht im Klavier-, Gei-
gen- und Orgelſpiel. Jn den Jahren
1845–49 beſuchte er die Lateinſchule
in Ronneburg (S.-A.), mit der ein
Privatſeminar verbunden war, legte
dann ſeine Prüfung als Lehramts-
aſpirant am ſtaatlichen Seminar in
Altenburg ab u. wurde dann Lehrer
an einer privaten Knabenerziehungs-
anſtalt in Kleinzſchocher bei Leipzig,
ſpäter Hauslehrer bei einem Pfarrer
in Döhlen bei Dresden. Jm Jahre
1851 ging er als Hoſpes und Semi-
[Spaltenumbruch]

Fre
narſchullehrer an das Seminar zu
Altenburg und fand 1853 Anſtellung
in Wurzen, wo er bald zum 2. ſtän-
digen Lehrer an der höheren Bürger-
ſchule befördert ward. Seit 1863 war
er als Lehrer an den Bürgerſchulen
in Leipzig tätig, bis er im Herbſt
1903 in den Ruheſtand trat. Um das
Vereinsweſen der Leipziger und der
ſächſiſchen Lehrerſchaft hat er ſich
große Verdienſte erworben.

S:

Für
Herz und Leben (Ge.), 1878.

*Freyhan, Adolf,

* am 8. Oktbr.
1840 zu Breslau, beſuchte bis zum
Jahre 1857 das königl. Friedrichs-
Gymnaſium daſelbſt und widmete ſich
dann der kaufmänniſchen Laufbahn.
Die Jahre 1861–83 verbrachte er in
Breslau im Geſchäftshauſe eines On-
kels, nach deſſen Tode er am 1. Juli
1883 das Geſchäft käuflich übernahm
und viele Jahre weiterführte. Ein
Freund des Vereinsweſens wendete
er ſeine Muße ſowohl dem Breslauer
Handwerkerverein als auch dem Dich-
terverein „Breslauer Dichterſchule“
zu, deſſen Ehrenvorſitzender er bis
zu ſeinem Tode war, und deſſen Or-
gan „Monatsblätter“ er längere Zeit
redigierte. Er ſtarb am 14. Februar
1909.

S:

Ein falſcher Ton (Lſp.),
1869. – Zwiſchen neun u. elf (Schw.),
1875. – Durch den Kladderadatſch
(Schw.), 1877.

Freymann, Karl von,

ein Dichter
aus den ruſſiſchen Oſtſeeprovinzen,
ſtudierte einige Jahre in ſorgen-
loſer Daſeinsfreude, bereiſte Deutſch-
land nach verſchiedenen Richtungen
und widmete ſich dann kurze Zeit der
Journaliſtik. Ein Lungenleiden nö-
tigte ihn, Meran aufzuſuchen, u. hier
iſt er im Frühjahr 1908 geſtorben.

S:

Pupa und anderes (En.), 1904. –
Aus verlorenem Winkel (2 En.), 1905.
– Der Tag des Volkes (Schſp. a. d.
lettiſchen Revolution), 1907. – Fran-
cesca. Nach dem neunten Thermidor.
Masken (3 Einakter), 1908. – Ge-
dichte, 1909.

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[271/0275] Fre Fre Freydorf, der ſeit dem 28. Juli 1866 Miniſter des großherzoglichen Hau- ſes und der auswärtigen Angelegen- heiten und 1871–76 Juſtizminiſter in Karlsruhe war und dort am 16. Novbr. 1882 ſtarb. Die Witwe lebt noch jetzt in der badiſchen Reſidenz. S: Rhodopis (M.), 1884. – Ring, Kranz und Schleier (M.), 1885. – Waldprinzeßchen (M.), 1885. – Die Liebesquelle von Spangenberg (M.), 1885. – Die Roſen der heiligen Eliſa- beth (Dramatiſierte Lg.), 1886. – Jn der Geißblattlaube (M., mit Frau von Scheffel), 1886. – Allerlei Blu- men-, Kinder- und Vogelgeſchichten, 1887. – Gott hat’s gewollt! (Trauer- gedichte), 1888. – Der Geiger von Thun (R.), 1889. – Lorbeerblätter und Kornblumen (Ge.), 1889. – Frau Aventiure (Feſtſp.), 1901. – Der Pul- vermacher zu Nürnberg (O.), 1901. – Ein Siegeszeichen (Feſtſp.), 1903. – Eine Viertelſtunde in Südweſtafrika (Dram. Szene), 1905. – Zeppelin (Ge. a. bedeutungsvollen Tagen), 1909. Freyenſtein, H. von, Pſeud. für Wilhelmine Dierſchke; ſ. d.! Freyer, Johann Gottfried (Gott- lieb), wurde am 12. Februar 1831 zu Doberſchütz im Herzogtum Sachſen- Altenburg als der Sohn eines mit reichem Kinderſegen bedachten Wind- mühlenbeſitzers geboren. Er beſuchte die Dorfſchule ſeines Heimatortes, und da er große muſikaliſche Be- fähigung zeigte, ſo erhielt er auch Privatunterricht im Klavier-, Gei- gen- und Orgelſpiel. Jn den Jahren 1845–49 beſuchte er die Lateinſchule in Ronneburg (S.-A.), mit der ein Privatſeminar verbunden war, legte dann ſeine Prüfung als Lehramts- aſpirant am ſtaatlichen Seminar in Altenburg ab u. wurde dann Lehrer an einer privaten Knabenerziehungs- anſtalt in Kleinzſchocher bei Leipzig, ſpäter Hauslehrer bei einem Pfarrer in Döhlen bei Dresden. Jm Jahre 1851 ging er als Hoſpes und Semi- narſchullehrer an das Seminar zu Altenburg und fand 1853 Anſtellung in Wurzen, wo er bald zum 2. ſtän- digen Lehrer an der höheren Bürger- ſchule befördert ward. Seit 1863 war er als Lehrer an den Bürgerſchulen in Leipzig tätig, bis er im Herbſt 1903 in den Ruheſtand trat. Um das Vereinsweſen der Leipziger und der ſächſiſchen Lehrerſchaft hat er ſich große Verdienſte erworben. S: Für Herz und Leben (Ge.), 1878. *Freyhan, Adolf, * am 8. Oktbr. 1840 zu Breslau, beſuchte bis zum Jahre 1857 das königl. Friedrichs- Gymnaſium daſelbſt und widmete ſich dann der kaufmänniſchen Laufbahn. Die Jahre 1861–83 verbrachte er in Breslau im Geſchäftshauſe eines On- kels, nach deſſen Tode er am 1. Juli 1883 das Geſchäft käuflich übernahm und viele Jahre weiterführte. Ein Freund des Vereinsweſens wendete er ſeine Muße ſowohl dem Breslauer Handwerkerverein als auch dem Dich- terverein „Breslauer Dichterſchule“ zu, deſſen Ehrenvorſitzender er bis zu ſeinem Tode war, und deſſen Or- gan „Monatsblätter“ er längere Zeit redigierte. Er ſtarb am 14. Februar 1909. S: Ein falſcher Ton (Lſp.), 1869. – Zwiſchen neun u. elf (Schw.), 1875. – Durch den Kladderadatſch (Schw.), 1877. Freymann, Karl von, ein Dichter aus den ruſſiſchen Oſtſeeprovinzen, ſtudierte einige Jahre in ſorgen- loſer Daſeinsfreude, bereiſte Deutſch- land nach verſchiedenen Richtungen und widmete ſich dann kurze Zeit der Journaliſtik. Ein Lungenleiden nö- tigte ihn, Meran aufzuſuchen, u. hier iſt er im Frühjahr 1908 geſtorben. S: Pupa und anderes (En.), 1904. – Aus verlorenem Winkel (2 En.), 1905. – Der Tag des Volkes (Schſp. a. d. lettiſchen Revolution), 1907. – Fran- cesca. Nach dem neunten Thermidor. Masken (3 Einakter), 1908. – Ge- dichte, 1909. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/275>, abgerufen am 21.11.2024.