Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Fre (Mecklenburg) geboren und trat schonmit 15 Jahren ins Leben ein, um sich ihr Brot selber zu verdienen. Jhre Tätigkeit liegt auf hauswirtschaft- lichem Gebiet, u. übt sie dieselbe noch jetzt in Lübeck aus, wo sie seit 1888 eine zweite Heimat gefunden hat. Daß sie ihrer täglichen Beschäftigung zu- weilen eine Krone aufsetzen und aus der Tiefe ihres Wesens Verse, Skiz- zen und Novellen ans Licht fördern darf, gehört mit zu den Freuden ihres Lebens. Jhre Arbeiten sehen der Ver- öffentlichung entgegen. *Freericks, Minna, geb. am 24. S:
Fre Der verlorene Sohn (Schsp.), 1889.- Märchen, 1891. Freese, Arthalis Freese, Arthur Psd. für LauraSteinlein; s. d! Freese, Heinrich, Pseud. für Her- Freese, Henriette, * am 17. Dezbr. S: Erzählungen *Frehse, Ernst, wurde 1876 in * 17*
Fre (Mecklenburg) geboren und trat ſchonmit 15 Jahren ins Leben ein, um ſich ihr Brot ſelber zu verdienen. Jhre Tätigkeit liegt auf hauswirtſchaft- lichem Gebiet, u. übt ſie dieſelbe noch jetzt in Lübeck aus, wo ſie ſeit 1888 eine zweite Heimat gefunden hat. Daß ſie ihrer täglichen Beſchäftigung zu- weilen eine Krone aufſetzen und aus der Tiefe ihres Weſens Verſe, Skiz- zen und Novellen ans Licht fördern darf, gehört mit zu den Freuden ihres Lebens. Jhre Arbeiten ſehen der Ver- öffentlichung entgegen. *Freericks, Minna, geb. am 24. S:
Fre Der verlorene Sohn (Schſp.), 1889.– Märchen, 1891. Freeſe, Arthalis Freeſe, Arthur Pſd. für LauraSteinlein; ſ. d! Freeſe, Heinrich, Pſeud. für Her- Freeſe, Henriette, * am 17. Dezbr. S: Erzählungen *Frehſe, Ernſt, wurde 1876 in * 17*
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Später kamen dann<lb/> die Jahre, in welchen an die Aufopfe-<lb/> rung und das Selbſtvergeſſen der<lb/> Dichterin die größten Anforderungen<lb/> geſtellt wurden: der Zuſammenbruch<lb/> des Wohlſtandes im elterlichen Hauſe,<lb/> der Tod der Eltern, die Sorge für<lb/> den großen Haushalt ihres verwit-<lb/> weten Bruders u. für die Erziehung<lb/> ſeiner ſechs mutterloſen Söhne er-<lb/> forderten ihre ganze ſelbſtverleug-<lb/> nende Aufopferung und Liebe. Da-<lb/> nach ging ſie, wenn auch nicht für<lb/> lange Zeit, in die Welt hinaus, vie-<lb/> len Leiden, Stürmen und Entbeh-<lb/> rungen entgegen, kehrte dann aber,<lb/> auf der Mittagshöhe des Lebens<lb/> ſtehend, in ihre Heimatſtadt zurück,<lb/> wo ſie, zuletzt völlig erblindet,<lb/> am 19. 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Stockfleth),<lb/> 1827. – Vier Erzählungen (Die Ehe-<lb/> ſcheidung. – Karoline. – Das Schreib-<lb/> käſtchen. – Der Krieg), 1828. – Frauen-<lb/> ſtolz (R.); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1828.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<hi rendition="#b">Frehſe,</hi> Ernſt,</head> <p> wurde 1876 in<lb/> Dewitz (Mecklenb.-Strelitz) als zwei-<lb/> ter Sohn des dortigen Paſtors Her-<lb/> mann F. geboren, erhielt bis zum<lb/> 12. Jahre im Elternhauſe eine ſtrenge<lb/> Erziehung und hatte in dieſer Zeit<lb/> Gelegenheit, Land und Leute ſeiner<lb/> Heimat ſo gründlich kennen zu ler-<lb/> nen, wie er ſie, nach Fritz Reuters<lb/> Vorbilde, ſpäter in ſeinen humori-<lb/> ſtiſchen plattdeutſchen Gedichten ge-<lb/> ſchildert hat. Von 1888–96 beſuchte<lb/> F. das Gymnaſium in Neuſtrelitz bis<lb/> zur Prima u. widmete ſich dann dem<lb/> kaufmänniſchen Berufe. 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Fre
Fre
(Mecklenburg) geboren und trat ſchon
mit 15 Jahren ins Leben ein, um ſich
ihr Brot ſelber zu verdienen. Jhre
Tätigkeit liegt auf hauswirtſchaft-
lichem Gebiet, u. übt ſie dieſelbe noch
jetzt in Lübeck aus, wo ſie ſeit 1888
eine zweite Heimat gefunden hat. Daß
ſie ihrer täglichen Beſchäftigung zu-
weilen eine Krone aufſetzen und aus
der Tiefe ihres Weſens Verſe, Skiz-
zen und Novellen ans Licht fördern
darf, gehört mit zu den Freuden ihres
Lebens. Jhre Arbeiten ſehen der Ver-
öffentlichung entgegen.
*Freericks, Minna, geb. am 24.
Januar 1826 in Papenburg (Prov.
Hannover) als Tochter wohlhabender
Eltern, beſuchte die in damaliger Zeit
noch recht kümmerliche Ortsſchule,
auch einigen Privatunterricht, hat
aber den Umfang ihres Wiſſens doch
einzig und allein dem unermüdlichen
Selbſtſtudium zu verdanken. Jnten-
ſive Beſchäftigung mit Shakeſpeares
Werken führte ſie ſchließlich ſelber der
Dichtkunſt zu, und kein Geringerer
als Pater Gall Morel (ſ. d.!) war es,
der ihre Poeſien zuerſt in die Öffent-
lichkeit brachte. Später kamen dann
die Jahre, in welchen an die Aufopfe-
rung und das Selbſtvergeſſen der
Dichterin die größten Anforderungen
geſtellt wurden: der Zuſammenbruch
des Wohlſtandes im elterlichen Hauſe,
der Tod der Eltern, die Sorge für
den großen Haushalt ihres verwit-
weten Bruders u. für die Erziehung
ſeiner ſechs mutterloſen Söhne er-
forderten ihre ganze ſelbſtverleug-
nende Aufopferung und Liebe. Da-
nach ging ſie, wenn auch nicht für
lange Zeit, in die Welt hinaus, vie-
len Leiden, Stürmen und Entbeh-
rungen entgegen, kehrte dann aber,
auf der Mittagshöhe des Lebens
ſtehend, in ihre Heimatſtadt zurück,
wo ſie, zuletzt völlig erblindet,
am 19. Januar 1911 ſtarb.
S:
Marienliederſtrauß für den Maialtar
der Himmelskönigin (Ge.), 1886. –
Der verlorene Sohn (Schſp.), 1889.
– Märchen, 1891.
Freeſe, Arthalis
Freeſe, Arthur
Pſd. für Laura
Steinlein; ſ. d!
Freeſe, Heinrich, Pſeud. für Her-
mann Schiff; ſ. d.!
Freeſe, Henriette, * am 17. Dezbr.
1801 auf dem adeligen Gute Doll-
roth in Angeln (Schleswig), ward in
der Stadt Schleswig erzogen, lebte
ſeit 1820 mit ihrer Mutter in der
Hamburger Vorſtadt St. Georg und
in Altona, wo ſie mit Amalie Schoppe
bekannt wurde, und verheiratete ſich
1830 mit dem Zahnarzt Neupert
in Schleswig, woſelbſt ſie auch als
Hebamme tätig war. Sie ſtarb am
30. September 1855.
S: Erzählungen
und kleine Romane; hrsg. von Ama-
lie Schoppe, 1826. – Charakteriſtiſche
Bilder des Herzens, 1827. – Welt- u.
Lebensbilder (mit Th. Stockfleth),
1827. – Vier Erzählungen (Die Ehe-
ſcheidung. – Karoline. – Das Schreib-
käſtchen. – Der Krieg), 1828. – Frauen-
ſtolz (R.); II, 1828.
*Frehſe, Ernſt, wurde 1876 in
Dewitz (Mecklenb.-Strelitz) als zwei-
ter Sohn des dortigen Paſtors Her-
mann F. geboren, erhielt bis zum
12. Jahre im Elternhauſe eine ſtrenge
Erziehung und hatte in dieſer Zeit
Gelegenheit, Land und Leute ſeiner
Heimat ſo gründlich kennen zu ler-
nen, wie er ſie, nach Fritz Reuters
Vorbilde, ſpäter in ſeinen humori-
ſtiſchen plattdeutſchen Gedichten ge-
ſchildert hat. Von 1888–96 beſuchte
F. das Gymnaſium in Neuſtrelitz bis
zur Prima u. widmete ſich dann dem
kaufmänniſchen Berufe. Jn Lübeck
machte er eine dreijährige Lehrzeit
durch, konditionierte danach in Bres-
lau, Berlin und Hannover und ließ
ſich 1903 in Kaſſel nieder, wo er jetzt
noch lebt. Auf beruflichem Gebiete
ſchrieb er auf Grund ſeiner ſpeziellen
Kenntniſſe und Erfahrungen die ſehr
beachtete Schrift „Was muß man von
Orient-Teppichen wiſſen?“ (1907. 2.
* 17*
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