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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Fra
Wort zurück. Sie selbst hielt nun
ihre Jugend für abgeschlossen und
zog sich aus dem eigentlichen Gesell-
schaftsleben ganz zurück. Erst 1851
nach Verheiratung ihrer Cousine
Klotilde von Fr. (siehe Schwartzkop-
pen!) zog sie zu deren Vater, dem
durch seine wechselvollen Schicksale
während der Fremdherrschaft bekann-
ten Generalleutnant Karl von F., mit
dem sie erst in Halberstadt und dann
in Potsdam lebte. Nach seinem Tode
(1855) kehrte Luise zu ihrer Mutter
nach Weißenfels zurück, und nun war
ihr fernerer Lebensgang ein sehr stil-
ler, meist einsamer, vielfach auf dem
Krankenbett oder an Krankenbetten.
Jm Jahre 1871 verlor sie ihre Mut-
ter nach längerem Siechtum durch
den Tod, und 1874 starb auch ihr
Stiefvater, ein seit zehn Jahren er-
blindeter Greis, dem sie eine treue
und aufopfernde Pflegerin gewesen
war. Jhre nun folgende Einsamkeit
unterbrach sie nur zweimal, um ihre
engeren brieflichen Beziehungen zu
Konrad Ferdinand Meyer in Kilch-
berg bei Zürich und zu Marie v. Eb-
ner-Eschenbach in Reichenhall durch
einen persönlichen Verkehr noch mehr
zu befestigen. Sie starb in Weißen-
fels am 25. (nicht 26.) Septbr. 1893.

S:

Ausgewählte Novellen; II, 1867.
- Die letzte Reckenburgerin (R.); II,
1871. - Erzählungen; II, 1871. -
Frau Erdmuthens Zwillingssöhne
(R.); II, 1872. - Hellstädt und andere
Erzählungen; III, 1874 (Jnhalt:
Hellstädt. - Die Schnackenburg. - Die
goldene Hochzeit. - Eine Formalität.
- Die Geschichte meines Urgroßva-
ters). - Natur und Gnade. Nebst
andern Erzählgn.; III, 1876. - Stu-
fenjahre eines Glücklichen (R.); II,
1877. - Der Katzenjunker (R.), 1879.
- Phosphorus Hollunder. Zu Füßen
des Monarchen (En.), 1881. - Der
Posten der Frau (Lsp.), 1882. - Das
Jubiläum und andere Erzählungen,
1886. - Judith, die Kluswirtin (R.),
[Spaltenumbruch]

Fra
1900. - Luise von Francois u. Kon-
rad Ferdinand Meyer (Ein Brief-
wechsel, hrsg. von Anton Bettelheim),
1905.

*Frank, Bruno,

geb. am 13. Juni
1887 in Stuttgart, besuchte das dor-
tige Gymnasium, weilte einige Jahre
im Landerziehungsheim Haubinda in
Thüringen und legte dann in Stutt-
gart das Maturitätsexamen ab. Er
studierte in Tübingen, München,
Straßburg und Heidelberg Rechts-
wissenschaft und lebt zurzeit (1909)
in Leipzig.

S:

Aus der goldenen
Schale (Ge.), 1905. 3. A. u. d. T.:
Gedichte, 1907. - Jm dunkeln Zim-
mer (N.), 1906. - Die Nachtwache
(R.), 1909.

Frank, Gottlieb,

Pseud. für Emil
Freyburger;
s. d.!

Frank, Gustav Ritter von,

pseud.
Dr. Franck und G. F. Rank, wurde
am 22. März 1807 in Wien als der
zweite Sohn Johann Jakob Franks
geboren, der ein höheres Bankamt
bekleidete und durch seine berühmten
Münzen- und Kupferstichsammlungen
eine bekannte Persönlichkeit war. Mit
einem beachtenswerten Talent für
Musik und Malerei begabt, studierte
F. in Wien und Padua die Rechte,
erlangte hier 1829 die Doktorwürde
und trat dann bei der Kammerpro-
kuratur in den Staatsdienst. Jm fol-
genden Jahre verheiratete er sich, ver-
lor aber seine Frau schon nach ein-
jähriger Ehe. Jm Besitz eines großen
Vermögens, legte er nun sein Amt
nieder, trat in Wien in ein Chevau-
legers-Regiment ein und wurde bald
Offizier. Jnfolge eines Duells, das
einen tragischen Ausgang nahm, hatte
er eine mehrjährige Festungshaft zu
bestehen, nach deren Verbüßung er
mit Beibehaltung seines Offiziers-
charakters den Militärdienst quit-
tierte, um sich ausschließlich litera-
risch zu betätigen. Neben ausgezeich-
neten Übersetzungen italienischer und
französischer Dichtungen pflegte er

*


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Fra
Wort zurück. Sie ſelbſt hielt nun
ihre Jugend für abgeſchloſſen und
zog ſich aus dem eigentlichen Geſell-
ſchaftsleben ganz zurück. Erſt 1851
nach Verheiratung ihrer Couſine
Klotilde von Fr. (ſiehe Schwartzkop-
pen!) zog ſie zu deren Vater, dem
durch ſeine wechſelvollen Schickſale
während der Fremdherrſchaft bekann-
ten Generalleutnant Karl von F., mit
dem ſie erſt in Halberſtadt und dann
in Potsdam lebte. Nach ſeinem Tode
(1855) kehrte Luiſe zu ihrer Mutter
nach Weißenfels zurück, und nun war
ihr fernerer Lebensgang ein ſehr ſtil-
ler, meiſt einſamer, vielfach auf dem
Krankenbett oder an Krankenbetten.
Jm Jahre 1871 verlor ſie ihre Mut-
ter nach längerem Siechtum durch
den Tod, und 1874 ſtarb auch ihr
Stiefvater, ein ſeit zehn Jahren er-
blindeter Greis, dem ſie eine treue
und aufopfernde Pflegerin geweſen
war. Jhre nun folgende Einſamkeit
unterbrach ſie nur zweimal, um ihre
engeren brieflichen Beziehungen zu
Konrad Ferdinand Meyer in Kilch-
berg bei Zürich und zu Marie v. Eb-
ner-Eſchenbach in Reichenhall durch
einen perſönlichen Verkehr noch mehr
zu befeſtigen. Sie ſtarb in Weißen-
fels am 25. (nicht 26.) Septbr. 1893.

S:

Ausgewählte Novellen; II, 1867.
– Die letzte Reckenburgerin (R.); II,
1871. – Erzählungen; II, 1871. –
Frau Erdmuthens Zwillingsſöhne
(R.); II, 1872. – Hellſtädt und andere
Erzählungen; III, 1874 (Jnhalt:
Hellſtädt. – Die Schnackenburg. – Die
goldene Hochzeit. – Eine Formalität.
– Die Geſchichte meines Urgroßva-
ters). – Natur und Gnade. Nebſt
andern Erzählgn.; III, 1876. – Stu-
fenjahre eines Glücklichen (R.); II,
1877. – Der Katzenjunker (R.), 1879.
– Phosphorus Hollunder. Zu Füßen
des Monarchen (En.), 1881. – Der
Poſten der Frau (Lſp.), 1882. – Das
Jubiläum und andere Erzählungen,
1886. – Judith, die Kluswirtin (R.),
[Spaltenumbruch]

Fra
1900. – Luiſe von François u. Kon-
rad Ferdinand Meyer (Ein Brief-
wechſel, hrsg. von Anton Bettelheim),
1905.

*Frank, Bruno,

geb. am 13. Juni
1887 in Stuttgart, beſuchte das dor-
tige Gymnaſium, weilte einige Jahre
im Landerziehungsheim Haubinda in
Thüringen und legte dann in Stutt-
gart das Maturitätsexamen ab. Er
ſtudierte in Tübingen, München,
Straßburg und Heidelberg Rechts-
wiſſenſchaft und lebt zurzeit (1909)
in Leipzig.

S:

Aus der goldenen
Schale (Ge.), 1905. 3. A. u. d. T.:
Gedichte, 1907. – Jm dunkeln Zim-
mer (N.), 1906. – Die Nachtwache
(R.), 1909.

Frank, Gottlieb,

Pſeud. für Emil
Freyburger;
ſ. d.!

Frank, Guſtav Ritter von,

pſeud.
Dr. Franck und G. F. Rank, wurde
am 22. März 1807 in Wien als der
zweite Sohn Johann Jakob Franks
geboren, der ein höheres Bankamt
bekleidete und durch ſeine berühmten
Münzen- und Kupferſtichſammlungen
eine bekannte Perſönlichkeit war. Mit
einem beachtenswerten Talent für
Muſik und Malerei begabt, ſtudierte
F. in Wien und Padua die Rechte,
erlangte hier 1829 die Doktorwürde
und trat dann bei der Kammerpro-
kuratur in den Staatsdienſt. Jm fol-
genden Jahre verheiratete er ſich, ver-
lor aber ſeine Frau ſchon nach ein-
jähriger Ehe. Jm Beſitz eines großen
Vermögens, legte er nun ſein Amt
nieder, trat in Wien in ein Chevau-
legers-Regiment ein und wurde bald
Offizier. Jnfolge eines Duells, das
einen tragiſchen Ausgang nahm, hatte
er eine mehrjährige Feſtungshaft zu
beſtehen, nach deren Verbüßung er
mit Beibehaltung ſeines Offiziers-
charakters den Militärdienſt quit-
tierte, um ſich ausſchließlich litera-
riſch zu betätigen. Neben ausgezeich-
neten Überſetzungen italieniſcher und
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[247/0251] Fra Fra Wort zurück. Sie ſelbſt hielt nun ihre Jugend für abgeſchloſſen und zog ſich aus dem eigentlichen Geſell- ſchaftsleben ganz zurück. Erſt 1851 nach Verheiratung ihrer Couſine Klotilde von Fr. (ſiehe Schwartzkop- pen!) zog ſie zu deren Vater, dem durch ſeine wechſelvollen Schickſale während der Fremdherrſchaft bekann- ten Generalleutnant Karl von F., mit dem ſie erſt in Halberſtadt und dann in Potsdam lebte. Nach ſeinem Tode (1855) kehrte Luiſe zu ihrer Mutter nach Weißenfels zurück, und nun war ihr fernerer Lebensgang ein ſehr ſtil- ler, meiſt einſamer, vielfach auf dem Krankenbett oder an Krankenbetten. Jm Jahre 1871 verlor ſie ihre Mut- ter nach längerem Siechtum durch den Tod, und 1874 ſtarb auch ihr Stiefvater, ein ſeit zehn Jahren er- blindeter Greis, dem ſie eine treue und aufopfernde Pflegerin geweſen war. Jhre nun folgende Einſamkeit unterbrach ſie nur zweimal, um ihre engeren brieflichen Beziehungen zu Konrad Ferdinand Meyer in Kilch- berg bei Zürich und zu Marie v. Eb- ner-Eſchenbach in Reichenhall durch einen perſönlichen Verkehr noch mehr zu befeſtigen. Sie ſtarb in Weißen- fels am 25. (nicht 26.) Septbr. 1893. S: Ausgewählte Novellen; II, 1867. – Die letzte Reckenburgerin (R.); II, 1871. – Erzählungen; II, 1871. – Frau Erdmuthens Zwillingsſöhne (R.); II, 1872. – Hellſtädt und andere Erzählungen; III, 1874 (Jnhalt: Hellſtädt. – Die Schnackenburg. – Die goldene Hochzeit. – Eine Formalität. – Die Geſchichte meines Urgroßva- ters). – Natur und Gnade. Nebſt andern Erzählgn.; III, 1876. – Stu- fenjahre eines Glücklichen (R.); II, 1877. – Der Katzenjunker (R.), 1879. – Phosphorus Hollunder. Zu Füßen des Monarchen (En.), 1881. – Der Poſten der Frau (Lſp.), 1882. – Das Jubiläum und andere Erzählungen, 1886. – Judith, die Kluswirtin (R.), 1900. – Luiſe von François u. Kon- rad Ferdinand Meyer (Ein Brief- wechſel, hrsg. von Anton Bettelheim), 1905. *Frank, Bruno, geb. am 13. Juni 1887 in Stuttgart, beſuchte das dor- tige Gymnaſium, weilte einige Jahre im Landerziehungsheim Haubinda in Thüringen und legte dann in Stutt- gart das Maturitätsexamen ab. Er ſtudierte in Tübingen, München, Straßburg und Heidelberg Rechts- wiſſenſchaft und lebt zurzeit (1909) in Leipzig. S: Aus der goldenen Schale (Ge.), 1905. 3. A. u. d. T.: Gedichte, 1907. – Jm dunkeln Zim- mer (N.), 1906. – Die Nachtwache (R.), 1909. Frank, Gottlieb, Pſeud. für Emil Freyburger; ſ. d.! Frank, Guſtav Ritter von, pſeud. Dr. Franck und G. F. Rank, wurde am 22. März 1807 in Wien als der zweite Sohn Johann Jakob Franks geboren, der ein höheres Bankamt bekleidete und durch ſeine berühmten Münzen- und Kupferſtichſammlungen eine bekannte Perſönlichkeit war. Mit einem beachtenswerten Talent für Muſik und Malerei begabt, ſtudierte F. in Wien und Padua die Rechte, erlangte hier 1829 die Doktorwürde und trat dann bei der Kammerpro- kuratur in den Staatsdienſt. Jm fol- genden Jahre verheiratete er ſich, ver- lor aber ſeine Frau ſchon nach ein- jähriger Ehe. Jm Beſitz eines großen Vermögens, legte er nun ſein Amt nieder, trat in Wien in ein Chevau- legers-Regiment ein und wurde bald Offizier. Jnfolge eines Duells, das einen tragiſchen Ausgang nahm, hatte er eine mehrjährige Feſtungshaft zu beſtehen, nach deren Verbüßung er mit Beibehaltung ſeines Offiziers- charakters den Militärdienſt quit- tierte, um ſich ausſchließlich litera- riſch zu betätigen. Neben ausgezeich- neten Überſetzungen italieniſcher und franzöſiſcher Dichtungen pflegte er *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/251>, abgerufen am 21.11.2024.