Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Flö dann die Bürgerschule in Schlaggen-wald u. 1883-87 die Lehrerbildungs- anstalt in Eger, worauf er Lehrer in Haselbach bei Falkenau a. E. wurde. Hier wirkt er noch jetzt als Oberleh- rer. Seit 1895 literarisch tätig, er- hielt er von der "Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Literatur in Böhmen" zweimal eine Subvention. Frida Schanz und Peter Rosegger führten ihn mit seinen ersten Versuchen in die Öffentlichkeit ein. S: Gedichte, 1902. *Flöthe, Justus, geb. am 4. Jan. S: Jahr und Flü Floto, Wilhelm, geb. am 14. Juni S (sämt- Flott, Leberecht, Pseud. für Lud- *Flügel, Emma, geb. Johns, *
Flö dann die Bürgerſchule in Schlaggen-wald u. 1883–87 die Lehrerbildungs- anſtalt in Eger, worauf er Lehrer in Haſelbach bei Falkenau a. E. wurde. Hier wirkt er noch jetzt als Oberleh- rer. Seit 1895 literariſch tätig, er- hielt er von der „Geſellſchaft zur Förderung deutſcher Wiſſenſchaft, Kunſt und Literatur in Böhmen“ zweimal eine Subvention. Frida Schanz und Peter Roſegger führten ihn mit ſeinen erſten Verſuchen in die Öffentlichkeit ein. S: Gedichte, 1902. *Flöthe, Juſtus, geb. am 4. Jan. S: Jahr und Flü Floto, Wilhelm, geb. am 14. Juni S (ſämt- Flott, Leberecht, Pſeud. für Lud- *Flügel, Emma, geb. Johns, *
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Flö
Flü
dann die Bürgerſchule in Schlaggen-
wald u. 1883–87 die Lehrerbildungs-
anſtalt in Eger, worauf er Lehrer in
Haſelbach bei Falkenau a. E. wurde.
Hier wirkt er noch jetzt als Oberleh-
rer. Seit 1895 literariſch tätig, er-
hielt er von der „Geſellſchaft zur
Förderung deutſcher Wiſſenſchaft,
Kunſt und Literatur in Böhmen“
zweimal eine Subvention. Frida
Schanz und Peter Roſegger führten
ihn mit ſeinen erſten Verſuchen in die
Öffentlichkeit ein.
S: Gedichte, 1902.
*Flöthe, Juſtus, geb. am 4. Jan.
1854 in Kaſſel als Sohn eines Eiſen-
bahnunterbeamten, hatte eine ent-
behrungsreiche Jugend durchzuma-
chen und viel bittere Not und Armut
zu erdulden, die ſich noch ſteigerte,
als 1869 ſein Vater von einem Eiſen-
bahnzuge überfahren u. getötet ward.
Nach Beſuch der Bürgerſchule unter
Dr. Räth in Kaſſel war F. eine Zeit-
lang Schreiber bei einem Advokaten
und trat dann als Arbeiter in eine
Zigarrenfabrik ein, um für ſeine
Mutter und drei Geſchwiſter mit ſor-
gen zu helfen. Später kam er über
Hamburg u. Bremen nach mancherlei
Jrrfahrten nach Verden a. der Aller
(Hannover), wo er ſeinen Hausſtand
gründete und als ſtrebſamer Menſch
von treuer Pflichterfüllung und eiſer-
nem Fleiß für ſeine geiſtige Weiter-
bildung ſich allgemeine Anerkennung
erwarb. Eine Nikotinvergiftung, die
er ſich in ſeinem Berufe zugezogen,
führte zu einem ſchweren Nervenlei-
den und ſchließlich zum Lebensüber-
druß. Ein Todesſprung vom Dache
ſeines Hauſes brachte ihm zwar nicht
den geſuchten Tod, wohl aber die
Überführung in eine Jrrenanſtalt,
aus der er ſich nach wiedererwachter
Lebensluſt durch die Flucht ſelbſt be-
freite, da er trotz vieler Beweiſe ſei-
ner geiſtigen Jntegrität ſeine Entlaſ-
ſung nicht erreichen konnte. Er lebt
jetzt wieder in Verden.
S: Jahr und
Leben (Ge. u. M.), 1907.
Floto, Wilhelm, geb. am 14. Juni
1812 zu Tangermünde, wurde Apo-
theker, ſtudierte ſpäter am Collegium
Carolinum in Braunſchweig Chemie,
wurde nachmals Adminiſtrator, dann
Pächter der Homöopathiſchen Apo-
theke in Braunſchweig und ſtarb als
ſolcher am 22. Febr. 1869.
S (ſämt-
lich Sv.): Der grüne Mann, oder:
Das Luſtſpiel auf Wieſenſtedt (Lſp.),
1846. – Das Sonntagsräuſchchen
(Schw.), 1846. Neue Bearbeitung
von L. Bernhard, 1909. – Sie krie-
gen ſich (Schw.), 1847. – Nichts
leichter als das (Lſp.), 1850. – Die
Scheidungsakten als Ehevermittler
(Luſtſp.), 1851. – Herren-Pfiffe und
Diener-Kniffe (Umarbeitung von:
Nichts leichter als das. Lſp.), 1852.
– Liebe und Caprice (Lſp.), 1853. –
Der Hypochondriſt (Schw.), 1853. –
Der Friedensſtifter (Schw.), 1853. –
Ein Schalk (Lſp.), 1854. – Das Haus
Holberg (Schſp.), 1855. – Nur nicht
ins Schwurgericht (Schw.), 1858. –
Der Zopfabſchneider (Schw.), 1858.
– Ein falſcher Schiller (Lſp.), 1860.
Neue umgearb. Ausg. u. d. T.: Schil-
ler in Schweinfurt (P.), 1868.
Flott, Leberecht, Pſeud. für Lud-
wig Foglar; ſ. d.!
*Flügel, Emma, geb. Johns,
pſeud. Ernſt Dahlmann, wurde
am 4. April 1852 zu Beinum, einem
Dorfe in der Provinz Hannover, als
Tochter eines Land- und Gaſtwirts
geboren, beſuchte nur eine elende
Dorfſchule u. mußte dann ihre Kräfte
in den Dienſt der väterlichen Wirt-
ſchaft ſtellen. Aber ſie ging mit offe-
nen Augen durch das Leben, beobach-
tete ſehr ſcharf das Leben u. Treiben
der Dorfbewohner, benutzte jede ſich
darbietende Gelegenheit, an ihrer
geiſtigen Vervollkommnung zu arbei-
ten, und ſo hat ſie in der Tat ihre
Bildung ganz in der Stille „ernaſcht“.
Jm Jahre 1882 verheiratete ſie ſich
und lebt ſeitdem in Leipzig-Klein-
zſchocher, ſeit 1908 in Leipzig-Conne-
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