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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Dew
"Luther"- und "Gustav-Adolf"-Fest-
spiele in größeren Provinzialstädten.
Er starb ganz plötzlich während eines
Aufenthalts in Stettin, wo er die
Aufführung seines "Gustav Adolf"
vorbereitete, am 23. Juni 1894.

S:


Zehn Minuten Aufenthalt (Schw.),
1866. - Zwei Könige (Schsp.), 1867.
- Zwei Shakespeare-Vorträge, 1869.
- Ein armer Millionär (Schsp.), 1869.
- Tiberius Gracchus (Histor. Schau-
spiel), 1871. - Kaiser Rotbart (Phan-
tast. Schsp.), 1871. - Was wir bieten
(Festsp.), 1873. - Goethes Faust. Als
Mysterium in 2 Tagewerken einge-
richtet, 1877. - Über allen Zauber
Liebe (Schsp. n. Calderon), 1881. -
Luther. Histor. Charakterbild (Fest-
spiel, 1883. - Kaiser Rotbart (Phan-
tast. Volksschsp.), 1889. - Gustav
Adolf (Hist. Charakterbild), 1891.

Dewa, Friedrich,

Pseudonym für
Karl Frisch; s. d.!

Dewall, Johannes von,

Pseudon.
für August Kühne; s. d.!

*Dewitz, Alexandrine von,

pseud.
Charlotte Ernst, geb. am 2. Mai
1827 als die Tochter des mecklenbur-
gischen Gutsbesitzers Grafen von
Moltcke,
erhielt ihre erste Erzie-
hung im elterlichen Hause zu Wolde
und kam mit ihrem Vater, der 1839
seine Güter verkauft hatte, nach Neu-
strelitz, wo er die Stellung eines Ober-
stallmeisters des Großherzogs ein-
nahm. Hier von Lehrern des Gym-
nasiums und von dem Kirchenrate
Kaempfer weiter unterrichtet, eignete
sie sich eine umfassende Bildung an,
während der Verkehr mit den Freun-
den des väterlichen Hauses, besonders
mit E. Geibel, auf die Entwicklung
ihres Geisteslebens äußerst anregend
einwirkte. Sie vermählte sich mit dem
Geh. Justizrat von Dewitz. Nach
dem Tode ihres ersten Kindes griff
die junge Frau zur Feder, um Trost
zu suchen und zu finden, und ihre
Freundin, die Herzogin Karoline von
Mecklenburg, regte sie zu weiterem
[Spaltenumbruch]

Dey
Schaffen an. Die Dichterin lebte lange
Zeit in Stettin u. starb am 30. März
1892.

S:

Allerlei Blüten u. Blätter
aus ernsten und frohen Tagen, 1879.
- Das Bild der Gouvernante (E.),
1880.

*Dewitz, Annette von,

pseud. An-
nette Weditz,
wurde am 8. Juli
1836 als die älteste Tochter eines pom-
merschen Landedelmanns zu Star-
gard in Pommern geboren, wo ihr
Vater damals eine Anstellung als
Assessor innehatte, und kam im fünf-
ten Lebensjahre mit ihren Eltern auf
das seit Jahrhunderten im Besitz
ihrer Familie sich befindende Erbgut
Wussow, wo sie in herrlicher Natur
frisch und fröhlich aufwuchs. Jm
Kreise ihrer jüngeren Geschwister be-
kundete sie sich bald als gewandte Er-
zählerin und Erfinderin von Märchen
und Geschichten, und frühe schon kam
ihr der Gedanke, ihre Phantasiege-
bilde dem Papiere anzuvertrauen.
Doch erst 1867, als es galt, sich mit
Gewalt dem Schmerz über den Ver-
lust ihres bei Gitschin gefallenen Lieb-
lingsbruders zu entreißen, nahm sie
die Feder zur Hand, und hat sie seit-
dem eine Reihe von Kinder-, Jugend-
und christlichen Volksschriften ver-
öffentlicht. Die Schriftstellerin lebt
seit Jahren in Berlin, wohin sie nach
des Vaters Tode übergesiedelt war.

S:

Liedermärchen, 1872. - Aus mei-
nen Träumen (M. und Phantasien),
1877. - Des Lumpensammlers Pflege-
kind (Volkserz.), 1880. 2. A. 1902.
- Bilder a. d. Kinderleben, 1880. -
Treue im Kleinen (Volkserz.), 1884.

*Deye, Richard,

pseud. Richard
von Jever,
wurde am 25. März
1853 zu Jever in Oldenburg geboren,
verlebte seine Jugend, einen 21/2jäh-
rigen Aufenthalt in Brahe a. d. Weser
abgerechnet, in seiner Vaterstadt und
absolvierte hier Ostern 1874 das Ma-
riengymnasium. Er studierte darauf
in Marburg, Straßburg und Mün-
chen Philologie und Literaturge-

*


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Dew
„Luther„- und „Guſtav-Adolf“-Feſt-
ſpiele in größeren Provinzialſtädten.
Er ſtarb ganz plötzlich während eines
Aufenthalts in Stettin, wo er die
Aufführung ſeines „Guſtav Adolf“
vorbereitete, am 23. Juni 1894.

S:


Zehn Minuten Aufenthalt (Schw.),
1866. – Zwei Könige (Schſp.), 1867.
– Zwei Shakeſpeare-Vorträge, 1869.
– Ein armer Millionär (Schſp.), 1869.
– Tiberius Gracchus (Hiſtor. Schau-
ſpiel), 1871. – Kaiſer Rotbart (Phan-
taſt. Schſp.), 1871. – Was wir bieten
(Feſtſp.), 1873. – Goethes Fauſt. Als
Myſterium in 2 Tagewerken einge-
richtet, 1877. – Über allen Zauber
Liebe (Schſp. n. Calderon), 1881. –
Luther. Hiſtor. Charakterbild (Feſt-
ſpiel, 1883. – Kaiſer Rotbart (Phan-
taſt. Volksſchſp.), 1889. – Guſtav
Adolf (Hiſt. Charakterbild), 1891.

Dewa, Friedrich,

Pſeudonym für
Karl Friſch; ſ. d.!

Dewall, Johannes von,

Pſeudon.
für Auguſt Kühne; ſ. d.!

*Dewitz, Alexandrine von,

pſeud.
Charlotte Ernſt, geb. am 2. Mai
1827 als die Tochter des mecklenbur-
giſchen Gutsbeſitzers Grafen von
Moltcke,
erhielt ihre erſte Erzie-
hung im elterlichen Hauſe zu Wolde
und kam mit ihrem Vater, der 1839
ſeine Güter verkauft hatte, nach Neu-
ſtrelitz, wo er die Stellung eines Ober-
ſtallmeiſters des Großherzogs ein-
nahm. Hier von Lehrern des Gym-
naſiums und von dem Kirchenrate
Kaempfer weiter unterrichtet, eignete
ſie ſich eine umfaſſende Bildung an,
während der Verkehr mit den Freun-
den des väterlichen Hauſes, beſonders
mit E. Geibel, auf die Entwicklung
ihres Geiſteslebens äußerſt anregend
einwirkte. Sie vermählte ſich mit dem
Geh. Juſtizrat von Dewitz. Nach
dem Tode ihres erſten Kindes griff
die junge Frau zur Feder, um Troſt
zu ſuchen und zu finden, und ihre
Freundin, die Herzogin Karoline von
Mecklenburg, regte ſie zu weiterem
[Spaltenumbruch]

Dey
Schaffen an. Die Dichterin lebte lange
Zeit in Stettin u. ſtarb am 30. März
1892.

S:

Allerlei Blüten u. Blätter
aus ernſten und frohen Tagen, 1879.
– Das Bild der Gouvernante (E.),
1880.

*Dewitz, Annette von,

pſeud. An-
nette Weditz,
wurde am 8. Juli
1836 als die älteſte Tochter eines pom-
merſchen Landedelmanns zu Star-
gard in Pommern geboren, wo ihr
Vater damals eine Anſtellung als
Aſſeſſor innehatte, und kam im fünf-
ten Lebensjahre mit ihren Eltern auf
das ſeit Jahrhunderten im Beſitz
ihrer Familie ſich befindende Erbgut
Wuſſow, wo ſie in herrlicher Natur
friſch und fröhlich aufwuchs. Jm
Kreiſe ihrer jüngeren Geſchwiſter be-
kundete ſie ſich bald als gewandte Er-
zählerin und Erfinderin von Märchen
und Geſchichten, und frühe ſchon kam
ihr der Gedanke, ihre Phantaſiege-
bilde dem Papiere anzuvertrauen.
Doch erſt 1867, als es galt, ſich mit
Gewalt dem Schmerz über den Ver-
luſt ihres bei Gitſchin gefallenen Lieb-
lingsbruders zu entreißen, nahm ſie
die Feder zur Hand, und hat ſie ſeit-
dem eine Reihe von Kinder-, Jugend-
und chriſtlichen Volksſchriften ver-
öffentlicht. Die Schriftſtellerin lebt
ſeit Jahren in Berlin, wohin ſie nach
des Vaters Tode übergeſiedelt war.

S:

Liedermärchen, 1872. – Aus mei-
nen Träumen (M. und Phantaſien),
1877. – Des Lumpenſammlers Pflege-
kind (Volkserz.), 1880. 2. A. 1902.
– Bilder a. d. Kinderleben, 1880. –
Treue im Kleinen (Volkserz.), 1884.

*Deye, Richard,

pſeud. Richard
von Jever,
wurde am 25. März
1853 zu Jever in Oldenburg geboren,
verlebte ſeine Jugend, einen 2½jäh-
rigen Aufenthalt in Brahe a. d. Weſer
abgerechnet, in ſeiner Vaterſtadt und
abſolvierte hier Oſtern 1874 das Ma-
riengymnaſium. Er ſtudierte darauf
in Marburg, Straßburg und Mün-
chen Philologie und Literaturge-

*
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[13/0017] Dew Dey „Luther„- und „Guſtav-Adolf“-Feſt- ſpiele in größeren Provinzialſtädten. Er ſtarb ganz plötzlich während eines Aufenthalts in Stettin, wo er die Aufführung ſeines „Guſtav Adolf“ vorbereitete, am 23. Juni 1894. S: Zehn Minuten Aufenthalt (Schw.), 1866. – Zwei Könige (Schſp.), 1867. – Zwei Shakeſpeare-Vorträge, 1869. – Ein armer Millionär (Schſp.), 1869. – Tiberius Gracchus (Hiſtor. Schau- ſpiel), 1871. – Kaiſer Rotbart (Phan- taſt. Schſp.), 1871. – Was wir bieten (Feſtſp.), 1873. – Goethes Fauſt. Als Myſterium in 2 Tagewerken einge- richtet, 1877. – Über allen Zauber Liebe (Schſp. n. Calderon), 1881. – Luther. Hiſtor. Charakterbild (Feſt- ſpiel, 1883. – Kaiſer Rotbart (Phan- taſt. Volksſchſp.), 1889. – Guſtav Adolf (Hiſt. Charakterbild), 1891. Dewa, Friedrich, Pſeudonym für Karl Friſch; ſ. d.! Dewall, Johannes von, Pſeudon. für Auguſt Kühne; ſ. d.! *Dewitz, Alexandrine von, pſeud. Charlotte Ernſt, geb. am 2. Mai 1827 als die Tochter des mecklenbur- giſchen Gutsbeſitzers Grafen von Moltcke, erhielt ihre erſte Erzie- hung im elterlichen Hauſe zu Wolde und kam mit ihrem Vater, der 1839 ſeine Güter verkauft hatte, nach Neu- ſtrelitz, wo er die Stellung eines Ober- ſtallmeiſters des Großherzogs ein- nahm. Hier von Lehrern des Gym- naſiums und von dem Kirchenrate Kaempfer weiter unterrichtet, eignete ſie ſich eine umfaſſende Bildung an, während der Verkehr mit den Freun- den des väterlichen Hauſes, beſonders mit E. Geibel, auf die Entwicklung ihres Geiſteslebens äußerſt anregend einwirkte. Sie vermählte ſich mit dem Geh. Juſtizrat von Dewitz. Nach dem Tode ihres erſten Kindes griff die junge Frau zur Feder, um Troſt zu ſuchen und zu finden, und ihre Freundin, die Herzogin Karoline von Mecklenburg, regte ſie zu weiterem Schaffen an. Die Dichterin lebte lange Zeit in Stettin u. ſtarb am 30. März 1892. S: Allerlei Blüten u. Blätter aus ernſten und frohen Tagen, 1879. – Das Bild der Gouvernante (E.), 1880. *Dewitz, Annette von, pſeud. An- nette Weditz, wurde am 8. Juli 1836 als die älteſte Tochter eines pom- merſchen Landedelmanns zu Star- gard in Pommern geboren, wo ihr Vater damals eine Anſtellung als Aſſeſſor innehatte, und kam im fünf- ten Lebensjahre mit ihren Eltern auf das ſeit Jahrhunderten im Beſitz ihrer Familie ſich befindende Erbgut Wuſſow, wo ſie in herrlicher Natur friſch und fröhlich aufwuchs. Jm Kreiſe ihrer jüngeren Geſchwiſter be- kundete ſie ſich bald als gewandte Er- zählerin und Erfinderin von Märchen und Geſchichten, und frühe ſchon kam ihr der Gedanke, ihre Phantaſiege- bilde dem Papiere anzuvertrauen. Doch erſt 1867, als es galt, ſich mit Gewalt dem Schmerz über den Ver- luſt ihres bei Gitſchin gefallenen Lieb- lingsbruders zu entreißen, nahm ſie die Feder zur Hand, und hat ſie ſeit- dem eine Reihe von Kinder-, Jugend- und chriſtlichen Volksſchriften ver- öffentlicht. Die Schriftſtellerin lebt ſeit Jahren in Berlin, wohin ſie nach des Vaters Tode übergeſiedelt war. S: Liedermärchen, 1872. – Aus mei- nen Träumen (M. und Phantaſien), 1877. – Des Lumpenſammlers Pflege- kind (Volkserz.), 1880. 2. A. 1902. – Bilder a. d. Kinderleben, 1880. – Treue im Kleinen (Volkserz.), 1884. *Deye, Richard, pſeud. Richard von Jever, wurde am 25. März 1853 zu Jever in Oldenburg geboren, verlebte ſeine Jugend, einen 2½jäh- rigen Aufenthalt in Brahe a. d. Weſer abgerechnet, in ſeiner Vaterſtadt und abſolvierte hier Oſtern 1874 das Ma- riengymnaſium. Er ſtudierte darauf in Marburg, Straßburg und Mün- chen Philologie und Literaturge- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/17>, abgerufen am 22.12.2024.