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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Esch
tion (1872) mit der Mutter auf der
Paßhöhe des Albis bei Zürich den
schön gelegenen kleinen Witwensitz,
den sich die Mutter dort hatte errich-
ten lassen. Verschiedene längere Auf-
enthalte in Eisenach (1874-76), in
Veytaux-Chillon (1876-78) und in
Wiesbaden (1879-80) haben die Berg-
einsamkeit angenehm unterbrochen.
Die erste Anregung zu dichterischem
Schaffen empfing Nanny 1882 durch
Konrad Ferd. Meyer (s. d.!) u. wesent-
liche Förderung durch Frdr. Boden-
stedt (s. d.!), Gottfried Keller (s. d.!),
Jakob Baechtold, der auch die Her-
ausgabe ihrer Gedichte veranlaßte;
den nachhaltigsten Einfluß auf ihr
Geistesleben übte indessen ihr Freund,
der Arzt und Schriftsteller Ernst
Maienfisch (s. d.!).

S:

Gedichte, 1895.
- Kleinkindleintag (Bilder a. d. Un-
tergangszeit der alten Eidgenossen-
schaft), 1906. - Auf Schloß Wülflin-
gen (Ernstes und Heiteres in 2 Ge-
legenheits-Dn.; mit Eugen Ziegler),
1908.

*Escherich, Emilie,

* am 11. März
1856 zu München, verlor ihren Va-
ter, den Generaldirektionsrat Max
Joseph E., sehr frühe, erhielt aber
durch eine liebereiche und geistig be-
deutende Mutter eine vortreffliche
Erziehung. Eine unglückliche Ehe, die
sie aus besonderen Verhältnissen schon
frühzeitig schloß, machte das junge
träumerische Mädchen zur reifen
Frau. Als sich dieses unselige Ver-
hältnis löste, atmete sie freier auf.
Alljährliche Sommerfrischen in den
bayerischen u. Tiroler Bergen gaben
ihr Anregung zu wissenschaftlichen
und poetischen Arbeiten, besonders
zu kulturhistorischen Studien. Wei-
tere Reisen führten durch Nord- und
Mitteldeutschland, Holland u. Skan-
dinavien. Jm Jahre 1899 hat die
Schriftstellerin ihren Wohnsitz von
München nach Wiesbaden verlegt.

S:


Runkelstein (E.), 1881. - Saga (Ge-
schichten aus alter Zeit), 1884. -
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Esch
Jsaria (Kulturgesch. En.), 1886. - Aus
Münchens vergangenen Tagen (Kul-
turgesch. En.), 1890. - Fürstenminne,
1890. - Die Geschichte vom Münch-
ner Kindl, 1891. - Was sich die
Frauentürme erzählen, 1892. - Des
Maßkrugs Lebensgeschicht', 1893. -
Elfenhaushalt (Ge.), 1894. - Sabiona
(Kulturhist. E.), 1895. - Lieder der
Minnesinger (ins Hochdeutsche über-
tragen), 1900.

*Eschke, Karl Eduard,

psendon.
Eduard Floraldin u. als Dra-
matiker Eduard Lenz, wurde am
15. März 1805 zu Zittau geboren, be-
suchte das Gymnasium daselbst und
studierte in Leipzig Theologie. Jm
Jahre 1826 wurde er Lehrer an der
allgemeinen Stadtschule in Zittau,
1836 Diakonus zu Hirschfelde, 1840
Katechet und Frühprediger an der
Dreifaltigkeitskirche zu Zittau und
1854 zweiter Diakonus an der Haupt-
kirche daselbst, gleichzeitig auch Früh-
prediger an St. Petri u. Pauli. Jm
Jahre 1875 trat er in den Ruhestand
und siedelte nach Jena über, wo er
am 2. Juli 1891 +.

S:

Die Flucht
von der Pleißenburg (E.), 1826. -
Die Calvinisten in Leipzig (E.), 1827.
- Deutsche Wacht (Dr.), 1877.

*Eschner, Heinrich Friedrich Max,


geb. am 9. Dezbr. 1864 zu Bad Sulza
in Thüringen, genoß seine erste Schul-
bildung in der Stadtschule seiner Hei-
mat und besuchte dann das Lehrer-
seminar in Weimar. Nachdem er als
Lehrer in Dienstedt bei Stadtilm u.
in Steinsdorf bei Weida gewirkt
hatte, ging er nach dem Königreich
Sachsen und war im Schuldienst der
Gemeinde Stötteritz und der Stadt
Leipzig tätig, bis er zu Ostern 1904
diese Tätigkeit aufgab. Er widmet
sich nun in Leipzig ausschließlich der
Schriftstellerei. Außer einer Reihe
gewerbekundlicher, pädagogischer und
anderer Werke, unter denen besonders
"Deutschlands Kolonien" (II, 1903)
die Anerkennung allerhöchster Kreise

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Eſch
tion (1872) mit der Mutter auf der
Paßhöhe des Albis bei Zürich den
ſchön gelegenen kleinen Witwenſitz,
den ſich die Mutter dort hatte errich-
ten laſſen. Verſchiedene längere Auf-
enthalte in Eiſenach (1874–76), in
Veytaux-Chillon (1876–78) und in
Wiesbaden (1879–80) haben die Berg-
einſamkeit angenehm unterbrochen.
Die erſte Anregung zu dichteriſchem
Schaffen empfing Nanny 1882 durch
Konrad Ferd. Meyer (ſ. d.!) u. weſent-
liche Förderung durch Frdr. Boden-
ſtedt (ſ. d.!), Gottfried Keller (ſ. d.!),
Jakob Baechtold, der auch die Her-
ausgabe ihrer Gedichte veranlaßte;
den nachhaltigſten Einfluß auf ihr
Geiſtesleben übte indeſſen ihr Freund,
der Arzt und Schriftſteller Ernſt
Maienfiſch (ſ. d.!).

S:

Gedichte, 1895.
– Kleinkindleintag (Bilder a. d. Un-
tergangszeit der alten Eidgenoſſen-
ſchaft), 1906. – Auf Schloß Wülflin-
gen (Ernſtes und Heiteres in 2 Ge-
legenheits-Dn.; mit Eugen Ziegler),
1908.

*Eſcherich, Emilie,

* am 11. März
1856 zu München, verlor ihren Va-
ter, den Generaldirektionsrat Max
Joſeph E., ſehr frühe, erhielt aber
durch eine liebereiche und geiſtig be-
deutende Mutter eine vortreffliche
Erziehung. Eine unglückliche Ehe, die
ſie aus beſonderen Verhältniſſen ſchon
frühzeitig ſchloß, machte das junge
träumeriſche Mädchen zur reifen
Frau. Als ſich dieſes unſelige Ver-
hältnis löſte, atmete ſie freier auf.
Alljährliche Sommerfriſchen in den
bayeriſchen u. Tiroler Bergen gaben
ihr Anregung zu wiſſenſchaftlichen
und poetiſchen Arbeiten, beſonders
zu kulturhiſtoriſchen Studien. Wei-
tere Reiſen führten durch Nord- und
Mitteldeutſchland, Holland u. Skan-
dinavien. Jm Jahre 1899 hat die
Schriftſtellerin ihren Wohnſitz von
München nach Wiesbaden verlegt.

S:


Runkelſtein (E.), 1881. – Saga (Ge-
ſchichten aus alter Zeit), 1884. –
[Spaltenumbruch]

Eſch
Jſaria (Kulturgeſch. En.), 1886. – Aus
Münchens vergangenen Tagen (Kul-
turgeſch. En.), 1890. – Fürſtenminne,
1890. – Die Geſchichte vom Münch-
ner Kindl, 1891. – Was ſich die
Frauentürme erzählen, 1892. – Des
Maßkrugs Lebensgeſchicht’, 1893. –
Elfenhaushalt (Ge.), 1894. – Sabiona
(Kulturhiſt. E.), 1895. – Lieder der
Minneſinger (ins Hochdeutſche über-
tragen), 1900.

*Eſchke, Karl Eduard,

pſendon.
Eduard Floraldin u. als Dra-
matiker Eduard Lenz, wurde am
15. März 1805 zu Zittau geboren, be-
ſuchte das Gymnaſium daſelbſt und
ſtudierte in Leipzig Theologie. Jm
Jahre 1826 wurde er Lehrer an der
allgemeinen Stadtſchule in Zittau,
1836 Diakonus zu Hirſchfelde, 1840
Katechet und Frühprediger an der
Dreifaltigkeitskirche zu Zittau und
1854 zweiter Diakonus an der Haupt-
kirche daſelbſt, gleichzeitig auch Früh-
prediger an St. Petri u. Pauli. Jm
Jahre 1875 trat er in den Ruheſtand
und ſiedelte nach Jena über, wo er
am 2. Juli 1891 †.

S:

Die Flucht
von der Pleißenburg (E.), 1826. –
Die Calviniſten in Leipzig (E.), 1827.
– Deutſche Wacht (Dr.), 1877.

*Eſchner, Heinrich Friedrich Max,


geb. am 9. Dezbr. 1864 zu Bad Sulza
in Thüringen, genoß ſeine erſte Schul-
bildung in der Stadtſchule ſeiner Hei-
mat und beſuchte dann das Lehrer-
ſeminar in Weimar. Nachdem er als
Lehrer in Dienſtedt bei Stadtilm u.
in Steinsdorf bei Weida gewirkt
hatte, ging er nach dem Königreich
Sachſen und war im Schuldienſt der
Gemeinde Stötteritz und der Stadt
Leipzig tätig, bis er zu Oſtern 1904
dieſe Tätigkeit aufgab. Er widmet
ſich nun in Leipzig ausſchließlich der
Schriftſtellerei. Außer einer Reihe
gewerbekundlicher, pädagogiſcher und
anderer Werke, unter denen beſonders
„Deutſchlands Kolonien“ (II, 1903)
die Anerkennung allerhöchſter Kreiſe

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[162/0166] Eſch Eſch tion (1872) mit der Mutter auf der Paßhöhe des Albis bei Zürich den ſchön gelegenen kleinen Witwenſitz, den ſich die Mutter dort hatte errich- ten laſſen. Verſchiedene längere Auf- enthalte in Eiſenach (1874–76), in Veytaux-Chillon (1876–78) und in Wiesbaden (1879–80) haben die Berg- einſamkeit angenehm unterbrochen. Die erſte Anregung zu dichteriſchem Schaffen empfing Nanny 1882 durch Konrad Ferd. Meyer (ſ. d.!) u. weſent- liche Förderung durch Frdr. Boden- ſtedt (ſ. d.!), Gottfried Keller (ſ. d.!), Jakob Baechtold, der auch die Her- ausgabe ihrer Gedichte veranlaßte; den nachhaltigſten Einfluß auf ihr Geiſtesleben übte indeſſen ihr Freund, der Arzt und Schriftſteller Ernſt Maienfiſch (ſ. d.!). S: Gedichte, 1895. – Kleinkindleintag (Bilder a. d. Un- tergangszeit der alten Eidgenoſſen- ſchaft), 1906. – Auf Schloß Wülflin- gen (Ernſtes und Heiteres in 2 Ge- legenheits-Dn.; mit Eugen Ziegler), 1908. *Eſcherich, Emilie, * am 11. März 1856 zu München, verlor ihren Va- ter, den Generaldirektionsrat Max Joſeph E., ſehr frühe, erhielt aber durch eine liebereiche und geiſtig be- deutende Mutter eine vortreffliche Erziehung. Eine unglückliche Ehe, die ſie aus beſonderen Verhältniſſen ſchon frühzeitig ſchloß, machte das junge träumeriſche Mädchen zur reifen Frau. Als ſich dieſes unſelige Ver- hältnis löſte, atmete ſie freier auf. Alljährliche Sommerfriſchen in den bayeriſchen u. Tiroler Bergen gaben ihr Anregung zu wiſſenſchaftlichen und poetiſchen Arbeiten, beſonders zu kulturhiſtoriſchen Studien. Wei- tere Reiſen führten durch Nord- und Mitteldeutſchland, Holland u. Skan- dinavien. Jm Jahre 1899 hat die Schriftſtellerin ihren Wohnſitz von München nach Wiesbaden verlegt. S: Runkelſtein (E.), 1881. – Saga (Ge- ſchichten aus alter Zeit), 1884. – Jſaria (Kulturgeſch. En.), 1886. – Aus Münchens vergangenen Tagen (Kul- turgeſch. En.), 1890. – Fürſtenminne, 1890. – Die Geſchichte vom Münch- ner Kindl, 1891. – Was ſich die Frauentürme erzählen, 1892. – Des Maßkrugs Lebensgeſchicht’, 1893. – Elfenhaushalt (Ge.), 1894. – Sabiona (Kulturhiſt. E.), 1895. – Lieder der Minneſinger (ins Hochdeutſche über- tragen), 1900. *Eſchke, Karl Eduard, pſendon. Eduard Floraldin u. als Dra- matiker Eduard Lenz, wurde am 15. März 1805 zu Zittau geboren, be- ſuchte das Gymnaſium daſelbſt und ſtudierte in Leipzig Theologie. Jm Jahre 1826 wurde er Lehrer an der allgemeinen Stadtſchule in Zittau, 1836 Diakonus zu Hirſchfelde, 1840 Katechet und Frühprediger an der Dreifaltigkeitskirche zu Zittau und 1854 zweiter Diakonus an der Haupt- kirche daſelbſt, gleichzeitig auch Früh- prediger an St. Petri u. Pauli. Jm Jahre 1875 trat er in den Ruheſtand und ſiedelte nach Jena über, wo er am 2. Juli 1891 †. S: Die Flucht von der Pleißenburg (E.), 1826. – Die Calviniſten in Leipzig (E.), 1827. – Deutſche Wacht (Dr.), 1877. *Eſchner, Heinrich Friedrich Max, geb. am 9. Dezbr. 1864 zu Bad Sulza in Thüringen, genoß ſeine erſte Schul- bildung in der Stadtſchule ſeiner Hei- mat und beſuchte dann das Lehrer- ſeminar in Weimar. Nachdem er als Lehrer in Dienſtedt bei Stadtilm u. in Steinsdorf bei Weida gewirkt hatte, ging er nach dem Königreich Sachſen und war im Schuldienſt der Gemeinde Stötteritz und der Stadt Leipzig tätig, bis er zu Oſtern 1904 dieſe Tätigkeit aufgab. Er widmet ſich nun in Leipzig ausſchließlich der Schriftſtellerei. Außer einer Reihe gewerbekundlicher, pädagogiſcher und anderer Werke, unter denen beſonders „Deutſchlands Kolonien“ (II, 1903) die Anerkennung allerhöchſter Kreiſe *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/166>, abgerufen am 22.12.2024.