Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Dev Devrient, Philipp Eduard, be- S:
Dev turgische Schriften; X, 1846-74 [Jn-halt: Das graue Männlein (Schsp.). - Die Gunst des Augenblicks (Lsp.). - Hans Heiling (O.) - Verirrungen (Schsp.) - Die Kirmes (O.). - Treue Liebe (Schsp.). - Wer bin ich? (P.). - Der Zigeuner (O.). - Briefe aus Paris. - Über Theaterschulen. - Ge- schichte der deutschen Schauspielkunst. - Meine Erinnerungen an Felix Men- delssohn-Bartholdy und seine Briefe an mich]. - Eduard und Therese Devrient: Briefwechsel; hrsg. von Hans Devrient, 1909. Devrient, Otto, jüngster Sohn *
[Spaltenumbruch] Dev Devrient, Philipp Eduard, be- S:
Dev turgiſche Schriften; X, 1846–74 [Jn-halt: Das graue Männlein (Schſp.). – Die Gunſt des Augenblicks (Lſp.). – Hans Heiling (O.) – Verirrungen (Schſp.) – Die Kirmes (O.). – Treue Liebe (Schſp.). – Wer bin ich? (P.). – Der Zigeuner (O.). – Briefe aus Paris. – Über Theaterſchulen. – Ge- ſchichte der deutſchen Schauſpielkunſt. – Meine Erinnerungen an Felix Men- delsſohn-Bartholdy und ſeine Briefe an mich]. – Eduard und Thereſe Devrient: Briefwechſel; hrsg. von Hans Devrient, 1909. Devrient, Otto, jüngſter Sohn *
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Devrient, Philipp Eduard, be-
deutender Schauſpieler und drama-
tiſcher Dichter, Neffe des berühmten
Ludwig Devrient und Sohn eines
Berliner Kaufmanns, wurde am 11.
Auguſt 1801 in Berlin geboren und
wie ſeine beiden noch berühmteren
Brüder Karl Auguſt u. Guſtav Emil
vom Vater für den Kaufmannsſtand
beſtimmt; aber wie dieſe widmete
auch er ſich der Künſtlerlaufbahn, die
er 1819 zuerſt als Sänger betrat, da
ihm ſeine ſchöne Baritonſtimme und
ſeine gründliche unter Zelter erwor-
bene muſikaliſche Bildung eine Stelle
bei der königlichen Oper verſchafft
hatten. Später wandte er ſich wegen
eingetretener Heiſerkeit dem rezitie-
renden Fache zu, worin er wegen
ſeines tief eingehenden Studiums
Bedeutendes leiſtete. Jm Jahre 1839
ging er nach Paris u. übergab ſeine
dort gemachten Beobachtungen in ſei-
nen „Briefen aus Paris“ der Öffent-
lichkeit. An der Berliner Hofbühne
blieb er bis 1841; im Jahre 1844 er-
hielt er einen Ruf als Schauſpieler
und Oberregiſſeur nach Dresden; doch
gab er, durch verſchiedene Mißver-
hältniſſe bewogen, das Amt des Ober-
regiſſeurs bereits 1846 wieder auf.
Jm Jahre 1852 wurde er zum Direk-
tor des Karlsruher Hoftheaters er-
nannt, in welcher Stellung er bis
zum Jahre 1870 mit entſchiedenem
Erfolge wirkte. Bei Gelegenheit ſei-
nes Künſtlerjubiläums (1869) wur-
den ihm aus allen Gauen Deutſch-
lands ehrende Beweiſe der Anerken-
nung zuteil, und breits 1858 hatte
die philoſophiſche Fakultät in Jena
ihn zum Doktor ernannt. Er ſtarb
in Karlsruhe am 4. Oktbr. 1877.
S:
Briefe aus Paris, 1840. – Das Na-
tional-Theater des neuen Deutſch-
land, 1848. – Deutſcher Bühnen- u.
Familien-Shakeſpeare (Auswahl der
bedeutendſten Dr. Shakeſpeares; mit
ſeinem Sohne Otto D. hrsg.); IV,
1873 ff. – Dramatiſche und drama-
turgiſche Schriften; X, 1846–74 [Jn-
halt: Das graue Männlein (Schſp.).
– Die Gunſt des Augenblicks (Lſp.). –
Hans Heiling (O.) – Verirrungen
(Schſp.) – Die Kirmes (O.). – Treue
Liebe (Schſp.). – Wer bin ich? (P.).
– Der Zigeuner (O.). – Briefe aus
Paris. – Über Theaterſchulen. – Ge-
ſchichte der deutſchen Schauſpielkunſt.
– Meine Erinnerungen an Felix Men-
delsſohn-Bartholdy und ſeine Briefe
an mich]. – Eduard und Thereſe
Devrient: Briefwechſel; hrsg. von
Hans Devrient, 1909.
Devrient, Otto, jüngſter Sohn
des Vorigen, wurde am 3. Oktober
1838 in Berlin geboren, erhielt ſeine
Schulbildung ſeit 1844 in Dresden
und ſeit 1852 in Karlsruhe, betrat
1856 in Karlsruhe die Bühne, ver-
ſuchte ſich dann ſeit 1859 in Stutt-
gart, Berlin und Leipzig und kehrte
1863 nach Karlsruhe zurück, wo er
als Künſtler die Richtung ſeines Va-
ters verfolgte. Mit dem 1. April
1873 trat er als Schauſpielregiſſeur
u. Charakterſpieler an die Hofbühne
zu Weimar über und machte ſich hier
beſonders durch die Jnſzenierung
beider Teile von Goethes „Fauſt“
verdient. Seit 1876 artiſtiſcher Büh-
nenleiter des National-Theaters in
Mannheim, ging er 1878 als Jnten-
dant des Stadttheaters nach Frank-
furt a M., gab aber ſchon im Febr.
1879 ſeine Entlaſſung. Er lebte ſeit
1880 meiſt in Jena, wurde hier zum
Ehrenbürger und von der Univerſi-
tät 1883 zum Dr. phil. h. c. ernannt
und übernahm am 1. Januar 1884
die Leitung der Hofbühne in Olden-
burg. Jm Juni 1889 zum Direktor
des königl. Schauſpielhauſes nach
Berlin berufen, trat er am 1. Sept.
1889 ſeine neue Stellung an, aber
ſchon im Dezbr. 1890 von derſelben
zurück. Zu Anfang des folgenden
Jahres ſiedelte er wieder nach Jena
über und beſchäftigte ſich in der Folge
vielfach mit der Aufführung ſeiner
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