Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
End rarischen Versuche, den "Tagebuch-blättern einer Schauspielerin", die, wie die meisten ihrer folgenden No- vellen, in der "Leipziger Modenzei- tung" veröffentlicht wurden. Bei der 1883 von der "Kölner Musikzei- tung" ausgeschriebenen Konkurrenz trug sie mit der Novelle "Ein ver- lorenes Leben" über 480 Bewerbern den ersten Preis davon. Die Dichte- rin lebt noch jetzt in Hannover. S:
End, Jörg von, Pseud. für Fried- *Ende, Amalie von, geb. Krem- End Lehrfache widmete. Nebenbei wurdesie Mitarbeiterin des dort erscheinen- den "Freidenker" und später des "Sozialist". Jm Jahre 1876 verhei- ratete sie sich mit dem Publizisten Heinrich von Ende (s. den Folgen- den!), mit dem sie ein Jahr später nach Cincinnati (Ohio) übersiedelte, wo beide die sozialistische "Ohio Volkszeitung" redigierten. Jm Herbst 1878 zogen die Gatten nach Oshkosh (Wiscousin) und im Frühjahr 1879 nach Chicago, wo Amalie im Herbst d. J. ihren Gatten verlor. Sie grün- dete nun dort eine höhere Töchter- schule, der sie bis zum Jahre 1893 vorstand. Mittlerweile waren ihre Kinder herangewachsen, und sie wid- mete sich von nun an gänzlich der Musik u. literarischen Tätigkeit. Jhren Wohnsitz hat sie jetzt in Neuyork. S:
*Ende, Georg Heinrich von,
S: Gedichte, *
End rariſchen Verſuche, den „Tagebuch-blättern einer Schauſpielerin“, die, wie die meiſten ihrer folgenden No- vellen, in der „Leipziger Modenzei- tung“ veröffentlicht wurden. Bei der 1883 von der „Kölner Muſikzei- tung“ ausgeſchriebenen Konkurrenz trug ſie mit der Novelle „Ein ver- lorenes Leben“ über 480 Bewerbern den erſten Preis davon. Die Dichte- rin lebt noch jetzt in Hannover. S:
End, Jörg von, Pſeud. für Fried- *Ende, Amalie von, geb. Krem- End Lehrfache widmete. Nebenbei wurdeſie Mitarbeiterin des dort erſcheinen- den „Freidenker“ und ſpäter des „Sozialiſt“. Jm Jahre 1876 verhei- ratete ſie ſich mit dem Publiziſten Heinrich von Ende (ſ. den Folgen- den!), mit dem ſie ein Jahr ſpäter nach Cincinnati (Ohio) überſiedelte, wo beide die ſozialiſtiſche „Ohio Volkszeitung“ redigierten. Jm Herbſt 1878 zogen die Gatten nach Oſhkoſh (Wiscouſin) und im Frühjahr 1879 nach Chicago, wo Amalie im Herbſt d. J. ihren Gatten verlor. Sie grün- dete nun dort eine höhere Töchter- ſchule, der ſie bis zum Jahre 1893 vorſtand. Mittlerweile waren ihre Kinder herangewachſen, und ſie wid- mete ſich von nun an gänzlich der Muſik u. literariſchen Tätigkeit. Jhren Wohnſitz hat ſie jetzt in Neuyork. S:
*Ende, Georg Heinrich von,
S: Gedichte, *
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rariſchen Verſuche, den „Tagebuch-
blättern einer Schauſpielerin“, die,
wie die meiſten ihrer folgenden No-
vellen, in der „Leipziger Modenzei-
tung“ veröffentlicht wurden. Bei
der 1883 von der „Kölner Muſikzei-
tung“ ausgeſchriebenen Konkurrenz
trug ſie mit der Novelle „Ein ver-
lorenes Leben“ über 480 Bewerbern
den erſten Preis davon. Die Dichte-
rin lebt noch jetzt in Hannover.
S:
Novellen (Mit einem Vorwort von
Felix Dahn zu der Preisnovelle „Ein
verlorenes Leben“) 1887. (Jnhalt:
Ein verlorenes Leben. – Eine Weih-
nachtsgeſchichte. – Zwei Silveſter-
abende. – Fröhliche Oſtern. – Meiſter
Helfft.) – Die Libelle (N.), 1898. –
Die Theaterprinzeſſin (N.), 1898. –
Durch dunkle Schatten (N.), 1898.
– Das alte Lied (E)., 1900. – Glück
(N.), 1900. – Tragödie des Lebens
(E.), 1901. – Eva (N.), 1901. – Eine
ſtolze Seele (E.), 1901. – Zu ſpät (R.),
1901. – Elſes Lehrjahre und andere
Geſchichten für junge Mädchen (mit
Marga Rayle), 1902. – Wie es kam.
Onkel Bernhard (2 Nn.), 1903. –
Eine Familie (R.), 1903. – Chronika
(5 geſchichtl. En.), 1905. – Er und ich
(R.), 1907. – Verirrt (R.), 1908. –
Liſa Rottmann (R.), 1909. – Das
Rechte (N.), 1910.
End, Jörg von, Pſeud. für Fried-
rich Auguſt Stocker; ſ. d.!
*Ende, Amalie von, geb. Krem-
per, wurde am 19. Juni 1856 in
Warſchau gebor. Der Vater ſtammte
von franzöſiſchen Elſaſſern; der Mut-
ter Vorfahren waren aus Sachſen u.
Öſterreich nach Polen eingewandert.
Die Polenerhebungen im Jahre 1863
und die damit verknüpften geſchäft-
lichen Verluſte veranlaßten die Fami-
lie nach längerem Aufenthalt in
Deutſchland und England nach Ame-
rika auszuwandern, wo die Tochter
die im 6. Jahre begonnenen Muſik-
ſtudien fortſetzte und ſich nach dem
Tode des Vaters in Milwaukee dem
Lehrfache widmete. Nebenbei wurde
ſie Mitarbeiterin des dort erſcheinen-
den „Freidenker“ und ſpäter des
„Sozialiſt“. Jm Jahre 1876 verhei-
ratete ſie ſich mit dem Publiziſten
Heinrich von Ende (ſ. den Folgen-
den!), mit dem ſie ein Jahr ſpäter
nach Cincinnati (Ohio) überſiedelte,
wo beide die ſozialiſtiſche „Ohio
Volkszeitung“ redigierten. Jm Herbſt
1878 zogen die Gatten nach Oſhkoſh
(Wiscouſin) und im Frühjahr 1879
nach Chicago, wo Amalie im Herbſt
d. J. ihren Gatten verlor. Sie grün-
dete nun dort eine höhere Töchter-
ſchule, der ſie bis zum Jahre 1893
vorſtand. Mittlerweile waren ihre
Kinder herangewachſen, und ſie wid-
mete ſich von nun an gänzlich der
Muſik u. literariſchen Tätigkeit. Jhren
Wohnſitz hat ſie jetzt in Neuyork.
S:
Vier Lieder, 1899. – Sonnets of the
City and other Poems, 1903.
*Ende, Georg Heinrich von,
wurde am 27. Juli 1847 zu Bremen
als der Sohn des Generalmajors u.
letzten kurheſſiſchen Kriegsminiſters
v. E. geb., beſuchte das Gymnaſium
zu Kaſſel, wandte ſich aber frühzeitig
der Muſik zu und machte ſeine Stu-
dien in der Henkelſchen Muſikſchule
zu Frankfurt a. M. und im Konſer-
vatorium zu Leipzig. Dann ging er
nach Paris, wo er an der Sorbonne
ſtudierte und zugleich für die „Augs-
burger Allgemeine Zeitung“ korre-
ſpondierte. Jm Auftrage derſelben
machte er auch den Krieg von 1870
bis 1871 mit. Jm Januar 1872 be-
gab ſich E. über England nach den
Vereinigten Staaten, beteiligte ſich
hier bald an der Bewegung der Frei-
denker, wurde Referendar des Bun-
des der Freien Gemeinden in Wis-
conſin, trat 1877 in die Redaktion
der „Täglichen Ohio Volkszeitung“
in Cincinnati und ſtarb in Chicago
am 27. September 1879.
S: Gedichte,
1870. – Des Königs Freund (R.),
1875. – Miſſiſſippi u. Rhein (G.), 1876.
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