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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Eli
bis 1889. (Jnhalt: Zu glücklich. -
Jn Hemdsärmeln. - Ein passionier-
ter Raucher. - Komtesse Dornröschen.
- Herr von Lohengrin. - Edle Zeit-
vertreibe. - Nichts Neues unter der
Sonne. - Hans im Glück. - Ein guter
Mensch. - Der arme Hugo [mit Reinh.
Ortmann]. - Der Ring des Polykra-
tes. - Kaisers Geburtstag. - Schloß
Parad. - Prosit Neujahr! - Der Will-
komm.)

Elisabeth Pauline Ottilie Luise
Königin von Rumänien,

pseu-
don. Carmen-Sylva und in den
mit Mite Kremnitz (s. d.) gemein-
schaftlich herausgegebenen Werken:
Dito, wurde am 29. Dezbr. 1843 zu
Monrepos bei Neuwied als die Toch-
ter des Fürsten Wilhelm Karl Her-
mann zu Wied-Neuwied
ge-
boren und am 15. November 1869
mit dem damaligen Fürsten, jetzigen
Könige von Rumänien, Carol I., den
sie am Hofe in Berlin kennen gelernt
hatte, vermählt. Der jungen Ehe
war ein liebliches Töchterchen ent-
sprossen, welches leider ein früher
Tod (1874) dahinraffte. Seitdem
sind der hohen Frau Mutterfreuden
versagt geblieben. Die Fürstin suchte
Trost und Ersatz in Werken der Hu-
manität und in literarischer Tätigkeit,
für welche sie eine seltene Befähigung
besitzt. Die Liebe ihres Volkes ge-
wann sie sich besonders durch ihr auf-
opferndes Wirken für die Kranken u.
Verwundeten des rumänischen Heeres
im türkischen Kriege, sowie später
durch ihre Fürsorge für die Blinden,
an denen Rumänien durch anhaltende
kontagiöse Entzündungs-Epidemien
eine ungewöhnlich große Zahl, na-
mentlich innerhalb der ärmsten Be-
völkerung, besaß, und denen sie in
der Gründung von Blindenkolonien
eine soziale Existenz gewährte. Die
rumänische Literatur hat an ihr eine
eifrige Freundin u. Stütze. Nicht nur
hat die hochbegabte Fürstin mehrfach
gelungene Übertragungen rumänisch.
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Eli
Dichtungen veröffentlicht, sondern sie
hat sich auch selbst als geistvolle Dich-
terin erwiesen u. entfaltet sogar eine
rege journalistische Tätigkeit in deut-
scher Sprache. Ebenso ist sie eine
Förderin des weiblichen Unterrichts
in Rumänien, besonders der Haus-
industrie (Handfertigkeit in der
Stickerei auf verschiedenen Stoffen
und mit den verschiedensten Mate-
rialien). Sie hat sich deshalb an die
Spitze jener Unterrichtskurse im gan-
zen Lande gestellt, welche den Mäd-
chen Gelegenheit bieten, neben dem
Volksschulunterricht gutes u. richtiges
Zeichnen zu lernen u. die Zweige der
Naturwissenschaft u. Technik zu kulti-
vieren, die der Förderung der Klein-
gewerbe dienen. Jm J. 1891 wurde
sie von einem schweren, auf geistige
Überanstrengung zurückzuführenden
Nervenleiden befallen, von dem sie in
Pegli (Jtalien) Heilung suchte. Hier
weilte sie viele Monate, worauf sie
dann 1893 in ihrer rheinischen Hei-
mat Aufenthalt nahm und danach im
Herbst 1894 nach Rumänien zurück-
kehrte, wo sie am 15. Novbr. d. J.
unter großartiger Beteiligung des
ganzen Landes das Fest ihrer silber-
nen Hochzeit feiern konnte. Jm Jahre
1897 verlieh ihr die Universität Buda-
pest die Würde eines Ehrendoktors
der Philosophie.

S:

Rumän. Dich-
tungen, deutsch; hrsg. v. Mite Krem-
nitz, 1881. - Stürme (Dn.), 1881. -
Ein Gebet (N.), 1882. - Jehovah,
1882. - Die Hexe, 1882. - Leidens
Erdengang (Märchenkreis), 1882. 7.
A. 1908. - Pelesch-Märchen; auch u.
d. T.: Aus Carmen Sylvas König-
reich, 1883. - Handzeichnungen (Sk.),
1884. - Mein Rhein (Dn.), 1884. -
Meine Ruh (Lyr. Ge.), 1884. 3. A.
V, 1901 (Jnhalt: I. Balladen u. Ro-
manzen, 3. A. - II. Blutstropfen. -
III. Höhen und Tiefen, 3. A. - IV.
Mutter und Kind, 3. A. - V. Welt-
weisheit, 3. A.) - Aus zwei Welten
(R.), 1884. 7. A. 1901. - Aus Car-

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Eli
bis 1889. (Jnhalt: Zu glücklich. –
Jn Hemdsärmeln. – Ein paſſionier-
ter Raucher. – Komteſſe Dornröschen.
– Herr von Lohengrin. – Edle Zeit-
vertreibe. – Nichts Neues unter der
Sonne. – Hans im Glück. – Ein guter
Menſch. – Der arme Hugo [mit Reinh.
Ortmann]. – Der Ring des Polykra-
tes. – Kaiſers Geburtstag. – Schloß
Párad. – Proſit Neujahr! – Der Will-
komm.)

Eliſabeth Pauline Ottilie Luiſe
Königin von Rumänien,

pſeu-
don. Carmen-Sylva und in den
mit Mite Kremnitz (ſ. d.) gemein-
ſchaftlich herausgegebenen Werken:
Dito, wurde am 29. Dezbr. 1843 zu
Monrepos bei Neuwied als die Toch-
ter des Fürſten Wilhelm Karl Her-
mann zu Wied-Neuwied
ge-
boren und am 15. November 1869
mit dem damaligen Fürſten, jetzigen
Könige von Rumänien, Carol I., den
ſie am Hofe in Berlin kennen gelernt
hatte, vermählt. Der jungen Ehe
war ein liebliches Töchterchen ent-
ſproſſen, welches leider ein früher
Tod (1874) dahinraffte. Seitdem
ſind der hohen Frau Mutterfreuden
verſagt geblieben. Die Fürſtin ſuchte
Troſt und Erſatz in Werken der Hu-
manität und in literariſcher Tätigkeit,
für welche ſie eine ſeltene Befähigung
beſitzt. Die Liebe ihres Volkes ge-
wann ſie ſich beſonders durch ihr auf-
opferndes Wirken für die Kranken u.
Verwundeten des rumäniſchen Heeres
im türkiſchen Kriege, ſowie ſpäter
durch ihre Fürſorge für die Blinden,
an denen Rumänien durch anhaltende
kontagiöſe Entzündungs-Epidemien
eine ungewöhnlich große Zahl, na-
mentlich innerhalb der ärmſten Be-
völkerung, beſaß, und denen ſie in
der Gründung von Blindenkolonien
eine ſoziale Exiſtenz gewährte. Die
rumäniſche Literatur hat an ihr eine
eifrige Freundin u. Stütze. Nicht nur
hat die hochbegabte Fürſtin mehrfach
gelungene Übertragungen rumäniſch.
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Eli
Dichtungen veröffentlicht, ſondern ſie
hat ſich auch ſelbſt als geiſtvolle Dich-
terin erwieſen u. entfaltet ſogar eine
rege journaliſtiſche Tätigkeit in deut-
ſcher Sprache. Ebenſo iſt ſie eine
Förderin des weiblichen Unterrichts
in Rumänien, beſonders der Haus-
induſtrie (Handfertigkeit in der
Stickerei auf verſchiedenen Stoffen
und mit den verſchiedenſten Mate-
rialien). Sie hat ſich deshalb an die
Spitze jener Unterrichtskurſe im gan-
zen Lande geſtellt, welche den Mäd-
chen Gelegenheit bieten, neben dem
Volksſchulunterricht gutes u. richtiges
Zeichnen zu lernen u. die Zweige der
Naturwiſſenſchaft u. Technik zu kulti-
vieren, die der Förderung der Klein-
gewerbe dienen. Jm J. 1891 wurde
ſie von einem ſchweren, auf geiſtige
Überanſtrengung zurückzuführenden
Nervenleiden befallen, von dem ſie in
Pegli (Jtalien) Heilung ſuchte. Hier
weilte ſie viele Monate, worauf ſie
dann 1893 in ihrer rheiniſchen Hei-
mat Aufenthalt nahm und danach im
Herbſt 1894 nach Rumänien zurück-
kehrte, wo ſie am 15. Novbr. d. J.
unter großartiger Beteiligung des
ganzen Landes das Feſt ihrer ſilber-
nen Hochzeit feiern konnte. Jm Jahre
1897 verlieh ihr die Univerſität Buda-
peſt die Würde eines Ehrendoktors
der Philoſophie.

S:

Rumän. Dich-
tungen, deutſch; hrsg. v. Mite Krem-
nitz, 1881. – Stürme (Dn.), 1881. –
Ein Gebet (N.), 1882. – Jehovah,
1882. – Die Hexe, 1882. – Leidens
Erdengang (Märchenkreis), 1882. 7.
A. 1908. – Peleſch-Märchen; auch u.
d. T.: Aus Carmen Sylvas König-
reich, 1883. – Handzeichnungen (Sk.),
1884. – Mein Rhein (Dn.), 1884. –
Meine Ruh (Lyr. Ge.), 1884. 3. A.
V, 1901 (Jnhalt: I. Balladen u. Ro-
manzen, 3. A. – II. Blutstropfen. –
III. Höhen und Tiefen, 3. A. – IV.
Mutter und Kind, 3. A. – V. Welt-
weisheit, 3. A.) – Aus zwei Welten
(R.), 1884. 7. A. 1901. – Aus Car-

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[132/0136] Eli Eli bis 1889. (Jnhalt: Zu glücklich. – Jn Hemdsärmeln. – Ein paſſionier- ter Raucher. – Komteſſe Dornröschen. – Herr von Lohengrin. – Edle Zeit- vertreibe. – Nichts Neues unter der Sonne. – Hans im Glück. – Ein guter Menſch. – Der arme Hugo [mit Reinh. Ortmann]. – Der Ring des Polykra- tes. – Kaiſers Geburtstag. – Schloß Párad. – Proſit Neujahr! – Der Will- komm.) Eliſabeth Pauline Ottilie Luiſe Königin von Rumänien, pſeu- don. Carmen-Sylva und in den mit Mite Kremnitz (ſ. d.) gemein- ſchaftlich herausgegebenen Werken: Dito, wurde am 29. Dezbr. 1843 zu Monrepos bei Neuwied als die Toch- ter des Fürſten Wilhelm Karl Her- mann zu Wied-Neuwied ge- boren und am 15. November 1869 mit dem damaligen Fürſten, jetzigen Könige von Rumänien, Carol I., den ſie am Hofe in Berlin kennen gelernt hatte, vermählt. Der jungen Ehe war ein liebliches Töchterchen ent- ſproſſen, welches leider ein früher Tod (1874) dahinraffte. Seitdem ſind der hohen Frau Mutterfreuden verſagt geblieben. Die Fürſtin ſuchte Troſt und Erſatz in Werken der Hu- manität und in literariſcher Tätigkeit, für welche ſie eine ſeltene Befähigung beſitzt. Die Liebe ihres Volkes ge- wann ſie ſich beſonders durch ihr auf- opferndes Wirken für die Kranken u. Verwundeten des rumäniſchen Heeres im türkiſchen Kriege, ſowie ſpäter durch ihre Fürſorge für die Blinden, an denen Rumänien durch anhaltende kontagiöſe Entzündungs-Epidemien eine ungewöhnlich große Zahl, na- mentlich innerhalb der ärmſten Be- völkerung, beſaß, und denen ſie in der Gründung von Blindenkolonien eine ſoziale Exiſtenz gewährte. Die rumäniſche Literatur hat an ihr eine eifrige Freundin u. Stütze. Nicht nur hat die hochbegabte Fürſtin mehrfach gelungene Übertragungen rumäniſch. Dichtungen veröffentlicht, ſondern ſie hat ſich auch ſelbſt als geiſtvolle Dich- terin erwieſen u. entfaltet ſogar eine rege journaliſtiſche Tätigkeit in deut- ſcher Sprache. Ebenſo iſt ſie eine Förderin des weiblichen Unterrichts in Rumänien, beſonders der Haus- induſtrie (Handfertigkeit in der Stickerei auf verſchiedenen Stoffen und mit den verſchiedenſten Mate- rialien). Sie hat ſich deshalb an die Spitze jener Unterrichtskurſe im gan- zen Lande geſtellt, welche den Mäd- chen Gelegenheit bieten, neben dem Volksſchulunterricht gutes u. richtiges Zeichnen zu lernen u. die Zweige der Naturwiſſenſchaft u. Technik zu kulti- vieren, die der Förderung der Klein- gewerbe dienen. Jm J. 1891 wurde ſie von einem ſchweren, auf geiſtige Überanſtrengung zurückzuführenden Nervenleiden befallen, von dem ſie in Pegli (Jtalien) Heilung ſuchte. Hier weilte ſie viele Monate, worauf ſie dann 1893 in ihrer rheiniſchen Hei- mat Aufenthalt nahm und danach im Herbſt 1894 nach Rumänien zurück- kehrte, wo ſie am 15. Novbr. d. J. unter großartiger Beteiligung des ganzen Landes das Feſt ihrer ſilber- nen Hochzeit feiern konnte. Jm Jahre 1897 verlieh ihr die Univerſität Buda- peſt die Würde eines Ehrendoktors der Philoſophie. S: Rumän. Dich- tungen, deutſch; hrsg. v. Mite Krem- nitz, 1881. – Stürme (Dn.), 1881. – Ein Gebet (N.), 1882. – Jehovah, 1882. – Die Hexe, 1882. – Leidens Erdengang (Märchenkreis), 1882. 7. A. 1908. – Peleſch-Märchen; auch u. d. T.: Aus Carmen Sylvas König- reich, 1883. – Handzeichnungen (Sk.), 1884. – Mein Rhein (Dn.), 1884. – Meine Ruh (Lyr. Ge.), 1884. 3. A. V, 1901 (Jnhalt: I. Balladen u. Ro- manzen, 3. A. – II. Blutstropfen. – III. Höhen und Tiefen, 3. A. – IV. Mutter und Kind, 3. A. – V. Welt- weisheit, 3. A.) – Aus zwei Welten (R.), 1884. 7. A. 1901. – Aus Car- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/136>, abgerufen am 21.11.2024.