dem Pseudonym Willibald Ro- land in den verschiedensten Blättern veröffentlichte, sollen in nächster Zeit gesammelt erscheinen.
Dethlefs, Sophie,
wurde am 10. Febr. 1809 zu Heide in Dithmarschen geboren, wo ihr Vater als Brand- direktor lebte. Jhre Mutter starb bei ihrer Geburt. Als Sophie eben kon- firmiert war, wurde der Vater wegen Unordnung in der ihm anvertrauten Kasse seines Dienstes entlassen, und die Tochter fand Aufnahme und Be- schäftigung in einer befreundeten kinderlosen Beamtenfamilie in Heide, in der sie vollauf Gelegenheit hatte, ihre bis dahin nur mangelhafte Bil- dung zu ergänzen und zu vertiefen. Sie lebte viele Jahre in ihrer Vater- stadt, bis sie 1853 in dem Schröder- stift bei Hamburg ein freundliches Asyl fand. Dort starb sie am 13. März 1864. Ein ihr von Freunden in Ham- burg und Kiel mit fürstlich augusten- burgischer Unterstützung errichtetes Grabdenkmal wurde den 30. Novbr. 1864 enthüllt.
S:
Gedichte, 1850. 5. A. u. d. T.: Gedichte in hochdeut- scher und plattdeutscher Mundart; hrsg. von Klaus Groth, 1878. - Ge- legenheitsgedichte in hochdeutscher u. plattdeutscher Mundart, 1861.
Detlef, Hugo,
Pseud. für Meta Detlefsen; s. d!
Detlef, Karl,
Pseud. für Klara Bauer; s. d.!
Detlefsen, Meta,
pseud. Hugo Detlef, wurde am 2. August 1855 zu Neustadt in Holstein geboren, wo ihr Vater Pastor war, erhielt ihre Bildung erst in der dortigen Stadt- schule und in Privatinstituten, dann durch Privatlehrer und eine franzö- sische Erzieherin. Sie lebte, zeitwei- lige Reisen abgerechnet, stets in ihrem Heimatsorte, auch nach dem Tode ihres Vaters (1880) noch, bis sie 1888 mit ihrer Mutter nach Leipzig über- siedelte. Jetzt lebt sie in Sachsa am Harz.
S:
Auf seine Stelle jeder Mann [Spaltenumbruch]
Det
(E.), 1878. - Gottes-Treu (E.), 1879. - Aus eigener Kraft (N.), 1880. - Ein Jahr mit deutschem Liederklang (Sk.), 1881.
Detmold, Johann Hermann,
wurde am 24. Juli 1807 zu Hanno- ver als der Sohn eines angesehenen Arztes geboren, besuchte das Gym- nasium seiner Vaterstadt u. widmete sich dann in Göttingen und Heidel- berg juristischen Studien. Nach Be- endigung derselben ließ er sich 1830 in Hannover als Advokat nieder, be- schäftigte sich aber nebenbei viel mit Kunststudien, gab auch in den Jahren 1835 und 1836 mit dem Maler G. Osterwald die "Hannöverschen Kunst- blätter" heraus. Nach Aufhebung des hannöverschen Staatsgrundgesetzes 1837 zum Deputierten der Stadt Münden erwählt, beteiligte er sich an allen Schritten zur Aufrechterhal- tung jenes Grundgesetzes, zog sich aber, durch den schließlichen Ausgang der Verfassungs-Angelegenheit ver- stimmt, gänzlich vom öffentlichen Wir- ken zurück. Den revolutionären Be- wegungen des Jahres 1848 zeigte er sich entschieden abgeneigt, und in der deutschen Nationalversammlung ge- hörte er anfangs der Zentrumspar- tei, später der kleinen Fraktion der sogenannten äußersten Rechten an. Als Mitglied des Verfassungsaus- schusses gehörte er zu den wenigen, die sich auf das entschiedenste den Grundrechten und dem Verfassungs- entwurf widersetzten. Jm Mai 1849 wurde er vom Reichsverweser nach Gagerns Rücktritt mit der Bildung eines neuen Ministeriums beauftragt, in dem D. das Portefeuille der Justiz u. bald darauf das des Jnnern über- nahm. Er hielt auf diesem Posten aus, bis am 21. Dezember 1849 der Reichsverweser selbst die von ihm bisher ausgeübte Gewalt dem unter- des ins Leben gerufenen Zentral- organ der Bundeszentralkommission übergab. Bei dieser Kommission
*
[Spaltenumbruch]
Det
dem Pſeudonym Willibald Ro- land in den verſchiedenſten Blättern veröffentlichte, ſollen in nächſter Zeit geſammelt erſcheinen.
Dethlefs, Sophie,
wurde am 10. Febr. 1809 zu Heide in Dithmarſchen geboren, wo ihr Vater als Brand- direktor lebte. Jhre Mutter ſtarb bei ihrer Geburt. Als Sophie eben kon- firmiert war, wurde der Vater wegen Unordnung in der ihm anvertrauten Kaſſe ſeines Dienſtes entlaſſen, und die Tochter fand Aufnahme und Be- ſchäftigung in einer befreundeten kinderloſen Beamtenfamilie in Heide, in der ſie vollauf Gelegenheit hatte, ihre bis dahin nur mangelhafte Bil- dung zu ergänzen und zu vertiefen. Sie lebte viele Jahre in ihrer Vater- ſtadt, bis ſie 1853 in dem Schröder- ſtift bei Hamburg ein freundliches Aſyl fand. Dort ſtarb ſie am 13. März 1864. Ein ihr von Freunden in Ham- burg und Kiel mit fürſtlich auguſten- burgiſcher Unterſtützung errichtetes Grabdenkmal wurde den 30. Novbr. 1864 enthüllt.
S:
Gedichte, 1850. 5. A. u. d. T.: Gedichte in hochdeut- ſcher und plattdeutſcher Mundart; hrsg. von Klaus Groth, 1878. – Ge- legenheitsgedichte in hochdeutſcher u. plattdeutſcher Mundart, 1861.
Detlef, Hugo,
Pſeud. für Meta Detlefſen; ſ. d!
Detlef, Karl,
Pſeud. für Klara Bauer; ſ. d.!
Detlefſen, Meta,
pſeud. Hugo Detlef, wurde am 2. Auguſt 1855 zu Neuſtadt in Holſtein geboren, wo ihr Vater Paſtor war, erhielt ihre Bildung erſt in der dortigen Stadt- ſchule und in Privatinſtituten, dann durch Privatlehrer und eine franzö- ſiſche Erzieherin. Sie lebte, zeitwei- lige Reiſen abgerechnet, ſtets in ihrem Heimatsorte, auch nach dem Tode ihres Vaters (1880) noch, bis ſie 1888 mit ihrer Mutter nach Leipzig über- ſiedelte. Jetzt lebt ſie in Sachſa am Harz.
S:
Auf ſeine Stelle jeder Mann [Spaltenumbruch]
Det
(E.), 1878. – Gottes-Treu (E.), 1879. – Aus eigener Kraft (N.), 1880. – Ein Jahr mit deutſchem Liederklang (Sk.), 1881.
Detmold, Johann Hermann,
wurde am 24. Juli 1807 zu Hanno- ver als der Sohn eines angeſehenen Arztes geboren, beſuchte das Gym- naſium ſeiner Vaterſtadt u. widmete ſich dann in Göttingen und Heidel- berg juriſtiſchen Studien. Nach Be- endigung derſelben ließ er ſich 1830 in Hannover als Advokat nieder, be- ſchäftigte ſich aber nebenbei viel mit Kunſtſtudien, gab auch in den Jahren 1835 und 1836 mit dem Maler G. Oſterwald die „Hannöverſchen Kunſt- blätter“ heraus. Nach Aufhebung des hannöverſchen Staatsgrundgeſetzes 1837 zum Deputierten der Stadt Münden erwählt, beteiligte er ſich an allen Schritten zur Aufrechterhal- tung jenes Grundgeſetzes, zog ſich aber, durch den ſchließlichen Ausgang der Verfaſſungs-Angelegenheit ver- ſtimmt, gänzlich vom öffentlichen Wir- ken zurück. Den revolutionären Be- wegungen des Jahres 1848 zeigte er ſich entſchieden abgeneigt, und in der deutſchen Nationalverſammlung ge- hörte er anfangs der Zentrumspar- tei, ſpäter der kleinen Fraktion der ſogenannten äußerſten Rechten an. Als Mitglied des Verfaſſungsaus- ſchuſſes gehörte er zu den wenigen, die ſich auf das entſchiedenſte den Grundrechten und dem Verfaſſungs- entwurf widerſetzten. Jm Mai 1849 wurde er vom Reichsverweſer nach Gagerns Rücktritt mit der Bildung eines neuen Miniſteriums beauftragt, in dem D. das Portefeuille der Juſtiz u. bald darauf das des Jnnern über- nahm. Er hielt auf dieſem Poſten aus, bis am 21. Dezember 1849 der Reichsverweſer ſelbſt die von ihm bisher ausgeübte Gewalt dem unter- des ins Leben gerufenen Zentral- organ der Bundeszentralkommiſſion übergab. Bei dieſer Kommiſſion
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[8/0012]
Det
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dem Pſeudonym Willibald Ro-
land in den verſchiedenſten Blättern
veröffentlichte, ſollen in nächſter Zeit
geſammelt erſcheinen.
Dethlefs, Sophie, wurde am 10.
Febr. 1809 zu Heide in Dithmarſchen
geboren, wo ihr Vater als Brand-
direktor lebte. Jhre Mutter ſtarb bei
ihrer Geburt. Als Sophie eben kon-
firmiert war, wurde der Vater wegen
Unordnung in der ihm anvertrauten
Kaſſe ſeines Dienſtes entlaſſen, und
die Tochter fand Aufnahme und Be-
ſchäftigung in einer befreundeten
kinderloſen Beamtenfamilie in Heide,
in der ſie vollauf Gelegenheit hatte,
ihre bis dahin nur mangelhafte Bil-
dung zu ergänzen und zu vertiefen.
Sie lebte viele Jahre in ihrer Vater-
ſtadt, bis ſie 1853 in dem Schröder-
ſtift bei Hamburg ein freundliches
Aſyl fand. Dort ſtarb ſie am 13. März
1864. Ein ihr von Freunden in Ham-
burg und Kiel mit fürſtlich auguſten-
burgiſcher Unterſtützung errichtetes
Grabdenkmal wurde den 30. Novbr.
1864 enthüllt.
S: Gedichte, 1850.
5. A. u. d. T.: Gedichte in hochdeut-
ſcher und plattdeutſcher Mundart;
hrsg. von Klaus Groth, 1878. – Ge-
legenheitsgedichte in hochdeutſcher u.
plattdeutſcher Mundart, 1861.
Detlef, Hugo, Pſeud. für Meta
Detlefſen; ſ. d!
Detlef, Karl, Pſeud. für Klara
Bauer; ſ. d.!
Detlefſen, Meta, pſeud. Hugo
Detlef, wurde am 2. Auguſt 1855
zu Neuſtadt in Holſtein geboren, wo
ihr Vater Paſtor war, erhielt ihre
Bildung erſt in der dortigen Stadt-
ſchule und in Privatinſtituten, dann
durch Privatlehrer und eine franzö-
ſiſche Erzieherin. Sie lebte, zeitwei-
lige Reiſen abgerechnet, ſtets in ihrem
Heimatsorte, auch nach dem Tode
ihres Vaters (1880) noch, bis ſie 1888
mit ihrer Mutter nach Leipzig über-
ſiedelte. Jetzt lebt ſie in Sachſa am
Harz.
S: Auf ſeine Stelle jeder Mann
(E.), 1878. – Gottes-Treu (E.), 1879.
– Aus eigener Kraft (N.), 1880. –
Ein Jahr mit deutſchem Liederklang
(Sk.), 1881.
Detmold, Johann Hermann,
wurde am 24. Juli 1807 zu Hanno-
ver als der Sohn eines angeſehenen
Arztes geboren, beſuchte das Gym-
naſium ſeiner Vaterſtadt u. widmete
ſich dann in Göttingen und Heidel-
berg juriſtiſchen Studien. Nach Be-
endigung derſelben ließ er ſich 1830
in Hannover als Advokat nieder, be-
ſchäftigte ſich aber nebenbei viel mit
Kunſtſtudien, gab auch in den Jahren
1835 und 1836 mit dem Maler G.
Oſterwald die „Hannöverſchen Kunſt-
blätter“ heraus. Nach Aufhebung des
hannöverſchen Staatsgrundgeſetzes
1837 zum Deputierten der Stadt
Münden erwählt, beteiligte er ſich
an allen Schritten zur Aufrechterhal-
tung jenes Grundgeſetzes, zog ſich
aber, durch den ſchließlichen Ausgang
der Verfaſſungs-Angelegenheit ver-
ſtimmt, gänzlich vom öffentlichen Wir-
ken zurück. Den revolutionären Be-
wegungen des Jahres 1848 zeigte er
ſich entſchieden abgeneigt, und in der
deutſchen Nationalverſammlung ge-
hörte er anfangs der Zentrumspar-
tei, ſpäter der kleinen Fraktion der
ſogenannten äußerſten Rechten an.
Als Mitglied des Verfaſſungsaus-
ſchuſſes gehörte er zu den wenigen,
die ſich auf das entſchiedenſte den
Grundrechten und dem Verfaſſungs-
entwurf widerſetzten. Jm Mai 1849
wurde er vom Reichsverweſer nach
Gagerns Rücktritt mit der Bildung
eines neuen Miniſteriums beauftragt,
in dem D. das Portefeuille der Juſtiz
u. bald darauf das des Jnnern über-
nahm. Er hielt auf dieſem Poſten
aus, bis am 21. Dezember 1849 der
Reichsverweſer ſelbſt die von ihm
bisher ausgeübte Gewalt dem unter-
des ins Leben gerufenen Zentral-
organ der Bundeszentralkommiſſion
übergab. Bei dieſer Kommiſſion
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/12>, abgerufen am 22.02.2025.
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