Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Egg (R.), 1885. 2. A. 1894. - Kleeblätter(Nn.), 1888. Neue Folge, 1896. - Dosta von Drontheim (E.), 1890. 4. A. 1904. - Die Modelltini (R.), 1892. - Bagatellen (Sk. u. Studien), 1893. 3. A. 1905. - Ein Unglücks- held (R.), 1893. - Noli me tangere! (R.), 1898. - Deus vicit! (Kulturhist. R. a. d. Römerzeit Aquilejas), 1910. *Eggers, genannt Ettenburg,
S:
*Eggers, Hartwig, Karl Fried- rich, wurde am 27. Novbr. 1819 zu Egg Rostock als der zweite Sohn des Kauf-manns Christian Friedrich E. gebo- ren. Jn einer Privatschule genoß er den ersten Unterricht, dann besuchte er von 1830-32 das Gymnasium seiner Vaterstadt, trat jedoch darauf in die Realschule über und verließ deren Prima 1835, um sich dem Stande sei- nes Vaters zu widmen. Nach been- digter Lehrzeit (1839) kehrte er zu den Studien zurück, bestand nach privater Weiterbildung Ostern 1841 sein Abiturium und bezog nun die Universität Rostock, wo er sich beson- ders an Professor Wilbrandt an- schloß. Von 1842-43 trieb er in Leip- zig unter Wachsmuth besonders hi- storische Studien, ging dann bis Mi- chaelis 1844 nach München, wo ihn Thiersch in die Archäologie einführte, und, nachdem er ein Jahr in seiner Vaterstadt verweilt, 1845 zu weite- ren kunstwissenschaftlichen Studien nach Berlin, wo er hinfort seinen Wohnsitz beibehielt, teils studierend, teils lehrend, teils literarisch für Zeitungen und Zeitschriften tätig. Jm Jahre 1848 promovierte er in Rostock zum Doktor der Philosophie. Zu Ostern 1849 trat E. in die Re- daktion der in Schwerin neu gegrün- deten "Mecklenburgischen Zeitung", kehrte aber schon im Herbst nach Ber- lin zurück und gründete daselbst 1850 das "Deutsche Kunstblatt", welches er neun Jahre lang oft unter großen äußern Schwierigkeiten leitete. Jn den Jahren 1862 u. 1863 unternahm E. Studienreisen nach Dresden, Prag, Wien, London, Paris und Kopen- hagen. Zu Ostern 1863 ward er zum Lehrer der Kunstgeschichte an der Akademie der Künste zu Berlin be- rufen u. am 27. November d. J. zum Professor ernannt. Jm Mai 1872 berief ihn der neue preußische Kul- tusminister Dr. Falk als Leiter der preußischen Kunstangelegenheiten in sein Ministerium. Nicht lange war E. in dieser Stellung; er starb bereits *
Egg (R.), 1885. 2. A. 1894. – Kleeblätter(Nn.), 1888. Neue Folge, 1896. – Doſta von Drontheim (E.), 1890. 4. A. 1904. – Die Modelltini (R.), 1892. – Bagatellen (Sk. u. Studien), 1893. 3. A. 1905. – Ein Unglücks- held (R.), 1893. – Noli me tangere! (R.), 1898. – Deus vicit! (Kulturhiſt. R. a. d. Römerzeit Aquilejas), 1910. *Eggers, genannt Ettenburg,
S:
*Eggers, Hartwig, Karl Fried- rich, wurde am 27. Novbr. 1819 zu Egg Roſtock als der zweite Sohn des Kauf-manns Chriſtian Friedrich E. gebo- ren. Jn einer Privatſchule genoß er den erſten Unterricht, dann beſuchte er von 1830–32 das Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt, trat jedoch darauf in die Realſchule über und verließ deren Prima 1835, um ſich dem Stande ſei- nes Vaters zu widmen. Nach been- digter Lehrzeit (1839) kehrte er zu den Studien zurück, beſtand nach privater Weiterbildung Oſtern 1841 ſein Abiturium und bezog nun die Univerſität Roſtock, wo er ſich beſon- ders an Profeſſor Wilbrandt an- ſchloß. Von 1842–43 trieb er in Leip- zig unter Wachsmuth beſonders hi- ſtoriſche Studien, ging dann bis Mi- chaelis 1844 nach München, wo ihn Thierſch in die Archäologie einführte, und, nachdem er ein Jahr in ſeiner Vaterſtadt verweilt, 1845 zu weite- ren kunſtwiſſenſchaftlichen Studien nach Berlin, wo er hinfort ſeinen Wohnſitz beibehielt, teils ſtudierend, teils lehrend, teils literariſch für Zeitungen und Zeitſchriften tätig. Jm Jahre 1848 promovierte er in Roſtock zum Doktor der Philoſophie. Zu Oſtern 1849 trat E. in die Re- daktion der in Schwerin neu gegrün- deten „Mecklenburgiſchen Zeitung“, kehrte aber ſchon im Herbſt nach Ber- lin zurück und gründete daſelbſt 1850 das „Deutſche Kunſtblatt“, welches er neun Jahre lang oft unter großen äußern Schwierigkeiten leitete. Jn den Jahren 1862 u. 1863 unternahm E. Studienreiſen nach Dresden, Prag, Wien, London, Paris und Kopen- hagen. Zu Oſtern 1863 ward er zum Lehrer der Kunſtgeſchichte an der Akademie der Künſte zu Berlin be- rufen u. am 27. November d. J. zum Profeſſor ernannt. Jm Mai 1872 berief ihn der neue preußiſche Kul- tusminiſter Dr. Falk als Leiter der preußiſchen Kunſtangelegenheiten in ſein Miniſterium. Nicht lange war E. in dieſer Stellung; er ſtarb bereits *
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Egg
Egg
(R.), 1885. 2. A. 1894. – Kleeblätter
(Nn.), 1888. Neue Folge, 1896. –
Doſta von Drontheim (E.), 1890.
4. A. 1904. – Die Modelltini (R.),
1892. – Bagatellen (Sk. u. Studien),
1893. 3. A. 1905. – Ein Unglücks-
held (R.), 1893. – Noli me tangere!
(R.), 1898. – Deus vicit! (Kulturhiſt.
R. a. d. Römerzeit Aquilejas), 1910.
*Eggers, genannt Ettenburg,
Otto Friedrich Alexander, der
„Einſiedler von Hiddenſee“, wurde
am 17. Januar 1858 auf dem Ritter-
gute in Gugelwitz (Kr. Lüben in
Schleſien) geboren, wo ſein Vater
Oberamtmann war, verlebte ſeine
Kindheit daſelbſt und kam mit 10
Jahren nach Liegnitz, wo er die Schule
und ſpäter die Ritterakademie be-
ſuchte. Mit 18 Jahren ging er zur
Bühne, der er bis 1886 angehörte,
wo ein ſchweres Nervenleiden ihn
zwang, ſeine Laufbahn aufzugeben.
Er ging zur Stärkung ſeiner Geſund-
heit an die Oſtſee, gründete in Alte-
fähr auf Rügen ein internationales
Penſionat u. begann teils als Schrift-
ſteller teils als Rezitator (beſonders
dramatiſcher Werke) ſich zu betätigen.
Als letzterer beſuchte er auch Schwe-
den, Finnland und Dänemark. Nach
dem Verluſte ſeines Vermögens (1894)
verlegte er ſeinen Wohnſitz nach der
kleinen Jnſel Hiddenſee bei Rügen,
trat auch hin und wieder (z. B. in
Leipzig und Dresden) auf die Bühne
und gründete auf Hiddenſee ein ſoge-
nanntes Naturtheater, auf dem er
ſeine dramatiſchen Dichtungen zur
Aufführung bringt; den Winter ver-
lebt er gewöhnlich in Berlin.
S:
Wunna, die Jungfrau von Rügen
(Dram. G.), 1895. – Swantewits
Fall (Melodram. Feſtſp.), 1899. –
Wallenſtein vor Stralſund (Feſtſp.),
1902. – Hidde, die Fee des ſöten Län-
nikens, 1904. – Die Verlobungsinſel
(Schw.), 1909.
*Eggers, Hartwig, Karl Fried-
rich, wurde am 27. Novbr. 1819 zu
Roſtock als der zweite Sohn des Kauf-
manns Chriſtian Friedrich E. gebo-
ren. Jn einer Privatſchule genoß er
den erſten Unterricht, dann beſuchte
er von 1830–32 das Gymnaſium ſeiner
Vaterſtadt, trat jedoch darauf in die
Realſchule über und verließ deren
Prima 1835, um ſich dem Stande ſei-
nes Vaters zu widmen. Nach been-
digter Lehrzeit (1839) kehrte er zu
den Studien zurück, beſtand nach
privater Weiterbildung Oſtern 1841
ſein Abiturium und bezog nun die
Univerſität Roſtock, wo er ſich beſon-
ders an Profeſſor Wilbrandt an-
ſchloß. Von 1842–43 trieb er in Leip-
zig unter Wachsmuth beſonders hi-
ſtoriſche Studien, ging dann bis Mi-
chaelis 1844 nach München, wo ihn
Thierſch in die Archäologie einführte,
und, nachdem er ein Jahr in ſeiner
Vaterſtadt verweilt, 1845 zu weite-
ren kunſtwiſſenſchaftlichen Studien
nach Berlin, wo er hinfort ſeinen
Wohnſitz beibehielt, teils ſtudierend,
teils lehrend, teils literariſch für
Zeitungen und Zeitſchriften tätig.
Jm Jahre 1848 promovierte er in
Roſtock zum Doktor der Philoſophie.
Zu Oſtern 1849 trat E. in die Re-
daktion der in Schwerin neu gegrün-
deten „Mecklenburgiſchen Zeitung“,
kehrte aber ſchon im Herbſt nach Ber-
lin zurück und gründete daſelbſt 1850
das „Deutſche Kunſtblatt“, welches
er neun Jahre lang oft unter großen
äußern Schwierigkeiten leitete. Jn
den Jahren 1862 u. 1863 unternahm
E. Studienreiſen nach Dresden, Prag,
Wien, London, Paris und Kopen-
hagen. Zu Oſtern 1863 ward er zum
Lehrer der Kunſtgeſchichte an der
Akademie der Künſte zu Berlin be-
rufen u. am 27. November d. J. zum
Profeſſor ernannt. Jm Mai 1872
berief ihn der neue preußiſche Kul-
tusminiſter Dr. Falk als Leiter der
preußiſchen Kunſtangelegenheiten in
ſein Miniſterium. Nicht lange war
E. in dieſer Stellung; er ſtarb bereits
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