Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Ede ziehung in Altona. Jn Hamburg er-lernte er den Buchdruck u. blieb dort von 1825-42. Nach dem großen Brande, der auch sein Domizil zer- störte, zog er mit seiner Familie nach Bergedorf, wo er kurz vorher die Druckerei u. Konzession des "Berge- dorfer Wochenblatts" gekauft hatte. Dasselbe erhielt 1843 den Zusatz "Eisenbahnzeitung", und mit ihr sie- delte E. 1865 nach Lübeck über. Jn den Jahren 1880-81 gehörte E. als Vertreter Lübecks dem deutschen Reichstage an. Er starb in Lübeck am 9. April 1885. Seine Tochter ist die bekannte Schriftstellerin Jda Boy- Ed (s. d.!). S: Rosimunda, Königin *Edel, Edmund, geb. am 10. Sep- Ede Welt gesandt. Unter dem Titel "Ma-rienbad. Skizzen aus dem Badeleben" (1904) hat er ein eigenes Jllustrations- werk herausgegeben. Seit 1904 ist E. vorwiegend literarisch tätig. Er lebt jetzt in Charlottenburg. S: Berlin W. Edel, Emil, geb. am 6. Jan. 1825 S:
*Edel, Karl Franz Wilhelm, geb. *
Ede ziehung in Altona. Jn Hamburg er-lernte er den Buchdruck u. blieb dort von 1825–42. Nach dem großen Brande, der auch ſein Domizil zer- ſtörte, zog er mit ſeiner Familie nach Bergedorf, wo er kurz vorher die Druckerei u. Konzeſſion des „Berge- dorfer Wochenblatts“ gekauft hatte. Dasſelbe erhielt 1843 den Zuſatz „Eiſenbahnzeitung“, und mit ihr ſie- delte E. 1865 nach Lübeck über. Jn den Jahren 1880–81 gehörte E. als Vertreter Lübecks dem deutſchen Reichstage an. Er ſtarb in Lübeck am 9. April 1885. Seine Tochter iſt die bekannte Schriftſtellerin Jda Boy- Ed (ſ. d.!). S: Roſimunda, Königin *Edel, Edmund, geb. am 10. Sep- Ede Welt geſandt. Unter dem Titel „Ma-rienbad. Skizzen aus dem Badeleben“ (1904) hat er ein eigenes Jlluſtrations- werk herausgegeben. Seit 1904 iſt E. vorwiegend literariſch tätig. Er lebt jetzt in Charlottenburg. S: Berlin W. Edel, Emil, geb. am 6. Jan. 1825 S:
*Edel, Karl Franz Wilhelm, geb. *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0108" n="104"/><lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Ede</hi></fw><lb/> ziehung in Altona. Jn Hamburg er-<lb/> lernte er den Buchdruck u. blieb dort<lb/> von 1825–42. Nach dem großen<lb/> Brande, der auch ſein Domizil zer-<lb/> ſtörte, zog er mit ſeiner Familie nach<lb/> Bergedorf, wo er kurz vorher die<lb/> Druckerei u. Konzeſſion des „Berge-<lb/> dorfer Wochenblatts“ gekauft hatte.<lb/> Dasſelbe erhielt 1843 den Zuſatz<lb/> „Eiſenbahnzeitung“, und mit ihr ſie-<lb/> delte E. 1865 nach Lübeck über. Jn<lb/> den Jahren 1880–81 gehörte E. als<lb/> Vertreter Lübecks dem deutſchen<lb/> Reichstage an. Er ſtarb in Lübeck<lb/> am 9. April 1885. Seine Tochter iſt<lb/> die bekannte Schriftſtellerin Jda Boy-<lb/> Ed (ſ. d.!). </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Roſimunda, Königin<lb/> der Longobarden (Hiſt. Tr.), 1840. –<lb/> Des Juden Fluch (Hiſt. E.), 1844. –<lb/> Geſammelte Erzählungen, 1846. – Die<lb/> Fürſtentochter (Schſp.), 1846.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<hi rendition="#b">Edel,</hi> Edmund,</head> <p> geb. am 10. Sep-<lb/> tember 1863 in Stolp (Hinterpom-<lb/> mern) als Sohn des praktiſchen Arz-<lb/> tes <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Karl E., kam mit ſeinen Eltern<lb/> 1868 nach Berlin, bzw. Charlotten-<lb/> burg, und beſuchte in letztgenannter<lb/> Stadt das Kaiſerin Auguſta-Gym-<lb/> naſium. Mit 18 Jahren widmete er<lb/> ſich dem kaufmänniſchen Berufe, der<lb/> ihn indeſſen auf die Dauer nicht zu<lb/> feſſeln vermochte. Jn Paris, wohin<lb/> er 1884 ging, knüpfte er Beziehungen<lb/> zur Malerei an, die er 1886 auf der<lb/> Münchener Akademie fortſetzte. Hier<lb/> ſtellte er auch in der Glaspalaſt-Aus-<lb/> ſtellung 1889 ſein erſtes Ölgemälde<lb/> aus. Seit 1896 betätigte er ſich be-<lb/> ſonders als Zeichner von Karikaturen<lb/> (ſatiriſch-ſozialen Zeichnungen), und<lb/> er war einer der erſten in Deutſch-<lb/> land, die dem künſtleriſchen Plakat zu<lb/> ſeinem Recht verhalfen und dazu bei-<lb/> trugen, daß man die bisher als<lb/> Aſchenbrödel behandelte Plakat- und<lb/> Jlluſtrationskunſt ebenbürtig an die<lb/> Seite der hohen Kunſt ſtellte. Zeit-<lb/> ſchriften u. Bücher hat er mit vielen<lb/> Hunderten von Jlluſtrationen ver-<lb/> ſehen und unzählige Plakate in die<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Ede</hi></fw><lb/> Welt geſandt. Unter dem Titel „Ma-<lb/> rienbad. Skizzen aus dem Badeleben“<lb/> (1904) hat er ein eigenes Jlluſtrations-<lb/> werk herausgegeben. Seit 1904 iſt E.<lb/> vorwiegend literariſch tätig. Er lebt<lb/> jetzt in Charlottenburg. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Berlin <hi rendition="#aq">W.</hi><lb/> Ein paar Kapitel von der Oberfläche<lb/> (Hum. u. Sat.), 1906. – Der Snob<lb/> (R.), 1907. – Neu-Berlin (Bd. 50 der<lb/> „Großſtadtdokumente“), 1908.– Fritz,<lb/> der Zeitgenoſſe (Eine merkwürdige<lb/> Geſch.), 1909. – Liebe? (Kleinigkeiten<lb/> über die alte Geſch.), 1909.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Edel,</hi> Emil,</head> <p> geb. am 6. Jan. 1825<lb/> in Hildesheim, ſtudierte in Göttingen<lb/> und Heidelberg Medizin und ließ ſich<lb/> Ende der vierziger Jahre in ſeiner<lb/> Vaterſtadt als praktiſcher Arzt nie-<lb/> der. Von hier ſiedelte er 1853 nach<lb/> Hannover über, wo er eine umfang-<lb/> reiche ärztliche Tätigkeit entfaltete u.<lb/> an dem öffentlichen und politiſchen<lb/> Leben den regſten Anteil nahm. Er<lb/> ſtarb dort am 23. Auguſt 1901. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p><lb/> Aus fremden Sprachen (Ge.), 1856. –<lb/> Kleine Welt (Ge.), 1862. – Abc-Buch<lb/> für Kinder meiner Zeit, 1871. – <hi rendition="#aq">Con-<lb/> fetti u. Moccoli.</hi> Karneval 1884;<lb/> 1884. – Meine Nachtglocke (Ethik u.<lb/> Humor ärztlicher Praxis), 1902.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<hi rendition="#b">Edel,</hi> <hi rendition="#g">Karl</hi> Franz Wilhelm,</head> <p> geb.<lb/> am 10. Auguſt 1806 zu Aſchaffenburg<lb/> als der Sohn eines höheren kurmain-<lb/> ziſchen Beamten, verlor ſeine Eltern<lb/> ſehr frühe und wurde daher von ſei-<lb/> nen Großeltern erzogen. Schon mit<lb/> 15 Jahren abſolvierte er das Gym-<lb/> naſium, worauf er in Würzburg und<lb/> Heidelberg die Rechte ſtudierte. Seit<lb/> 1831 arbeitete er als Akzeſſiſt bei der<lb/> Kreisregierung in Würzburg, ſeit<lb/> 1832 im Miniſterium des Jnnern in<lb/> München, wurde 1834 Aſſeſſor beim<lb/> Landgericht in Landshut, 1837 in<lb/> Kiſſingen u. 1838 bei der Regierung<lb/> in Würzburg. Jm Jahre 1840 wurde<lb/> er als ordentlicher öffentlicher Pro-<lb/> feſſor des Kriminalrechts an die Uni-<lb/> verſität Würzburg berufen, in welcher<lb/> Stellung er 50 Jahre lehrte. Er war<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [104/0108]
Ede
Ede
ziehung in Altona. Jn Hamburg er-
lernte er den Buchdruck u. blieb dort
von 1825–42. Nach dem großen
Brande, der auch ſein Domizil zer-
ſtörte, zog er mit ſeiner Familie nach
Bergedorf, wo er kurz vorher die
Druckerei u. Konzeſſion des „Berge-
dorfer Wochenblatts“ gekauft hatte.
Dasſelbe erhielt 1843 den Zuſatz
„Eiſenbahnzeitung“, und mit ihr ſie-
delte E. 1865 nach Lübeck über. Jn
den Jahren 1880–81 gehörte E. als
Vertreter Lübecks dem deutſchen
Reichstage an. Er ſtarb in Lübeck
am 9. April 1885. Seine Tochter iſt
die bekannte Schriftſtellerin Jda Boy-
Ed (ſ. d.!).
S: Roſimunda, Königin
der Longobarden (Hiſt. Tr.), 1840. –
Des Juden Fluch (Hiſt. E.), 1844. –
Geſammelte Erzählungen, 1846. – Die
Fürſtentochter (Schſp.), 1846.
*Edel, Edmund, geb. am 10. Sep-
tember 1863 in Stolp (Hinterpom-
mern) als Sohn des praktiſchen Arz-
tes Dr. Karl E., kam mit ſeinen Eltern
1868 nach Berlin, bzw. Charlotten-
burg, und beſuchte in letztgenannter
Stadt das Kaiſerin Auguſta-Gym-
naſium. Mit 18 Jahren widmete er
ſich dem kaufmänniſchen Berufe, der
ihn indeſſen auf die Dauer nicht zu
feſſeln vermochte. Jn Paris, wohin
er 1884 ging, knüpfte er Beziehungen
zur Malerei an, die er 1886 auf der
Münchener Akademie fortſetzte. Hier
ſtellte er auch in der Glaspalaſt-Aus-
ſtellung 1889 ſein erſtes Ölgemälde
aus. Seit 1896 betätigte er ſich be-
ſonders als Zeichner von Karikaturen
(ſatiriſch-ſozialen Zeichnungen), und
er war einer der erſten in Deutſch-
land, die dem künſtleriſchen Plakat zu
ſeinem Recht verhalfen und dazu bei-
trugen, daß man die bisher als
Aſchenbrödel behandelte Plakat- und
Jlluſtrationskunſt ebenbürtig an die
Seite der hohen Kunſt ſtellte. Zeit-
ſchriften u. Bücher hat er mit vielen
Hunderten von Jlluſtrationen ver-
ſehen und unzählige Plakate in die
Welt geſandt. Unter dem Titel „Ma-
rienbad. Skizzen aus dem Badeleben“
(1904) hat er ein eigenes Jlluſtrations-
werk herausgegeben. Seit 1904 iſt E.
vorwiegend literariſch tätig. Er lebt
jetzt in Charlottenburg.
S: Berlin W.
Ein paar Kapitel von der Oberfläche
(Hum. u. Sat.), 1906. – Der Snob
(R.), 1907. – Neu-Berlin (Bd. 50 der
„Großſtadtdokumente“), 1908.– Fritz,
der Zeitgenoſſe (Eine merkwürdige
Geſch.), 1909. – Liebe? (Kleinigkeiten
über die alte Geſch.), 1909.
Edel, Emil, geb. am 6. Jan. 1825
in Hildesheim, ſtudierte in Göttingen
und Heidelberg Medizin und ließ ſich
Ende der vierziger Jahre in ſeiner
Vaterſtadt als praktiſcher Arzt nie-
der. Von hier ſiedelte er 1853 nach
Hannover über, wo er eine umfang-
reiche ärztliche Tätigkeit entfaltete u.
an dem öffentlichen und politiſchen
Leben den regſten Anteil nahm. Er
ſtarb dort am 23. Auguſt 1901.
S:
Aus fremden Sprachen (Ge.), 1856. –
Kleine Welt (Ge.), 1862. – Abc-Buch
für Kinder meiner Zeit, 1871. – Con-
fetti u. Moccoli. Karneval 1884;
1884. – Meine Nachtglocke (Ethik u.
Humor ärztlicher Praxis), 1902.
*Edel, Karl Franz Wilhelm, geb.
am 10. Auguſt 1806 zu Aſchaffenburg
als der Sohn eines höheren kurmain-
ziſchen Beamten, verlor ſeine Eltern
ſehr frühe und wurde daher von ſei-
nen Großeltern erzogen. Schon mit
15 Jahren abſolvierte er das Gym-
naſium, worauf er in Würzburg und
Heidelberg die Rechte ſtudierte. Seit
1831 arbeitete er als Akzeſſiſt bei der
Kreisregierung in Würzburg, ſeit
1832 im Miniſterium des Jnnern in
München, wurde 1834 Aſſeſſor beim
Landgericht in Landshut, 1837 in
Kiſſingen u. 1838 bei der Regierung
in Würzburg. Jm Jahre 1840 wurde
er als ordentlicher öffentlicher Pro-
feſſor des Kriminalrechts an die Uni-
verſität Würzburg berufen, in welcher
Stellung er 50 Jahre lehrte. Er war
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |