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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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ziehung in Altona. Jn Hamburg er-
lernte er den Buchdruck u. blieb dort
von 1825-42. Nach dem großen
Brande, der auch sein Domizil zer-
störte, zog er mit seiner Familie nach
Bergedorf, wo er kurz vorher die
Druckerei u. Konzession des "Berge-
dorfer Wochenblatts" gekauft hatte.
Dasselbe erhielt 1843 den Zusatz
"Eisenbahnzeitung", und mit ihr sie-
delte E. 1865 nach Lübeck über. Jn
den Jahren 1880-81 gehörte E. als
Vertreter Lübecks dem deutschen
Reichstage an. Er starb in Lübeck
am 9. April 1885. Seine Tochter ist
die bekannte Schriftstellerin Jda Boy-
Ed (s. d.!).

S:

Rosimunda, Königin
der Longobarden (Hist. Tr.), 1840. -
Des Juden Fluch (Hist. E.), 1844. -
Gesammelte Erzählungen, 1846. - Die
Fürstentochter (Schsp.), 1846.

*Edel, Edmund,

geb. am 10. Sep-
tember 1863 in Stolp (Hinterpom-
mern) als Sohn des praktischen Arz-
tes Dr. Karl E., kam mit seinen Eltern
1868 nach Berlin, bzw. Charlotten-
burg, und besuchte in letztgenannter
Stadt das Kaiserin Augusta-Gym-
nasium. Mit 18 Jahren widmete er
sich dem kaufmännischen Berufe, der
ihn indessen auf die Dauer nicht zu
fesseln vermochte. Jn Paris, wohin
er 1884 ging, knüpfte er Beziehungen
zur Malerei an, die er 1886 auf der
Münchener Akademie fortsetzte. Hier
stellte er auch in der Glaspalast-Aus-
stellung 1889 sein erstes Ölgemälde
aus. Seit 1896 betätigte er sich be-
sonders als Zeichner von Karikaturen
(satirisch-sozialen Zeichnungen), und
er war einer der ersten in Deutsch-
land, die dem künstlerischen Plakat zu
seinem Recht verhalfen und dazu bei-
trugen, daß man die bisher als
Aschenbrödel behandelte Plakat- und
Jllustrationskunst ebenbürtig an die
Seite der hohen Kunst stellte. Zeit-
schriften u. Bücher hat er mit vielen
Hunderten von Jllustrationen ver-
sehen und unzählige Plakate in die
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Welt gesandt. Unter dem Titel "Ma-
rienbad. Skizzen aus dem Badeleben"
(1904) hat er ein eigenes Jllustrations-
werk herausgegeben. Seit 1904 ist E.
vorwiegend literarisch tätig. Er lebt
jetzt in Charlottenburg.

S:

Berlin W.
Ein paar Kapitel von der Oberfläche
(Hum. u. Sat.), 1906. - Der Snob
(R.), 1907. - Neu-Berlin (Bd. 50 der
"Großstadtdokumente"), 1908.- Fritz,
der Zeitgenosse (Eine merkwürdige
Gesch.), 1909. - Liebe? (Kleinigkeiten
über die alte Gesch.), 1909.

Edel, Emil,

geb. am 6. Jan. 1825
in Hildesheim, studierte in Göttingen
und Heidelberg Medizin und ließ sich
Ende der vierziger Jahre in seiner
Vaterstadt als praktischer Arzt nie-
der. Von hier siedelte er 1853 nach
Hannover über, wo er eine umfang-
reiche ärztliche Tätigkeit entfaltete u.
an dem öffentlichen und politischen
Leben den regsten Anteil nahm. Er
starb dort am 23. August 1901.

S:


Aus fremden Sprachen (Ge.), 1856. -
Kleine Welt (Ge.), 1862. - Abc-Buch
für Kinder meiner Zeit, 1871. - Con-
fetti u. Moccoli.
Karneval 1884;
1884. - Meine Nachtglocke (Ethik u.
Humor ärztlicher Praxis), 1902.

*Edel, Karl Franz Wilhelm,

geb.
am 10. August 1806 zu Aschaffenburg
als der Sohn eines höheren kurmain-
zischen Beamten, verlor seine Eltern
sehr frühe und wurde daher von sei-
nen Großeltern erzogen. Schon mit
15 Jahren absolvierte er das Gym-
nasium, worauf er in Würzburg und
Heidelberg die Rechte studierte. Seit
1831 arbeitete er als Akzessist bei der
Kreisregierung in Würzburg, seit
1832 im Ministerium des Jnnern in
München, wurde 1834 Assessor beim
Landgericht in Landshut, 1837 in
Kissingen u. 1838 bei der Regierung
in Würzburg. Jm Jahre 1840 wurde
er als ordentlicher öffentlicher Pro-
fessor des Kriminalrechts an die Uni-
versität Würzburg berufen, in welcher
Stellung er 50 Jahre lehrte. Er war

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Ede
ziehung in Altona. Jn Hamburg er-
lernte er den Buchdruck u. blieb dort
von 1825–42. Nach dem großen
Brande, der auch ſein Domizil zer-
ſtörte, zog er mit ſeiner Familie nach
Bergedorf, wo er kurz vorher die
Druckerei u. Konzeſſion des „Berge-
dorfer Wochenblatts“ gekauft hatte.
Dasſelbe erhielt 1843 den Zuſatz
„Eiſenbahnzeitung“, und mit ihr ſie-
delte E. 1865 nach Lübeck über. Jn
den Jahren 1880–81 gehörte E. als
Vertreter Lübecks dem deutſchen
Reichstage an. Er ſtarb in Lübeck
am 9. April 1885. Seine Tochter iſt
die bekannte Schriftſtellerin Jda Boy-
Ed (ſ. d.!).

S:

Roſimunda, Königin
der Longobarden (Hiſt. Tr.), 1840. –
Des Juden Fluch (Hiſt. E.), 1844. –
Geſammelte Erzählungen, 1846. – Die
Fürſtentochter (Schſp.), 1846.

*Edel, Edmund,

geb. am 10. Sep-
tember 1863 in Stolp (Hinterpom-
mern) als Sohn des praktiſchen Arz-
tes Dr. Karl E., kam mit ſeinen Eltern
1868 nach Berlin, bzw. Charlotten-
burg, und beſuchte in letztgenannter
Stadt das Kaiſerin Auguſta-Gym-
naſium. Mit 18 Jahren widmete er
ſich dem kaufmänniſchen Berufe, der
ihn indeſſen auf die Dauer nicht zu
feſſeln vermochte. Jn Paris, wohin
er 1884 ging, knüpfte er Beziehungen
zur Malerei an, die er 1886 auf der
Münchener Akademie fortſetzte. Hier
ſtellte er auch in der Glaspalaſt-Aus-
ſtellung 1889 ſein erſtes Ölgemälde
aus. Seit 1896 betätigte er ſich be-
ſonders als Zeichner von Karikaturen
(ſatiriſch-ſozialen Zeichnungen), und
er war einer der erſten in Deutſch-
land, die dem künſtleriſchen Plakat zu
ſeinem Recht verhalfen und dazu bei-
trugen, daß man die bisher als
Aſchenbrödel behandelte Plakat- und
Jlluſtrationskunſt ebenbürtig an die
Seite der hohen Kunſt ſtellte. Zeit-
ſchriften u. Bücher hat er mit vielen
Hunderten von Jlluſtrationen ver-
ſehen und unzählige Plakate in die
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Ede
Welt geſandt. Unter dem Titel „Ma-
rienbad. Skizzen aus dem Badeleben“
(1904) hat er ein eigenes Jlluſtrations-
werk herausgegeben. Seit 1904 iſt E.
vorwiegend literariſch tätig. Er lebt
jetzt in Charlottenburg.

S:

Berlin W.
Ein paar Kapitel von der Oberfläche
(Hum. u. Sat.), 1906. – Der Snob
(R.), 1907. – Neu-Berlin (Bd. 50 der
„Großſtadtdokumente“), 1908.– Fritz,
der Zeitgenoſſe (Eine merkwürdige
Geſch.), 1909. – Liebe? (Kleinigkeiten
über die alte Geſch.), 1909.

Edel, Emil,

geb. am 6. Jan. 1825
in Hildesheim, ſtudierte in Göttingen
und Heidelberg Medizin und ließ ſich
Ende der vierziger Jahre in ſeiner
Vaterſtadt als praktiſcher Arzt nie-
der. Von hier ſiedelte er 1853 nach
Hannover über, wo er eine umfang-
reiche ärztliche Tätigkeit entfaltete u.
an dem öffentlichen und politiſchen
Leben den regſten Anteil nahm. Er
ſtarb dort am 23. Auguſt 1901.

S:


Aus fremden Sprachen (Ge.), 1856. –
Kleine Welt (Ge.), 1862. – Abc-Buch
für Kinder meiner Zeit, 1871. – Con-
fetti u. Moccoli.
Karneval 1884;
1884. – Meine Nachtglocke (Ethik u.
Humor ärztlicher Praxis), 1902.

*Edel, Karl Franz Wilhelm,

geb.
am 10. Auguſt 1806 zu Aſchaffenburg
als der Sohn eines höheren kurmain-
ziſchen Beamten, verlor ſeine Eltern
ſehr frühe und wurde daher von ſei-
nen Großeltern erzogen. Schon mit
15 Jahren abſolvierte er das Gym-
naſium, worauf er in Würzburg und
Heidelberg die Rechte ſtudierte. Seit
1831 arbeitete er als Akzeſſiſt bei der
Kreisregierung in Würzburg, ſeit
1832 im Miniſterium des Jnnern in
München, wurde 1834 Aſſeſſor beim
Landgericht in Landshut, 1837 in
Kiſſingen u. 1838 bei der Regierung
in Würzburg. Jm Jahre 1840 wurde
er als ordentlicher öffentlicher Pro-
feſſor des Kriminalrechts an die Uni-
verſität Würzburg berufen, in welcher
Stellung er 50 Jahre lehrte. Er war

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[104/0108] Ede Ede ziehung in Altona. Jn Hamburg er- lernte er den Buchdruck u. blieb dort von 1825–42. Nach dem großen Brande, der auch ſein Domizil zer- ſtörte, zog er mit ſeiner Familie nach Bergedorf, wo er kurz vorher die Druckerei u. Konzeſſion des „Berge- dorfer Wochenblatts“ gekauft hatte. Dasſelbe erhielt 1843 den Zuſatz „Eiſenbahnzeitung“, und mit ihr ſie- delte E. 1865 nach Lübeck über. Jn den Jahren 1880–81 gehörte E. als Vertreter Lübecks dem deutſchen Reichstage an. Er ſtarb in Lübeck am 9. April 1885. Seine Tochter iſt die bekannte Schriftſtellerin Jda Boy- Ed (ſ. d.!). S: Roſimunda, Königin der Longobarden (Hiſt. Tr.), 1840. – Des Juden Fluch (Hiſt. E.), 1844. – Geſammelte Erzählungen, 1846. – Die Fürſtentochter (Schſp.), 1846. *Edel, Edmund, geb. am 10. Sep- tember 1863 in Stolp (Hinterpom- mern) als Sohn des praktiſchen Arz- tes Dr. Karl E., kam mit ſeinen Eltern 1868 nach Berlin, bzw. Charlotten- burg, und beſuchte in letztgenannter Stadt das Kaiſerin Auguſta-Gym- naſium. Mit 18 Jahren widmete er ſich dem kaufmänniſchen Berufe, der ihn indeſſen auf die Dauer nicht zu feſſeln vermochte. Jn Paris, wohin er 1884 ging, knüpfte er Beziehungen zur Malerei an, die er 1886 auf der Münchener Akademie fortſetzte. Hier ſtellte er auch in der Glaspalaſt-Aus- ſtellung 1889 ſein erſtes Ölgemälde aus. Seit 1896 betätigte er ſich be- ſonders als Zeichner von Karikaturen (ſatiriſch-ſozialen Zeichnungen), und er war einer der erſten in Deutſch- land, die dem künſtleriſchen Plakat zu ſeinem Recht verhalfen und dazu bei- trugen, daß man die bisher als Aſchenbrödel behandelte Plakat- und Jlluſtrationskunſt ebenbürtig an die Seite der hohen Kunſt ſtellte. Zeit- ſchriften u. Bücher hat er mit vielen Hunderten von Jlluſtrationen ver- ſehen und unzählige Plakate in die Welt geſandt. Unter dem Titel „Ma- rienbad. Skizzen aus dem Badeleben“ (1904) hat er ein eigenes Jlluſtrations- werk herausgegeben. Seit 1904 iſt E. vorwiegend literariſch tätig. Er lebt jetzt in Charlottenburg. S: Berlin W. Ein paar Kapitel von der Oberfläche (Hum. u. Sat.), 1906. – Der Snob (R.), 1907. – Neu-Berlin (Bd. 50 der „Großſtadtdokumente“), 1908.– Fritz, der Zeitgenoſſe (Eine merkwürdige Geſch.), 1909. – Liebe? (Kleinigkeiten über die alte Geſch.), 1909. Edel, Emil, geb. am 6. Jan. 1825 in Hildesheim, ſtudierte in Göttingen und Heidelberg Medizin und ließ ſich Ende der vierziger Jahre in ſeiner Vaterſtadt als praktiſcher Arzt nie- der. Von hier ſiedelte er 1853 nach Hannover über, wo er eine umfang- reiche ärztliche Tätigkeit entfaltete u. an dem öffentlichen und politiſchen Leben den regſten Anteil nahm. Er ſtarb dort am 23. Auguſt 1901. S: Aus fremden Sprachen (Ge.), 1856. – Kleine Welt (Ge.), 1862. – Abc-Buch für Kinder meiner Zeit, 1871. – Con- fetti u. Moccoli. Karneval 1884; 1884. – Meine Nachtglocke (Ethik u. Humor ärztlicher Praxis), 1902. *Edel, Karl Franz Wilhelm, geb. am 10. Auguſt 1806 zu Aſchaffenburg als der Sohn eines höheren kurmain- ziſchen Beamten, verlor ſeine Eltern ſehr frühe und wurde daher von ſei- nen Großeltern erzogen. Schon mit 15 Jahren abſolvierte er das Gym- naſium, worauf er in Würzburg und Heidelberg die Rechte ſtudierte. Seit 1831 arbeitete er als Akzeſſiſt bei der Kreisregierung in Würzburg, ſeit 1832 im Miniſterium des Jnnern in München, wurde 1834 Aſſeſſor beim Landgericht in Landshut, 1837 in Kiſſingen u. 1838 bei der Regierung in Würzburg. Jm Jahre 1840 wurde er als ordentlicher öffentlicher Pro- feſſor des Kriminalrechts an die Uni- verſität Würzburg berufen, in welcher Stellung er 50 Jahre lehrte. Er war *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/108>, abgerufen am 21.11.2024.