Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Eckh 1889 nach der Kolonie Wannsee beiBerlin zog. Seit 1897 hatte er sei- nen Wohnsitz in Berlin, seit 1899 in Pankow und seit 1901 in Hermsdorf a. d. Nordbahn, wo er am 31. Aug. 1901 starb. S: Bruder Studio (Kom. *Eckhardt, Philipp, geb. am 6. S:
Ecknah, G., Pseud. für G. Hancke; *Eckstein, Ernst, wurde am 6. Fe- Eckst war, 1870 nach der Schweiz u. aber-mals nach Jtalien, verweilte hier fast ein Jahr und wandte sich dann über Venedig, die Schweiz u. Paris nach Spanien, wo er bis zum Anfang des Jahres 1872 vorzugsweise in Ma- drid, Sevilla und Granada weilte. Mit dem Herbst 1872 nahm er seinen Wohnsitz in Wien, wo er sich an der "Neuen freien Presse" beteiligte, und nachdem er dann im Februar 1874 seine vierte italienische Reise unter- nommen hatte, siedelte er sich nach seiner Rückkehr in Leipzig an und übernahm hier im Herbste d. J. die Redaktion der "Deutschen Dichter- halle", die er bis zu ihrer Verschmel- zung mit dem "Deutschen Dichter- heim" (1882) leitete. Ebenso redi- gierte er von 1879-82 das humoristi- sche Blatt "Der Schalk", führte auch dort das Amt eines Schatzmeisters des Allgemeinen deutschen Schriftstel- lerverbandes. Jm Jahre 1885 sie- delte E. nach Dresden über, wo er nach einem vorübergehenden Aufent- halt in Florenz bis zu seinem Ende in anregender Gesellschaft, auch als Mitglied des Dresdener "Sympo- sion", aber fern von dem Getriebe der inzwischen in die Mode gekomme- nen Berliner und Münchener litera- rischen Kreise lebte. Jn den letzten vier Jahren hatte er unter den Fol- gen eines Schlaganfalles zu leiden, so daß er fast alle seine Arbeiten dik- tieren und selbst das Lesen bei Lam- penlicht vermeiden mußte. Schließlich führte eine schwere Nierenentzündung am 18. Novbr. 1900 seinen Tod her- bei. S: Schach der Königin (Humor. *
Eckh 1889 nach der Kolonie Wannſee beiBerlin zog. Seit 1897 hatte er ſei- nen Wohnſitz in Berlin, ſeit 1899 in Pankow und ſeit 1901 in Hermsdorf a. d. Nordbahn, wo er am 31. Aug. 1901 ſtarb. S: Bruder Studio (Kom. *Eckhardt, Philipp, geb. am 6. S:
Ecknah, G., Pſeud. für G. Hancke; *Eckſtein, Ernſt, wurde am 6. Fe- Eckſt war, 1870 nach der Schweiz u. aber-mals nach Jtalien, verweilte hier faſt ein Jahr und wandte ſich dann über Venedig, die Schweiz u. Paris nach Spanien, wo er bis zum Anfang des Jahres 1872 vorzugsweiſe in Ma- drid, Sevilla und Granada weilte. Mit dem Herbſt 1872 nahm er ſeinen Wohnſitz in Wien, wo er ſich an der „Neuen freien Preſſe“ beteiligte, und nachdem er dann im Februar 1874 ſeine vierte italieniſche Reiſe unter- nommen hatte, ſiedelte er ſich nach ſeiner Rückkehr in Leipzig an und übernahm hier im Herbſte d. J. die Redaktion der „Deutſchen Dichter- halle“, die er bis zu ihrer Verſchmel- zung mit dem „Deutſchen Dichter- heim“ (1882) leitete. Ebenſo redi- gierte er von 1879–82 das humoriſti- ſche Blatt „Der Schalk“, führte auch dort das Amt eines Schatzmeiſters des Allgemeinen deutſchen Schriftſtel- lerverbandes. Jm Jahre 1885 ſie- delte E. nach Dresden über, wo er nach einem vorübergehenden Aufent- halt in Florenz bis zu ſeinem Ende in anregender Geſellſchaft, auch als Mitglied des Dresdener „Sympo- ſion“, aber fern von dem Getriebe der inzwiſchen in die Mode gekomme- nen Berliner und Münchener litera- riſchen Kreiſe lebte. Jn den letzten vier Jahren hatte er unter den Fol- gen eines Schlaganfalles zu leiden, ſo daß er faſt alle ſeine Arbeiten dik- tieren und ſelbſt das Leſen bei Lam- penlicht vermeiden mußte. Schließlich führte eine ſchwere Nierenentzündung am 18. Novbr. 1900 ſeinen Tod her- bei. S: Schach der Königin (Humor. *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0106" n="102"/><lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Eckh</hi></fw><lb/> 1889 nach der Kolonie Wannſee bei<lb/> Berlin zog. Seit 1897 hatte er ſei-<lb/> nen Wohnſitz in Berlin, ſeit 1899 in<lb/> Pankow und ſeit 1901 in Hermsdorf<lb/> a. d. Nordbahn, wo er am 31. Aug.<lb/> 1901 ſtarb. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Bruder Studio (Kom.<lb/> G.), 1870. – Amüſante Geſchichten<lb/> (Humor. Sk.), 1871.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<hi rendition="#b">Eckhardt,</hi> Philipp,</head> <p> geb. am 6.<lb/> April 1842 in dem Dörfchen Berm-<lb/> bach (Kr. Wetzlar) als der Sohn ein-<lb/> facher Bauersleute, wurde für den<lb/> Beruf eines Lehrers beſtimmt und<lb/> wirkte als ſolcher 35 Jahre vorwie-<lb/> gend an überfüllten Halbtagsſchulen,<lb/> durch welche ſchwierige Arbeit ſeine<lb/> Geſundheit ſchließlich ins Wanken ge-<lb/> riet, ſo daß er ſich ſchon 1897 penſio-<lb/> nieren laſſen mußte. Er lebt ſeitdem<lb/> in Schierſtein am Rhein, wo er ſeine<lb/> Kräfte wieder geſtärkt hat und ſich<lb/> nun auch literariſch betätigt. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p><lb/> Hurra Schorndorf! (Hiſtor. Schſp.),<lb/> 1904.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Ecknah,</hi> G.,</head> <p> Pſeud. für G. <hi rendition="#g">Hancke;</hi><lb/> ſ. d.!</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<hi rendition="#b">Eckſtein,</hi> Ernſt,</head> <p> wurde am 6. Fe-<lb/> bruar 1845 zu Gießen als der Sohn<lb/> des dort anſäſſigen großherzoglich<lb/> heſſiſch. Stiftungsanwalts <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Franz<lb/> E. geboren. Bis zu ſeinem neunten<lb/> Jahre genoß er den Unterricht im<lb/> elterlichen Hauſe und bezog dann das<lb/> Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt, das<lb/> er mit 17 Jahren abſolvierte. Ehe<lb/> er zur Univerſität überging, unter-<lb/> nahm er ſeine erſte Reiſe nach Jta-<lb/> lien, verweilte längere Zeit in Vene-<lb/> dig, Genua, Nizza und kehrte über<lb/> Frankreich nach Gießen zurück, um<lb/> ſich dem Studium der alten u. neue-<lb/> ren Sprachen, der Literatur, Philo-<lb/> ſophie u. Geſchichte zu widmen. Seit<lb/> 1864 ſetzte er dieſes Studium in<lb/> Bonn fort, beſtand 1866 in Marburg<lb/> ſein Examen und erwarb ſich außer<lb/> der Doktorwürde die <hi rendition="#aq">venia legendi.</hi><lb/> Jm folgenden Jahre ging er nach<lb/> Berlin, 1868 nach Paris, wo er für<lb/> deutſche Blätter journaliſtiſch tätig<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Eckſt</hi></fw><lb/> war, 1870 nach der Schweiz u. aber-<lb/> mals nach Jtalien, verweilte hier faſt<lb/> ein Jahr und wandte ſich dann über<lb/> Venedig, die Schweiz u. Paris nach<lb/> Spanien, wo er bis zum Anfang des<lb/> Jahres 1872 vorzugsweiſe in Ma-<lb/> drid, Sevilla und Granada weilte.<lb/> Mit dem Herbſt 1872 nahm er ſeinen<lb/> Wohnſitz in Wien, wo er ſich an der<lb/> „Neuen freien Preſſe“ beteiligte, und<lb/> nachdem er dann im Februar 1874<lb/> ſeine vierte italieniſche Reiſe unter-<lb/> nommen hatte, ſiedelte er ſich nach<lb/> ſeiner Rückkehr in Leipzig an und<lb/> übernahm hier im Herbſte d. J. die<lb/> Redaktion der „Deutſchen Dichter-<lb/> halle“, die er bis zu ihrer Verſchmel-<lb/> zung mit dem „Deutſchen Dichter-<lb/> heim“ (1882) leitete. Ebenſo redi-<lb/> gierte er von 1879–82 das humoriſti-<lb/> ſche Blatt „Der Schalk“, führte auch<lb/> dort das Amt eines Schatzmeiſters<lb/> des Allgemeinen deutſchen Schriftſtel-<lb/> lerverbandes. Jm Jahre 1885 ſie-<lb/> delte E. nach Dresden über, wo er<lb/> nach einem vorübergehenden Aufent-<lb/> halt in Florenz bis zu ſeinem Ende<lb/> in anregender Geſellſchaft, auch als<lb/> Mitglied des Dresdener „Sympo-<lb/> ſion“, aber fern von dem Getriebe<lb/> der inzwiſchen in die Mode gekomme-<lb/> nen Berliner und Münchener litera-<lb/> riſchen Kreiſe lebte. Jn den letzten<lb/> vier Jahren hatte er unter den Fol-<lb/> gen eines Schlaganfalles zu leiden,<lb/> ſo daß er faſt alle ſeine Arbeiten dik-<lb/> tieren und ſelbſt das Leſen bei Lam-<lb/> penlicht vermeiden mußte. Schließlich<lb/> führte eine ſchwere Nierenentzündung<lb/> am 18. Novbr. 1900 ſeinen Tod her-<lb/> bei. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Schach der Königin (Humor.<lb/> E.), 1870. – Die Geſpenſter v. Var-<lb/> zin, 1870. – Der Stumme v. Sevilla<lb/> (Kom. E.), 1871. – Venus Urania<lb/> (Sat. E.), 1872. – Pariſer Silhouet-<lb/> ten, 1873. – Die rote Jula (N.), 1874.<lb/> – Leichte Ware (Literar. Sk.), 1874.<lb/> – Novellen; <hi rendition="#aq">II,</hi> 1874. – Aus Sekunda<lb/> und Prima (Humoresken), 1875. –<lb/> Ein Beſuch im Karzer (Humor.), 1875;<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [102/0106]
Eckh
Eckſt
1889 nach der Kolonie Wannſee bei
Berlin zog. Seit 1897 hatte er ſei-
nen Wohnſitz in Berlin, ſeit 1899 in
Pankow und ſeit 1901 in Hermsdorf
a. d. Nordbahn, wo er am 31. Aug.
1901 ſtarb.
S: Bruder Studio (Kom.
G.), 1870. – Amüſante Geſchichten
(Humor. Sk.), 1871.
*Eckhardt, Philipp, geb. am 6.
April 1842 in dem Dörfchen Berm-
bach (Kr. Wetzlar) als der Sohn ein-
facher Bauersleute, wurde für den
Beruf eines Lehrers beſtimmt und
wirkte als ſolcher 35 Jahre vorwie-
gend an überfüllten Halbtagsſchulen,
durch welche ſchwierige Arbeit ſeine
Geſundheit ſchließlich ins Wanken ge-
riet, ſo daß er ſich ſchon 1897 penſio-
nieren laſſen mußte. Er lebt ſeitdem
in Schierſtein am Rhein, wo er ſeine
Kräfte wieder geſtärkt hat und ſich
nun auch literariſch betätigt.
S:
Hurra Schorndorf! (Hiſtor. Schſp.),
1904.
Ecknah, G., Pſeud. für G. Hancke;
ſ. d.!
*Eckſtein, Ernſt, wurde am 6. Fe-
bruar 1845 zu Gießen als der Sohn
des dort anſäſſigen großherzoglich
heſſiſch. Stiftungsanwalts Dr. Franz
E. geboren. Bis zu ſeinem neunten
Jahre genoß er den Unterricht im
elterlichen Hauſe und bezog dann das
Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt, das
er mit 17 Jahren abſolvierte. Ehe
er zur Univerſität überging, unter-
nahm er ſeine erſte Reiſe nach Jta-
lien, verweilte längere Zeit in Vene-
dig, Genua, Nizza und kehrte über
Frankreich nach Gießen zurück, um
ſich dem Studium der alten u. neue-
ren Sprachen, der Literatur, Philo-
ſophie u. Geſchichte zu widmen. Seit
1864 ſetzte er dieſes Studium in
Bonn fort, beſtand 1866 in Marburg
ſein Examen und erwarb ſich außer
der Doktorwürde die venia legendi.
Jm folgenden Jahre ging er nach
Berlin, 1868 nach Paris, wo er für
deutſche Blätter journaliſtiſch tätig
war, 1870 nach der Schweiz u. aber-
mals nach Jtalien, verweilte hier faſt
ein Jahr und wandte ſich dann über
Venedig, die Schweiz u. Paris nach
Spanien, wo er bis zum Anfang des
Jahres 1872 vorzugsweiſe in Ma-
drid, Sevilla und Granada weilte.
Mit dem Herbſt 1872 nahm er ſeinen
Wohnſitz in Wien, wo er ſich an der
„Neuen freien Preſſe“ beteiligte, und
nachdem er dann im Februar 1874
ſeine vierte italieniſche Reiſe unter-
nommen hatte, ſiedelte er ſich nach
ſeiner Rückkehr in Leipzig an und
übernahm hier im Herbſte d. J. die
Redaktion der „Deutſchen Dichter-
halle“, die er bis zu ihrer Verſchmel-
zung mit dem „Deutſchen Dichter-
heim“ (1882) leitete. Ebenſo redi-
gierte er von 1879–82 das humoriſti-
ſche Blatt „Der Schalk“, führte auch
dort das Amt eines Schatzmeiſters
des Allgemeinen deutſchen Schriftſtel-
lerverbandes. Jm Jahre 1885 ſie-
delte E. nach Dresden über, wo er
nach einem vorübergehenden Aufent-
halt in Florenz bis zu ſeinem Ende
in anregender Geſellſchaft, auch als
Mitglied des Dresdener „Sympo-
ſion“, aber fern von dem Getriebe
der inzwiſchen in die Mode gekomme-
nen Berliner und Münchener litera-
riſchen Kreiſe lebte. Jn den letzten
vier Jahren hatte er unter den Fol-
gen eines Schlaganfalles zu leiden,
ſo daß er faſt alle ſeine Arbeiten dik-
tieren und ſelbſt das Leſen bei Lam-
penlicht vermeiden mußte. Schließlich
führte eine ſchwere Nierenentzündung
am 18. Novbr. 1900 ſeinen Tod her-
bei.
S: Schach der Königin (Humor.
E.), 1870. – Die Geſpenſter v. Var-
zin, 1870. – Der Stumme v. Sevilla
(Kom. E.), 1871. – Venus Urania
(Sat. E.), 1872. – Pariſer Silhouet-
ten, 1873. – Die rote Jula (N.), 1874.
– Leichte Ware (Literar. Sk.), 1874.
– Novellen; II, 1874. – Aus Sekunda
und Prima (Humoresken), 1875. –
Ein Beſuch im Karzer (Humor.), 1875;
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |