pseud. Karl Otto, geb. am 27. Novbr. 1854 in Karls- ruhe in Baden, lebt daselbst.
S:
Lie- derperlen (Ge.), 1879. - Chlodwig I. (Tr.), 1885. - La Mole (Tr.), 1886.
Dessauer, Adolf,
pseud. Erwin Balder, geb. am 12. Septbr. 1849 in Frankfurt am Main, lebt (1892) in Wien und ist gegenwärtig Direktor der Allgemeinen Depositen-Bank.
S:
Leonie (R.), 1888. - Wahre Liebe (R.) 1891. - Götzendienst (Wiener Gesellschaftsbild), 2. A. 1899. 3. A. 1900. - Jochwind (Ernste u. launige En. a. luft'ger Höhe), 1902. - Ver- stiegen? (Alpinpsycholog. R.), 2. A. 1902. - Mit krummer Feder auf grü- nem Hut (Ernste u. heitere En.), 1905. - "Das Totenwannerl" (Hum. R. a. d. Bergsteigerleben), 1906. - Groß- stadtjuden (R.), 1910.
Dessort, Laura,
wurde 1883 als Schweizer Bürgerin in Wien geboren, absolvierte dort mehrere Unterrichts- institute und widmete sich dann dem Studium der Literaturgeschichte.
S:
Aus stillen und bewegten Stunden (Ge.), 1906.
Destinn, Emmy,
Künstlername für Emmy Kittl, wurde am 26. Febr. 1878 in Prag als die Tochter des Rentiers Kittl geboren. Sie zeigte schon sehr frühe große Begabung für Musik und eignete sich zunächst eine künstlerische Fertigkeit auf der Geige an; dann bildete sie ihr Talent für den Operngesang unter Leitung der Gesanglehrerin Marie Löwe-Destinn, deren Namen dann die Schülerin in dankbarer Erinnerung an die hoch- verehrte Lehrerin annahm. Mit 20 Jahren betrat sie als Santuzza in Mascagnis "Cavalleria" die Bühne des königl. Opernhauses in Berlin, der sie seitdem als gefeierte Sopra- nistin angehört. Jm März 1908 er- nannte sie der Kaiser zur königlichen Kammersängerin. Seit dem Novbr. 1908 unternimmt sie für die Winter- monate Gastspiele in den größeren [Spaltenumbruch]
Des
Städten Nordamerikas.
S:
Sturm und Ruhe (Ge.), 1902.
*Destouches, Ulrich von,
Sohn des Dichters Joseph Anton v. D., wurde am 14. Okt. 1802 zu Amberg geboren u. erhielt besonders von sei- ner Mutter eine sorgfältige Erzie- hung, die auf das weiche empfängliche Gemüt des Knaben für sein ganzes Leben von Einfluß war. Jn Mün- chen, wohin er 1817 mit seinen Eltern kam, besuchte er das Gymnasium und Lyceum, gründete daselbst 1827 das "Münchener Tageblatt", dessen Re- daktion er bis 1832 führte, und nahm dann eine ihm vom Bürgermeister Münchens angebotene Stelle im Ge- meindedienste an: er wurde der Jn- spektion des städtischen allgemeinen Krankenhauses zugeteilt, und hat be- sonders bei der ersten Münchener Cholera-Epidemie (1836) ein ver- dienstvolles Wirken bekundet. Jm Jahre 1844 übertrug ihm die Stadt- verwaltung die Gründung einer Ma- gistratsbibliothek und 1845 diejenige einer Münchener Stadtchronik, und hat er von der letzteren die Jahr- bücher von 1818-35 u. von 1842-61 vollendet hinterlassen. Die Ausfül- lung der Lücke von 1836-41 und die Fortführung der Chronik bis auf die Gegenwart, hat dann sein einziger Sohn Ernst (s. d. Folgenden) über- nommen. Ulrich von D. starb am 27. Januar 1863. Am Säkulartage seiner Geburt (1902) hat die dank- bare Stadtgemeinde dem Gründer ihrer Bibliothek und Chronik an sei- nem Sterbehause eine Gedenktafel errichtet. D. hat in den Jahren 1825 bis 1858 eine große Zahl dramati- scher Dichtungen und Festspiele ver- faßt, von denen 31 zur Aufführung gelangten, aber nur zwei im Buch- handel erschienen.
S:
Erzählungen u. Gedichte; II, 1839 (Jnhalt: I. En.: Der Findling und die Kaiserstochter. - Das Käthchen von Heilbronn und der Bettelstudent. - Der treue Ulan.
*
[Spaltenumbruch]
Deſ
Deſſart, Otto,
pſeud. Karl Otto, geb. am 27. Novbr. 1854 in Karls- ruhe in Baden, lebt daſelbſt.
S:
Lie- derperlen (Ge.), 1879. – Chlodwig I. (Tr.), 1885. – La Mole (Tr.), 1886.
Deſſauer, Adolf,
pſeud. Erwin Balder, geb. am 12. Septbr. 1849 in Frankfurt am Main, lebt (1892) in Wien und iſt gegenwärtig Direktor der Allgemeinen Depoſiten-Bank.
S:
Leonie (R.), 1888. – Wahre Liebe (R.) 1891. – Götzendienſt (Wiener Geſellſchaftsbild), 2. A. 1899. 3. A. 1900. – Jochwind (Ernſte u. launige En. a. luft’ger Höhe), 1902. – Ver- ſtiegen? (Alpinpſycholog. R.), 2. A. 1902. – Mit krummer Feder auf grü- nem Hut (Ernſte u. heitere En.), 1905. – „Das Totenwannerl“ (Hum. R. a. d. Bergſteigerleben), 1906. – Groß- ſtadtjuden (R.), 1910.
Deſſort, Laura,
wurde 1883 als Schweizer Bürgerin in Wien geboren, abſolvierte dort mehrere Unterrichts- inſtitute und widmete ſich dann dem Studium der Literaturgeſchichte.
S:
Aus ſtillen und bewegten Stunden (Ge.), 1906.
Deſtinn, Emmy,
Künſtlername für Emmy Kittl, wurde am 26. Febr. 1878 in Prag als die Tochter des Rentiers Kittl geboren. Sie zeigte ſchon ſehr frühe große Begabung für Muſik und eignete ſich zunächſt eine künſtleriſche Fertigkeit auf der Geige an; dann bildete ſie ihr Talent für den Operngeſang unter Leitung der Geſanglehrerin Marie Löwe-Deſtinn, deren Namen dann die Schülerin in dankbarer Erinnerung an die hoch- verehrte Lehrerin annahm. Mit 20 Jahren betrat ſie als Santuzza in Mascagnis „Cavalleria“ die Bühne des königl. Opernhauſes in Berlin, der ſie ſeitdem als gefeierte Sopra- niſtin angehört. Jm März 1908 er- nannte ſie der Kaiſer zur königlichen Kammerſängerin. Seit dem Novbr. 1908 unternimmt ſie für die Winter- monate Gaſtſpiele in den größeren [Spaltenumbruch]
Des
Städten Nordamerikas.
S:
Sturm und Ruhe (Ge.), 1902.
*Destouches, Ulrich von,
Sohn des Dichters Joſeph Anton v. D., wurde am 14. Okt. 1802 zu Amberg geboren u. erhielt beſonders von ſei- ner Mutter eine ſorgfältige Erzie- hung, die auf das weiche empfängliche Gemüt des Knaben für ſein ganzes Leben von Einfluß war. Jn Mün- chen, wohin er 1817 mit ſeinen Eltern kam, beſuchte er das Gymnaſium und Lyceum, gründete daſelbſt 1827 das „Münchener Tageblatt“, deſſen Re- daktion er bis 1832 führte, und nahm dann eine ihm vom Bürgermeiſter Münchens angebotene Stelle im Ge- meindedienſte an: er wurde der Jn- ſpektion des ſtädtiſchen allgemeinen Krankenhauſes zugeteilt, und hat be- ſonders bei der erſten Münchener Cholera-Epidemie (1836) ein ver- dienſtvolles Wirken bekundet. Jm Jahre 1844 übertrug ihm die Stadt- verwaltung die Gründung einer Ma- giſtratsbibliothek und 1845 diejenige einer Münchener Stadtchronik, und hat er von der letzteren die Jahr- bücher von 1818–35 u. von 1842–61 vollendet hinterlaſſen. Die Ausfül- lung der Lücke von 1836–41 und die Fortführung der Chronik bis auf die Gegenwart, hat dann ſein einziger Sohn Ernſt (ſ. d. Folgenden) über- nommen. Ulrich von D. ſtarb am 27. Januar 1863. Am Säkulartage ſeiner Geburt (1902) hat die dank- bare Stadtgemeinde dem Gründer ihrer Bibliothek und Chronik an ſei- nem Sterbehauſe eine Gedenktafel errichtet. D. hat in den Jahren 1825 bis 1858 eine große Zahl dramati- ſcher Dichtungen und Feſtſpiele ver- faßt, von denen 31 zur Aufführung gelangten, aber nur zwei im Buch- handel erſchienen.
S:
Erzählungen u. Gedichte; II, 1839 (Jnhalt: I. En.: Der Findling und die Kaiſerstochter. – Das Käthchen von Heilbronn und der Bettelſtudent. – Der treue Ulan.
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[6/0010]
Deſ
Des
Deſſart, Otto, pſeud. Karl Otto,
geb. am 27. Novbr. 1854 in Karls-
ruhe in Baden, lebt daſelbſt.
S: Lie-
derperlen (Ge.), 1879. – Chlodwig I.
(Tr.), 1885. – La Mole (Tr.), 1886.
Deſſauer, Adolf, pſeud. Erwin
Balder, geb. am 12. Septbr. 1849
in Frankfurt am Main, lebt (1892)
in Wien und iſt gegenwärtig Direktor
der Allgemeinen Depoſiten-Bank.
S: Leonie (R.), 1888. – Wahre Liebe
(R.) 1891. – Götzendienſt (Wiener
Geſellſchaftsbild), 2. A. 1899. 3. A.
1900. – Jochwind (Ernſte u. launige
En. a. luft’ger Höhe), 1902. – Ver-
ſtiegen? (Alpinpſycholog. R.), 2. A.
1902. – Mit krummer Feder auf grü-
nem Hut (Ernſte u. heitere En.), 1905.
– „Das Totenwannerl“ (Hum. R. a.
d. Bergſteigerleben), 1906. – Groß-
ſtadtjuden (R.), 1910.
Deſſort, Laura, wurde 1883 als
Schweizer Bürgerin in Wien geboren,
abſolvierte dort mehrere Unterrichts-
inſtitute und widmete ſich dann dem
Studium der Literaturgeſchichte.
S:
Aus ſtillen und bewegten Stunden
(Ge.), 1906.
Deſtinn, Emmy, Künſtlername für
Emmy Kittl, wurde am 26. Febr.
1878 in Prag als die Tochter des
Rentiers Kittl geboren. Sie zeigte
ſchon ſehr frühe große Begabung für
Muſik und eignete ſich zunächſt eine
künſtleriſche Fertigkeit auf der Geige
an; dann bildete ſie ihr Talent für
den Operngeſang unter Leitung der
Geſanglehrerin Marie Löwe-Deſtinn,
deren Namen dann die Schülerin in
dankbarer Erinnerung an die hoch-
verehrte Lehrerin annahm. Mit 20
Jahren betrat ſie als Santuzza in
Mascagnis „Cavalleria“ die Bühne
des königl. Opernhauſes in Berlin,
der ſie ſeitdem als gefeierte Sopra-
niſtin angehört. Jm März 1908 er-
nannte ſie der Kaiſer zur königlichen
Kammerſängerin. Seit dem Novbr.
1908 unternimmt ſie für die Winter-
monate Gaſtſpiele in den größeren
Städten Nordamerikas.
S: Sturm
und Ruhe (Ge.), 1902.
*Destouches, Ulrich von, Sohn
des Dichters Joſeph Anton v. D.,
wurde am 14. Okt. 1802 zu Amberg
geboren u. erhielt beſonders von ſei-
ner Mutter eine ſorgfältige Erzie-
hung, die auf das weiche empfängliche
Gemüt des Knaben für ſein ganzes
Leben von Einfluß war. Jn Mün-
chen, wohin er 1817 mit ſeinen Eltern
kam, beſuchte er das Gymnaſium und
Lyceum, gründete daſelbſt 1827 das
„Münchener Tageblatt“, deſſen Re-
daktion er bis 1832 führte, und nahm
dann eine ihm vom Bürgermeiſter
Münchens angebotene Stelle im Ge-
meindedienſte an: er wurde der Jn-
ſpektion des ſtädtiſchen allgemeinen
Krankenhauſes zugeteilt, und hat be-
ſonders bei der erſten Münchener
Cholera-Epidemie (1836) ein ver-
dienſtvolles Wirken bekundet. Jm
Jahre 1844 übertrug ihm die Stadt-
verwaltung die Gründung einer Ma-
giſtratsbibliothek und 1845 diejenige
einer Münchener Stadtchronik, und
hat er von der letzteren die Jahr-
bücher von 1818–35 u. von 1842–61
vollendet hinterlaſſen. Die Ausfül-
lung der Lücke von 1836–41 und die
Fortführung der Chronik bis auf die
Gegenwart, hat dann ſein einziger
Sohn Ernſt (ſ. d. Folgenden) über-
nommen. Ulrich von D. ſtarb am
27. Januar 1863. Am Säkulartage
ſeiner Geburt (1902) hat die dank-
bare Stadtgemeinde dem Gründer
ihrer Bibliothek und Chronik an ſei-
nem Sterbehauſe eine Gedenktafel
errichtet. D. hat in den Jahren 1825
bis 1858 eine große Zahl dramati-
ſcher Dichtungen und Feſtſpiele ver-
faßt, von denen 31 zur Aufführung
gelangten, aber nur zwei im Buch-
handel erſchienen.
S: Erzählungen u.
Gedichte; II, 1839 (Jnhalt: I. En.:
Der Findling und die Kaiſerstochter.
– Das Käthchen von Heilbronn und
der Bettelſtudent. – Der treue Ulan.
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/10>, abgerufen am 22.02.2025.
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