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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Cam
ab, um seinem Jnnern in plattdeut-
schen Dichtungen Luft zu machen.

S:


Nahschrapels (Jrnsthaftig Rimels,
spaßig Läuschen u. Vertellsels in Mek-
kelbörger Platt), 1901. - Ut de Bi-
lad' (Plattd. Scharteken: 1. Schat-
tenbiller. - 2. Ogenblicksbiller), 1902.
- Min Herzog röppt (Plattd. Volksst.
m. Ges.), 1902. - Regen un Sünnen-
schien (Lr. un Läuschen), 1902. - Jhr-
lich Lüd' (Plattd. Volksst.), 1903. -
Jn korten Tüg' (Riege Lr., Vertell-
sels un Nahdichtels), 1903. - Sol-
datenpack (Plattd. Volksst.), 1904. -
Vaddersarw' (Mecklenb. Gesch. üm
dei Midd von 1800 rüm), 1904. -
Burrosen un Astern (Plattd. Geschn.
u. Lr.), 1905. - Tiedverdriew (Plattd.
M., Lr. u. Spielreime), 1905.

Camp, Karoline,

geb. v. Schön-
berg,
pseudon. Georg Schwabe,
geb. am 29. Jan. 1855 in Dresden,
lebt daselbst.

S:

Die Nacht von hun-
dert Stunden (Dn.), 1896.

Campe, C. von,

Pseud. für Klara
von Dincklage;
s. d.!

Candia, Allwin von,

Pseud. für
Albert von Carlowitz; s. d.!

Candidus, Karl August,

* am
14. April 1817 zu Bischweiler im Un-
ter-Elsaß als der Sohn eines Predi-
gers, der noch in demselben Jahre
nach Aßweiler versetzt ward, besuchte
seit 1832 das Gymnasium in Straß-
burg, studierte v. 1837-41 in Straß-
burg Theologie, war darauf kurze
Zeit Hauslehrer in Markirch, wurde
1842 Vikar in Altweiler und 1846
Pfarrer zu Nancy. Seit 1858 Pre-
diger der evangelisch-reformierten
Gemeinde in Odessa, starb er am 16.
Juli 1872 im Bade Feodosia in der
Krim, wo er Heilung von einem Brust-
leiden gesucht hatte. Ein echter Deut-
scher an Gesinnung, war ihm noch die
große Freude beschieden, die Wieder-
vereinigung seines Heimatlandes mit
Deutschland zu erleben.

S:

Gedichte
eines Elsässers, 1846. - Krekelborn
und Hüsterlo (Theol. Humoresken),
[Spaltenumbruch]

Cap
1847. - Der deutsche Christus (15
Kanzonen), 1854. - Vermischte Ge-
dichte), 1867.

Cannot, Maria,

* zu Königsberg
am 26. Jan. 1831. starb zu Kreuznach
am 9. Juli 1854.

S:

Gedichte, 1854.

*Canz, Wilhelmine Friederike


Gottliebe, wurde am 27. Febr. 1815
zu Hornberg in Baden als die Toch-
ter des dortigen Physikus (Stadt-
und Amtsarztes) Gottlieb Eberhard
Friedrich C. geboren, lebte nach dem
Tode des letzteren erst mit der Mut-
ter in Tübingen, später bei einem
älteren Bruder, der 1845-55 die
Pfarrei Bischoffingen am Kaiserstuhl
verwaltete. Sie stand der Frauen-
schriftstellerei durchaus pessimistisch
gegenüber und würde vielleicht nie
zur Feder gegriffen haben, wenn sie
nicht "einem Drängen von oben her"
hätte nachgeben müssen. So entstand
1844 ihr besonders gegen die frei-
sinnige religiöse Richtung geschrie-
bener Roman, der aber erst 1853 im
Druck erschien und großes Aufsehen
erregte. Erst 1860 bekannte sie sich
in ihrer Schrift "Aufschlüsse über
Eritis sicut Deus" zur Autorschaft.
Jm Jahre 1855 wurde W. C. Vor-
steherin der Bildungsanstalt für
Kleinkinderschullehrerinnen in Groß-
heppach, der einzigen Anstalt dieser
Art in Württemberg, u. dort wirkte
sie bis 1895. Außer jenem Roman
hat sie nur noch die Aufzeichnungen
ihres Lebensganges in dem Werke
"Gibt es einen lebendigen Gott?
Antwort mit Zeugnissen" (II, 1896
bis 1897) veröffentlicht. Sie starb in
Großheppach am 15. Januar 1901.

S:

Eritis sicut Deus (R.); III, 1853.
2. A. 1855.

*Cappilleri, Wilhelm,

wurde am
21. Nov. 1834 in Salzburg geboren,
wo sein Vater damals k. k. Geometer
war, kam schon nach zwei Jahren nach
Wien und erhielt hier unter Aufsicht
der Eltern eine vortreffliche Erzie-
hung. Nachdem er im Konservatorium

*


[Spaltenumbruch]

Cam
ab, um ſeinem Jnnern in plattdeut-
ſchen Dichtungen Luft zu machen.

S:


Nahſchrapels (Jrnſthaftig Rimels,
ſpaßig Läuſchen u. Vertellſels in Mek-
kelbörger Platt), 1901. – Ut de Bi-
lad’ (Plattd. Scharteken: 1. Schat-
tenbiller. – 2. Ogenblicksbiller), 1902.
– Min Herzog röppt (Plattd. Volksſt.
m. Geſ.), 1902. – Regen un Sünnen-
ſchien (Lr. un Läuſchen), 1902. – Jhr-
lich Lüd’ (Plattd. Volksſt.), 1903. –
Jn korten Tüg’ (Riege Lr., Vertell-
ſels un Nahdichtels), 1903. – Sol-
datenpack (Plattd. Volksſt.), 1904. –
Vaddersarw’ (Mecklenb. Geſch. üm
dei Midd von 1800 rüm), 1904. –
Burroſen un Aſtern (Plattd. Geſchn.
u. Lr.), 1905. – Tiedverdriew (Plattd.
M., Lr. u. Spielreime), 1905.

Camp, Karoline,

geb. v. Schön-
berg,
pſeudon. Georg Schwabe,
geb. am 29. Jan. 1855 in Dresden,
lebt daſelbſt.

S:

Die Nacht von hun-
dert Stunden (Dn.), 1896.

Campe, C. von,

Pſeud. für Klara
von Dincklage;
ſ. d.!

Candia, Allwin von,

Pſeud. für
Albert von Carlowitz; ſ. d.!

Candidus, Karl Auguſt,

* am
14. April 1817 zu Biſchweiler im Un-
ter-Elſaß als der Sohn eines Predi-
gers, der noch in demſelben Jahre
nach Aßweiler verſetzt ward, beſuchte
ſeit 1832 das Gymnaſium in Straß-
burg, ſtudierte v. 1837–41 in Straß-
burg Theologie, war darauf kurze
Zeit Hauslehrer in Markirch, wurde
1842 Vikar in Altweiler und 1846
Pfarrer zu Nancy. Seit 1858 Pre-
diger der evangeliſch-reformierten
Gemeinde in Odeſſa, ſtarb er am 16.
Juli 1872 im Bade Feodoſia in der
Krim, wo er Heilung von einem Bruſt-
leiden geſucht hatte. Ein echter Deut-
ſcher an Geſinnung, war ihm noch die
große Freude beſchieden, die Wieder-
vereinigung ſeines Heimatlandes mit
Deutſchland zu erleben.

S:

Gedichte
eines Elſäſſers, 1846. – Krekelborn
und Hüſterlo (Theol. Humoresken),
[Spaltenumbruch]

Cap
1847. – Der deutſche Chriſtus (15
Kanzonen), 1854. – Vermiſchte Ge-
dichte), 1867.

Cannot, Maria,

* zu Königsberg
am 26. Jan. 1831. ſtarb zu Kreuznach
am 9. Juli 1854.

S:

Gedichte, 1854.

*Canz, Wilhelmine Friederike


Gottliebe, wurde am 27. Febr. 1815
zu Hornberg in Baden als die Toch-
ter des dortigen Phyſikus (Stadt-
und Amtsarztes) Gottlieb Eberhard
Friedrich C. geboren, lebte nach dem
Tode des letzteren erſt mit der Mut-
ter in Tübingen, ſpäter bei einem
älteren Bruder, der 1845–55 die
Pfarrei Biſchoffingen am Kaiſerſtuhl
verwaltete. Sie ſtand der Frauen-
ſchriftſtellerei durchaus peſſimiſtiſch
gegenüber und würde vielleicht nie
zur Feder gegriffen haben, wenn ſie
nicht „einem Drängen von oben her“
hätte nachgeben müſſen. So entſtand
1844 ihr beſonders gegen die frei-
ſinnige religiöſe Richtung geſchrie-
bener Roman, der aber erſt 1853 im
Druck erſchien und großes Aufſehen
erregte. Erſt 1860 bekannte ſie ſich
in ihrer Schrift „Aufſchlüſſe über
Eritis ſicut Deus“ zur Autorſchaft.
Jm Jahre 1855 wurde W. C. Vor-
ſteherin der Bildungsanſtalt für
Kleinkinderſchullehrerinnen in Groß-
heppach, der einzigen Anſtalt dieſer
Art in Württemberg, u. dort wirkte
ſie bis 1895. Außer jenem Roman
hat ſie nur noch die Aufzeichnungen
ihres Lebensganges in dem Werke
„Gibt es einen lebendigen Gott?
Antwort mit Zeugniſſen“ (II, 1896
bis 1897) veröffentlicht. Sie ſtarb in
Großheppach am 15. Januar 1901.

S:

Eritis sicut Deus (R.); III, 1853.
2. A. 1855.

*Cappilleri, Wilhelm,

wurde am
21. Nov. 1834 in Salzburg geboren,
wo ſein Vater damals k. k. Geometer
war, kam ſchon nach zwei Jahren nach
Wien und erhielt hier unter Aufſicht
der Eltern eine vortreffliche Erzie-
hung. Nachdem er im Konſervatorium

*
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[405/0409] Cam Cap ab, um ſeinem Jnnern in plattdeut- ſchen Dichtungen Luft zu machen. S: Nahſchrapels (Jrnſthaftig Rimels, ſpaßig Läuſchen u. Vertellſels in Mek- kelbörger Platt), 1901. – Ut de Bi- lad’ (Plattd. Scharteken: 1. Schat- tenbiller. – 2. Ogenblicksbiller), 1902. – Min Herzog röppt (Plattd. Volksſt. m. Geſ.), 1902. – Regen un Sünnen- ſchien (Lr. un Läuſchen), 1902. – Jhr- lich Lüd’ (Plattd. Volksſt.), 1903. – Jn korten Tüg’ (Riege Lr., Vertell- ſels un Nahdichtels), 1903. – Sol- datenpack (Plattd. Volksſt.), 1904. – Vaddersarw’ (Mecklenb. Geſch. üm dei Midd von 1800 rüm), 1904. – Burroſen un Aſtern (Plattd. Geſchn. u. Lr.), 1905. – Tiedverdriew (Plattd. M., Lr. u. Spielreime), 1905. Camp, Karoline, geb. v. Schön- berg, pſeudon. Georg Schwabe, geb. am 29. Jan. 1855 in Dresden, lebt daſelbſt. S: Die Nacht von hun- dert Stunden (Dn.), 1896. Campe, C. von, Pſeud. für Klara von Dincklage; ſ. d.! Candia, Allwin von, Pſeud. für Albert von Carlowitz; ſ. d.! Candidus, Karl Auguſt, * am 14. April 1817 zu Biſchweiler im Un- ter-Elſaß als der Sohn eines Predi- gers, der noch in demſelben Jahre nach Aßweiler verſetzt ward, beſuchte ſeit 1832 das Gymnaſium in Straß- burg, ſtudierte v. 1837–41 in Straß- burg Theologie, war darauf kurze Zeit Hauslehrer in Markirch, wurde 1842 Vikar in Altweiler und 1846 Pfarrer zu Nancy. Seit 1858 Pre- diger der evangeliſch-reformierten Gemeinde in Odeſſa, ſtarb er am 16. Juli 1872 im Bade Feodoſia in der Krim, wo er Heilung von einem Bruſt- leiden geſucht hatte. Ein echter Deut- ſcher an Geſinnung, war ihm noch die große Freude beſchieden, die Wieder- vereinigung ſeines Heimatlandes mit Deutſchland zu erleben. S: Gedichte eines Elſäſſers, 1846. – Krekelborn und Hüſterlo (Theol. Humoresken), 1847. – Der deutſche Chriſtus (15 Kanzonen), 1854. – Vermiſchte Ge- dichte), 1867. Cannot, Maria, * zu Königsberg am 26. Jan. 1831. ſtarb zu Kreuznach am 9. Juli 1854. S: Gedichte, 1854. *Canz, Wilhelmine Friederike Gottliebe, wurde am 27. Febr. 1815 zu Hornberg in Baden als die Toch- ter des dortigen Phyſikus (Stadt- und Amtsarztes) Gottlieb Eberhard Friedrich C. geboren, lebte nach dem Tode des letzteren erſt mit der Mut- ter in Tübingen, ſpäter bei einem älteren Bruder, der 1845–55 die Pfarrei Biſchoffingen am Kaiſerſtuhl verwaltete. Sie ſtand der Frauen- ſchriftſtellerei durchaus peſſimiſtiſch gegenüber und würde vielleicht nie zur Feder gegriffen haben, wenn ſie nicht „einem Drängen von oben her“ hätte nachgeben müſſen. So entſtand 1844 ihr beſonders gegen die frei- ſinnige religiöſe Richtung geſchrie- bener Roman, der aber erſt 1853 im Druck erſchien und großes Aufſehen erregte. Erſt 1860 bekannte ſie ſich in ihrer Schrift „Aufſchlüſſe über Eritis ſicut Deus“ zur Autorſchaft. Jm Jahre 1855 wurde W. C. Vor- ſteherin der Bildungsanſtalt für Kleinkinderſchullehrerinnen in Groß- heppach, der einzigen Anſtalt dieſer Art in Württemberg, u. dort wirkte ſie bis 1895. Außer jenem Roman hat ſie nur noch die Aufzeichnungen ihres Lebensganges in dem Werke „Gibt es einen lebendigen Gott? Antwort mit Zeugniſſen“ (II, 1896 bis 1897) veröffentlicht. Sie ſtarb in Großheppach am 15. Januar 1901. S: Eritis sicut Deus (R.); III, 1853. 2. A. 1855. *Cappilleri, Wilhelm, wurde am 21. Nov. 1834 in Salzburg geboren, wo ſein Vater damals k. k. Geometer war, kam ſchon nach zwei Jahren nach Wien und erhielt hier unter Aufſicht der Eltern eine vortreffliche Erzie- hung. Nachdem er im Konſervatorium *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 405. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/409>, abgerufen am 22.11.2024.