Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Aug fanden, legten den Grund zu ihremspäteren schriftstellerischen Schaffen. Jm Jahre 1849 verheiratete sie sich mit dem Assessor K. W. Ernst Augusti. Das junge Paar nahm seinen Wohn- sitz in Koblenz, woselbst der Gatte eine Richterstelle am königl. Land- gericht bekleidete. Leider sollte das eheliche Glück nur kurz sein, denn be- reits 1858 starb der geliebte Mann nach langer traurig. Krankheit, seine Gattin mit zwei Knaben zurücklas- send. Jn dieser traurigen Zeit des Verlassenseins griff Bertha A. zur Feder und veröffentlichte zunächst im Feuilleton der "Kölnischen Zeitung" ihre "Erinnerungsblätter", denen dann später größere novellistische Ar- beiten nachfolgten. Sie + in Koblenz am 12. Dezbr. 1886. S: Feldblumen. Augusti, Brigitte, Pseudon. für Augustin, Ferdinand Freiherr von, pseudon. Friedrich Aarau, Aug Jm Jahre 1842 wurde er Major im49. Jnfant.-Regimt., 1848 Oberst- leutnant im 22. Regiment u. zugleich Kommandeur desselben, 1849 Oberst, 1852 Generalmajor, dann Brigadier beim serbisch-banatischen Armeekorps und zuletzt Feldmarschalleutnant und Festungskommandant in Zara. Er + zu Baden bei Wien am 20. Juni 1861. S: Emmerberg (Hist. R.); III, *Augustin, Marie Baronin von,
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Aug fanden, legten den Grund zu ihremſpäteren ſchriftſtelleriſchen Schaffen. Jm Jahre 1849 verheiratete ſie ſich mit dem Aſſeſſor K. W. Ernſt Auguſti. Das junge Paar nahm ſeinen Wohn- ſitz in Koblenz, woſelbſt der Gatte eine Richterſtelle am königl. Land- gericht bekleidete. Leider ſollte das eheliche Glück nur kurz ſein, denn be- reits 1858 ſtarb der geliebte Mann nach langer traurig. Krankheit, ſeine Gattin mit zwei Knaben zurücklaſ- ſend. Jn dieſer traurigen Zeit des Verlaſſenſeins griff Bertha A. zur Feder und veröffentlichte zunächſt im Feuilleton der „Kölniſchen Zeitung“ ihre „Erinnerungsblätter“, denen dann ſpäter größere novelliſtiſche Ar- beiten nachfolgten. Sie † in Koblenz am 12. Dezbr. 1886. S: Feldblumen. Auguſti, Brigitte, Pſeudon. für Auguſtin, Ferdinand Freiherr von, pſeudon. Friedrich Aarau, Aug Jm Jahre 1842 wurde er Major im49. Jnfant.-Regimt., 1848 Oberſt- leutnant im 22. Regiment u. zugleich Kommandeur desſelben, 1849 Oberſt, 1852 Generalmajor, dann Brigadier beim ſerbiſch-banatiſchen Armeekorps und zuletzt Feldmarſchalleutnant und Feſtungskommandant in Zara. Er † zu Baden bei Wien am 20. Juni 1861. S: Emmerberg (Hiſt. R.); III, *Auguſtin, Marie Baronin von,
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Aug
Aug
fanden, legten den Grund zu ihrem
ſpäteren ſchriftſtelleriſchen Schaffen.
Jm Jahre 1849 verheiratete ſie ſich
mit dem Aſſeſſor K. W. Ernſt Auguſti.
Das junge Paar nahm ſeinen Wohn-
ſitz in Koblenz, woſelbſt der Gatte
eine Richterſtelle am königl. Land-
gericht bekleidete. Leider ſollte das
eheliche Glück nur kurz ſein, denn be-
reits 1858 ſtarb der geliebte Mann
nach langer traurig. Krankheit, ſeine
Gattin mit zwei Knaben zurücklaſ-
ſend. Jn dieſer traurigen Zeit des
Verlaſſenſeins griff Bertha A. zur
Feder und veröffentlichte zunächſt im
Feuilleton der „Kölniſchen Zeitung“
ihre „Erinnerungsblätter“, denen
dann ſpäter größere novelliſtiſche Ar-
beiten nachfolgten. Sie † in Koblenz
am 12. Dezbr. 1886.
S: Feldblumen.
Ein Novellenſtrauß; III, 1872. – Licht
und Schatten (Nn.), 1876. – Lebens-
moſaik (N.), 1878. – Erinnerungs-
blätter aus dem Leben einer deutſchen
Frau, 1887. – Eliſabeth (E.), 1887.
Auguſti, Brigitte, Pſeudon. für
Auguſte Plehn; ſ. d.!
Auguſtin, Ferdinand Freiherr
von, pſeudon. Friedrich Aarau,
wurde am 22. Novbr. 1807 zu Wien
als der Sohn des nachmaligen Feld-
zeugmeiſters und General-Artillerie-
Direktors Vincenz Freiherr von A.
geboren, erhielt ſeine Bildung in der
Wiener-Neuſtädter Militärakademie
und verließ dieſelbe 1823, um im
Bombardierkorps den mathemati-
ſchen und Artilleriekurſus zu hören.
Jm Jahre 1825 wurde er Leutnant
im 17. Grenzinfanterie-Regiment,
kam ſpäter zum Czaikiſten bataillon
und wurde 1830 als Oberleutnant
einer Geſandtſchaft an den Sultan
Abderrhaman in Marokko attachiert,
bei welcher Gelegenheit er den See-
dienſt auf der Fregatte „Medea“ ken-
nen lernte u. viele wertvolle Skizzen
von Gegenden aus Afrika mitbrachte.
Die Ergebniſſe ſeiner Reiſe legte er
in intereſſanten Reiſewerken nieder.
Jm Jahre 1842 wurde er Major im
49. Jnfant.-Regimt., 1848 Oberſt-
leutnant im 22. Regiment u. zugleich
Kommandeur desſelben, 1849 Oberſt,
1852 Generalmajor, dann Brigadier
beim ſerbiſch-banatiſchen Armeekorps
und zuletzt Feldmarſchalleutnant und
Feſtungskommandant in Zara. Er
† zu Baden bei Wien am 20. Juni
1861.
S: Emmerberg (Hiſt. R.); III,
1848. – Verſchiedene topographiſche
und Reiſewerke.
*Auguſtin, Marie Baronin von,
pſeud. Marie von Thurnberg,
Tochter des verſtorbenen k. k. öſter-
reich. Oberſtleutnants Regelsberg
v. Thurnberg, wurde am 23. Dez.
1810 zu Werſchetz im Banate geboren
u. in Wien erzogen, wo die geſelligen
Abende in ihrem Elternhauſe viel zu
ihrer geiſtigen Entwicklung und Aus-
bildung beitrugen. Von ihrer Mut-
ter, einer geiſtvollen, feinfühlenden
Siebenbürger Sächſin, hatte ſie den
Sinn für Poeſie und Literatur ge-
erbt, u. ſchon mit 14 Jahren ſchrieb
ſie Gedichte, mit 15 Jahren eine
Phantaſie „Theodora“, die das früh
entwickelte Denkvermögen der jungen
Dame offenbarte. Nach dem Tode
ihrer Mutter (1828) widmete ſie ſich
mit ſeltener Ausdauer der Ölmalerei.
Jn Begleitung ihres Vaters u. ihrer
Tante beſuchte ſie die Ateliers der
erſten Künſtler und erhielt von ihnen
Winke für die Kunſt; damals malte
ſie beſonders Porträts en miniature,
wendete ſich aber ſpäter dem hiſtori-
ſchen Fache zu u. kopierte durch meh-
rere Jahre die Gemälde vorzüglicher
Meiſter in der Eſterhaziſchen Galerie.
Für verſchiedene Kirchen und Klöſter
malte ſie Altarbilder und Madonnen
und für die Kirche zu Pyhra bei St.
Pölten 14 Kreuzwegſtationen eigener
Kompoſition, worin alle Köpfe Por-
träts waren (1834). Jm Jahre 1835
verheiratete ſie ſich mit dem dama-
ligen Hauptmann Ferdinand Baron
von Auguſtin (ſ. d.), verließ nun Wien
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