Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Auf freiheitlichen Gesinnung treu blieb.Auersperg + in Graz am 12. Septbr. 1876. S: Blätter der Liebe (Ge.), Auffenberg, Joseph, geb. am S: Auf dem Wege *Aufrecht, Theodor, geb. am Aug Oppeln u. studierte 1842-46 in Ber-lin unter Bopp, Böckh u. Lachmann Philologie. Nachdem er in Halle 1848 promoviert, habilitierte er sich 1850 in Berlin, wo er über Sanskrit und altgermanische Sprachen las, ging 1852 nach Oxford, wurde dort an der berühmten Bodleianschen Bibliothek angestellt und unterzog deren Sans- krithandschriften einer eingehenden Untersuchung. Seit 1862 wirkte A. als Professor des Sanskrit und der vergleichenden Sprachforschung an der Universität Edinburg und, nach- dem er 1873 einen Ruf nach Straß- burg abgelehnt hatte, seit 1875 in gleicher Eigenschaft in Bonn, bis er 1889 seine Lehrtätigkeit aufgab. Zahlreiche Reisen haben ihn seit dem Jahre 1860 durch fast ganz Europa geführt, die er zur Ausbeutung der Handschriftensammlungen benutzte, so 1860 nach Belgien, 1867 nach Nord- frankreich, 1870 nach Schweden, 1871 durch Deutschland nach Holland, 1872 nach Norwegen usw. A. war auch Mitglied der preußischen Akademie der Wissenschaften u. zahlreicher ge- lehrter Gesellschaften in Deutschland und England. Am 3. April 1907 ist er in Bonn gestorben. Außer zahl- reichen Fachschriften veröffentlichte er S: Die Hymnen des Rigveda (ins August, Karl, Pseudon. für Karl *Augusti, Bertha, geb. Schö- *
Auf freiheitlichen Geſinnung treu blieb.Auersperg † in Graz am 12. Septbr. 1876. S: Blätter der Liebe (Ge.), Auffenberg, Joſeph, geb. am S: Auf dem Wege *Aufrecht, Theodor, geb. am Aug Oppeln u. ſtudierte 1842–46 in Ber-lin unter Bopp, Böckh u. Lachmann Philologie. Nachdem er in Halle 1848 promoviert, habilitierte er ſich 1850 in Berlin, wo er über Sanskrit und altgermaniſche Sprachen las, ging 1852 nach Oxford, wurde dort an der berühmten Bodleianſchen Bibliothek angeſtellt und unterzog deren Sans- krithandſchriften einer eingehenden Unterſuchung. Seit 1862 wirkte A. als Profeſſor des Sanskrit und der vergleichenden Sprachforſchung an der Univerſität Edinburg und, nach- dem er 1873 einen Ruf nach Straß- burg abgelehnt hatte, ſeit 1875 in gleicher Eigenſchaft in Bonn, bis er 1889 ſeine Lehrtätigkeit aufgab. Zahlreiche Reiſen haben ihn ſeit dem Jahre 1860 durch faſt ganz Europa geführt, die er zur Ausbeutung der Handſchriftenſammlungen benutzte, ſo 1860 nach Belgien, 1867 nach Nord- frankreich, 1870 nach Schweden, 1871 durch Deutſchland nach Holland, 1872 nach Norwegen uſw. A. war auch Mitglied der preußiſchen Akademie der Wiſſenſchaften u. zahlreicher ge- lehrter Geſellſchaften in Deutſchland und England. Am 3. April 1907 iſt er in Bonn geſtorben. Außer zahl- reichen Fachſchriften veröffentlichte er S: Die Hymnen des Rigveda (ins Auguſt, Karl, Pſeudon. für Karl *Auguſti, Bertha, geb. Schö- *
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Auf
Aug
freiheitlichen Geſinnung treu blieb.
Auersperg † in Graz am 12. Septbr.
1876.
S: Blätter der Liebe (Ge.),
1830. – Der letzte Ritter (Rz.), 1830.
9. A. 1881. – Spaziergänge eines
Wiener Poeten, 1831. 9. A. 1877. –
Schutt (Dn.), 1836. 13. A. 1877 (Jn-
halt: Der Turm am Strande. – Eine
Fenſterſcheibe. – Cincinnatus. – Fünf
Oſtern). – Gedichte, 1837. 15. A.
1877. – Nibelungen im Frack (Ein
Capriccio), 1843. 2. A. 1853. – Der
Pfaff vom Kahlenberg (Ländliches
G.), 1850. 3. A. 1877. – Volkslieder
aus Krain (Geſammelt u. a. d. Slo-
weniſchen überſ.), 1850. – Nikolaus
Lenaus dichteriſcher Nachlaß, hrsg.
1851. – Nikolaus Lenaus Werke,
hrsg. IV, 1855; II, 1874. – Robin
Hood (Bn. n. altengl. Volksliedern),
1864. – Jn der Veranda (Eine Nach-
leſe von Gn.), 1876. 2. A. 1877. –
Serben-Lieder; mitgeteilt v. P. von
Radics, 1879. – Geſammelte Werke;
hrsg. von L. A. Frankl; V, 1877. –
Anaſtaſius Grün u. Ludwig Auguſt
Frankl (Briefwechſel 1845–76; hrsg.
v. Dr. Bruno von Frankl-Hochwart),
1897. Neue Ausg. 1905. – Politiſche
Reden und Schriften (in auswahl
hrsgeg. von Stefan Hock), 1906. –
Sämtliche Werke; hrsg. von Anton
Schloſſar; X, 1907. – Gedichte, aus-
gew. u. eingeleit. v. Dr. Albert Zip-
per, 1907. – Gedichte, mit Einleitg.
von Dr. Arthur Ploch, 1907. – Aus-
gewählte Werke; hrsg. von Dr. Otto
Rommel, 1909 ff.
Auffenberg, Joſeph, geb. am
16. April 1839 zu Paderborn, wurde
nach beendigten theologiſchen Stu-
dien 1863 Kaplan in Lippſtadt und
wirkte dann mehrere Jahre als Pfar-
rer zu Brenken in Weſtfalen. Dort iſt
er auch geſtorben.
S: Auf dem Wege
nach oben (Ge.), 1879. – Ave Maria!
(Ep. D.), 1898.
*Aufrecht, Theodor, geb. am
7. Januar 1822 zu Leſchnitz in Ober-
ſchleſien, beſuchte das Gymnaſium zu
Oppeln u. ſtudierte 1842–46 in Ber-
lin unter Bopp, Böckh u. Lachmann
Philologie. Nachdem er in Halle 1848
promoviert, habilitierte er ſich 1850
in Berlin, wo er über Sanskrit und
altgermaniſche Sprachen las, ging
1852 nach Oxford, wurde dort an der
berühmten Bodleianſchen Bibliothek
angeſtellt und unterzog deren Sans-
krithandſchriften einer eingehenden
Unterſuchung. Seit 1862 wirkte A.
als Profeſſor des Sanskrit und der
vergleichenden Sprachforſchung an
der Univerſität Edinburg und, nach-
dem er 1873 einen Ruf nach Straß-
burg abgelehnt hatte, ſeit 1875 in
gleicher Eigenſchaft in Bonn, bis er
1889 ſeine Lehrtätigkeit aufgab.
Zahlreiche Reiſen haben ihn ſeit dem
Jahre 1860 durch faſt ganz Europa
geführt, die er zur Ausbeutung der
Handſchriftenſammlungen benutzte, ſo
1860 nach Belgien, 1867 nach Nord-
frankreich, 1870 nach Schweden, 1871
durch Deutſchland nach Holland, 1872
nach Norwegen uſw. A. war auch
Mitglied der preußiſchen Akademie
der Wiſſenſchaften u. zahlreicher ge-
lehrter Geſellſchaften in Deutſchland
und England. Am 3. April 1907 iſt
er in Bonn geſtorben. Außer zahl-
reichen Fachſchriften veröffentlichte er
S: Die Hymnen des Rigveda (ins
Deutſche übertragen), 1861–63. –
Blüten aus Hindoſtan (Ge.), 1873.
Auguſt, Karl, Pſeudon. für Karl
Auguſt Rauchalles; ſ. d.!
*Auguſti, Bertha, geb. Schö-
ler, wurde am 2. Juni 1827 zu Köln
als die Tochter des Advokat-Anwalts
am rheiniſchen Appellhof, Juſtizrats
Dr. Schöler, geboren. Von gebilde-
ten, geiſtig vorwärtsſtrebenden El-
tern erzogen, von einem anregenden
Freundeskreiſe umgeben, verlebte ſie
eine glückliche Jugendzeit. Eine ge-
niale, freie Auffaſſung des Lebens,
die ihr angeboren, ein tiefes Empfin-
den für Poeſie u. Muſik, die im elter-
lichen Hauſe eine heimiſche Pflegeſtätte
*
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