Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Astl zialpolitischen Schriften veröffent-lichte er S: Die Reichstagsrede des *Astl-Leonhard, Anna, geb. S: Das Kuckucksei Asto Astl-Leonhard, Hugo, geb. am S: Neros *Aston, Luise, wurde am 26. * 6*
Aſtl zialpolitiſchen Schriften veröffent-lichte er S: Die Reichstagsrede des *Aſtl-Leonhard, Anna, geb. S: Das Kuckucksei Aſto Aſtl-Leonhard, Hugo, geb. am S: Neros *Aſton, Luiſe, wurde am 26. * 6*
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Sie abſolvierte hier die oberen<lb/> Klaſſen der Bürgerſchule und trat<lb/> dann auf Wunſch ihres Vaters in die<lb/> k. k. Lehrerinnenbildungsanſtalt zu<lb/> St. Anna ein. Hier hielt ſie aber nur<lb/> zwei Jahre aus, da ſie es endlich<lb/> durchgeſetzt hatte, ſich der Bühnen-<lb/> laufbahn widmen zu dürfen. Nach<lb/> einjährigem Studium wurde ſie von<lb/> Heinrich Laube einer Probe ihres<lb/> Talents unterzogen und als Elevin<lb/> für das Wiener Stadttheater enga-<lb/> giert. Kurz darauf verlobte ſie ſich<lb/> mit einem Profeſſurskandidaten, und<lb/> deſſen Bemühungen gelang es, ſie<lb/> von der Verfolgung der Theaterlauf-<lb/> bahn abzubringen und auf diejenige<lb/> einer Schriftſtellerin hinzulenken.<lb/> Enttäuſchungen u. Kränkungen blie-<lb/> ben ihr in dem neuen Berufe nicht<lb/> erſpart, und ſie wurden um ſo mehr<lb/> empfunden, als ihr Brautſtand auch<lb/> nicht frei von Konflikten blieb, die<lb/> ſchließlich eine freiwillige Löſung des-<lb/> ſelben herbeiführten. Jm Oktober<lb/> 1894 vermählte ſich Anna V. mit dem<lb/> Chefredakteur Hugo Aſtl-Leonhard<lb/> (ſ. d. folgenden) in Wien, der am 31.<lb/> März 1900 ſein Leben durch Selbſt-<lb/> mord endete. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Das Kuckucksei<lb/> (Dr.), 1892. – Jrrende Seelen (Nn.),<lb/> 1894. – Das Recht der Lebenden (R.),<lb/> 1895. – Frau Lear. Sein Kind. Han-<lb/> gen und Bangen (3 Nn.), 1896. – Der<lb/> letzte Akt (R.), 1901. – Unrecht Gut<lb/> (R.), 1903. – Männerjagd (R.), 1903.</p><lb/> <cb/><lb/> <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#g">Aſto</hi> </fw><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Aſtl-Leonhard,</hi> Hugo,</head> <p> geb. am<lb/> 9. Juni 1870 in Prag als Sohn einer<lb/> hochgebildeten, feinſinnigen nord-<lb/> deutſchen Mutter und eines gemüt-<lb/> lichen öſterreich. 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Gottfr. <hi rendition="#g">Hoche</hi> zu Gröningen bei<lb/> Halberſtadt geboren und erhielt als<lb/> reichbegabtes Kind im Elternhauſe<lb/> eine vorzügliche, auch auf Muſik und<lb/> Poeſie gerichtete Erziehung. Sie ver-<lb/> heiratete ſich frühzeitig mit einem<lb/> Engländer, Samuel <hi rendition="#g">Aſton,</hi> der in<lb/> Magdeburg als Fabrikant lebte; doch<lb/> war die Ehe nicht glücklich; ſie wurde<lb/> gelöſt, um zum zweitenmal verknüpft<lb/> und wieder gelöſt zu werden. Luiſe<lb/> ging nun nach Berlin, wurde aber<lb/> 1846 ausgewieſen, weil man ſie mit<lb/> ſtaatsgefährlichen Männern in Ver-<lb/> bindung ſtehend glaubte, worauf ſie<lb/> erſt nach Köpenick, 1847 nach der<lb/> Schweiz u. 1848 nach Schleswig ging,<lb/> wo ſie den kranken und verwundeten<lb/> Soldaten eine aufopfernde Pflege zu-<lb/> teil werden ließ. Nach dem Feldzuge<lb/> kehrte ſie nach Berlin zurück u. redi-<lb/> gierte hier während der Epiſode der<lb/> Steuerverweigerung das revolutio-<lb/> näre Blatt „Der Freiſchärler“, das<lb/> indeſſen ſchon nach einigen Nummern<lb/> mit Beſchlag belegt wurde und ihre<lb/> abermalige Ausweiſung aus Berlin<lb/> u. dem Weichbilde Berlins zur Folge<lb/> <fw type="sig" place="bottom">* 6*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [83/0087]
Aſtl
Aſto
zialpolitiſchen Schriften veröffent-
lichte er
S: Die Reichstagsrede des
Fürſten Bismarck vom 6. Febr. 1888
in freien Jamben bearb., 1889. –
Sem (Schſp.), 1895. – Der Miniſter
(Schſp.), 1895.
*Aſtl-Leonhard, Anna, geb.
Vogel, pſeud. Anna Vogel vom
Spielberg, wurde am 12. Juli
1860 zu Brünn in Mähren als erſtes
Kind des dortigen Realſchulprofeſſors
Hilarius Vogel (ſ. d.!) geboren und
kam mit dem letzteren 1870 nach Wien,
wo ſie ihre weitere Ausbildung ge-
noß. Sie abſolvierte hier die oberen
Klaſſen der Bürgerſchule und trat
dann auf Wunſch ihres Vaters in die
k. k. Lehrerinnenbildungsanſtalt zu
St. Anna ein. Hier hielt ſie aber nur
zwei Jahre aus, da ſie es endlich
durchgeſetzt hatte, ſich der Bühnen-
laufbahn widmen zu dürfen. Nach
einjährigem Studium wurde ſie von
Heinrich Laube einer Probe ihres
Talents unterzogen und als Elevin
für das Wiener Stadttheater enga-
giert. Kurz darauf verlobte ſie ſich
mit einem Profeſſurskandidaten, und
deſſen Bemühungen gelang es, ſie
von der Verfolgung der Theaterlauf-
bahn abzubringen und auf diejenige
einer Schriftſtellerin hinzulenken.
Enttäuſchungen u. Kränkungen blie-
ben ihr in dem neuen Berufe nicht
erſpart, und ſie wurden um ſo mehr
empfunden, als ihr Brautſtand auch
nicht frei von Konflikten blieb, die
ſchließlich eine freiwillige Löſung des-
ſelben herbeiführten. Jm Oktober
1894 vermählte ſich Anna V. mit dem
Chefredakteur Hugo Aſtl-Leonhard
(ſ. d. folgenden) in Wien, der am 31.
März 1900 ſein Leben durch Selbſt-
mord endete.
S: Das Kuckucksei
(Dr.), 1892. – Jrrende Seelen (Nn.),
1894. – Das Recht der Lebenden (R.),
1895. – Frau Lear. Sein Kind. Han-
gen und Bangen (3 Nn.), 1896. – Der
letzte Akt (R.), 1901. – Unrecht Gut
(R.), 1903. – Männerjagd (R.), 1903.
Aſtl-Leonhard, Hugo, geb. am
9. Juni 1870 in Prag als Sohn einer
hochgebildeten, feinſinnigen nord-
deutſchen Mutter und eines gemüt-
lichen öſterreich. Vaters, ſtudierte in
Wien Philoſophie und Naturwiſſen-
ſchaften, genügte dann ſeiner Mili-
tärpflicht daſelbſt u. ging darauf ins
Lager der Schriftſteller. Auf dem
Gebiet der Naturphiloſophie ſchrieb
er „Die Natur als Organismus“
(1897), das allgemeine Anerkennung
fand. Als Novelliſt ſchloß er ſich an
Maupaſſant an. Am 31. März 1900
beging er infolge hochgradiger Ner-
voſität Selbſtmord. Er war ſeit 1894
mit der Schriftſtellerin Anna, geb.
Vogel (ſ. d.) verheiratet.
S: Neros
Fackel (Hiſtor. E.). Schach (N.), 1900.
*Aſton, Luiſe, wurde am 26.
Nov. 1814 als die jüngſte Tochter des
Konſiſtorialrats u. Superintendenten
Joh. Gottfr. Hoche zu Gröningen bei
Halberſtadt geboren und erhielt als
reichbegabtes Kind im Elternhauſe
eine vorzügliche, auch auf Muſik und
Poeſie gerichtete Erziehung. Sie ver-
heiratete ſich frühzeitig mit einem
Engländer, Samuel Aſton, der in
Magdeburg als Fabrikant lebte; doch
war die Ehe nicht glücklich; ſie wurde
gelöſt, um zum zweitenmal verknüpft
und wieder gelöſt zu werden. Luiſe
ging nun nach Berlin, wurde aber
1846 ausgewieſen, weil man ſie mit
ſtaatsgefährlichen Männern in Ver-
bindung ſtehend glaubte, worauf ſie
erſt nach Köpenick, 1847 nach der
Schweiz u. 1848 nach Schleswig ging,
wo ſie den kranken und verwundeten
Soldaten eine aufopfernde Pflege zu-
teil werden ließ. Nach dem Feldzuge
kehrte ſie nach Berlin zurück u. redi-
gierte hier während der Epiſode der
Steuerverweigerung das revolutio-
näre Blatt „Der Freiſchärler“, das
indeſſen ſchon nach einigen Nummern
mit Beſchlag belegt wurde und ihre
abermalige Ausweiſung aus Berlin
u. dem Weichbilde Berlins zur Folge
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