(3 Nn.), 1902. - Der Hypnotiseur (Schw.), 2. A. 1903. - Die Schulrei- terin (R.), 1906.
Arwed, Ernst,
Pseud. für Ernst Arwed von Schönberg; s. d.!
Arx,Adrian,
wurde am 28. Febr. 1817 in Olten (Schweiz) geboren. Als Zögling des Kollegiums in Solo- thurn trat er dem Zofinger-Verein bei und dichtete damals schon Lieder und Balladen. Er war nacheinander Sekretär in Olten, Aktuar der Amts- schreiberei in Balsthal, Regierungs- sekretär in Solothurn, Sekretär der eidgenössischen Militär-Gesellschaft, endlich eidgenössischer Kriegssekretär. Mit Vorliebe Militär, stieg er vom Artillerieleutnant zum Major auf. Mit vollem Herzen dem Prinzip der Freiheit und des Fortschrittes zuge- tan, ward er durch die politische Be- wegung des Jahres 1845 zur Teil- nahme am Luzerner Freischarenzuge mit fortgerissen. Jm Jahre 1854 sei- nes Dienstes entlassen, nahm er als Offizier am orientalischen Kriege teil in der Hoffnung, sicher für seine Fa- milie sorgen zu können; getäuscht kehrte er bereits nach neun Monaten zurück, um alsbald als Hauptmann (später Major) in die englische Frem- denlegion zu treten. Jn dieser Stel- lung sah er Gibraltar, Malta, Smyr- na; da ward Friede und die Legion entlassen. A. erhielt nun in Olten am Hauensteintunnel eine kleine Stelle, die ihn aber nicht befriedigen konnte. Zum drittenmal verläßt er Weib und Kinder, um ihnen in Amerika eine neue Heimat zu suchen. Nachdem er hier seine Schule gemacht, wird er bei der "Neuyorker Abendzeitung" engagiert, dann als Mitredakteur bei der "Staatszeitung", dem ersten deut- schen Blatte daselbst. Trotz der ge- sicherten Stellung, die er gefunden, treibt ihn sein unruhiger Geist nach Venezuela, wo er schon am 11. März 1859 in Valencia dem tropischen Klima erlag.
S:
Phantasien im Ber- [Spaltenumbruch]
Arz
ner Kornhauskeller, 1849. - Der Tag bei Laupen (Hist. Schsp.), 1851. 2. A. 1863. - Der Korporal, od.: Die Hei- matlosen (Schsp.), 1852. - Das Land- recht von Solothurn (Hist. Schsp.), 1866.
*Arz, Gustav,
wurde am 15. Nov. 1864 in dem sächsischen Städtchen Mühlbach (Siebenbürgen) geboren, wo sein Vater (seit 1874 Pfarrer in Urwegen) damals Gymnasiallehrer war, besuchte das dortige Untergym- nasium, später das Obergymnasium in Hermannstadt und legte hier im Juli 1882 die Muturitätsprüfung ab. Zufolge der eigenartigen Verbindung von Kirche u. Schule, die von jedem Pfarrer voraussetzt, daß er zuerst eine Zeitlang im Schuldienste als Lehrer gestanden habe, mußte auch A., um einst Pfarrer werden zu können, neben dem Studium der Theologie sich durch Fachstudien für das Amt eines Oberlehrers vorbereiten. Er wählte, seiner Neigung folgend, Na- turwissenschaften u. Chemie, studierte ein Jahr in Zürich unter Heim Geo- logie und Volkmar Bibelforschung u. benutzte gleichzeitig diesen Aufenthalt zu größeren Reisen in der Schweiz, in Tirol und Jtalien. 1883-85 stu- dierte er in Leipzig, bereiste auch von hier aus den größten Teil Deutsch- lands u. weilte längere Zeit in Ber- lin und München, wo ihn besonders die Kunstschätze und Museen anzogen. Das letzte Studienjahr (1885-86) brachte er in Klausenburg zu, erwarb sich hier das staatliche Professoren- diplom und legte zwei Jahre später in Hermannstadt die theologische Prü- fung ab. Sein Probejahr leistete er 1886-87 am Mühlbacher Untergym- nasium ab und stellte während des- selben eine "Sammlung der Bauma- terialien" für das Hofmuseum in Wien zusammen. Zu Anfang d. J. 1888 wurde er Lehrer für Naturwis- senschaften am Obergymnasium in Bistritz und 1893 Pfarrer in dem be-
*
[Spaltenumbruch]
Arw
(3 Nn.), 1902. – Der Hypnotiſeur (Schw.), 2. A. 1903. – Die Schulrei- terin (R.), 1906.
Arwed, Ernſt,
Pſeud. für Ernſt Arwed von Schönberg; ſ. d.!
Arx,Adrian,
wurde am 28. Febr. 1817 in Olten (Schweiz) geboren. Als Zögling des Kollegiums in Solo- thurn trat er dem Zofinger-Verein bei und dichtete damals ſchon Lieder und Balladen. Er war nacheinander Sekretär in Olten, Aktuar der Amts- ſchreiberei in Balsthal, Regierungs- ſekretär in Solothurn, Sekretär der eidgenöſſiſchen Militär-Geſellſchaft, endlich eidgenöſſiſcher Kriegsſekretär. Mit Vorliebe Militär, ſtieg er vom Artillerieleutnant zum Major auf. Mit vollem Herzen dem Prinzip der Freiheit und des Fortſchrittes zuge- tan, ward er durch die politiſche Be- wegung des Jahres 1845 zur Teil- nahme am Luzerner Freiſcharenzuge mit fortgeriſſen. Jm Jahre 1854 ſei- nes Dienſtes entlaſſen, nahm er als Offizier am orientaliſchen Kriege teil in der Hoffnung, ſicher für ſeine Fa- milie ſorgen zu können; getäuſcht kehrte er bereits nach neun Monaten zurück, um alsbald als Hauptmann (ſpäter Major) in die engliſche Frem- denlegion zu treten. Jn dieſer Stel- lung ſah er Gibraltar, Malta, Smyr- na; da ward Friede und die Legion entlaſſen. A. erhielt nun in Olten am Hauenſteintunnel eine kleine Stelle, die ihn aber nicht befriedigen konnte. Zum drittenmal verläßt er Weib und Kinder, um ihnen in Amerika eine neue Heimat zu ſuchen. Nachdem er hier ſeine Schule gemacht, wird er bei der „Neuyorker Abendzeitung“ engagiert, dann als Mitredakteur bei der „Staatszeitung“, dem erſten deut- ſchen Blatte daſelbſt. Trotz der ge- ſicherten Stellung, die er gefunden, treibt ihn ſein unruhiger Geiſt nach Venezuela, wo er ſchon am 11. März 1859 in Valencia dem tropiſchen Klima erlag.
S:
Phantaſien im Ber- [Spaltenumbruch]
Arz
ner Kornhauskeller, 1849. – Der Tag bei Laupen (Hiſt. Schſp.), 1851. 2. A. 1863. – Der Korporal, od.: Die Hei- matloſen (Schſp.), 1852. – Das Land- recht von Solothurn (Hiſt. Schſp.), 1866.
*Arz, Guſtav,
wurde am 15. Nov. 1864 in dem ſächſiſchen Städtchen Mühlbach (Siebenbürgen) geboren, wo ſein Vater (ſeit 1874 Pfarrer in Urwegen) damals Gymnaſiallehrer war, beſuchte das dortige Untergym- naſium, ſpäter das Obergymnaſium in Hermannſtadt und legte hier im Juli 1882 die Muturitätsprüfung ab. Zufolge der eigenartigen Verbindung von Kirche u. Schule, die von jedem Pfarrer vorausſetzt, daß er zuerſt eine Zeitlang im Schuldienſte als Lehrer geſtanden habe, mußte auch A., um einſt Pfarrer werden zu können, neben dem Studium der Theologie ſich durch Fachſtudien für das Amt eines Oberlehrers vorbereiten. Er wählte, ſeiner Neigung folgend, Na- turwiſſenſchaften u. Chemie, ſtudierte ein Jahr in Zürich unter Heim Geo- logie und Volkmar Bibelforſchung u. benutzte gleichzeitig dieſen Aufenthalt zu größeren Reiſen in der Schweiz, in Tirol und Jtalien. 1883–85 ſtu- dierte er in Leipzig, bereiſte auch von hier aus den größten Teil Deutſch- lands u. weilte längere Zeit in Ber- lin und München, wo ihn beſonders die Kunſtſchätze und Muſeen anzogen. Das letzte Studienjahr (1885–86) brachte er in Klauſenburg zu, erwarb ſich hier das ſtaatliche Profeſſoren- diplom und legte zwei Jahre ſpäter in Hermannſtadt die theologiſche Prü- fung ab. Sein Probejahr leiſtete er 1886–87 am Mühlbacher Untergym- naſium ab und ſtellte während des- ſelben eine „Sammlung der Bauma- terialien“ für das Hofmuſeum in Wien zuſammen. Zu Anfang d. J. 1888 wurde er Lehrer für Naturwiſ- ſenſchaften am Obergymnaſium in Biſtritz und 1893 Pfarrer in dem be-
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[79/0083]
Arw
Arz
(3 Nn.), 1902. – Der Hypnotiſeur
(Schw.), 2. A. 1903. – Die Schulrei-
terin (R.), 1906.
Arwed, Ernſt, Pſeud. für Ernſt
Arwed von Schönberg; ſ. d.!
Arx, Adrian, wurde am 28. Febr.
1817 in Olten (Schweiz) geboren.
Als Zögling des Kollegiums in Solo-
thurn trat er dem Zofinger-Verein
bei und dichtete damals ſchon Lieder
und Balladen. Er war nacheinander
Sekretär in Olten, Aktuar der Amts-
ſchreiberei in Balsthal, Regierungs-
ſekretär in Solothurn, Sekretär der
eidgenöſſiſchen Militär-Geſellſchaft,
endlich eidgenöſſiſcher Kriegsſekretär.
Mit Vorliebe Militär, ſtieg er vom
Artillerieleutnant zum Major auf.
Mit vollem Herzen dem Prinzip der
Freiheit und des Fortſchrittes zuge-
tan, ward er durch die politiſche Be-
wegung des Jahres 1845 zur Teil-
nahme am Luzerner Freiſcharenzuge
mit fortgeriſſen. Jm Jahre 1854 ſei-
nes Dienſtes entlaſſen, nahm er als
Offizier am orientaliſchen Kriege teil
in der Hoffnung, ſicher für ſeine Fa-
milie ſorgen zu können; getäuſcht
kehrte er bereits nach neun Monaten
zurück, um alsbald als Hauptmann
(ſpäter Major) in die engliſche Frem-
denlegion zu treten. Jn dieſer Stel-
lung ſah er Gibraltar, Malta, Smyr-
na; da ward Friede und die Legion
entlaſſen. A. erhielt nun in Olten am
Hauenſteintunnel eine kleine Stelle,
die ihn aber nicht befriedigen konnte.
Zum drittenmal verläßt er Weib und
Kinder, um ihnen in Amerika eine
neue Heimat zu ſuchen. Nachdem er
hier ſeine Schule gemacht, wird er
bei der „Neuyorker Abendzeitung“
engagiert, dann als Mitredakteur bei
der „Staatszeitung“, dem erſten deut-
ſchen Blatte daſelbſt. Trotz der ge-
ſicherten Stellung, die er gefunden,
treibt ihn ſein unruhiger Geiſt nach
Venezuela, wo er ſchon am 11. März
1859 in Valencia dem tropiſchen
Klima erlag.
S: Phantaſien im Ber-
ner Kornhauskeller, 1849. – Der Tag
bei Laupen (Hiſt. Schſp.), 1851. 2. A.
1863. – Der Korporal, od.: Die Hei-
matloſen (Schſp.), 1852. – Das Land-
recht von Solothurn (Hiſt. Schſp.),
1866.
*Arz, Guſtav, wurde am 15. Nov.
1864 in dem ſächſiſchen Städtchen
Mühlbach (Siebenbürgen) geboren,
wo ſein Vater (ſeit 1874 Pfarrer in
Urwegen) damals Gymnaſiallehrer
war, beſuchte das dortige Untergym-
naſium, ſpäter das Obergymnaſium
in Hermannſtadt und legte hier im
Juli 1882 die Muturitätsprüfung ab.
Zufolge der eigenartigen Verbindung
von Kirche u. Schule, die von jedem
Pfarrer vorausſetzt, daß er zuerſt eine
Zeitlang im Schuldienſte als Lehrer
geſtanden habe, mußte auch A., um
einſt Pfarrer werden zu können,
neben dem Studium der Theologie
ſich durch Fachſtudien für das Amt
eines Oberlehrers vorbereiten. Er
wählte, ſeiner Neigung folgend, Na-
turwiſſenſchaften u. Chemie, ſtudierte
ein Jahr in Zürich unter Heim Geo-
logie und Volkmar Bibelforſchung u.
benutzte gleichzeitig dieſen Aufenthalt
zu größeren Reiſen in der Schweiz,
in Tirol und Jtalien. 1883–85 ſtu-
dierte er in Leipzig, bereiſte auch von
hier aus den größten Teil Deutſch-
lands u. weilte längere Zeit in Ber-
lin und München, wo ihn beſonders
die Kunſtſchätze und Muſeen anzogen.
Das letzte Studienjahr (1885–86)
brachte er in Klauſenburg zu, erwarb
ſich hier das ſtaatliche Profeſſoren-
diplom und legte zwei Jahre ſpäter
in Hermannſtadt die theologiſche Prü-
fung ab. Sein Probejahr leiſtete er
1886–87 am Mühlbacher Untergym-
naſium ab und ſtellte während des-
ſelben eine „Sammlung der Bauma-
terialien“ für das Hofmuſeum in
Wien zuſammen. Zu Anfang d. J.
1888 wurde er Lehrer für Naturwiſ-
ſenſchaften am Obergymnaſium in
Biſtritz und 1893 Pfarrer in dem be-
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/83>, abgerufen am 03.07.2024.
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