Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Ann "Deutsche Frauenzeitung", siedeltemit derselben noch im Herbst dessel- ben Jahres nach Neuyork, von dort nach Jersey City und später nach Newark über, wo ihr Gatte auch eine politische Zeitung gründete. Als ihre Zeitung infolge ihrer Erkrankung einging, kehrte sie nach Europa zu- rück, lebte hier 1860-65 als Korre- spondentin für große amerikanische Blätter in der Schweiz u. kehrte 1865 nach Amerika zurück, wo sie zumeist in Milwaukee lebte u. dort eine Pri- vatschule für Mädchen leitete. Sie starb daselbst nach schweren Leiden am 25. November 1884. S: Damen- Anno, Anton, geb. am 19. März Ans war von 1881-84 als Gast Schau-spieler an verschiedenen deutschen Bühnen, vom Herbst 1884 ab Direk- tor des Residenztheaters in Berlin u. wurde im Sommer 1887 zum Direk- tor des königlichen Schauspielhauses ernannt. Am 1. Oktbr. 1889 trat er von diesem Posten zurück, um sich als artistischer und technischer Leiter des Lessing-Theaters zunächst auf fünf Jahre verpflichten zu lassen. Er starb am 1. Dezbr. 1893. S: Meist einak- *Annuske, Elise, geb. am 31. Ok- S: Weihnachts- und Anschütz, Roderich, Sohn des *
Ann „Deutſche Frauenzeitung“, ſiedeltemit derſelben noch im Herbſt desſel- ben Jahres nach Neuyork, von dort nach Jerſey City und ſpäter nach Newark über, wo ihr Gatte auch eine politiſche Zeitung gründete. Als ihre Zeitung infolge ihrer Erkrankung einging, kehrte ſie nach Europa zu- rück, lebte hier 1860–65 als Korre- ſpondentin für große amerikaniſche Blätter in der Schweiz u. kehrte 1865 nach Amerika zurück, wo ſie zumeiſt in Milwaukee lebte u. dort eine Pri- vatſchule für Mädchen leitete. Sie ſtarb daſelbſt nach ſchweren Leiden am 25. November 1884. S: Damen- Anno, Anton, geb. am 19. März Anſ war von 1881–84 als Gaſt Schau-ſpieler an verſchiedenen deutſchen Bühnen, vom Herbſt 1884 ab Direk- tor des Reſidenztheaters in Berlin u. wurde im Sommer 1887 zum Direk- tor des königlichen Schauſpielhauſes ernannt. Am 1. Oktbr. 1889 trat er von dieſem Poſten zurück, um ſich als artiſtiſcher und techniſcher Leiter des Leſſing-Theaters zunächſt auf fünf Jahre verpflichten zu laſſen. Er ſtarb am 1. Dezbr. 1893. S: Meiſt einak- *Annuske, Eliſe, geb. am 31. Ok- S: Weihnachts- und Anſchütz, Roderich, Sohn des *
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Ann
Anſ
„Deutſche Frauenzeitung“, ſiedelte
mit derſelben noch im Herbſt desſel-
ben Jahres nach Neuyork, von dort
nach Jerſey City und ſpäter nach
Newark über, wo ihr Gatte auch eine
politiſche Zeitung gründete. Als ihre
Zeitung infolge ihrer Erkrankung
einging, kehrte ſie nach Europa zu-
rück, lebte hier 1860–65 als Korre-
ſpondentin für große amerikaniſche
Blätter in der Schweiz u. kehrte 1865
nach Amerika zurück, wo ſie zumeiſt
in Milwaukee lebte u. dort eine Pri-
vatſchule für Mädchen leitete. Sie
ſtarb daſelbſt nach ſchweren Leiden
am 25. November 1884.
S: Damen-
Almanach f. d. Jahr 1842. – Oithono,
oder: Die Tempelweihe (Dr.), 1844.
– Produkte der roten Erde, 1846. –
Das Geiſterhaus in Neuyork (R.),
1863.
Anno, Anton, geb. am 19. März
1838 in Aachen als der Sohn eines
Theaterdieners, wurde nach beendig-
ter Schulzeit Blecharbeiter, doch zog
ihn das Theater ſo mächtig an, daß
er in Ermangelung einer paſſenden
Stelle 1856 das Amt ſeines verſtor-
benen Vaters übernahm. Zwei Jahre
ſpäter wurde er Jnſpizient am Stadt-
theater in Köln, und hier war es, wo
er unter L’Arronge debutierte und
man ihm kleinere Rollen übertrug,
die er zur allgemeinen Zufriedenheit
durchführte. Schon 1859 fand er als
jugendlicher Komiker Engagement am
Stadttheater in Elberfeld, ſpielte
darauf in Heidelberg, Pforzheim,
Offenbach, Kreuznach, 1862 am Stadt-
theater in Baſel, 1863 in komiſchen
Geſangrollen an den vereinigten
Theatern in Plauen, Zwickau und
Glauchau, 1864 in Mainz u. Aachen,
1866 in Detmold, war von 1867–72
am Variété-Theater in Berlin be-
ſchäftigt, ging dann nach Köln, 1874
nach Breslau, 1875 nach Hamburg,
1876 an das Hoftheater in Peters-
burg, kam von hier 1880 als könig-
licher Hofſchauſpieler nach Dresden,
war von 1881–84 als Gaſt Schau-
ſpieler an verſchiedenen deutſchen
Bühnen, vom Herbſt 1884 ab Direk-
tor des Reſidenztheaters in Berlin u.
wurde im Sommer 1887 zum Direk-
tor des königlichen Schauſpielhauſes
ernannt. Am 1. Oktbr. 1889 trat er
von dieſem Poſten zurück, um ſich als
artiſtiſcher und techniſcher Leiter des
Leſſing-Theaters zunächſt auf fünf
Jahre verpflichten zu laſſen. Er ſtarb
am 1. Dezbr. 1893.
S: Meiſt einak-
tige Poſſen, Schwänke, dram. Kleinig-
keiten; z. B. Die Rückkehr am Weih-
nachtsabend, 1872. – Berliner in
Wien, 1872. – Eine Sommerwohnung
in Charlottenburg, 1877. – Schnapp-
hahn, Finke und Schraube, 1881. –
Familie Hörner, 1875. – Königsgre-
nadiere, 1870, 1903. – Jm Theater-
Bureau, 1877. – Des Lebens Wellen,
oder: Die Macht des Goldes, 1872.
– Ballettſchule, 1870. – Das Herr-
gött’l hat’s gebracht, 1875. – Die
beiden Reichenmüller, 1881.
*Annuske, Eliſe, geb. am 31. Ok-
tober 1860 zu Kulm a. d. Weichſel als
die Tochter eines Gerichtsrats, erhielt
nach dem frühen Tode des letzteren
ihre Bildung auf der höheren Töch-
terſchule u. dem Lehrerinnenſeminar
in Elbing und abſolvierte 1880 ihre
Prüfung als Lehrerin. Sie war dann
vier Jahre lang Gouvernante in Oſt-
preußen, ging darauf zu ihrer wei-
teren Ausbildung nach Berlin und
übernahm 1886 eine Stelle als Leh-
rerin an der höheren Privatmädchen-
ſchule des Frl. Rütenick in Deſſau.
Seit 1889 wirkt ſie in gleicher Eigen-
ſchaft an der ſtädtiſchen höheren Töch-
terſchule in Bad Oeynhauſen. Von
ihren vielen, in Zeitſchriften unter
dem Pſeudonym O. Gäander ver-
öffentlichten Novellen erſchienen bis-
her geſammelt
S: Weihnachts- und
Sommergeſchichten, 1896. 2. A. u. d.
T.: Wenn das Herz jung iſt! (Heitere
Geſchn.), 1899.
Anſchütz, Roderich, Sohn des
*
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