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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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(Sv.). - Emil Rittershaus als Dich-
ter und Mensch, 2. A. 1898 (Sv.). -
Erlebnisse, Erinnerungen u. Gedichte,
1905. - Nachtrag dazu, 1907-08.

Androclus,

Pseud. für Gustav
Schäfer;
s. d.!

Angelstern, Wilhelm,

Pseud. für
Wilhelm Nagel; s. d.!

Angely, M.,

Pseud. für Ange-
lika von Marquardt;
s. d.!

*Angely-Geyer, Rudolf

(richtig:
Rudolf Ritter v. Geyer-Geyers-
berg
), wurde am 11. Januar 1879
zu Groß-Kanißa in Ungarn als Sohn
eines Bahnbeamten geboren, wuchs
in bescheidenen Verhältnissen auf, be-
suchte daher nur die Volksschule und
eine Klasse der Bürgerschule und trat
bei einem Schlossermeister in Wien in
die Lehre, welche vier Jahre währte.
Schon in dieser an Entbehrungen so
reichen Zeit regte sich in ihm das Jn-
teresse für die Kunst und Literatur,
und so suchte er es denn als Gehilfe
möglich zu machen, die Wiener Thea-
terschule "Otto" zu besuchen. Nach
sechsmonatigem Studium begann er
dann seine Laufbahn als Schauspie-
ler in Österreich u. Deutschland und
gründete, als tüchtiger Regisseur und
Dramaturg anerkannt, 1904 in Wien
eine Übungsbühne für dramatische
Kunst, das "Friedrich Schiller-Thea-
ter", das unter seiner eigenen Leitung
steht. Jm Jahre 1905 rief er auch
eine Theaterzeitung "Thalia" ins
Leben.

S:

Der Automat (P.), 1904.
- Mondaine (Komödie), 1904. - Ge-
fundener Hafen (Schsp., mit Fritz
Michael), 1905.

*Angenetter, August,

geb. am
27. Aug. 1876 in Wien, faßte schon in
seiner Jugend den Plan, sich dereinst
der Journalistik zu widmen, und trat
deshalb nach Beendigung seiner Stu-
dien in den Redaktionsverband des
Wiener Blattes "Kikeriki" ein, aus
dem er jedoch nach einigen Monaten
wieder ausschied. Nachdem er dann
externer Mitarbeiter an Wiener und
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Ang
auswärtigen Zeitungen gewesen war,
wurde er 1899 Redakteur der "Wiener
täglichen Theater- und Fremdenzei-
tung", Ende d. J. Redakteur der
"Grazer Morgenpost", am 1. April
1900 der "Deutschen Volkswehr" in
Budweis und trat 1. März 1901 in
die Redaktion des in Wien erscheinen-
den "Neuigkeits-Weltblatts" ein, dem
er jetzt noch als Redakteur für innere
Politik und als Theater- und Litera-
turreferent angehört.

S:

An der
schönen blauen Donau (Wiener Sk.),
1900. - Kleine Erzählungen, 1901. -
Götterdämmerung (R.), 1908.

*Anger, Siegfried,

geb. am 17.
Oktbr. 1837 zu Dirschau (Westpreu-
ßen) als der Sohn des dort verstor-
benen Superintendenten Anger, be-
suchte das städtische Gymnasium in
Danzig, studierte 1859-61 in Halle
und 1861-62 in Königsberg in Pr.
Theologie u. trat 1863 beim königl.
Gymnasium in Elbing als Lehrer ein.
Nachdem er 20 Jahre an dieser An-
stalt, zuletzt als Oberlehrer, gewirkt
hatte, wurde er im Herbst 1883 zum
Direktor des königl. Gymnasiums in
Graudenz berufen, das er bis zu sei-
ner Pensionierung 1904 leitete, bei
welcher Gelegenheit er den Charakter
als Geh. Regierungsrat erhielt.

S:


Jphigenie in Delphi (Schsp.), 1898. -
Jphigenie in Mycene (Nachspiel zu d.
vorig.), 1901. - Nausikaa (Tr.), 1900.

Angerstein, Wilhelm Emil,


der Sohn eines früheren Apothekers,
späteren (1836 +) Rentners, * am 20.
Aug. 1835 in Berlin und daselbst ge-
bildet, wandte sein Jnteresse bald
dem Turnwesen zu und widmete sich
demselben erst in seiner Vaterstadt
u. seit 1859 in Köln, wo er nicht bloß
als Lehrer an den höheren Unter-
richtsanstalten, sondern auch im Turn-
vereinsleben eine bedeutende turne-
rische Tätigkeit entfaltete. Jnfolge
politischer Verhältnisse 1864 aus dem
Amte entlassen, kehrte A. nach Berlin
zurück u. lebte hier als Schriftsteller.

*


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And
(Sv.). – Emil Rittershaus als Dich-
ter und Menſch, 2. A. 1898 (Sv.). –
Erlebniſſe, Erinnerungen u. Gedichte,
1905. – Nachtrag dazu, 1907–08.

Androclus,

Pſeud. für Guſtav
Schäfer;
ſ. d.!

Angelſtern, Wilhelm,

Pſeud. für
Wilhelm Nagel; ſ. d.!

Angely, M.,

Pſeud. für Ange-
lika von Marquardt;
ſ. d.!

*Angely-Geyer, Rudolf

(richtig:
Rudolf Ritter v. Geyer-Geyers-
berg
), wurde am 11. Januar 1879
zu Groß-Kanißa in Ungarn als Sohn
eines Bahnbeamten geboren, wuchs
in beſcheidenen Verhältniſſen auf, be-
ſuchte daher nur die Volksſchule und
eine Klaſſe der Bürgerſchule und trat
bei einem Schloſſermeiſter in Wien in
die Lehre, welche vier Jahre währte.
Schon in dieſer an Entbehrungen ſo
reichen Zeit regte ſich in ihm das Jn-
tereſſe für die Kunſt und Literatur,
und ſo ſuchte er es denn als Gehilfe
möglich zu machen, die Wiener Thea-
terſchule „Otto“ zu beſuchen. Nach
ſechsmonatigem Studium begann er
dann ſeine Laufbahn als Schauſpie-
ler in Öſterreich u. Deutſchland und
gründete, als tüchtiger Regiſſeur und
Dramaturg anerkannt, 1904 in Wien
eine Übungsbühne für dramatiſche
Kunſt, das „Friedrich Schiller-Thea-
ter“, das unter ſeiner eigenen Leitung
ſteht. Jm Jahre 1905 rief er auch
eine Theaterzeitung „Thalia“ ins
Leben.

S:

Der Automat (P.), 1904.
– Mondaine (Komödie), 1904. – Ge-
fundener Hafen (Schſp., mit Fritz
Michael), 1905.

*Angenetter, Auguſt,

geb. am
27. Aug. 1876 in Wien, faßte ſchon in
ſeiner Jugend den Plan, ſich dereinſt
der Journaliſtik zu widmen, und trat
deshalb nach Beendigung ſeiner Stu-
dien in den Redaktionsverband des
Wiener Blattes „Kikeriki“ ein, aus
dem er jedoch nach einigen Monaten
wieder ausſchied. Nachdem er dann
externer Mitarbeiter an Wiener und
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Ang
auswärtigen Zeitungen geweſen war,
wurde er 1899 Redakteur der „Wiener
täglichen Theater- und Fremdenzei-
tung“, Ende d. J. Redakteur der
„Grazer Morgenpoſt“, am 1. April
1900 der „Deutſchen Volkswehr“ in
Budweis und trat 1. März 1901 in
die Redaktion des in Wien erſcheinen-
den „Neuigkeits-Weltblatts“ ein, dem
er jetzt noch als Redakteur für innere
Politik und als Theater- und Litera-
turreferent angehört.

S:

An der
ſchönen blauen Donau (Wiener Sk.),
1900. – Kleine Erzählungen, 1901. –
Götterdämmerung (R.), 1908.

*Anger, Siegfried,

geb. am 17.
Oktbr. 1837 zu Dirſchau (Weſtpreu-
ßen) als der Sohn des dort verſtor-
benen Superintendenten Anger, be-
ſuchte das ſtädtiſche Gymnaſium in
Danzig, ſtudierte 1859–61 in Halle
und 1861–62 in Königsberg in Pr.
Theologie u. trat 1863 beim königl.
Gymnaſium in Elbing als Lehrer ein.
Nachdem er 20 Jahre an dieſer An-
ſtalt, zuletzt als Oberlehrer, gewirkt
hatte, wurde er im Herbſt 1883 zum
Direktor des königl. Gymnaſiums in
Graudenz berufen, das er bis zu ſei-
ner Penſionierung 1904 leitete, bei
welcher Gelegenheit er den Charakter
als Geh. Regierungsrat erhielt.

S:


Jphigenie in Delphi (Schſp.), 1898. –
Jphigenie in Mycene (Nachſpiel zu d.
vorig.), 1901. – Nauſikaa (Tr.), 1900.

Angerſtein, Wilhelm Emil,


der Sohn eines früheren Apothekers,
ſpäteren (1836 †) Rentners, * am 20.
Aug. 1835 in Berlin und daſelbſt ge-
bildet, wandte ſein Jntereſſe bald
dem Turnweſen zu und widmete ſich
demſelben erſt in ſeiner Vaterſtadt
u. ſeit 1859 in Köln, wo er nicht bloß
als Lehrer an den höheren Unter-
richtsanſtalten, ſondern auch im Turn-
vereinsleben eine bedeutende turne-
riſche Tätigkeit entfaltete. Jnfolge
politiſcher Verhältniſſe 1864 aus dem
Amte entlaſſen, kehrte A. nach Berlin
zurück u. lebte hier als Schriftſteller.

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[64/0068] And Ang (Sv.). – Emil Rittershaus als Dich- ter und Menſch, 2. A. 1898 (Sv.). – Erlebniſſe, Erinnerungen u. Gedichte, 1905. – Nachtrag dazu, 1907–08. Androclus, Pſeud. für Guſtav Schäfer; ſ. d.! Angelſtern, Wilhelm, Pſeud. für Wilhelm Nagel; ſ. d.! Angely, M., Pſeud. für Ange- lika von Marquardt; ſ. d.! *Angely-Geyer, Rudolf (richtig: Rudolf Ritter v. Geyer-Geyers- berg), wurde am 11. Januar 1879 zu Groß-Kanißa in Ungarn als Sohn eines Bahnbeamten geboren, wuchs in beſcheidenen Verhältniſſen auf, be- ſuchte daher nur die Volksſchule und eine Klaſſe der Bürgerſchule und trat bei einem Schloſſermeiſter in Wien in die Lehre, welche vier Jahre währte. Schon in dieſer an Entbehrungen ſo reichen Zeit regte ſich in ihm das Jn- tereſſe für die Kunſt und Literatur, und ſo ſuchte er es denn als Gehilfe möglich zu machen, die Wiener Thea- terſchule „Otto“ zu beſuchen. Nach ſechsmonatigem Studium begann er dann ſeine Laufbahn als Schauſpie- ler in Öſterreich u. Deutſchland und gründete, als tüchtiger Regiſſeur und Dramaturg anerkannt, 1904 in Wien eine Übungsbühne für dramatiſche Kunſt, das „Friedrich Schiller-Thea- ter“, das unter ſeiner eigenen Leitung ſteht. Jm Jahre 1905 rief er auch eine Theaterzeitung „Thalia“ ins Leben. S: Der Automat (P.), 1904. – Mondaine (Komödie), 1904. – Ge- fundener Hafen (Schſp., mit Fritz Michael), 1905. *Angenetter, Auguſt, geb. am 27. Aug. 1876 in Wien, faßte ſchon in ſeiner Jugend den Plan, ſich dereinſt der Journaliſtik zu widmen, und trat deshalb nach Beendigung ſeiner Stu- dien in den Redaktionsverband des Wiener Blattes „Kikeriki“ ein, aus dem er jedoch nach einigen Monaten wieder ausſchied. Nachdem er dann externer Mitarbeiter an Wiener und auswärtigen Zeitungen geweſen war, wurde er 1899 Redakteur der „Wiener täglichen Theater- und Fremdenzei- tung“, Ende d. J. Redakteur der „Grazer Morgenpoſt“, am 1. April 1900 der „Deutſchen Volkswehr“ in Budweis und trat 1. März 1901 in die Redaktion des in Wien erſcheinen- den „Neuigkeits-Weltblatts“ ein, dem er jetzt noch als Redakteur für innere Politik und als Theater- und Litera- turreferent angehört. S: An der ſchönen blauen Donau (Wiener Sk.), 1900. – Kleine Erzählungen, 1901. – Götterdämmerung (R.), 1908. *Anger, Siegfried, geb. am 17. Oktbr. 1837 zu Dirſchau (Weſtpreu- ßen) als der Sohn des dort verſtor- benen Superintendenten Anger, be- ſuchte das ſtädtiſche Gymnaſium in Danzig, ſtudierte 1859–61 in Halle und 1861–62 in Königsberg in Pr. Theologie u. trat 1863 beim königl. Gymnaſium in Elbing als Lehrer ein. Nachdem er 20 Jahre an dieſer An- ſtalt, zuletzt als Oberlehrer, gewirkt hatte, wurde er im Herbſt 1883 zum Direktor des königl. Gymnaſiums in Graudenz berufen, das er bis zu ſei- ner Penſionierung 1904 leitete, bei welcher Gelegenheit er den Charakter als Geh. Regierungsrat erhielt. S: Jphigenie in Delphi (Schſp.), 1898. – Jphigenie in Mycene (Nachſpiel zu d. vorig.), 1901. – Nauſikaa (Tr.), 1900. Angerſtein, Wilhelm Emil, der Sohn eines früheren Apothekers, ſpäteren (1836 †) Rentners, * am 20. Aug. 1835 in Berlin und daſelbſt ge- bildet, wandte ſein Jntereſſe bald dem Turnweſen zu und widmete ſich demſelben erſt in ſeiner Vaterſtadt u. ſeit 1859 in Köln, wo er nicht bloß als Lehrer an den höheren Unter- richtsanſtalten, ſondern auch im Turn- vereinsleben eine bedeutende turne- riſche Tätigkeit entfaltete. Jnfolge politiſcher Verhältniſſe 1864 aus dem Amte entlaſſen, kehrte A. nach Berlin zurück u. lebte hier als Schriftſteller. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/68>, abgerufen am 16.11.2024.