Lettische Volkslieder u. Mythen; be- arb. u. ins Deutsche übers., 1896. - Graf Nicolai Rehbinder (Baltisches Dichterbild), 1897. - Pater Johannes und andere Novellen, 1898.
Andres, Karl,
siehe Karl Mönckeberg!
*Andresen, Jngeborg,
wurde am 30. Janr. 1878 als ältestes Kind des Hofbesitzers Hans-Heinrich A. auf Moorhof in Witzwort (Schleswig) geboren. Jhr Vater war ein Friese, ihre Mutter entstammte einer Dith- marscher Familie. Nachdem Jnge- borg bis zu ihrem 15. Lebensjahre die sehr gut verwaltete dreiklassige Orts- schule besucht, inzwischen aber auch leider beide Eltern verloren hatte, trat sie in das Lehrerinnenseminar in Schleswig ein, absolvierte 1896 ihr Examen u. wurde dann an verschie- denen Orten der Provinz u. auf den Jnseln als Volksschullehrerin beschäf- tigt. Darauf war sie als solche einige Jahre in Cuxhaven und Hamburg tätig und wirkt seit 1900 in Kiel.
S:
Hinter Deich und Dünen (Geschn. a. Nordfriesland), 1907. 2. A. 1908.
Andresen, Stine,
wurde am 23. Dezember 1849 zu Boldixum auf der Jnsel Föhr (Schleswig) geboren. Jhr Vater, Jürgen Erich Jürgens, war ein einfacher, aber kluger und sehr belesener Landmann; die Mutter kränkelte viel und starb frühe. Stine besuchte nur die Dorfschule ihres Hei- matortes, die von einem tüchtigen Lehrer geleitet wurde, benutzte aber später jede Mußestunde zur Lektüre guter Bücher, sing auch frühe an, sich in Gelegenheitsdichtungen zu Fest- lichkeiten zu versuchen, woraus sich dann in der Folge ganz von selbst das Bedürfnis herausstellte, ihre Ge- danken im Liede auszusprechen. Sie verheiratete sich an einen Müller auf Föhr, den sie nach zwanzigjähriger Ehe durch den Tod verlor (1894), u. ein Vierteljahr später trieben die Gläubiger sie aus ihrem Heim, so daß [Spaltenumbruch]
And
sie nun ein Unterkommen bei weit- läufigen Verwandten suchen mußte. Jhre äußere Lage zu verbessern, ver- anstaltete der bekannte Professor Karl Weiß-Schrattenthal eine neue Aus- gabe ihrer Gedichte.
S:
Gedichte, herausg. von Dr. Gerber, 1893. 2. A. u. d. T.: Gesammelte Gedichte, hrsg. v. Karl Schrattenthal, 1896. 6. A. 1904. - Neue Gedichte, 1903.
*Andrießen, Gustav,
wurde am 7. März 1830 in Krefeld (Rheinland) geboren und in der protestantischen Religion seines Vaters -- die Mutter und Schwestern waren Mennonitin- nen -- erzogen. Die Eltern hatten in der Franzosenzeit zu Anfang des vo- rigen Jahrh. ihr Vermögen verloren, und so hatte der Vater die Stelle eines Comptoiristen in einem Han- delshause angenommen und auch bis zu seinem Tode (1867) verwaltet. Der Sohn besuchte erst die Volksschule, danach die Rektoratschule u. trat mit 15 Jahren als Lehrling in ein kauf- männisches Geschäft ein, in dem er auch als Kommis noch bis zum Jahre 1854 verblieb. Jnzwischen hatte er auch 1851-52 in Wesel beim 7. Artill.- Regim. seiner Militärpflicht genügt. Jm Jahre 1854 übernahm er in einem größeren Seidengeschäft den Posten eines Reisenden für Deutsch- land, u. 1860 begründete er mit einem Schwager und einem Freunde ein eigenes Fabrikgeschäft, für das er ganz Europa, mit Ausnahme der Pyrenäen-Halbinsel, und die Verein. Staaten von Nordamerika bereiste. Seit mehreren Jahren hat er infolge von Alter u. Krankheit seine geschäft- liche Tätigkeit mehr und mehr einge- stellt. An den sozialen, kommunalen und kulturellen Fragen hat er sich stets rege beteiligt; so hat er z. B. 1873-93 den Vorsitz im Krefelder Handwerker-, später Bildungsverein geführt, dessen Ehrenvorsitzender er noch jetzt ist.
S:
Silbersträußchen, (Ge. zu seiner silbernen Hochzeit), 1885
*
[Spaltenumbruch]
And
Lettiſche Volkslieder u. Mythen; be- arb. u. ins Deutſche überſ., 1896. – Graf Nicolai Rehbinder (Baltiſches Dichterbild), 1897. – Pater Johannes und andere Novellen, 1898.
Andres, Karl,
ſiehe Karl Mönckeberg!
*Andreſen, Jngeborg,
wurde am 30. Janr. 1878 als älteſtes Kind des Hofbeſitzers Hans-Heinrich A. auf Moorhof in Witzwort (Schleswig) geboren. Jhr Vater war ein Frieſe, ihre Mutter entſtammte einer Dith- marſcher Familie. Nachdem Jnge- borg bis zu ihrem 15. Lebensjahre die ſehr gut verwaltete dreiklaſſige Orts- ſchule beſucht, inzwiſchen aber auch leider beide Eltern verloren hatte, trat ſie in das Lehrerinnenſeminar in Schleswig ein, abſolvierte 1896 ihr Examen u. wurde dann an verſchie- denen Orten der Provinz u. auf den Jnſeln als Volksſchullehrerin beſchäf- tigt. Darauf war ſie als ſolche einige Jahre in Cuxhaven und Hamburg tätig und wirkt ſeit 1900 in Kiel.
S:
Hinter Deich und Dünen (Geſchn. a. Nordfriesland), 1907. 2. A. 1908.
Andreſen, Stine,
wurde am 23. Dezember 1849 zu Boldixum auf der Jnſel Föhr (Schleswig) geboren. Jhr Vater, Jürgen Erich Jürgens, war ein einfacher, aber kluger und ſehr beleſener Landmann; die Mutter kränkelte viel und ſtarb frühe. Stine beſuchte nur die Dorfſchule ihres Hei- matortes, die von einem tüchtigen Lehrer geleitet wurde, benutzte aber ſpäter jede Mußeſtunde zur Lektüre guter Bücher, ſing auch frühe an, ſich in Gelegenheitsdichtungen zu Feſt- lichkeiten zu verſuchen, woraus ſich dann in der Folge ganz von ſelbſt das Bedürfnis herausſtellte, ihre Ge- danken im Liede auszuſprechen. Sie verheiratete ſich an einen Müller auf Föhr, den ſie nach zwanzigjähriger Ehe durch den Tod verlor (1894), u. ein Vierteljahr ſpäter trieben die Gläubiger ſie aus ihrem Heim, ſo daß [Spaltenumbruch]
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ſie nun ein Unterkommen bei weit- läufigen Verwandten ſuchen mußte. Jhre äußere Lage zu verbeſſern, ver- anſtaltete der bekannte Profeſſor Karl Weiß-Schrattenthal eine neue Aus- gabe ihrer Gedichte.
S:
Gedichte, herausg. von Dr. Gerber, 1893. 2. A. u. d. T.: Geſammelte Gedichte, hrsg. v. Karl Schrattenthal, 1896. 6. A. 1904. – Neue Gedichte, 1903.
*Andrießen, Guſtav,
wurde am 7. März 1830 in Krefeld (Rheinland) geboren und in der proteſtantiſchen Religion ſeines Vaters — die Mutter und Schweſtern waren Mennonitin- nen — erzogen. Die Eltern hatten in der Franzoſenzeit zu Anfang des vo- rigen Jahrh. ihr Vermögen verloren, und ſo hatte der Vater die Stelle eines Comptoiriſten in einem Han- delshauſe angenommen und auch bis zu ſeinem Tode (1867) verwaltet. Der Sohn beſuchte erſt die Volksſchule, danach die Rektoratſchule u. trat mit 15 Jahren als Lehrling in ein kauf- männiſches Geſchäft ein, in dem er auch als Kommis noch bis zum Jahre 1854 verblieb. Jnzwiſchen hatte er auch 1851–52 in Weſel beim 7. Artill.- Regim. ſeiner Militärpflicht genügt. Jm Jahre 1854 übernahm er in einem größeren Seidengeſchäft den Poſten eines Reiſenden für Deutſch- land, u. 1860 begründete er mit einem Schwager und einem Freunde ein eigenes Fabrikgeſchäft, für das er ganz Europa, mit Ausnahme der Pyrenäen-Halbinſel, und die Verein. Staaten von Nordamerika bereiſte. Seit mehreren Jahren hat er infolge von Alter u. Krankheit ſeine geſchäft- liche Tätigkeit mehr und mehr einge- ſtellt. An den ſozialen, kommunalen und kulturellen Fragen hat er ſich ſtets rege beteiligt; ſo hat er z. B. 1873–93 den Vorſitz im Krefelder Handwerker-, ſpäter Bildungsverein geführt, deſſen Ehrenvorſitzender er noch jetzt iſt.
S:
Silberſträußchen, (Ge. zu ſeiner ſilbernen Hochzeit), 1885
*
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Lettiſche Volkslieder u. Mythen; be-
arb. u. ins Deutſche überſ., 1896. –
Graf Nicolai Rehbinder (Baltiſches
Dichterbild), 1897. – Pater Johannes
und andere Novellen, 1898.
Andres, Karl, ſiehe Karl
Mönckeberg!
*Andreſen, Jngeborg, wurde am
30. Janr. 1878 als älteſtes Kind des
Hofbeſitzers Hans-Heinrich A. auf
Moorhof in Witzwort (Schleswig)
geboren. Jhr Vater war ein Frieſe,
ihre Mutter entſtammte einer Dith-
marſcher Familie. Nachdem Jnge-
borg bis zu ihrem 15. Lebensjahre die
ſehr gut verwaltete dreiklaſſige Orts-
ſchule beſucht, inzwiſchen aber auch
leider beide Eltern verloren hatte,
trat ſie in das Lehrerinnenſeminar in
Schleswig ein, abſolvierte 1896 ihr
Examen u. wurde dann an verſchie-
denen Orten der Provinz u. auf den
Jnſeln als Volksſchullehrerin beſchäf-
tigt. Darauf war ſie als ſolche einige
Jahre in Cuxhaven und Hamburg
tätig und wirkt ſeit 1900 in Kiel.
S:
Hinter Deich und Dünen (Geſchn. a.
Nordfriesland), 1907. 2. A. 1908.
Andreſen, Stine, wurde am 23.
Dezember 1849 zu Boldixum auf der
Jnſel Föhr (Schleswig) geboren.
Jhr Vater, Jürgen Erich Jürgens,
war ein einfacher, aber kluger und
ſehr beleſener Landmann; die Mutter
kränkelte viel und ſtarb frühe. Stine
beſuchte nur die Dorfſchule ihres Hei-
matortes, die von einem tüchtigen
Lehrer geleitet wurde, benutzte aber
ſpäter jede Mußeſtunde zur Lektüre
guter Bücher, ſing auch frühe an, ſich
in Gelegenheitsdichtungen zu Feſt-
lichkeiten zu verſuchen, woraus ſich
dann in der Folge ganz von ſelbſt
das Bedürfnis herausſtellte, ihre Ge-
danken im Liede auszuſprechen. Sie
verheiratete ſich an einen Müller auf
Föhr, den ſie nach zwanzigjähriger
Ehe durch den Tod verlor (1894), u.
ein Vierteljahr ſpäter trieben die
Gläubiger ſie aus ihrem Heim, ſo daß
ſie nun ein Unterkommen bei weit-
läufigen Verwandten ſuchen mußte.
Jhre äußere Lage zu verbeſſern, ver-
anſtaltete der bekannte Profeſſor Karl
Weiß-Schrattenthal eine neue Aus-
gabe ihrer Gedichte.
S: Gedichte,
herausg. von Dr. Gerber, 1893. 2. A.
u. d. T.: Geſammelte Gedichte, hrsg.
v. Karl Schrattenthal, 1896. 6. A.
1904. – Neue Gedichte, 1903.
*Andrießen, Guſtav, wurde am
7. März 1830 in Krefeld (Rheinland)
geboren und in der proteſtantiſchen
Religion ſeines Vaters — die Mutter
und Schweſtern waren Mennonitin-
nen — erzogen. Die Eltern hatten in
der Franzoſenzeit zu Anfang des vo-
rigen Jahrh. ihr Vermögen verloren,
und ſo hatte der Vater die Stelle
eines Comptoiriſten in einem Han-
delshauſe angenommen und auch bis
zu ſeinem Tode (1867) verwaltet. Der
Sohn beſuchte erſt die Volksſchule,
danach die Rektoratſchule u. trat mit
15 Jahren als Lehrling in ein kauf-
männiſches Geſchäft ein, in dem er
auch als Kommis noch bis zum Jahre
1854 verblieb. Jnzwiſchen hatte er
auch 1851–52 in Weſel beim 7. Artill.-
Regim. ſeiner Militärpflicht genügt.
Jm Jahre 1854 übernahm er in
einem größeren Seidengeſchäft den
Poſten eines Reiſenden für Deutſch-
land, u. 1860 begründete er mit einem
Schwager und einem Freunde ein
eigenes Fabrikgeſchäft, für das er
ganz Europa, mit Ausnahme der
Pyrenäen-Halbinſel, und die Verein.
Staaten von Nordamerika bereiſte.
Seit mehreren Jahren hat er infolge
von Alter u. Krankheit ſeine geſchäft-
liche Tätigkeit mehr und mehr einge-
ſtellt. An den ſozialen, kommunalen
und kulturellen Fragen hat er ſich
ſtets rege beteiligt; ſo hat er z. B.
1873–93 den Vorſitz im Krefelder
Handwerker-, ſpäter Bildungsverein
geführt, deſſen Ehrenvorſitzender er
noch jetzt iſt.
S: Silberſträußchen,
(Ge. zu ſeiner ſilbernen Hochzeit), 1885
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/67>, abgerufen am 18.12.2024.
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