Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Alb ihre kräftigsten Wurzeln; hier erst istihm die schlummernde Gabe der Poe- sie erwacht und zur Entfaltung ge- kommen. Jn der äußeren Versform seiner Dichtungen lehnt sich A. an Viktor Scheffels Trompeter von Säk- kingen an, wie denn manche indivi- duelle Ähnlichkeit ihn mit seinem be- freundeten Landsmann verbindet. Nachdem er von 1868-73 als Pfarrer in Huchenfeld gewirkt, wurde er Pfar- rer zu Eutingen bei Pforzheim, und 1879 Pfarrer in Kleinkems bei Lör- rach. Jm Jahre 1885 nahm er seiner geschwächten Gesundheit wegen Ur- laub und ließ sich in Freiburg i. Br. nieder, trat auch Ostern 1886 defini- tiv in den Ruhestand. Nach einem Jahre übernahm er aber gekräftigt wieder eine Pfarrstelle zu Laufen bei Buggingen in Baden, die er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1893 verwaltete. Während eines Jahres weilte er danach zu seiner Kur in Freiburg i. Br., worauf er sich 1894 in Lahr niederließ. Jm Jahre 1901 verlegte er seinen Wohnsitz nach Ding- lingen, und hier ist er 10. Febr. 1906 gestorben. S: Bruder Ludwig der Albrecht, Hermine, geb. Rau, S: Frühlingssturm Albrecht, Jakob, pseud. Fra- Alb dann Lehrer an der Bezirksschule inLachen, 1856 Professor an der Kan- tonsschule in St. Gallen, 1860 Redak- teur des Witzblattes "Jnspektor" und im Mai 1863 Lehrer der deutschen u. italienischen Sprache am Progymna- sium in Biel, wo er bis 1894 tätig war. Seitdem im Ruhestande daselbst lebend, starb er am 26. März 1897. S: Der Schweizer Deklamator; II, Albrecht(-Frainer), Karl, geb. S: Mein Dichten und Den- Albrecht, Maria, wurde am 14. *
Alb ihre kräftigſten Wurzeln; hier erſt iſtihm die ſchlummernde Gabe der Poe- ſie erwacht und zur Entfaltung ge- kommen. Jn der äußeren Versform ſeiner Dichtungen lehnt ſich A. an Viktor Scheffels Trompeter von Säk- kingen an, wie denn manche indivi- duelle Ähnlichkeit ihn mit ſeinem be- freundeten Landsmann verbindet. Nachdem er von 1868–73 als Pfarrer in Huchenfeld gewirkt, wurde er Pfar- rer zu Eutingen bei Pforzheim, und 1879 Pfarrer in Kleinkems bei Lör- rach. Jm Jahre 1885 nahm er ſeiner geſchwächten Geſundheit wegen Ur- laub und ließ ſich in Freiburg i. Br. nieder, trat auch Oſtern 1886 defini- tiv in den Ruheſtand. Nach einem Jahre übernahm er aber gekräftigt wieder eine Pfarrſtelle zu Laufen bei Buggingen in Baden, die er bis zu ſeiner Penſionierung im Jahre 1893 verwaltete. Während eines Jahres weilte er danach zu ſeiner Kur in Freiburg i. Br., worauf er ſich 1894 in Lahr niederließ. Jm Jahre 1901 verlegte er ſeinen Wohnſitz nach Ding- lingen, und hier iſt er 10. Febr. 1906 geſtorben. S: Bruder Ludwig der Albrecht, Hermine, geb. Rau, S: Frühlingsſturm Albrecht, Jakob, pſeud. Fra- Alb dann Lehrer an der Bezirksſchule inLachen, 1856 Profeſſor an der Kan- tonsſchule in St. Gallen, 1860 Redak- teur des Witzblattes „Jnſpektor“ und im Mai 1863 Lehrer der deutſchen u. italieniſchen Sprache am Progymna- ſium in Biel, wo er bis 1894 tätig war. Seitdem im Ruheſtande daſelbſt lebend, ſtarb er am 26. März 1897. S: Der Schweizer Deklamator; II, Albrecht(-Frainer), Karl, geb. S: Mein Dichten und Den- Albrecht, Maria, wurde am 14. *
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Alb
Alb
ihre kräftigſten Wurzeln; hier erſt iſt
ihm die ſchlummernde Gabe der Poe-
ſie erwacht und zur Entfaltung ge-
kommen. Jn der äußeren Versform
ſeiner Dichtungen lehnt ſich A. an
Viktor Scheffels Trompeter von Säk-
kingen an, wie denn manche indivi-
duelle Ähnlichkeit ihn mit ſeinem be-
freundeten Landsmann verbindet.
Nachdem er von 1868–73 als Pfarrer
in Huchenfeld gewirkt, wurde er Pfar-
rer zu Eutingen bei Pforzheim, und
1879 Pfarrer in Kleinkems bei Lör-
rach. Jm Jahre 1885 nahm er ſeiner
geſchwächten Geſundheit wegen Ur-
laub und ließ ſich in Freiburg i. Br.
nieder, trat auch Oſtern 1886 defini-
tiv in den Ruheſtand. Nach einem
Jahre übernahm er aber gekräftigt
wieder eine Pfarrſtelle zu Laufen bei
Buggingen in Baden, die er bis zu
ſeiner Penſionierung im Jahre 1893
verwaltete. Während eines Jahres
weilte er danach zu ſeiner Kur in
Freiburg i. Br., worauf er ſich 1894
in Lahr niederließ. Jm Jahre 1901
verlegte er ſeinen Wohnſitz nach Ding-
lingen, und hier iſt er 10. Febr. 1906
geſtorben.
S: Bruder Ludwig der
Wasgauer (Ep. D.), 1872. – Der
Schwedenjunker (D.), 1873. – E Maje
us em Oberland (alemanniſche Ge.),
1878. – Die Häfnetjungfer (Dorfge-
ſchichte), 1884. – König Eoban (Hiſt.
Lſtſp.), 1875. – Der Präzeptorats-
Vikari (E.), 1882. – Des Markgrafen
Leibmedikus (E.), 1882.
Albrecht, Hermine, geb. Rau,
geb. am 16. Oktbr. 1874 in Nürnberg,
lebt daſelbſt.
S: Frühlingsſturm
(Nn.), 1899.
Albrecht, Jakob, pſeud. Fra-
ter Hilarius, wurde geboren am
17. Febr. 1827 zu Sargans, Kt. St.
Gallen, kam 1842 auf die katholiſche
Kantonsſchule in St. Gallen, die er
1849 abſolvierte und ſtudierte dann
zwei Jahre in München Philologie.
Jn den Jahren 1851–52 hielt er ſich
in der franzöſ. Schweiz auf, wurde
dann Lehrer an der Bezirksſchule in
Lachen, 1856 Profeſſor an der Kan-
tonsſchule in St. Gallen, 1860 Redak-
teur des Witzblattes „Jnſpektor“ und
im Mai 1863 Lehrer der deutſchen u.
italieniſchen Sprache am Progymna-
ſium in Biel, wo er bis 1894 tätig
war. Seitdem im Ruheſtande daſelbſt
lebend, ſtarb er am 26. März 1897.
S: Der Schweizer Deklamator; II,
1868. – Zum Möllingerhandel (Kom.
G.), 1869. – Der neue Diſtelikalender
von (pſeud.) Frater Hilarius
(Text u. Jlluſtr. ausſchließlich v. Al-
brecht), 1874 ff. – Humoriſtiſch-ſati-
riſches Quodlibet a. d. Mappe des
Frater Hilarius, 1892.
Albrecht(-Frainer), Karl, geb.
am 31. Dezbr. 1845 in Frain (Mäh-
ren) als Sohn eines Dorflehrers,
abſolvierte die Unterrealſchule, be-
ſuchte dann in Wien die Oberreal-
ſchule, bildete ſich zum Volksſchulleh-
rer aus u. wirkt ſeit 1867 als ſolcher
in Wien.
S: Mein Dichten und Den-
ken (Eine Spätleſe aus drei Jahr-
zehnten; Ge.), 1908.
Albrecht, Maria, wurde am 14.
Febr. 1850 zu Eggebrechtsmühle im
Kreiſe Schlochau (Weſtpreußen) als
die Tochter eines Gutsbeſitzers ge-
boren u. verlor ihren Vater, als ſie
erſt fünf Jahre zählte. Die Mutter
zog nun mit ihren ſechs Kindern in
eine mittelgroße Stadt Weſtpreußens,
wo ihr deren Erziehung bequemer er-
ſchien. Von großem Lerneifer beſeelt,
hegte Maria den Wunſch, Lehrerin zu
werden; aber es kam nicht dazu, da
ſie ſich noch ſehr jung mit einem Kauf-
mann verheiratete, dem ſie nach Ber-
lin folgte. Jhre Träume vom Glück
der Zukunft verwirklichten ſich leider
nicht; das Leben hat ihr mehr Schat-
ten- wie Lichtſeiten gezeigt. Der
größte Schmerz traf ſie, als der Tod
ihr das einzige, reichbegabte, drei-
zehnjährige Töchterchen nahm, u. es
bedurfte vieler Jahre, bis ſie reſi-
gniert und beſcheiden in Arbeit und
*
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