Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Dau *Daudert, Ernst Wilhelm,
S: Gedichte, Dauer, C., Pseud. für C. von der *Daum, Friedrich August Her- Dau Magdeburg, 1852 Diakonus in Tan-germünde und 1858 Archidiakonus daselbst. Hier begann er seit dem Jahre 1857 eine erfolgreiche Wirk- samkeit für die Jnteressen des Gustav- Adolf-Vereins, wovon mehrere Schriften Zeugnis geben. 1868 kam D. als Pfarrer nach Groß-Leinungen bei Wallhausen u. 1876 nach Wanz- leben in der Provinz Sachsen, wo er am 7. Dezbr. 1889 starb. S: Der Daumer, Georg Friedrich, pseud. *
[Spaltenumbruch] Dau *Daudert, Ernſt Wilhelm,
S: Gedichte, Dauer, C., Pſeud. für C. von der *Daum, Friedrich Auguſt Her- Dau Magdeburg, 1852 Diakonus in Tan-germünde und 1858 Archidiakonus daſelbſt. Hier begann er ſeit dem Jahre 1857 eine erfolgreiche Wirk- ſamkeit für die Jntereſſen des Guſtav- Adolf-Vereins, wovon mehrere Schriften Zeugnis geben. 1868 kam D. als Pfarrer nach Groß-Leinungen bei Wallhauſen u. 1876 nach Wanz- leben in der Provinz Sachſen, wo er am 7. Dezbr. 1889 ſtarb. S: Der Daumer, Georg Friedrich, pſeud. *
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Dau
Dau
*Daudert, Ernſt Wilhelm,
pſeud. Ernſt Wildau, wurde am
10. Febr. (22. Febr. n. St.) 1829 in
Riga geboren, bereitete ſich für den
Handelsſtand vor, zuletzt in der da-
maligen Handelsklaſſe der dortigen
Kreisſchule, verſah dann die Stelle
eines Korreſpondenten verſchiedener
Sprachen in mehreren angeſehenen
Handelshäuſern in Riga u. gründete
daſelbſt 1852 ein ſelbſtändiges Han-
delshaus. Jm Jahre 1868 wurde er
zum Ratsherrn erwählt; als ſolcher
war er auch Mitglied u. ſpäter Prä-
ſes des Rigaer ſtändiſchen Theater-
verwaltungskomitees. D. hatte viel-
fach Gelegenheit, größere Reiſen durch
Deutſchland, Holland und Belgien zu
machen. Bei ſeiner Vorliebe für lite-
rariſche Beſchäftigung wurde er auch
mit der franzöſiſchen, engliſchen und
däniſchen Sprache u. deren Literatur
vertraut. Nach Auflöſung des Rigai-
ſchen Rats zog er ſich vom Geſchäfts-
leben zurück und ſiedelte 1891 mit
ſeiner Familie nach Freiburg in Br.
über, wo er als Privatmann ſei-
nen literariſchen Neigungen lebte und
am 5. Jan. 1903 ſtarb.
S: Gedichte,
1876. – Lebensblüten (Lieder), 1884.
Dauer, C., Pſeud. für C. von der
Boeck; ſ. d.!
*Daum, Friedrich Auguſt Her-
mann, wurde am 10. Mai 1818 zu
Quedlinburg geboren, kam frühe nach
Magdeburg u. beſuchte hier das Gym-
naſium zum Kloſter U. L. F., wo er
ſchon im Verein mit ſeinem Studien-
genoſſen G. von Putlitz ſich in poeti-
ſchen Dichtungen verſuchte. Seinen
von früheſter Kindheit an gehegten
Wunſch, Theologie zu ſtudieren, ſetzte
er trotz der widrigſten Verhältniſſe
durch. Er abſolvierte dieſes Studium
von 1839–42 in Halle, war dann
einige Jahre Prädikant in Schkölen
bei Naumburg u. verwaltete danach
Hauslehrerſtellen in Pommern und
in der Lauſitz. Jm Jahre 1850 ward
D. Prädikant an der Petrikirche in
Magdeburg, 1852 Diakonus in Tan-
germünde und 1858 Archidiakonus
daſelbſt. Hier begann er ſeit dem
Jahre 1857 eine erfolgreiche Wirk-
ſamkeit für die Jntereſſen des Guſtav-
Adolf-Vereins, wovon mehrere
Schriften Zeugnis geben. 1868 kam
D. als Pfarrer nach Groß-Leinungen
bei Wallhauſen u. 1876 nach Wanz-
leben in der Provinz Sachſen, wo er
am 7. Dezbr. 1889 ſtarb.
S: Der
verlorene Sohn (Dr.), 1851. – Jo-
hannes Huß, der Märtyrer von Kon-
ſtanz (D.), 1852. – Ein Lorbeerkranz
für Preußens tapferes Heer (G.),
1866. – Guſtav Adolf in Deutſchland
(Ep. D.), 1882.
Daumer, Georg Friedrich, pſeud.
Euſebius Emeran, wurde am
5. März 1800 zu Nürnberg geboren,
wo ſein Vater als begüterter Bürger
lebte, aber Unglück hatte, verarmte
und endlich in eine Art Geiſteskrank-
heit verfiel, in der er auch ſtarb. Als
Knabe kränklich, war Georg Fried-
rich D. dem Verkehr mit Altersgenoſ-
ſen faſt gänzlich entzogen und auf
Selbſtbeſchäftigung mit Muſik und
Lektüre angewieſen. Er beſuchte das
Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt, an
dem er Hegels Unterricht in der Phi-
loſophie genoß, und bezog 1817 die
Univerſität Erlangen, um Theologie
zu ſtudieren. Anfänglich warf er ſich
dem dort herrſchenden Pietismus in
die Arme; allein bald begannen ſich
Zweifel in ihm zu regen, und dieſe
wurden mit der Zeit ſo mächtig, daß
er dem theologiſchen Studium ent-
ſagte u. ſich gänzlich der Philoſophie
widmete. Er hörte zu Erlangen noch
die Vorleſungen Schellings, ging
dann noch ein Jahr auf die Univer-
ſität Leipzig und wurde nach Beendi-
gung ſeiner Studien 1822 Lehrer an
der lateiniſchen Schule ſeiner Vater-
ſtadt und 1827 Profeſſor am Gym-
naſium daſelbſt. Seine pädagogiſche
Wirkſamkeit dauerte nicht lange. Kon-
flikte mit dem orthodoxen Direktor
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