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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Cuv
ken, sich schriftstellerisch zu betätigen,
und sie ist seitdem mit Romanen und
Novellen in verschiedenen Zeitungen
an die Öffentlichkeit getreten. Seit
1898 lebte sie verheiratet in Kunners-
dorf bei Hirschberg in Schlesien, seit
1899 in Krummhübel, seit 1901 in
Obernigk, seit 1904 in Sondershau-
sen, seit 1907 in Oeynhausen und seit
1909 in Berlin.

S:

Flammen (Nn.),
1898. - Wenn Frauen lieben (Mo-
derne Nn.), 1903.

*de Cuvry, Friedrich Behrendt,


pseud. Hans von Zollern, wurde
am 28. Febr. 1829 auf einem Gute
bei Königsberg i. Pr., das sein Vater
in Pacht hatte, geboren. Bald dar-
auf starb der Vater und hinterließ
seine Witwe mit fünf unmündigen
Kindern in sehr beschränkten Verhält-
nissen, die durch den Bankerott eines
Königsberger Kaufmanns noch trost-
loser wurden. Vier Jahre alt, kam
Friedrich zu seinem Onkel, dem Ma-
jor a. D. Behrendt de Cuvry, der in
der Gegend von Bartenstein ein Gut
besaß, erhielt hier durch Privatlehrer
den ersten Unterricht und besuchte
dann die höhere Bürgerschule in Bar-
tenstein. Nach Absolvierung dersel-
ben wurde er von seinem Onkel für
die Landwirtschaft bestimmt, u. trotz
seines Widerwillens gegen diesen Be-
ruf war C. mehrere Jahre darin
tätig, bis man sich endlich von seiner
Unbrauchbarkeit überzeugte und ihn
auf die Handelsakademie in Danzig
schickte. Hier gründete er später auch
ein eigenes kaufmännisches Geschäft,
das im Anfange glänzende Resultate,
dann aber große Mißerfolge erzielte,
so daß er es aufgeben u. eine Stelle
als Subdirektor einer Versicher.-Ge-
sellschaft in Berlin annehmen mußte.
Neue Enttäuschungen warteten hier
seiner; der Verlust seiner Gattin er-
höhte sein Mißgeschick, und so verließ
er Berlin, um in London sein Heil zu
versuchen. Die Sehnsucht nach deut-
schen Verhältnissen trieb ihn nach
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einiger Zeit in die Heimat zurück. Er
ließ sich wieder als Kaufmann in
Danzig nieder, und die Sonne des
Glücks schien ihm einigermaßen zu
lächeln: da wurde ihm sein einziger
Sohn, die Stütze seines Geschäfts,
durch den Tod entrissen, und er selbst
infolge eines Sturzes vom Pferde
von einem heftigen Nervenleiden be-
fallen. Über sein Mißgeschick half ihm
schließlich die Arbeit hinweg. Er griff
in seinen Mußestunden zur Feder und
entfaltete auf dem Gebiete des Ro-
mans eine rastlose Tätigkeit, die er
bis zu seinem Tode übte, der am 3.
Septbr. 1886 erfolgte.

S:

Meister
Norden (Histor. E.); II, 1882. - Ein
politischer Schachzug Friedrichs des
Großen (Histor. R.); II, 1883. - Nach
Canossa. 1. Abteil.: Jn der heiligen
Stadt Rom (Histor. R.); II, 1884.
2. Abteil.: Jm heiligen römischen
Reich deutscher Nation (Hist. R.); II,
1885. - Die Rebellen (Histor. R.); II,
1886. - Vom Fels zum Meer (Histor.
E.); III, 1886.

Cyre, Frau Auguste,

pseudonym
A. Eryc, geb. am 11. März 1825 in
Worms, lebte (1883) in Darmstadt
und starb daselbst 1902.

S:

Der
Assessor (Sk. a. d. Alltagsleben), 1884.
N. Ausg. 1891.

Czajkowska, Carla von,

s. Carla
von Berynda-Czajkowska!

Czechowski-Peyersfeld, He-
lene,

siehe Helene Peyer von
Peyersfeld!

*Czedik, Emil,

pseudon. Hugo
Schalk,
wurde am 13. Okt. 1853 zu
Mattsee im Salzburgischen als der
Sohn eines Finanzbeamten geboren,
besuchte die Volksschule in Jschl, die
Obergymnasien zu Melk u. Salzburg
u. trat 1871 in den Staatspostdienst,
in welchem er jetzt die Stelle eines
k. k. Postoffizials bei dem Hauptpost-
amte in Wien einnimmt.

S:

Lieder,
3 Bdchn., 1876-78. - Gedichte, 1878.
- Vom Trinken und Lieben (Männ-
liche u. weibl. Reime), 1879. - Marie

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Cuv
ken, ſich ſchriftſtelleriſch zu betätigen,
und ſie iſt ſeitdem mit Romanen und
Novellen in verſchiedenen Zeitungen
an die Öffentlichkeit getreten. Seit
1898 lebte ſie verheiratet in Kunners-
dorf bei Hirſchberg in Schleſien, ſeit
1899 in Krummhübel, ſeit 1901 in
Obernigk, ſeit 1904 in Sondershau-
ſen, ſeit 1907 in Oeynhauſen und ſeit
1909 in Berlin.

S:

Flammen (Nn.),
1898. – Wenn Frauen lieben (Mo-
derne Nn.), 1903.

*de Cuvry, Friedrich Behrendt,


pſeud. Hans von Zollern, wurde
am 28. Febr. 1829 auf einem Gute
bei Königsberg i. Pr., das ſein Vater
in Pacht hatte, geboren. Bald dar-
auf ſtarb der Vater und hinterließ
ſeine Witwe mit fünf unmündigen
Kindern in ſehr beſchränkten Verhält-
niſſen, die durch den Bankerott eines
Königsberger Kaufmanns noch troſt-
loſer wurden. Vier Jahre alt, kam
Friedrich zu ſeinem Onkel, dem Ma-
jor a. D. Behrendt de Cuvry, der in
der Gegend von Bartenſtein ein Gut
beſaß, erhielt hier durch Privatlehrer
den erſten Unterricht und beſuchte
dann die höhere Bürgerſchule in Bar-
tenſtein. Nach Abſolvierung derſel-
ben wurde er von ſeinem Onkel für
die Landwirtſchaft beſtimmt, u. trotz
ſeines Widerwillens gegen dieſen Be-
ruf war C. mehrere Jahre darin
tätig, bis man ſich endlich von ſeiner
Unbrauchbarkeit überzeugte und ihn
auf die Handelsakademie in Danzig
ſchickte. Hier gründete er ſpäter auch
ein eigenes kaufmänniſches Geſchäft,
das im Anfange glänzende Reſultate,
dann aber große Mißerfolge erzielte,
ſo daß er es aufgeben u. eine Stelle
als Subdirektor einer Verſicher.-Ge-
ſellſchaft in Berlin annehmen mußte.
Neue Enttäuſchungen warteten hier
ſeiner; der Verluſt ſeiner Gattin er-
höhte ſein Mißgeſchick, und ſo verließ
er Berlin, um in London ſein Heil zu
verſuchen. Die Sehnſucht nach deut-
ſchen Verhältniſſen trieb ihn nach
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Cze
einiger Zeit in die Heimat zurück. Er
ließ ſich wieder als Kaufmann in
Danzig nieder, und die Sonne des
Glücks ſchien ihm einigermaßen zu
lächeln: da wurde ihm ſein einziger
Sohn, die Stütze ſeines Geſchäfts,
durch den Tod entriſſen, und er ſelbſt
infolge eines Sturzes vom Pferde
von einem heftigen Nervenleiden be-
fallen. Über ſein Mißgeſchick half ihm
ſchließlich die Arbeit hinweg. Er griff
in ſeinen Mußeſtunden zur Feder und
entfaltete auf dem Gebiete des Ro-
mans eine raſtloſe Tätigkeit, die er
bis zu ſeinem Tode übte, der am 3.
Septbr. 1886 erfolgte.

S:

Meiſter
Norden (Hiſtor. E.); II, 1882. – Ein
politiſcher Schachzug Friedrichs des
Großen (Hiſtor. R.); II, 1883. – Nach
Canoſſa. 1. Abteil.: Jn der heiligen
Stadt Rom (Hiſtor. R.); II, 1884.
2. Abteil.: Jm heiligen römiſchen
Reich deutſcher Nation (Hiſt. R.); II,
1885. – Die Rebellen (Hiſtor. R.); II,
1886. – Vom Fels zum Meer (Hiſtor.
E.); III, 1886.

Cyré, Frau Auguſte,

pſeudonym
A. Eryc, geb. am 11. März 1825 in
Worms, lebte (1883) in Darmſtadt
und ſtarb daſelbſt 1902.

S:

Der
Aſſeſſor (Sk. a. d. Alltagsleben), 1884.
N. Ausg. 1891.

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ſ. Carla
von Berynda-Czajkowska!

Czechowski-Peyersfeld, He-
lene,

ſiehe Helene Peyer von
Peyersfeld!

*Czedik, Emil,

pſeudon. Hugo
Schalk,
wurde am 13. Okt. 1853 zu
Mattſee im Salzburgiſchen als der
Sohn eines Finanzbeamten geboren,
beſuchte die Volksſchule in Jſchl, die
Obergymnaſien zu Melk u. Salzburg
u. trat 1871 in den Staatspoſtdienſt,
in welchem er jetzt die Stelle eines
k. k. Poſtoffizials bei dem Hauptpoſt-
amte in Wien einnimmt.

S:

Lieder,
3 Bdchn., 1876–78. – Gedichte, 1878.
– Vom Trinken und Lieben (Männ-
liche u. weibl. Reime), 1879. – Marie

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[454/0458] Cuv Cze ken, ſich ſchriftſtelleriſch zu betätigen, und ſie iſt ſeitdem mit Romanen und Novellen in verſchiedenen Zeitungen an die Öffentlichkeit getreten. Seit 1898 lebte ſie verheiratet in Kunners- dorf bei Hirſchberg in Schleſien, ſeit 1899 in Krummhübel, ſeit 1901 in Obernigk, ſeit 1904 in Sondershau- ſen, ſeit 1907 in Oeynhauſen und ſeit 1909 in Berlin. S: Flammen (Nn.), 1898. – Wenn Frauen lieben (Mo- derne Nn.), 1903. *de Cuvry, Friedrich Behrendt, pſeud. Hans von Zollern, wurde am 28. Febr. 1829 auf einem Gute bei Königsberg i. Pr., das ſein Vater in Pacht hatte, geboren. Bald dar- auf ſtarb der Vater und hinterließ ſeine Witwe mit fünf unmündigen Kindern in ſehr beſchränkten Verhält- niſſen, die durch den Bankerott eines Königsberger Kaufmanns noch troſt- loſer wurden. Vier Jahre alt, kam Friedrich zu ſeinem Onkel, dem Ma- jor a. D. Behrendt de Cuvry, der in der Gegend von Bartenſtein ein Gut beſaß, erhielt hier durch Privatlehrer den erſten Unterricht und beſuchte dann die höhere Bürgerſchule in Bar- tenſtein. Nach Abſolvierung derſel- ben wurde er von ſeinem Onkel für die Landwirtſchaft beſtimmt, u. trotz ſeines Widerwillens gegen dieſen Be- ruf war C. mehrere Jahre darin tätig, bis man ſich endlich von ſeiner Unbrauchbarkeit überzeugte und ihn auf die Handelsakademie in Danzig ſchickte. Hier gründete er ſpäter auch ein eigenes kaufmänniſches Geſchäft, das im Anfange glänzende Reſultate, dann aber große Mißerfolge erzielte, ſo daß er es aufgeben u. eine Stelle als Subdirektor einer Verſicher.-Ge- ſellſchaft in Berlin annehmen mußte. Neue Enttäuſchungen warteten hier ſeiner; der Verluſt ſeiner Gattin er- höhte ſein Mißgeſchick, und ſo verließ er Berlin, um in London ſein Heil zu verſuchen. Die Sehnſucht nach deut- ſchen Verhältniſſen trieb ihn nach einiger Zeit in die Heimat zurück. Er ließ ſich wieder als Kaufmann in Danzig nieder, und die Sonne des Glücks ſchien ihm einigermaßen zu lächeln: da wurde ihm ſein einziger Sohn, die Stütze ſeines Geſchäfts, durch den Tod entriſſen, und er ſelbſt infolge eines Sturzes vom Pferde von einem heftigen Nervenleiden be- fallen. Über ſein Mißgeſchick half ihm ſchließlich die Arbeit hinweg. Er griff in ſeinen Mußeſtunden zur Feder und entfaltete auf dem Gebiete des Ro- mans eine raſtloſe Tätigkeit, die er bis zu ſeinem Tode übte, der am 3. Septbr. 1886 erfolgte. S: Meiſter Norden (Hiſtor. E.); II, 1882. – Ein politiſcher Schachzug Friedrichs des Großen (Hiſtor. R.); II, 1883. – Nach Canoſſa. 1. Abteil.: Jn der heiligen Stadt Rom (Hiſtor. R.); II, 1884. 2. Abteil.: Jm heiligen römiſchen Reich deutſcher Nation (Hiſt. R.); II, 1885. – Die Rebellen (Hiſtor. R.); II, 1886. – Vom Fels zum Meer (Hiſtor. E.); III, 1886. Cyré, Frau Auguſte, pſeudonym A. Eryc, geb. am 11. März 1825 in Worms, lebte (1883) in Darmſtadt und ſtarb daſelbſt 1902. S: Der Aſſeſſor (Sk. a. d. Alltagsleben), 1884. N. Ausg. 1891. Czajkowska, Carla von, ſ. Carla von Berynda-Czajkowska! Czechowski-Peyersfeld, He- lene, ſiehe Helene Peyer von Peyersfeld! *Czedik, Emil, pſeudon. Hugo Schalk, wurde am 13. Okt. 1853 zu Mattſee im Salzburgiſchen als der Sohn eines Finanzbeamten geboren, beſuchte die Volksſchule in Jſchl, die Obergymnaſien zu Melk u. Salzburg u. trat 1871 in den Staatspoſtdienſt, in welchem er jetzt die Stelle eines k. k. Poſtoffizials bei dem Hauptpoſt- amte in Wien einnimmt. S: Lieder, 3 Bdchn., 1876–78. – Gedichte, 1878. – Vom Trinken und Lieben (Männ- liche u. weibl. Reime), 1879. – Marie *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 454. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/458>, abgerufen am 16.11.2024.