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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Cap
Gesang, Geschichte der Musik u. Ästhe-
stik studiert, daneben auch dramati-
schen Unterricht bei Wilh. Just erhal-
ten, widmete er sich seit 1856 der
Bühne und trat unter dem Künstler-
namen Roman zuerst in Preßburg
mit Erfolg auf. Er spielte darauf an
verschiedenen Bühnen Österreichs,
ging 1863 nach Czernowitz in der
Buckowina, wo er sich zunächst lite-
rarisch beschäftigte u. 1864 nach Bro-
dy, wo er die Direktion eines stabilen
deutschen Theaters übernahm, die er
aber schon 1865 wegen mangelnder
Subvention niederlegen mußte. Nach
vorübergehendem Aufenthalt in Ga-
lizien, Wien, Berlin, wandte er sich
nach Hamburg, wo er zwei Jahre als
Dramaturg u. darstellender Künstler
verweilte, kehrte dann aber der Bühne
den Rücken und ging nach Wien, wo
er seitdem als Schriftsteller lebte. Er
starb am 3. Juli 1905 in St. Stillfried
an der österr. Nordbahn.

S:

Blätter
und Blüten (Ge.), 1858. - Dichter-
grüße, 1862. - Ultimo (Schw.), 1867.
- Die weiblichen Rekruten (P.), 1867.
- Silvesterbild (Festsp.), 1868. - Der
Fuchs in der Schlinge (Lsp.), 1870.
- Eine Frauengrille (Lsp.), 1873. -
Bühnenspiele; IV, 1873-74 (Jnhalt:
Dienstbotenstreik. - Mondkönigin. -
Das Veilchen. - Er vernachlässigt
seine Frau). - Zeitlichtln (Ge. in
oberösterr. Mundart), 1875. - Brenn-
nesseln (Polit. Zeitgedichte), 1879. -
Tauperlen (Ge.), 1881. - Der fah-
rende Sänger (Ge.), 1890. - Aus der
Kinderstube (Kindergedichte), 1897. -
Der Wundertraum (Orig. Zauber-
märchen), 1898.

*Cappilleri, Herma,

geborene
Czigler von Eny Vecse, stammt
aus einem altadeligen katholischen
Geschlechte Ungarns und wurde am
13. Jan. 1840 zu Pest geboren, wo
sie, das einzige Kind begüterter El-
tern, ihre Kindheit in den glücklichsten
Verhältnissen verlebte. Jm Stur-
mesjahre 1848 siedelte sie mit ihren
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Cap
Eltern nach Wien über, das ihr seit-
dem Heimat geblieben ist. Frühzeitig
verriet sie eine entschiedene Neigung
für das Studium; ihre feingebildete
Mutter überwachte in liebender Sorge
die Geistes- und Seelenbildung der
Tochter, die besonders für Malerei
u. Musik gleich ausgesprochene Fähig-
keiten zeigte. Ein längeres, schmerz-
liches Krankenlager weckte in ihr zu-
erst den schlummernden Genius der
Dichtung, und als dann verschiedene
schwere Schicksalsschläge -- Erblin-
dung der Mutter, Rückgang der Ver-
mögensverhältnisse ihres in Geistes-
irre und Körperlähmung verfallenen
Vaters -- über sie hereinbrachen und
sie nun selbst Schutz und Versorgerin
ihres Hauses sein mußte, da wurde
die Poesie das Mittel, den dornen-
vollen Pfad des realen Lebens zu
ebnen. Jm Jahre 1864 gründete sie
die belletristisch-enzyklopädische Wo-
chenschrift "Fata Morgana", für die
sie vom österreichischen Staatsmini-
sterium eine jährliche Subvention er-
hielt. Zwar wurde dieselbe zur Zeit
des politischen Umschwunges (1866)
plötzlich zurückbehalten und dadurch
das Blatt einstweilen sistiert, doch
trat dasselbe im Herbst 1868 unter
der Redaktion der Dichterin wieder
ins Leben. Jm Jahre 1869 vermählte
sie sich mit dem Dichter Wilhelm Cap-
pilleri.

S:

Liederkranz (Ge.), 1859. -
Jugendträume (Ge.), 1858. - Poesie-
gestalten (Ge.); II, 1863. - Aus der
Tiefe (Neue Ge.), 1877. - Die Wieder-
eroberung Pannoniens (Ep.), 1877.

*Cappy, Marie Crescence Gräfin,


pseud. Fritz Guttreu, wurde am
15. Febr. 1869 auf Schloß Kunners-
dorf in Österreich-Schlesien geboren
und kam 1875 nach Wien, wo sie ihre
Bildung erhielt, 1887 ihre schriftstel-
lerische Tätigkeit begann u. bis nach
dem Tode ihrer Eltern (1898) ver-
weilte. Seitdem lebte sie in Gmunden
(Oberösterreich) u. seit einigen Jah-
ren in Linz a. d. Donau.

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Primeln

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Cap
Geſang, Geſchichte der Muſik u. Äſthe-
ſtik ſtudiert, daneben auch dramati-
ſchen Unterricht bei Wilh. Juſt erhal-
ten, widmete er ſich ſeit 1856 der
Bühne und trat unter dem Künſtler-
namen Roman zuerſt in Preßburg
mit Erfolg auf. Er ſpielte darauf an
verſchiedenen Bühnen Öſterreichs,
ging 1863 nach Czernowitz in der
Buckowina, wo er ſich zunächſt lite-
rariſch beſchäftigte u. 1864 nach Bro-
dy, wo er die Direktion eines ſtabilen
deutſchen Theaters übernahm, die er
aber ſchon 1865 wegen mangelnder
Subvention niederlegen mußte. Nach
vorübergehendem Aufenthalt in Ga-
lizien, Wien, Berlin, wandte er ſich
nach Hamburg, wo er zwei Jahre als
Dramaturg u. darſtellender Künſtler
verweilte, kehrte dann aber der Bühne
den Rücken und ging nach Wien, wo
er ſeitdem als Schriftſteller lebte. Er
ſtarb am 3. Juli 1905 in St. Stillfried
an der öſterr. Nordbahn.

S:

Blätter
und Blüten (Ge.), 1858. – Dichter-
grüße, 1862. – Ultimo (Schw.), 1867.
– Die weiblichen Rekruten (P.), 1867.
– Silveſterbild (Feſtſp.), 1868. – Der
Fuchs in der Schlinge (Lſp.), 1870.
– Eine Frauengrille (Lſp.), 1873. –
Bühnenſpiele; IV, 1873–74 (Jnhalt:
Dienſtbotenſtreik. – Mondkönigin. –
Das Veilchen. – Er vernachläſſigt
ſeine Frau). – Zeitlichtln (Ge. in
oberöſterr. Mundart), 1875. – Brenn-
neſſeln (Polit. Zeitgedichte), 1879. –
Tauperlen (Ge.), 1881. – Der fah-
rende Sänger (Ge.), 1890. – Aus der
Kinderſtube (Kindergedichte), 1897. –
Der Wundertraum (Orig. Zauber-
märchen), 1898.

*Cappilleri, Herma,

geborene
Cziglér von Eny Vecſe, ſtammt
aus einem altadeligen katholiſchen
Geſchlechte Ungarns und wurde am
13. Jan. 1840 zu Peſt geboren, wo
ſie, das einzige Kind begüterter El-
tern, ihre Kindheit in den glücklichſten
Verhältniſſen verlebte. Jm Stur-
mesjahre 1848 ſiedelte ſie mit ihren
[Spaltenumbruch]

Cap
Eltern nach Wien über, das ihr ſeit-
dem Heimat geblieben iſt. Frühzeitig
verriet ſie eine entſchiedene Neigung
für das Studium; ihre feingebildete
Mutter überwachte in liebender Sorge
die Geiſtes- und Seelenbildung der
Tochter, die beſonders für Malerei
u. Muſik gleich ausgeſprochene Fähig-
keiten zeigte. Ein längeres, ſchmerz-
liches Krankenlager weckte in ihr zu-
erſt den ſchlummernden Genius der
Dichtung, und als dann verſchiedene
ſchwere Schickſalsſchläge — Erblin-
dung der Mutter, Rückgang der Ver-
mögensverhältniſſe ihres in Geiſtes-
irre und Körperlähmung verfallenen
Vaters — über ſie hereinbrachen und
ſie nun ſelbſt Schutz und Verſorgerin
ihres Hauſes ſein mußte, da wurde
die Poeſie das Mittel, den dornen-
vollen Pfad des realen Lebens zu
ebnen. Jm Jahre 1864 gründete ſie
die belletriſtiſch-enzyklopädiſche Wo-
chenſchrift „Fata Morgana“, für die
ſie vom öſterreichiſchen Staatsmini-
ſterium eine jährliche Subvention er-
hielt. Zwar wurde dieſelbe zur Zeit
des politiſchen Umſchwunges (1866)
plötzlich zurückbehalten und dadurch
das Blatt einſtweilen ſiſtiert, doch
trat dasſelbe im Herbſt 1868 unter
der Redaktion der Dichterin wieder
ins Leben. Jm Jahre 1869 vermählte
ſie ſich mit dem Dichter Wilhelm Cap-
pilleri.

S:

Liederkranz (Ge.), 1859. –
Jugendträume (Ge.), 1858. – Poeſie-
geſtalten (Ge.); II, 1863. – Aus der
Tiefe (Neue Ge.), 1877. – Die Wieder-
eroberung Pannoniens (Ep.), 1877.

*Cappy, Marie Crescence Gräfin,


pſeud. Fritz Guttreu, wurde am
15. Febr. 1869 auf Schloß Kunners-
dorf in Öſterreich-Schleſien geboren
und kam 1875 nach Wien, wo ſie ihre
Bildung erhielt, 1887 ihre ſchriftſtel-
leriſche Tätigkeit begann u. bis nach
dem Tode ihrer Eltern (1898) ver-
weilte. Seitdem lebte ſie in Gmunden
(Oberöſterreich) u. ſeit einigen Jah-
ren in Linz a. d. Donau.

S:

Primeln

*
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[406/0410] Cap Cap Geſang, Geſchichte der Muſik u. Äſthe- ſtik ſtudiert, daneben auch dramati- ſchen Unterricht bei Wilh. Juſt erhal- ten, widmete er ſich ſeit 1856 der Bühne und trat unter dem Künſtler- namen Roman zuerſt in Preßburg mit Erfolg auf. Er ſpielte darauf an verſchiedenen Bühnen Öſterreichs, ging 1863 nach Czernowitz in der Buckowina, wo er ſich zunächſt lite- rariſch beſchäftigte u. 1864 nach Bro- dy, wo er die Direktion eines ſtabilen deutſchen Theaters übernahm, die er aber ſchon 1865 wegen mangelnder Subvention niederlegen mußte. Nach vorübergehendem Aufenthalt in Ga- lizien, Wien, Berlin, wandte er ſich nach Hamburg, wo er zwei Jahre als Dramaturg u. darſtellender Künſtler verweilte, kehrte dann aber der Bühne den Rücken und ging nach Wien, wo er ſeitdem als Schriftſteller lebte. Er ſtarb am 3. Juli 1905 in St. Stillfried an der öſterr. Nordbahn. S: Blätter und Blüten (Ge.), 1858. – Dichter- grüße, 1862. – Ultimo (Schw.), 1867. – Die weiblichen Rekruten (P.), 1867. – Silveſterbild (Feſtſp.), 1868. – Der Fuchs in der Schlinge (Lſp.), 1870. – Eine Frauengrille (Lſp.), 1873. – Bühnenſpiele; IV, 1873–74 (Jnhalt: Dienſtbotenſtreik. – Mondkönigin. – Das Veilchen. – Er vernachläſſigt ſeine Frau). – Zeitlichtln (Ge. in oberöſterr. Mundart), 1875. – Brenn- neſſeln (Polit. Zeitgedichte), 1879. – Tauperlen (Ge.), 1881. – Der fah- rende Sänger (Ge.), 1890. – Aus der Kinderſtube (Kindergedichte), 1897. – Der Wundertraum (Orig. Zauber- märchen), 1898. *Cappilleri, Herma, geborene Cziglér von Eny Vecſe, ſtammt aus einem altadeligen katholiſchen Geſchlechte Ungarns und wurde am 13. Jan. 1840 zu Peſt geboren, wo ſie, das einzige Kind begüterter El- tern, ihre Kindheit in den glücklichſten Verhältniſſen verlebte. Jm Stur- mesjahre 1848 ſiedelte ſie mit ihren Eltern nach Wien über, das ihr ſeit- dem Heimat geblieben iſt. Frühzeitig verriet ſie eine entſchiedene Neigung für das Studium; ihre feingebildete Mutter überwachte in liebender Sorge die Geiſtes- und Seelenbildung der Tochter, die beſonders für Malerei u. Muſik gleich ausgeſprochene Fähig- keiten zeigte. Ein längeres, ſchmerz- liches Krankenlager weckte in ihr zu- erſt den ſchlummernden Genius der Dichtung, und als dann verſchiedene ſchwere Schickſalsſchläge — Erblin- dung der Mutter, Rückgang der Ver- mögensverhältniſſe ihres in Geiſtes- irre und Körperlähmung verfallenen Vaters — über ſie hereinbrachen und ſie nun ſelbſt Schutz und Verſorgerin ihres Hauſes ſein mußte, da wurde die Poeſie das Mittel, den dornen- vollen Pfad des realen Lebens zu ebnen. Jm Jahre 1864 gründete ſie die belletriſtiſch-enzyklopädiſche Wo- chenſchrift „Fata Morgana“, für die ſie vom öſterreichiſchen Staatsmini- ſterium eine jährliche Subvention er- hielt. Zwar wurde dieſelbe zur Zeit des politiſchen Umſchwunges (1866) plötzlich zurückbehalten und dadurch das Blatt einſtweilen ſiſtiert, doch trat dasſelbe im Herbſt 1868 unter der Redaktion der Dichterin wieder ins Leben. Jm Jahre 1869 vermählte ſie ſich mit dem Dichter Wilhelm Cap- pilleri. S: Liederkranz (Ge.), 1859. – Jugendträume (Ge.), 1858. – Poeſie- geſtalten (Ge.); II, 1863. – Aus der Tiefe (Neue Ge.), 1877. – Die Wieder- eroberung Pannoniens (Ep.), 1877. *Cappy, Marie Crescence Gräfin, pſeud. Fritz Guttreu, wurde am 15. Febr. 1869 auf Schloß Kunners- dorf in Öſterreich-Schleſien geboren und kam 1875 nach Wien, wo ſie ihre Bildung erhielt, 1887 ihre ſchriftſtel- leriſche Tätigkeit begann u. bis nach dem Tode ihrer Eltern (1898) ver- weilte. Seitdem lebte ſie in Gmunden (Oberöſterreich) u. ſeit einigen Jah- ren in Linz a. d. Donau. S: Primeln *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 406. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/410>, abgerufen am 16.11.2024.