Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Cam und studierte darauf vier Jahre inBerlin Philosophie, Geschichte, klassi- sche, neuere und orientalische Philo- logie. Nach Erstehung der Kandida- tenprüfung wirkte er einige Jahre als Lehrer in Putbus und kam dann an das Marienstiftsgymnasium in seiner Vaterstadt, an dem er in segens- reicher Tätigkeit bis zu seinem Tode am 24. September 1872 verblieb. Er war unvermählt u. unternahm, wie- derholt mit großem Urlaub versehen, weite Reisen ins Ausland, nach Eng- land, Schottland, Frankreich, Jtalien der Schweiz, nach Algier, Ägypten u. Syrien, vor allem nach Griechenland, woher er auch den Stoff brachte zu seiner S: Photinissa Chrysopulos Cambecq, Victor Ludwig
S: Poetischer Nachlaß Camenisch, Georg, wurde am 8. Cam 1886. S: Gedichte eines Blinden, Camenisch, Anna Katharina
S:
*Cammin, Friedrich, plattdeut- *
Cam und ſtudierte darauf vier Jahre inBerlin Philoſophie, Geſchichte, klaſſi- ſche, neuere und orientaliſche Philo- logie. Nach Erſtehung der Kandida- tenprüfung wirkte er einige Jahre als Lehrer in Putbus und kam dann an das Marienſtiftsgymnaſium in ſeiner Vaterſtadt, an dem er in ſegens- reicher Tätigkeit bis zu ſeinem Tode am 24. September 1872 verblieb. Er war unvermählt u. unternahm, wie- derholt mit großem Urlaub verſehen, weite Reiſen ins Ausland, nach Eng- land, Schottland, Frankreich, Jtalien der Schweiz, nach Algier, Ägypten u. Syrien, vor allem nach Griechenland, woher er auch den Stoff brachte zu ſeiner S: Photiniſſa Chryſopulos Cambecq, Victor Ludwig
S: Poetiſcher Nachlaß Cameniſch, Georg, wurde am 8. Cam 1886. S: Gedichte eines Blinden, Cameniſch, Anna Katharina
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*Cammin, Friedrich, plattdeut- *
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Cam
Cam
und ſtudierte darauf vier Jahre in
Berlin Philoſophie, Geſchichte, klaſſi-
ſche, neuere und orientaliſche Philo-
logie. Nach Erſtehung der Kandida-
tenprüfung wirkte er einige Jahre
als Lehrer in Putbus und kam dann
an das Marienſtiftsgymnaſium in
ſeiner Vaterſtadt, an dem er in ſegens-
reicher Tätigkeit bis zu ſeinem Tode
am 24. September 1872 verblieb. Er
war unvermählt u. unternahm, wie-
derholt mit großem Urlaub verſehen,
weite Reiſen ins Ausland, nach Eng-
land, Schottland, Frankreich, Jtalien
der Schweiz, nach Algier, Ägypten u.
Syrien, vor allem nach Griechenland,
woher er auch den Stoff brachte zu
ſeiner
S: Photiniſſa Chryſopulos
(N., nebſt Mitteilungen über Calos
Leben u. Wirken, hrsg. v. Prof. Georg
Runze), 1907.
Cambecq, Victor Ludwig
Eduard von, * 1833 in Dorpat, kam
in ſeinem dritten Lebensjahre nach
Kaſan, wohin ſein Vater als Profeſ-
ſor des römiſchen Rechts für die dor-
tige Univerſität verſetzt worden war.
Jn Kaſan empfing der Sohn ſeine
Bildung; er widmete ſich naturwiſ-
ſenſchaftlichen, hiſtoriſchen und be-
ſonders philologiſchen Studien, ſtarb
aber ſchon 1854, kurz vor Abſchluß
derſelben.
S: Poetiſcher Nachlaß
(hrsg. v. ſ. Vater), 1854.
Cameniſch, Georg, wurde am 8.
Juni 1829 in Sarn, einem romani-
ſchen Dorfe des Bündnerlandes, als
der Sohn braver Landleute geboren,
die auf ihre acht Kinder den beſten
Einfluß ausübten u. Geiſt u. Gemüt
derſelben zu bilden beſtrebt waren.
Da die Mutter eine Deutſche war u.
in der Familie gewöhnlich die Sprache
der Mutter geſprochen wurde, ſo
wurde auch der Sohn mehr Deutſcher
als Romane. Noch im Jünglings-
alter hatte er das Unglück, zu erblin-
den, ein Schickſal, das er ſich durch
poetiſche Arbeiten zu erleichtern ſuchte.
Er ſtarb im Elternhauſe am 18. Juli
1886.
S: Gedichte eines Blinden,
1870.
Cameniſch, Anna Katharina
(gewöhnlich Nina), die älteſte
Schweſter des Vorigen, wurde am 26.
April 1826 in Sarn geboren, ent-
wickelte ihre Anlagen unter dem Ein-
fluß der Mutter und deren Eltern, in
deren Hauſe ſie viel weilte, in der
günſtigſten Weiſe und lebt noch jetzt
(1907) im Elternhauſe zu Sarn.
S:
Gedichte eines bündneriſchen Land-
mädchens (Chur, o. J.); 2. A. u. d.
T.: Gedichte; geſammelt u. hrsg. von
Otto Cariſch, 1860. 3. A. 1884. 4. A.
u. d. T.: Gedichte von Nina u. Georg
Cameniſch), 1898. – Geſchichten und
Sagen aus Alt Fry Rhätien, 1899.
– Blumen der Heimat (Letzte Gabe),
1907.
*Cammin, Friedrich, plattdeut-
ſcher Dichter, wurde am 9. Septbr.
1860 als einziges Kind ſeiner Eltern
in Groß Lantow bei Laage in Meck-
lenburg geboren, wo ſein Vater ein
Erbpachtgut beſaß, das nachweislich
250 Jahre in dem Beſitz der Familie
geweſen iſt. Nach dem Wunſche des
Vaters ſollte Friedrich ſtudieren, am
liebſten Muſik; da jedoch der erſtere
ſchon ſtarb, als der Sohn 12 Jahre
alt war, ſo mußte ſich dieſer auf
Wunſch der Vormundſchaft und Ver-
wandtſchaft behufs ſpäterer Über-
nahme des väterlichen Gutes zur Er-
lernung d. Landwirtſchaft bequemen.
Nachdem er bis zum 15. Jahre die
Stadtſchule in Laage beſucht hatte,
kam er auf das Rittergut Ridſenow
auf zwei Jahre in die Lehre, diente
danach auf den Gütern Hohen Wan-
gelin und Gottin als Wirtſchafter u.
übernahm mit 22 Jahren das väter-
liche Gut, das er noch heute bewirt-
ſchaftet. Trotz ſeiner vielen Arbeit —
er iſt auch Schulze u. Ortsvorſteher,
Vorſitzender und Schriftführer des
Mecklenb. Landesſchützenvereins und
Träger verſchiedener Ehrenämter —
ſtiehlt er der Zeit noch manche Stunde
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