sie sich mit dem regierenden Fürsten Heinrich XIV. Reuß j. Linie, mit dem sie in 28 jähriger glücklicher Ehe ver- bunden blieb. Mit seltener Herzens- güte und regem Sinn für alles Gute und Schöne ausgestattet, hat sie alle- zeit ihre besondere Freude an Werken stiller Wohltätigkeit gefunden; allem Prunke fremd, war es stets ihr Be- streben, den Armen u. Notleidenden mit offener Hand beizustehen. Eine Reihe von ihr begründeter milder Stiftungen und Jnstitute, wie die Agnes-Schule, die Lehranstalt für weibliche Dienstboten in Gera u. a. ähnliche Anstalten erfreuten sich ihrer opferbereiten Hilfe u. Unterstützung. Sie starb auf Schloß Osterstein bei Gera am 10. Juli 1886.
S:
Helene (E.), 1867. - Aus schönen Stunden (8 Bilder), 1878. (Jnhalt: Fra Gio- vanni Angelico da Fiesole. - Ros- witha. - Aus Venedig. - Eine Wald- phantasie. - Drei Volkslieder in einem Bilde. - Jm Hinterstübchen. - Die Lilie auf dem Meraner Friedhof. - Johann Arnolds Tagebuch.) - Der Segen der Großmutter (Familien- bild); II, 1880.
Ah, Joseph Jgnaz von,
pseudon. Hartmann v. Baldegg, wurde am 15. Dezember 1834 zu Sach- seln in Obwalden als der Sohn eines Bauern geboren, erhielt seine Gymnasialbildung bei den Benedik- tinern in Sarnen und 1851-53 auf dem Lyzeum in Einsiedeln und absol- vierte seine theologischen Studien vollständig am Priesterseminar in Chur. Am 9. Aug. 1857 erhielt er die Priesterweihe, wurde kurz darauf Vi- kar in Bern u. 1859 in Freiberg im Uechtland, wo er Gelegenheit fand, sich die französische Sprache in voll- kommenem Maße anzueignen. Jn die Heimat zurückgekehrt, wirkte er 1863 bis 1867 in Stans zuerst als Kinder- pfarrer u. Oberlehrer und seit 1866 als Frühmesser. Ende dieses Jahres gründete er mit Johann von Matt [Spaltenumbruch]
Ahl
das "Nidwaldener Volksblatt", dessen Leitartikel er bis zu seinem Tode redi- gierte. Jm Herbst 1867 war A. zum Pfarrer von Kerns in Obwalden be- rufen worden, und hier wirkte er bis zu seinem Tode am 1. Septbr. 1896. Jm Jahre 1872 war er auch zum Schulinspektor gewählt worden, wel- ches Amt er mit einer kurzen Unter- brechung bis zu seinem Ende ver- waltete, 1874 zum Mitgliede des kantonalen Erziehungsrats, u. 1888 hatte ihn der Bischof von Chur zum Kommissar für Obwalden ernannt. Außer den Lebensbeschreibungen des "Nikolaus von Flüe" (1887) und des "heiligen Karl Borromäus" (1885) und einem nach seinem Tode erschie- nenen Bande "Predigten u. Predigt- entwürfe" (1904) veröffentlichte er
S:
Subsylvania (Histor.-romant. Festspiel), 1858. - Marienkrone (An- thol. von Dn.), 1858. - Der Löwe von Luzern (Hist. Volksschsp. 1881), 1896. - Hans Waldmann (Histor. Schsp. 1888), 1894.
*Ahlborn,Luise,
pseud. Luise Haidheim, wurde am 14. Mai 1834 in dem Städtchen Melle bei Osna- brück als die älteste Tochter des han- növerschen Justizbeamten E. Jae- ger geboren, erhielt ihren Unterricht meist durch Hauslehrer und den Ab- schluß ihrer Schulbildung in Göttin- gen, wo sie als junges Mädchen zwei Jahre im Hause der Großeltern weilte. Jm Jahre 1855 verheiratete sie sich mit dem Gutsbesitzer u. nachmaligen Domänenpächter Oberamtmann Ahl- born u. lebte mit ihm bis zu seinem Tode (1873) auf der Domäne Ehren- burg im Kreise Diepholz. Als Witwe wählte sie zunächst Osnabrück zu ihrem Wohnsitz, siedelte aber 1881 nach Hannover über, wohin sie auch, nachdem sie seit 1895 in Bad Harz- burg gelebt hatte, 1902 zurückkehrte.
S:
Jm Geist und in der Wahrheit (R.); III, 1874. - Elisabeth v. Bran- denburg (Hist. R.); III, 1878. - Das
*
[Spaltenumbruch]
Ah
ſie ſich mit dem regierenden Fürſten Heinrich XIV. Reuß j. Linie, mit dem ſie in 28 jähriger glücklicher Ehe ver- bunden blieb. Mit ſeltener Herzens- güte und regem Sinn für alles Gute und Schöne ausgeſtattet, hat ſie alle- zeit ihre beſondere Freude an Werken ſtiller Wohltätigkeit gefunden; allem Prunke fremd, war es ſtets ihr Be- ſtreben, den Armen u. Notleidenden mit offener Hand beizuſtehen. Eine Reihe von ihr begründeter milder Stiftungen und Jnſtitute, wie die Agnes-Schule, die Lehranſtalt für weibliche Dienſtboten in Gera u. a. ähnliche Anſtalten erfreuten ſich ihrer opferbereiten Hilfe u. Unterſtützung. Sie ſtarb auf Schloß Oſterſtein bei Gera am 10. Juli 1886.
S:
Helene (E.), 1867. – Aus ſchönen Stunden (8 Bilder), 1878. (Jnhalt: Fra Gio- vanni Angelico da Fieſole. – Ros- witha. – Aus Venedig. – Eine Wald- phantaſie. – Drei Volkslieder in einem Bilde. – Jm Hinterſtübchen. – Die Lilie auf dem Meraner Friedhof. – Johann Arnolds Tagebuch.) – Der Segen der Großmutter (Familien- bild); II, 1880.
Ah, Joſeph Jgnaz von,
pſeudon. Hartmann v. Baldegg, wurde am 15. Dezember 1834 zu Sach- ſeln in Obwalden als der Sohn eines Bauern geboren, erhielt ſeine Gymnaſialbildung bei den Benedik- tinern in Sarnen und 1851–53 auf dem Lyzeum in Einſiedeln und abſol- vierte ſeine theologiſchen Studien vollſtändig am Prieſterſeminar in Chur. Am 9. Aug. 1857 erhielt er die Prieſterweihe, wurde kurz darauf Vi- kar in Bern u. 1859 in Freiberg im Uechtland, wo er Gelegenheit fand, ſich die franzöſiſche Sprache in voll- kommenem Maße anzueignen. Jn die Heimat zurückgekehrt, wirkte er 1863 bis 1867 in Stans zuerſt als Kinder- pfarrer u. Oberlehrer und ſeit 1866 als Frühmeſſer. Ende dieſes Jahres gründete er mit Johann von Matt [Spaltenumbruch]
Ahl
das „Nidwaldener Volksblatt“, deſſen Leitartikel er bis zu ſeinem Tode redi- gierte. Jm Herbſt 1867 war A. zum Pfarrer von Kerns in Obwalden be- rufen worden, und hier wirkte er bis zu ſeinem Tode am 1. Septbr. 1896. Jm Jahre 1872 war er auch zum Schulinſpektor gewählt worden, wel- ches Amt er mit einer kurzen Unter- brechung bis zu ſeinem Ende ver- waltete, 1874 zum Mitgliede des kantonalen Erziehungsrats, u. 1888 hatte ihn der Biſchof von Chur zum Kommiſſar für Obwalden ernannt. Außer den Lebensbeſchreibungen des „Nikolaus von Flüe“ (1887) und des „heiligen Karl Borromäus“ (1885) und einem nach ſeinem Tode erſchie- nenen Bande „Predigten u. Predigt- entwürfe“ (1904) veröffentlichte er
S:
Subſylvania (Hiſtor.-romant. Feſtſpiel), 1858. – Marienkrone (An- thol. von Dn.), 1858. – Der Löwe von Luzern (Hiſt. Volksſchſp. 1881), 1896. – Hans Waldmann (Hiſtor. Schſp. 1888), 1894.
*Ahlborn,Luiſe,
pſeud. Luiſe Haidheim, wurde am 14. Mai 1834 in dem Städtchen Melle bei Osna- brück als die älteſte Tochter des han- növerſchen Juſtizbeamten E. Jae- ger geboren, erhielt ihren Unterricht meiſt durch Hauslehrer und den Ab- ſchluß ihrer Schulbildung in Göttin- gen, wo ſie als junges Mädchen zwei Jahre im Hauſe der Großeltern weilte. Jm Jahre 1855 verheiratete ſie ſich mit dem Gutsbeſitzer u. nachmaligen Domänenpächter Oberamtmann Ahl- born u. lebte mit ihm bis zu ſeinem Tode (1873) auf der Domäne Ehren- burg im Kreiſe Diepholz. Als Witwe wählte ſie zunächſt Osnabrück zu ihrem Wohnſitz, ſiedelte aber 1881 nach Hannover über, wohin ſie auch, nachdem ſie ſeit 1895 in Bad Harz- burg gelebt hatte, 1902 zurückkehrte.
S:
Jm Geiſt und in der Wahrheit (R.); III, 1874. – Eliſabeth v. Bran- denburg (Hiſt. R.); III, 1878. – Das
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Ah
Ahl
ſie ſich mit dem regierenden Fürſten
Heinrich XIV. Reuß j. Linie, mit dem
ſie in 28 jähriger glücklicher Ehe ver-
bunden blieb. Mit ſeltener Herzens-
güte und regem Sinn für alles Gute
und Schöne ausgeſtattet, hat ſie alle-
zeit ihre beſondere Freude an Werken
ſtiller Wohltätigkeit gefunden; allem
Prunke fremd, war es ſtets ihr Be-
ſtreben, den Armen u. Notleidenden
mit offener Hand beizuſtehen. Eine
Reihe von ihr begründeter milder
Stiftungen und Jnſtitute, wie die
Agnes-Schule, die Lehranſtalt für
weibliche Dienſtboten in Gera u. a.
ähnliche Anſtalten erfreuten ſich ihrer
opferbereiten Hilfe u. Unterſtützung.
Sie ſtarb auf Schloß Oſterſtein bei
Gera am 10. Juli 1886.
S: Helene
(E.), 1867. – Aus ſchönen Stunden
(8 Bilder), 1878. (Jnhalt: Fra Gio-
vanni Angelico da Fieſole. – Ros-
witha. – Aus Venedig. – Eine Wald-
phantaſie. – Drei Volkslieder in einem
Bilde. – Jm Hinterſtübchen. – Die
Lilie auf dem Meraner Friedhof. –
Johann Arnolds Tagebuch.) – Der
Segen der Großmutter (Familien-
bild); II, 1880.
Ah, Joſeph Jgnaz von, pſeudon.
Hartmann v. Baldegg, wurde
am 15. Dezember 1834 zu Sach-
ſeln in Obwalden als der Sohn
eines Bauern geboren, erhielt ſeine
Gymnaſialbildung bei den Benedik-
tinern in Sarnen und 1851–53 auf
dem Lyzeum in Einſiedeln und abſol-
vierte ſeine theologiſchen Studien
vollſtändig am Prieſterſeminar in
Chur. Am 9. Aug. 1857 erhielt er die
Prieſterweihe, wurde kurz darauf Vi-
kar in Bern u. 1859 in Freiberg im
Uechtland, wo er Gelegenheit fand,
ſich die franzöſiſche Sprache in voll-
kommenem Maße anzueignen. Jn die
Heimat zurückgekehrt, wirkte er 1863
bis 1867 in Stans zuerſt als Kinder-
pfarrer u. Oberlehrer und ſeit 1866
als Frühmeſſer. Ende dieſes Jahres
gründete er mit Johann von Matt
das „Nidwaldener Volksblatt“, deſſen
Leitartikel er bis zu ſeinem Tode redi-
gierte. Jm Herbſt 1867 war A. zum
Pfarrer von Kerns in Obwalden be-
rufen worden, und hier wirkte er bis
zu ſeinem Tode am 1. Septbr. 1896.
Jm Jahre 1872 war er auch zum
Schulinſpektor gewählt worden, wel-
ches Amt er mit einer kurzen Unter-
brechung bis zu ſeinem Ende ver-
waltete, 1874 zum Mitgliede des
kantonalen Erziehungsrats, u. 1888
hatte ihn der Biſchof von Chur zum
Kommiſſar für Obwalden ernannt.
Außer den Lebensbeſchreibungen des
„Nikolaus von Flüe“ (1887) und des
„heiligen Karl Borromäus“ (1885)
und einem nach ſeinem Tode erſchie-
nenen Bande „Predigten u. Predigt-
entwürfe“ (1904) veröffentlichte er
S: Subſylvania (Hiſtor.-romant.
Feſtſpiel), 1858. – Marienkrone (An-
thol. von Dn.), 1858. – Der Löwe
von Luzern (Hiſt. Volksſchſp. 1881),
1896. – Hans Waldmann (Hiſtor.
Schſp. 1888), 1894.
*Ahlborn, Luiſe, pſeud. Luiſe
Haidheim, wurde am 14. Mai 1834
in dem Städtchen Melle bei Osna-
brück als die älteſte Tochter des han-
növerſchen Juſtizbeamten E. Jae-
ger geboren, erhielt ihren Unterricht
meiſt durch Hauslehrer und den Ab-
ſchluß ihrer Schulbildung in Göttin-
gen, wo ſie als junges Mädchen zwei
Jahre im Hauſe der Großeltern weilte.
Jm Jahre 1855 verheiratete ſie ſich
mit dem Gutsbeſitzer u. nachmaligen
Domänenpächter Oberamtmann Ahl-
born u. lebte mit ihm bis zu ſeinem
Tode (1873) auf der Domäne Ehren-
burg im Kreiſe Diepholz. Als Witwe
wählte ſie zunächſt Osnabrück zu
ihrem Wohnſitz, ſiedelte aber 1881
nach Hannover über, wohin ſie auch,
nachdem ſie ſeit 1895 in Bad Harz-
burg gelebt hatte, 1902 zurückkehrte.
S: Jm Geiſt und in der Wahrheit
(R.); III, 1874. – Eliſabeth v. Bran-
denburg (Hiſt. R.); III, 1878. – Das
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/40>, abgerufen am 22.12.2024.
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