Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Büch habilitierte sich dann 1852 als Dozentder neueren Literatur und begab sich von da nach Tübingen, wo er sich mit der Bearbeitung mehrerer literar- historischer Werke beschäftigte. Jm Jahre 1857 war B. in den französi- schen Staatsdienst getreten und hatte eine Professur der deutschen Sprache und Literatur am College libre de Notre dame in Valenciennes erhal- ten, von wo er 1862 nach Caen ging. Hier war er als Professor der frem- den Literatur an der Faculte des lettres bis zu seiner Pensionierung (1897) tätig. Jm folgenden Jahre verlegte er seinen Wohnsitz nach Oye- streham sur Mar. Nach Kürschners Literaturkalender soll er am 7. März 1904 in Hannover gestorben sein. S:
Büchner, Georg, Bruder des Vo- Büch Straßburg, wo er sich eifrig demStudium der Philosophie eines Car- tesius und Spinoza hingab, zugleich auch mit Poesie beschäftigte. Jm J. 1836 siedelte er nach Zürich über, wo er sich als Privatdozent an der Uni- versität niederließ und sich bald des größten Beifalls zu erfreuen hatte. Doch starb er bereits am 19. Februar 1837. S: Dantons Tod (Dram. Bil- Büchner, Friedrich Karl Christian Ludwig, pseud. Karl Ludwig, * 24*
Büch habilitierte ſich dann 1852 als Dozentder neueren Literatur und begab ſich von da nach Tübingen, wo er ſich mit der Bearbeitung mehrerer literar- hiſtoriſcher Werke beſchäftigte. Jm Jahre 1857 war B. in den franzöſi- ſchen Staatsdienſt getreten und hatte eine Profeſſur der deutſchen Sprache und Literatur am Collége libre de Notre dame in Valenciennes erhal- ten, von wo er 1862 nach Caen ging. Hier war er als Profeſſor der frem- den Literatur an der Faculté des lettres bis zu ſeiner Penſionierung (1897) tätig. Jm folgenden Jahre verlegte er ſeinen Wohnſitz nach Oye- ſtreham ſur Mar. Nach Kürſchners Literaturkalender ſoll er am 7. März 1904 in Hannover geſtorben ſein. S:
Büchner, Georg, Bruder des Vo- Büch Straßburg, wo er ſich eifrig demStudium der Philoſophie eines Car- teſius und Spinoza hingab, zugleich auch mit Poeſie beſchäftigte. Jm J. 1836 ſiedelte er nach Zürich über, wo er ſich als Privatdozent an der Uni- verſität niederließ und ſich bald des größten Beifalls zu erfreuen hatte. Doch ſtarb er bereits am 19. Februar 1837. S: Dantons Tod (Dram. Bil- Büchner, Friedrich Karl Chriſtian Ludwig, pſeud. Karl Ludwig, * 24*
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0375" n="371"/><lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Büch</hi></fw><lb/> habilitierte ſich dann 1852 als Dozent<lb/> der neueren Literatur und begab ſich<lb/> von da nach Tübingen, wo er ſich mit<lb/> der Bearbeitung mehrerer literar-<lb/> hiſtoriſcher Werke beſchäftigte. Jm<lb/> Jahre 1857 war B. in den franzöſi-<lb/> ſchen Staatsdienſt getreten und hatte<lb/> eine Profeſſur der deutſchen Sprache<lb/> und Literatur am <hi rendition="#aq">Collége libre de<lb/> Notre dame</hi> in Valenciennes erhal-<lb/> ten, von wo er 1862 nach Caen ging.<lb/> Hier war er als Profeſſor der frem-<lb/> den Literatur an der <hi rendition="#aq">Faculté des<lb/> lettres</hi> bis zu ſeiner Penſionierung<lb/> (1897) tätig. Jm folgenden Jahre<lb/> verlegte er ſeinen Wohnſitz nach Oye-<lb/> ſtreham ſur Mar. Nach Kürſchners<lb/> Literaturkalender ſoll er am 7. März<lb/> 1904 in Hannover geſtorben ſein. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p><lb/> Gedichte, 1851. – Geſchichte der eng-<lb/> liſchen Poeſie; <hi rendition="#aq">II,</hi> 1855. – Abriß der<lb/> engliſchen Literaturgeſchichte, 1856. –<lb/> Franzöſiſche Literaturbilder, 1858. –<lb/> Der Wunderknabe von Briſtol (R.),<lb/> 1861. – Lord Byrons letzte Liebe (N.);<lb/><hi rendition="#aq">II,</hi> 1862. – Fidele Geſchichten (Nn.),<lb/> 1886. – Das „tolle“ Jahr (1848).<lb/> Vor, während und nach (Erinnerun-<lb/> gen), 1900.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Büchner,</hi> Georg,</head> <p> Bruder des Vo-<lb/> rigen, * in Goddelau bei Darmſtadt<lb/> am 17. Okt. 1813, beſuchte das Gym-<lb/> naſium in Darmſtadt, bezog 1831 die<lb/> Univerſität Straßburg, um Medizin<lb/> und Naturwiſſenſchaften zu ſtudieren,<lb/> u. wandte ſich 1833 nach Gießen, wo<lb/> er ſich neben ſeinen Fachſtudien auch<lb/> noch mit Geſchichte und Philoſophie<lb/> beſchäftigte. Ein tatkräftiger Cha-<lb/> rakter, nahm er 1834 an den politi-<lb/> ſchen Kämpfen in Heſſen teil und be-<lb/> gründete die „Geſellſchaft der Men-<lb/> ſchenrechte“, die vorzüglich die Ver-<lb/> breitung freiſinniger Flugſchriften<lb/> zum Zwecke hatte. Eine derſelben, der<lb/> „Heſſiſche Landbote“, die das Motto<lb/> trug: „Friede den Hütten, Krieg den<lb/> Paläſten“, brachte B. in Unterſuchung;<lb/> der ihm drohenden Haft entzog er ſich<lb/> durch die Flucht. Er ging 1835 nach<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Büch</hi></fw><lb/> Straßburg, wo er ſich eifrig dem<lb/> Studium der Philoſophie eines Car-<lb/> teſius und Spinoza hingab, zugleich<lb/> auch mit Poeſie beſchäftigte. Jm J.<lb/> 1836 ſiedelte er nach Zürich über, wo<lb/> er ſich als Privatdozent an der Uni-<lb/> verſität niederließ und ſich bald des<lb/> größten Beifalls zu erfreuen hatte.<lb/> Doch ſtarb er bereits am 19. Februar<lb/> 1837. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Dantons Tod (Dram. Bil-<lb/> der), 1835. – Nachgelaſſene Schriften<lb/> (darin auch das Lſp.: Leonce u. Lena)<lb/> 1850. – Sämtliche Werke und hand-<lb/> ſchriftlicher Nachlaß. Erſte kritiſche<lb/> Geſamtausg.; hrsg. von Karl Emil<lb/> Franzos, 1879.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Büchner,</hi> Friedrich Karl Chriſtian<lb/><hi rendition="#g">Ludwig,</hi></head> <p> pſeud. <hi rendition="#g">Karl Ludwig,</hi><lb/> Bruder des Vorigen, wurde am 29.<lb/> (n. a. am 28.) März 1824 in Darm-<lb/> ſtadt geboren, ſtudierte ſeit 1843 in<lb/> Gießen und Straßburg Medizin und<lb/> beteiligte ſich 1848 in ſeiner Vater-<lb/> ſtadt an Lünigs „Neuer deutſcher<lb/> Zeitung“, welche ziemlich radikale<lb/> Grundſätze in der Politik verfocht,<lb/> zog ſich aber 1850 aus der politiſchen<lb/> Bewegung zurück und unternahm zu<lb/> weiterer Ausbildung in ſeinem Fache<lb/> Reiſen nach Würzburg u. Wien. Nach<lb/> ſeiner Rückkehr ließ er ſich in Darm-<lb/> ſtadt als praktiſcher Arzt nieder, ha-<lb/> bilitierte ſich 1852 als Privatdozent<lb/> in Tübingen, wo er auch Aſſiſtenzarzt<lb/> an der Klinik wurde, mußte aber in-<lb/> folge des heftigen literariſchen Kamp-<lb/> fes, den er durch ſeine Schrift „Kraft<lb/> und Stoff. Empiriſch-naturphiloſo-<lb/> phiſche Studien“ (1855), die in 18<lb/> Auflagen u. in 15 fremden Sprachen<lb/> erſchien, hervorgerufen hatte, der aka-<lb/> demiſchen Laufbahn entſagen. Er<lb/> kehrte nach Darmſtadt zu ſeiner ärzt-<lb/> lichen Praxis zurück, ſetzte aber gleich-<lb/> zeitig ſeine ſchriftſtelleriſche Tätigkeit<lb/> fort u. veröffentlichte noch eine Reihe<lb/> naturphiloſophiſcher Schriften („Na-<lb/> tur und Geiſt, Geſpräche über den<lb/> Materialismus und über die real-<lb/> philoſophiſchen Fragen der Gegen-<lb/> <fw type="sig" place="bottom">* 24*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [371/0375]
Büch
Büch
habilitierte ſich dann 1852 als Dozent
der neueren Literatur und begab ſich
von da nach Tübingen, wo er ſich mit
der Bearbeitung mehrerer literar-
hiſtoriſcher Werke beſchäftigte. Jm
Jahre 1857 war B. in den franzöſi-
ſchen Staatsdienſt getreten und hatte
eine Profeſſur der deutſchen Sprache
und Literatur am Collége libre de
Notre dame in Valenciennes erhal-
ten, von wo er 1862 nach Caen ging.
Hier war er als Profeſſor der frem-
den Literatur an der Faculté des
lettres bis zu ſeiner Penſionierung
(1897) tätig. Jm folgenden Jahre
verlegte er ſeinen Wohnſitz nach Oye-
ſtreham ſur Mar. Nach Kürſchners
Literaturkalender ſoll er am 7. März
1904 in Hannover geſtorben ſein.
S:
Gedichte, 1851. – Geſchichte der eng-
liſchen Poeſie; II, 1855. – Abriß der
engliſchen Literaturgeſchichte, 1856. –
Franzöſiſche Literaturbilder, 1858. –
Der Wunderknabe von Briſtol (R.),
1861. – Lord Byrons letzte Liebe (N.);
II, 1862. – Fidele Geſchichten (Nn.),
1886. – Das „tolle“ Jahr (1848).
Vor, während und nach (Erinnerun-
gen), 1900.
Büchner, Georg, Bruder des Vo-
rigen, * in Goddelau bei Darmſtadt
am 17. Okt. 1813, beſuchte das Gym-
naſium in Darmſtadt, bezog 1831 die
Univerſität Straßburg, um Medizin
und Naturwiſſenſchaften zu ſtudieren,
u. wandte ſich 1833 nach Gießen, wo
er ſich neben ſeinen Fachſtudien auch
noch mit Geſchichte und Philoſophie
beſchäftigte. Ein tatkräftiger Cha-
rakter, nahm er 1834 an den politi-
ſchen Kämpfen in Heſſen teil und be-
gründete die „Geſellſchaft der Men-
ſchenrechte“, die vorzüglich die Ver-
breitung freiſinniger Flugſchriften
zum Zwecke hatte. Eine derſelben, der
„Heſſiſche Landbote“, die das Motto
trug: „Friede den Hütten, Krieg den
Paläſten“, brachte B. in Unterſuchung;
der ihm drohenden Haft entzog er ſich
durch die Flucht. Er ging 1835 nach
Straßburg, wo er ſich eifrig dem
Studium der Philoſophie eines Car-
teſius und Spinoza hingab, zugleich
auch mit Poeſie beſchäftigte. Jm J.
1836 ſiedelte er nach Zürich über, wo
er ſich als Privatdozent an der Uni-
verſität niederließ und ſich bald des
größten Beifalls zu erfreuen hatte.
Doch ſtarb er bereits am 19. Februar
1837.
S: Dantons Tod (Dram. Bil-
der), 1835. – Nachgelaſſene Schriften
(darin auch das Lſp.: Leonce u. Lena)
1850. – Sämtliche Werke und hand-
ſchriftlicher Nachlaß. Erſte kritiſche
Geſamtausg.; hrsg. von Karl Emil
Franzos, 1879.
Büchner, Friedrich Karl Chriſtian
Ludwig, pſeud. Karl Ludwig,
Bruder des Vorigen, wurde am 29.
(n. a. am 28.) März 1824 in Darm-
ſtadt geboren, ſtudierte ſeit 1843 in
Gießen und Straßburg Medizin und
beteiligte ſich 1848 in ſeiner Vater-
ſtadt an Lünigs „Neuer deutſcher
Zeitung“, welche ziemlich radikale
Grundſätze in der Politik verfocht,
zog ſich aber 1850 aus der politiſchen
Bewegung zurück und unternahm zu
weiterer Ausbildung in ſeinem Fache
Reiſen nach Würzburg u. Wien. Nach
ſeiner Rückkehr ließ er ſich in Darm-
ſtadt als praktiſcher Arzt nieder, ha-
bilitierte ſich 1852 als Privatdozent
in Tübingen, wo er auch Aſſiſtenzarzt
an der Klinik wurde, mußte aber in-
folge des heftigen literariſchen Kamp-
fes, den er durch ſeine Schrift „Kraft
und Stoff. Empiriſch-naturphiloſo-
phiſche Studien“ (1855), die in 18
Auflagen u. in 15 fremden Sprachen
erſchien, hervorgerufen hatte, der aka-
demiſchen Laufbahn entſagen. Er
kehrte nach Darmſtadt zu ſeiner ärzt-
lichen Praxis zurück, ſetzte aber gleich-
zeitig ſeine ſchriftſtelleriſche Tätigkeit
fort u. veröffentlichte noch eine Reihe
naturphiloſophiſcher Schriften („Na-
tur und Geiſt, Geſpräche über den
Materialismus und über die real-
philoſophiſchen Fragen der Gegen-
* 24*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |