Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Bru schwister und einer Stiefmutter zuleiden hatte, eine wenig freudenreiche Jugend; nur mit ihrem Bruder Wil- helm verband sie das innigste Liebes- band. Sie lebte daher von ihrem 16. Lebensjahre ab meist bei Verwandten oder Bekannten in Sorau, Krieschütz, Steinau, Herzogswalde und anderen Orten Schlesiens und der Lausitz, wie sie denn auch viel in Muskau bei der Gräfin Pückler weilte, die sie zu ihren liebsten Freundinnen zählte. Jn Gor- zyn bei Posen lernte sie 1825 auf dem Gute des Barons von Harlem den königl. Vermessungsrevisor u. Bür- germeister Joh. Frdr. Brown kennen, mit dem sie sich im Januar 1826 ver- mählte. Aber schon nach achtjähriger Ehe starb sie am 21. Juli 1834 zu Schwersenz in der Provinz Posen. S:
*Bruch, Karl, pfälzischer Dialekt- S: Luschdiges aus *Bruch, Karl August Maximi- lian, * am 16. August 1838 zu Wald- S: Die Tragödien des Sophokles, in Bru schrift übers., 1883. - Hellas (Lyr. Dn.aus dem hellenischen Altertum, metr. übers.), 1879. - Roma (Lyr. Dn. a. d. römischen Altertum, metr. übersetzt), 1883. - Des Horatius Oden ver- deutscht, 1885. Bruch-Sinn, Karoline, wurde *Bruchmüller, Ernst Wilhelm
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Bru ſchwiſter und einer Stiefmutter zuleiden hatte, eine wenig freudenreiche Jugend; nur mit ihrem Bruder Wil- helm verband ſie das innigſte Liebes- band. Sie lebte daher von ihrem 16. Lebensjahre ab meiſt bei Verwandten oder Bekannten in Sorau, Krieſchütz, Steinau, Herzogswalde und anderen Orten Schleſiens und der Lauſitz, wie ſie denn auch viel in Muskau bei der Gräfin Pückler weilte, die ſie zu ihren liebſten Freundinnen zählte. Jn Gor- zyn bei Poſen lernte ſie 1825 auf dem Gute des Barons von Harlem den königl. Vermeſſungsreviſor u. Bür- germeiſter Joh. Frdr. Brown kennen, mit dem ſie ſich im Januar 1826 ver- mählte. Aber ſchon nach achtjähriger Ehe ſtarb ſie am 21. Juli 1834 zu Schwerſenz in der Provinz Poſen. S:
*Bruch, Karl, pfälziſcher Dialekt- S: Luſchdiges aus *Bruch, Karl Auguſt Maximi- lian, * am 16. Auguſt 1838 zu Wald- S: Die Tragödien des Sophokles, in Bru ſchrift überſ., 1883. – Hellas (Lyr. Dn.aus dem helleniſchen Altertum, metr. überſ.), 1879. – Roma (Lyr. Dn. a. d. römiſchen Altertum, metr. überſetzt), 1883. – Des Horatius Oden ver- deutſcht, 1885. Bruch-Sinn, Karoline, wurde *Bruchmüller, Ernſt Wilhelm
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Bru
Bru
ſchwiſter und einer Stiefmutter zu
leiden hatte, eine wenig freudenreiche
Jugend; nur mit ihrem Bruder Wil-
helm verband ſie das innigſte Liebes-
band. Sie lebte daher von ihrem 16.
Lebensjahre ab meiſt bei Verwandten
oder Bekannten in Sorau, Krieſchütz,
Steinau, Herzogswalde und anderen
Orten Schleſiens und der Lauſitz, wie
ſie denn auch viel in Muskau bei der
Gräfin Pückler weilte, die ſie zu ihren
liebſten Freundinnen zählte. Jn Gor-
zyn bei Poſen lernte ſie 1825 auf dem
Gute des Barons von Harlem den
königl. Vermeſſungsreviſor u. Bür-
germeiſter Joh. Frdr. Brown kennen,
mit dem ſie ſich im Januar 1826 ver-
mählte. Aber ſchon nach achtjähriger
Ehe ſtarb ſie am 21. Juli 1834 zu
Schwerſenz in der Provinz Poſen.
S:
Beſchäftigung des Geiſtes in einſamen
Stunden (Hinterlaſſene Ge.), 1872.
*Bruch, Karl, pfälziſcher Dialekt-
dichter, wurde am 30. Mai 1834 in
Zweibrücken geboren, beſuchte das
Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt u. wid-
mete ſich dann dem Berufe eines Kauf-
manns. Er ſtarb in Zweibrücken am
26. Juni 1906.
S: Luſchdiges aus
Zweebrikke (Ge. u. Geſchichte), 1896.
*Bruch, Karl Auguſt Maximi-
lian, * am 16. Auguſt 1838 zu Wald-
bröl, Reg.-Bez. Köln, abſolvierte das
Gymnaſium zu Minden, wohin ſein
Vater als evangel. Pfarrer 1847 ver-
ſetzt worden war, ſtudierte von 1857
bis 1860 in Bonn u. Göttingen Theo-
logie, wurde dann in der Folge Haus-
lehrer im Lippeſchen, Vorſteher einer
höheren Privatſchule in Petershagen,
erſter Lehrer an der Töchterſchule in
Minden, Synodal- u. Pfarrvikar in
Witten und 1865 Pfarrer in Hückes-
wagen, wo er jetzt noch im Amte ſteht.
S: Die Tragödien des Sophokles, in
dem Versmaß der Urſchrift überſ.,
1879. – Die Tragödien des Äſchylos,
in dem Versmaß der Urſchrift überſ.,
1881. – Ausgewählte Dramen des
Euripides, in dem Versmaß der Ur-
ſchrift überſ., 1883. – Hellas (Lyr. Dn.
aus dem helleniſchen Altertum, metr.
überſ.), 1879. – Roma (Lyr. Dn. a. d.
römiſchen Altertum, metr. überſetzt),
1883. – Des Horatius Oden ver-
deutſcht, 1885.
Bruch-Sinn, Karoline, wurde
am 13. Jan. 1853 zu Olmütz als die
Tochter eines Genieoffiziers geboren,
verließ ſchon im zarten Kindesalter
ihre Heimat, um zuerſt in Ungarn u.
nach acht Jahren in dem böhmiſchen
Städtchen Piſſen b. Prag Aufenthalt
zu nehmen. Da hier eine tüchtige
deutſche Schule mangelte, ſo genoß
ſie nur Privatunterricht; doch auch
dieſer war nicht geeignet, den Grund
zu tüchtiger wiſſenſchaftlicher Bildung
zu legen, und ſo war ſie ſpäter ge-
zwungen, auf autodidaktiſchem Wege
ſich das Wiſſen zu ſammeln, das ihr
als Jdeal vorſchwebte. Jn der Folge
kam ſie mit ihren Eltern nach Linz u.
dann nach Komorn, vermählte ſich
ſpäter mit dem k. k. Geniemajor Bruch
und begleitete denſelben nach Spa-
lato, Graz und Wien. Hier lebt ſie
noch jetzt und iſt als Redaktrice und
Mitarbeiterin mehrerer in- und aus-
ländiſchen Blätter literariſch tätig.
Von 1886–88 redigierte ſie „Das
Hausbuch deutſcher Dichtung“, 1889
den „Damenſalon“ (Beilage des
„Jungen Kikeriki“), 1889–92 den
„Deutſchen Bannerträger“, 1890–94
die „Wiener Literatur-Zeitung“ und
ſeit 1897 den belletriſtiſchen Teil von
J. Jägers „Wiener Almanach“. Von
ihren zahlreichen Arbeiten iſt indeſſen
bisher noch nichts als ſelbſtändiges
Werk veröffentlicht. – Sie † i. Nov. 1911.
*Bruchmüller, Ernſt Wilhelm
Joachim, geb. am 17. Juni 1872 zu
Genninſch-Warthebruch (Kreis Lands-
berg a. d. Warthe) als der Sohn des
dortigen Pfarrers, beſuchte vom
Herbſt 1884–92 die Gymnaſien zu
Guben u. Stralſund u. ſtudierte dann
mit Ausnahme eines in Greifswald
verbrachten Semeſters in Leipzig Ge-
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