Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Ade
an Kissingen, 1864. - Gedichte (hrsg.
v. Karl Schrattenthal), 1889.

Adelmi, M.,

Pseud. für Mela-
nie Steinrück;
s. d.!

*Adelt, Leonhard,

* am 17. Juni
1881 in Boitzenburg a. d. Elbe als
der Sohn eines Generalagenten, be-
suchte das Gymnasium in Dortmund
und schrieb unmittelbar nach seinem
Abgang von demselben mit 17 Jahren
als Buchhändlerlehrling in Kleve die
Schülernovelle "Werden", die so un-
liebsames Aufsehen erregte, daß A.
seine Stellung in Kleve aufgeben
mußte u. seine Mutter u. Geschwister
zum Fortgang von Dortmund ge-
zwungen waren. Nachdem A. noch in
einer Kölner Buchhandlung tätig ge-
wesen war, siedelte er erst zur Unter-
stützung einer finanziell schwer be-
drängten Familie nach Huckarde bei
Dortmund über und trat 1899 in die
journalistische Laufbahn ein. Er redi-
gierte erst den "Generalanzeiger" in
Eberswalde, 1900-03 die "Neue Stet-
tiner Zeitung", 1904 das Feuilleton
der Wiener "Zeit", und ist seit dem
Herbst 1906 Feuilletonredakteur der
"Neuen Hamburger Zeitung".

S:


Werden (N.), 1899. - Der Dritte
(Dr.), 1899. - Sein Erlöser (Tr.),
1901. - Die Wand (Tragikom.), 1901.

Adelt-Duc, Mina,

pseud. Aimee
Duc,
geb. am 1. Mai 1869 in Straß-
burg i. E., erhielt ihre Erziehung in
Frankreich, verheiratete sich mit dem
Schweizer Schriftsteller Dr. Wett-
stein, lebte 1891 in Berlin-Charlot-
tenburg, gibt seit 1893 die "Berliner
Modenkorrespondenz" heraus, die sie
auch 1894 von Pegli bei Genua aus,
1895 von München aus, 1897 von
Dresden aus, 1899 von Paris aus
und 1900 von Berlin aus redigierte.
Seit 1903 lebt sie in Kairo.

S:

Sind
es Frauen? (R. über das dritte Ge-
schlecht), 1901. - Des Pastors Liebe.
Ein modernes Sittenbild (R.), 1904.

Aderholdt, August Eduard,

geb.
am 2. Dezbr. 1828 zu Nordhausen in
[Spaltenumbruch]

Adl
der Provinz Sachsen, studierte 1848
bis 1852 in Bonn Mathematik u. Na-
turwissenschaften, promovierte zum
Dr. phil., war dann nach Erstehung
der Oberlehrerprüfung Assistent im
chemischen Laboratorium zu Göttin-
gen, 1853-58 Lehrer in Frankfurt
a. M., privatisierte darauf in Jena
u. Weimar, wirkte wieder als Lehrer
in Dresden u. lebte in der Folge als
Schriftsteller in Moskau, Karlsruhe,
Berlin, Kassel, worauf er 1870 nach
Paris ging. 1883 nach Deutschland
zurückgekehrt, ging er schon 1885 wie-
der nach Frankreich u. redigierte seit
1886 von Paris aus die "Thalysia.
Vereinsblatt für Freunde der natur-
gemäßen Lebensweise." Er + dort
am 18. Oktbr. 1890.

S:

Feldblumen
(Ge.), 1856. - Giordano Bruno (Hist.
Trauersp.), 1859. - Lore (E.), 1859.
- Neues Leben. Lieder eines Vege-
tarianers, 1882. - Harz-Balladen,
1889. - Kornblumen (Ge.), 1889.

*Adler, Friedrich, *

am 13. Febr.
1857 zu Amschelberg in Böhmen als
der Sohn eines Seifensieders und
Gastwirts, verwaiste frühzeitig und
hatte vom 10. Jahre an eine trübe
Jugendzeit zu durchleben, wodurch
ihm sein Bildungsgang sehr erschwert
wurde. Trotzdem erreichte er es, das
Gymnasium zu Prag zu absolvieren
und die dortige Universität zu be-
ziehen, an der er zunächst orientalische
Sprachen, danach aber die Rechte und
politische Wissenschaften studierte;
doch gingen seine Sprachstudien als
Liebhaberei immer nebenher. Nach-
dem er im Novbr. 1883 zum Doktor
der Rechte promoviert worden, ab-
solvierte er in Prag die Gerichts- u.
Advokaturpraxis und eröffnete am
1. Jan. 1891 daselbst eine eigene Ad-
vokaturkanzlei, die er aber wieder
schloß, als er 1896 die Stelle eines
Sekretärs des Prager Handelsgre-
miums antrat. Seit 1885 war er als
Berichterstatter für das Theater tätig,
später führte er das Referat beim

*


[Spaltenumbruch]

Ade
an Kiſſingen, 1864. – Gedichte (hrsg.
v. Karl Schrattenthal), 1889.

Adelmi, M.,

Pſeud. für Mela-
nie Steinrück;
ſ. d.!

*Adelt, Leonhard,

* am 17. Juni
1881 in Boitzenburg a. d. Elbe als
der Sohn eines Generalagenten, be-
ſuchte das Gymnaſium in Dortmund
und ſchrieb unmittelbar nach ſeinem
Abgang von demſelben mit 17 Jahren
als Buchhändlerlehrling in Kleve die
Schülernovelle „Werden“, die ſo un-
liebſames Aufſehen erregte, daß A.
ſeine Stellung in Kleve aufgeben
mußte u. ſeine Mutter u. Geſchwiſter
zum Fortgang von Dortmund ge-
zwungen waren. Nachdem A. noch in
einer Kölner Buchhandlung tätig ge-
weſen war, ſiedelte er erſt zur Unter-
ſtützung einer finanziell ſchwer be-
drängten Familie nach Huckarde bei
Dortmund über und trat 1899 in die
journaliſtiſche Laufbahn ein. Er redi-
gierte erſt den „Generalanzeiger“ in
Eberswalde, 1900–03 die „Neue Stet-
tiner Zeitung“, 1904 das Feuilleton
der Wiener „Zeit“, und iſt ſeit dem
Herbſt 1906 Feuilletonredakteur der
„Neuen Hamburger Zeitung“.

S:


Werden (N.), 1899. – Der Dritte
(Dr.), 1899. – Sein Erlöſer (Tr.),
1901. – Die Wand (Tragikom.), 1901.

Adelt-Duc, Mina,

pſeud. Aimée
Duc,
geb. am 1. Mai 1869 in Straß-
burg i. E., erhielt ihre Erziehung in
Frankreich, verheiratete ſich mit dem
Schweizer Schriftſteller Dr. Wett-
ſtein, lebte 1891 in Berlin-Charlot-
tenburg, gibt ſeit 1893 die „Berliner
Modenkorreſpondenz“ heraus, die ſie
auch 1894 von Pegli bei Genua aus,
1895 von München aus, 1897 von
Dresden aus, 1899 von Paris aus
und 1900 von Berlin aus redigierte.
Seit 1903 lebt ſie in Kairo.

S:

Sind
es Frauen? (R. über das dritte Ge-
ſchlecht), 1901. – Des Paſtors Liebe.
Ein modernes Sittenbild (R.), 1904.

Aderholdt, Auguſt Eduard,

geb.
am 2. Dezbr. 1828 zu Nordhauſen in
[Spaltenumbruch]

Adl
der Provinz Sachſen, ſtudierte 1848
bis 1852 in Bonn Mathematik u. Na-
turwiſſenſchaften, promovierte zum
Dr. phil., war dann nach Erſtehung
der Oberlehrerprüfung Aſſiſtent im
chemiſchen Laboratorium zu Göttin-
gen, 1853–58 Lehrer in Frankfurt
a. M., privatiſierte darauf in Jena
u. Weimar, wirkte wieder als Lehrer
in Dresden u. lebte in der Folge als
Schriftſteller in Moskau, Karlsruhe,
Berlin, Kaſſel, worauf er 1870 nach
Paris ging. 1883 nach Deutſchland
zurückgekehrt, ging er ſchon 1885 wie-
der nach Frankreich u. redigierte ſeit
1886 von Paris aus die „Thalyſia.
Vereinsblatt für Freunde der natur-
gemäßen Lebensweiſe.“ Er † dort
am 18. Oktbr. 1890.

S:

Feldblumen
(Ge.), 1856. – Giordano Bruno (Hiſt.
Trauerſp.), 1859. – Lore (E.), 1859.
– Neues Leben. Lieder eines Vege-
tarianers, 1882. – Harz-Balladen,
1889. – Kornblumen (Ge.), 1889.

*Adler, Friedrich, *

am 13. Febr.
1857 zu Amſchelberg in Böhmen als
der Sohn eines Seifenſieders und
Gaſtwirts, verwaiſte frühzeitig und
hatte vom 10. Jahre an eine trübe
Jugendzeit zu durchleben, wodurch
ihm ſein Bildungsgang ſehr erſchwert
wurde. Trotzdem erreichte er es, das
Gymnaſium zu Prag zu abſolvieren
und die dortige Univerſität zu be-
ziehen, an der er zunächſt orientaliſche
Sprachen, danach aber die Rechte und
politiſche Wiſſenſchaften ſtudierte;
doch gingen ſeine Sprachſtudien als
Liebhaberei immer nebenher. Nach-
dem er im Novbr. 1883 zum Doktor
der Rechte promoviert worden, ab-
ſolvierte er in Prag die Gerichts- u.
Advokaturpraxis und eröffnete am
1. Jan. 1891 daſelbſt eine eigene Ad-
vokaturkanzlei, die er aber wieder
ſchloß, als er 1896 die Stelle eines
Sekretärs des Prager Handelsgre-
miums antrat. Seit 1885 war er als
Berichterſtatter für das Theater tätig,
ſpäter führte er das Referat beim

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <div type="bibliography" n="2">
          <p><pb facs="#f0035" n="31"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Ade</hi></fw><lb/>
an Ki&#x017F;&#x017F;ingen, 1864. &#x2013; Gedichte (hrsg.<lb/>
v. Karl Schrattenthal), 1889.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Adelmi,</hi> M.,</head>
        <p> P&#x017F;eud. für <hi rendition="#g">Mela-<lb/>
nie Steinrück;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Adelt,</hi> Leonhard,</head>
        <p> * am 17. Juni<lb/>
1881 in Boitzenburg a. d. Elbe als<lb/>
der Sohn eines Generalagenten, be-<lb/>
&#x017F;uchte das Gymna&#x017F;ium in Dortmund<lb/>
und &#x017F;chrieb unmittelbar nach &#x017F;einem<lb/>
Abgang von dem&#x017F;elben mit 17 Jahren<lb/>
als Buchhändlerlehrling in Kleve die<lb/>
Schülernovelle &#x201E;Werden&#x201C;, die &#x017F;o un-<lb/>
lieb&#x017F;ames Auf&#x017F;ehen erregte, daß A.<lb/>
&#x017F;eine Stellung in Kleve aufgeben<lb/>
mußte u. &#x017F;eine Mutter u. Ge&#x017F;chwi&#x017F;ter<lb/>
zum Fortgang von Dortmund ge-<lb/>
zwungen waren. Nachdem A. noch in<lb/>
einer Kölner Buchhandlung tätig ge-<lb/>
we&#x017F;en war, &#x017F;iedelte er er&#x017F;t zur Unter-<lb/>
&#x017F;tützung einer finanziell &#x017F;chwer be-<lb/>
drängten Familie nach Huckarde bei<lb/>
Dortmund über und trat 1899 in die<lb/>
journali&#x017F;ti&#x017F;che Laufbahn ein. Er redi-<lb/>
gierte er&#x017F;t den &#x201E;Generalanzeiger&#x201C; in<lb/>
Eberswalde, 1900&#x2013;03 die &#x201E;Neue Stet-<lb/>
tiner Zeitung&#x201C;, 1904 das Feuilleton<lb/>
der Wiener &#x201E;Zeit&#x201C;, und i&#x017F;t &#x017F;eit dem<lb/>
Herb&#x017F;t 1906 Feuilletonredakteur der<lb/>
&#x201E;Neuen Hamburger Zeitung&#x201C;. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p><lb/>
Werden (N.), 1899. &#x2013; Der Dritte<lb/>
(Dr.), 1899. &#x2013; Sein Erlö&#x017F;er (Tr.),<lb/>
1901. &#x2013; Die Wand (Tragikom.), 1901.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Adelt-Duc,</hi> Mina,</head>
        <p> p&#x017F;eud. <hi rendition="#g">Aimée<lb/>
Duc,</hi> geb. am 1. Mai 1869 in Straß-<lb/>
burg i. E., erhielt ihre Erziehung in<lb/>
Frankreich, verheiratete &#x017F;ich mit dem<lb/>
Schweizer Schrift&#x017F;teller <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Wett-<lb/>
&#x017F;tein, lebte 1891 in Berlin-Charlot-<lb/>
tenburg, gibt &#x017F;eit 1893 die &#x201E;Berliner<lb/>
Modenkorre&#x017F;pondenz&#x201C; heraus, die &#x017F;ie<lb/>
auch 1894 von Pegli bei Genua aus,<lb/>
1895 von München aus, 1897 von<lb/>
Dresden aus, 1899 von Paris aus<lb/>
und 1900 von Berlin aus redigierte.<lb/>
Seit 1903 lebt &#x017F;ie in Kairo. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Sind<lb/>
es Frauen? (R. über das dritte Ge-<lb/>
&#x017F;chlecht), 1901. &#x2013; Des Pa&#x017F;tors Liebe.<lb/>
Ein modernes Sittenbild (R.), 1904.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Aderholdt,</hi><hi rendition="#g">Augu&#x017F;t</hi> Eduard,</head>
        <p> geb.<lb/>
am 2. Dezbr. 1828 zu Nordhau&#x017F;en in<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Adl</hi></fw><lb/>
der Provinz Sach&#x017F;en, &#x017F;tudierte 1848<lb/>
bis 1852 in Bonn Mathematik u. Na-<lb/>
turwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften, promovierte zum<lb/><hi rendition="#aq">Dr. phil.,</hi> war dann nach Er&#x017F;tehung<lb/>
der Oberlehrerprüfung A&#x017F;&#x017F;i&#x017F;tent im<lb/>
chemi&#x017F;chen Laboratorium zu Göttin-<lb/>
gen, 1853&#x2013;58 Lehrer in Frankfurt<lb/>
a. M., privati&#x017F;ierte darauf in Jena<lb/>
u. Weimar, wirkte wieder als Lehrer<lb/>
in Dresden u. lebte in der Folge als<lb/>
Schrift&#x017F;teller in Moskau, Karlsruhe,<lb/>
Berlin, Ka&#x017F;&#x017F;el, worauf er 1870 nach<lb/>
Paris ging. 1883 nach Deut&#x017F;chland<lb/>
zurückgekehrt, ging er &#x017F;chon 1885 wie-<lb/>
der nach Frankreich u. redigierte &#x017F;eit<lb/>
1886 von Paris aus die &#x201E;Thaly&#x017F;ia.<lb/>
Vereinsblatt für Freunde der natur-<lb/>
gemäßen Lebenswei&#x017F;e.&#x201C; Er &#x2020; dort<lb/>
am 18. Oktbr. 1890. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Feldblumen<lb/>
(Ge.), 1856. &#x2013; Giordano Bruno (Hi&#x017F;t.<lb/>
Trauer&#x017F;p.), 1859. &#x2013; Lore (E.), 1859.<lb/>
&#x2013; Neues Leben. Lieder eines Vege-<lb/>
tarianers, 1882. &#x2013; Harz-Balladen,<lb/>
1889. &#x2013; Kornblumen (Ge.), 1889.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Adler,</hi> Friedrich, *</head>
        <p> am 13. Febr.<lb/>
1857 zu Am&#x017F;chelberg in Böhmen als<lb/>
der Sohn eines Seifen&#x017F;ieders und<lb/>
Ga&#x017F;twirts, verwai&#x017F;te frühzeitig und<lb/>
hatte vom 10. Jahre an eine trübe<lb/>
Jugendzeit zu durchleben, wodurch<lb/>
ihm &#x017F;ein Bildungsgang &#x017F;ehr er&#x017F;chwert<lb/>
wurde. Trotzdem erreichte er es, das<lb/>
Gymna&#x017F;ium zu Prag zu ab&#x017F;olvieren<lb/>
und die dortige Univer&#x017F;ität zu be-<lb/>
ziehen, an der er zunäch&#x017F;t orientali&#x017F;che<lb/>
Sprachen, danach aber die Rechte und<lb/>
politi&#x017F;che Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften &#x017F;tudierte;<lb/>
doch gingen &#x017F;eine Sprach&#x017F;tudien als<lb/>
Liebhaberei immer nebenher. Nach-<lb/>
dem er im Novbr. 1883 zum Doktor<lb/>
der Rechte promoviert worden, ab-<lb/>
&#x017F;olvierte er in Prag die Gerichts- u.<lb/>
Advokaturpraxis und eröffnete am<lb/>
1. Jan. 1891 da&#x017F;elb&#x017F;t eine eigene Ad-<lb/>
vokaturkanzlei, die er aber wieder<lb/>
&#x017F;chloß, als er 1896 die Stelle eines<lb/>
Sekretärs des Prager Handelsgre-<lb/>
miums antrat. Seit 1885 war er als<lb/>
Berichter&#x017F;tatter für das Theater tätig,<lb/>
&#x017F;päter führte er das Referat beim<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[31/0035] Ade Adl an Kiſſingen, 1864. – Gedichte (hrsg. v. Karl Schrattenthal), 1889. Adelmi, M., Pſeud. für Mela- nie Steinrück; ſ. d.! *Adelt, Leonhard, * am 17. Juni 1881 in Boitzenburg a. d. Elbe als der Sohn eines Generalagenten, be- ſuchte das Gymnaſium in Dortmund und ſchrieb unmittelbar nach ſeinem Abgang von demſelben mit 17 Jahren als Buchhändlerlehrling in Kleve die Schülernovelle „Werden“, die ſo un- liebſames Aufſehen erregte, daß A. ſeine Stellung in Kleve aufgeben mußte u. ſeine Mutter u. Geſchwiſter zum Fortgang von Dortmund ge- zwungen waren. Nachdem A. noch in einer Kölner Buchhandlung tätig ge- weſen war, ſiedelte er erſt zur Unter- ſtützung einer finanziell ſchwer be- drängten Familie nach Huckarde bei Dortmund über und trat 1899 in die journaliſtiſche Laufbahn ein. Er redi- gierte erſt den „Generalanzeiger“ in Eberswalde, 1900–03 die „Neue Stet- tiner Zeitung“, 1904 das Feuilleton der Wiener „Zeit“, und iſt ſeit dem Herbſt 1906 Feuilletonredakteur der „Neuen Hamburger Zeitung“. S: Werden (N.), 1899. – Der Dritte (Dr.), 1899. – Sein Erlöſer (Tr.), 1901. – Die Wand (Tragikom.), 1901. Adelt-Duc, Mina, pſeud. Aimée Duc, geb. am 1. Mai 1869 in Straß- burg i. E., erhielt ihre Erziehung in Frankreich, verheiratete ſich mit dem Schweizer Schriftſteller Dr. Wett- ſtein, lebte 1891 in Berlin-Charlot- tenburg, gibt ſeit 1893 die „Berliner Modenkorreſpondenz“ heraus, die ſie auch 1894 von Pegli bei Genua aus, 1895 von München aus, 1897 von Dresden aus, 1899 von Paris aus und 1900 von Berlin aus redigierte. Seit 1903 lebt ſie in Kairo. S: Sind es Frauen? (R. über das dritte Ge- ſchlecht), 1901. – Des Paſtors Liebe. Ein modernes Sittenbild (R.), 1904. Aderholdt, Auguſt Eduard, geb. am 2. Dezbr. 1828 zu Nordhauſen in der Provinz Sachſen, ſtudierte 1848 bis 1852 in Bonn Mathematik u. Na- turwiſſenſchaften, promovierte zum Dr. phil., war dann nach Erſtehung der Oberlehrerprüfung Aſſiſtent im chemiſchen Laboratorium zu Göttin- gen, 1853–58 Lehrer in Frankfurt a. M., privatiſierte darauf in Jena u. Weimar, wirkte wieder als Lehrer in Dresden u. lebte in der Folge als Schriftſteller in Moskau, Karlsruhe, Berlin, Kaſſel, worauf er 1870 nach Paris ging. 1883 nach Deutſchland zurückgekehrt, ging er ſchon 1885 wie- der nach Frankreich u. redigierte ſeit 1886 von Paris aus die „Thalyſia. Vereinsblatt für Freunde der natur- gemäßen Lebensweiſe.“ Er † dort am 18. Oktbr. 1890. S: Feldblumen (Ge.), 1856. – Giordano Bruno (Hiſt. Trauerſp.), 1859. – Lore (E.), 1859. – Neues Leben. Lieder eines Vege- tarianers, 1882. – Harz-Balladen, 1889. – Kornblumen (Ge.), 1889. *Adler, Friedrich, * am 13. Febr. 1857 zu Amſchelberg in Böhmen als der Sohn eines Seifenſieders und Gaſtwirts, verwaiſte frühzeitig und hatte vom 10. Jahre an eine trübe Jugendzeit zu durchleben, wodurch ihm ſein Bildungsgang ſehr erſchwert wurde. Trotzdem erreichte er es, das Gymnaſium zu Prag zu abſolvieren und die dortige Univerſität zu be- ziehen, an der er zunächſt orientaliſche Sprachen, danach aber die Rechte und politiſche Wiſſenſchaften ſtudierte; doch gingen ſeine Sprachſtudien als Liebhaberei immer nebenher. Nach- dem er im Novbr. 1883 zum Doktor der Rechte promoviert worden, ab- ſolvierte er in Prag die Gerichts- u. Advokaturpraxis und eröffnete am 1. Jan. 1891 daſelbſt eine eigene Ad- vokaturkanzlei, die er aber wieder ſchloß, als er 1896 die Stelle eines Sekretärs des Prager Handelsgre- miums antrat. Seit 1885 war er als Berichterſtatter für das Theater tätig, ſpäter führte er das Referat beim *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/35
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/35>, abgerufen am 18.12.2024.