Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Bre 1869. - Lesbia (Lsp. aus d. Franz.),1877. - Sei wieder gut, Emil! (Lsp. aus dem Franz.), 1878. - Aus stiller Klause (Lebenserinnergn. und Ge.), 1889. *Breitung, Max, pseudon. Meo S: Jönköping (Lsp.), Breitzmann, Agnes, pseud. Eli- Bre sabeth Halden, wurde am 27.Mai 1841 zu Templin (Mark Bran- denburg) geboren u. entstammt einer alten Doktorfamilie. Vater, Groß- vater, Onkel, Vetter, alles gehörte mit Leib und Seele dem ärztlichen Stande an, und für die Frauen der Familie bot sich oft Gelegenheit, die Männer in ihrem Beruf durch hilf- reiche Wohltätigkeit zu unterstützen. Jn den großen, blühenden Familien- kreis ihres Elternhauses rissen Tod und Unglück unausfüllbare Lücken ein, u. Agnes war noch nicht mündig, als sie mit einem kleinen nachgebor- nen Schwesterchen, dem sie nun selbst Mutter werden sollte, allein in der Welt stand. Zwar fand sie zunächst Zuflucht im Hause einer hochbetagten Großtante in Magdeburg, aber die seltsame, wunderliche Häuslichkeit da- selbst schien ihr kein geeigneter Boden für eine junge Menschenpflanze zu sein. Um nun ihrer Schwester ein Fami- lienleben zu bieten, nahm sie sechs junge Mädchen in gleichem Alter zur Erziehung ins Haus; hierbei lernte sie, sich in den Geist und das Gemüt junger Mädchen zu versenken, u. da- bei entstanden auch ihre ersten Er- zählungen. Ein beginnendes Herz- leiden veranlaßte sie, Bad Nauheim zu ihrem Wohnsitz zu wählen, u. von hier aus hat sie mit ihrer Schwester fast ganz Europa bereist. Jm Jahre 1898 verlegte sie ihren Wohnsitz nach Berlin. Von ihren Arbeiten sind hier zu erwähnen S: sämtlich "Erzählun- *
Bre 1869. – Lesbia (Lſp. aus d. Franz.),1877. – Sei wieder gut, Emil! (Lſp. aus dem Franz.), 1878. – Aus ſtiller Klauſe (Lebenserinnergn. und Ge.), 1889. *Breitung, Max, pſeudon. Meo S: Jönköping (Lſp.), Breitzmann, Agnes, pſeud. Eli- Bre ſabeth Halden, wurde am 27.Mai 1841 zu Templin (Mark Bran- denburg) geboren u. entſtammt einer alten Doktorfamilie. Vater, Groß- vater, Onkel, Vetter, alles gehörte mit Leib und Seele dem ärztlichen Stande an, und für die Frauen der Familie bot ſich oft Gelegenheit, die Männer in ihrem Beruf durch hilf- reiche Wohltätigkeit zu unterſtützen. Jn den großen, blühenden Familien- kreis ihres Elternhauſes riſſen Tod und Unglück unausfüllbare Lücken ein, u. Agnes war noch nicht mündig, als ſie mit einem kleinen nachgebor- nen Schweſterchen, dem ſie nun ſelbſt Mutter werden ſollte, allein in der Welt ſtand. Zwar fand ſie zunächſt Zuflucht im Hauſe einer hochbetagten Großtante in Magdeburg, aber die ſeltſame, wunderliche Häuslichkeit da- ſelbſt ſchien ihr kein geeigneter Boden für eine junge Menſchenpflanze zu ſein. Um nun ihrer Schweſter ein Fami- lienleben zu bieten, nahm ſie ſechs junge Mädchen in gleichem Alter zur Erziehung ins Haus; hierbei lernte ſie, ſich in den Geiſt und das Gemüt junger Mädchen zu verſenken, u. da- bei entſtanden auch ihre erſten Er- zählungen. Ein beginnendes Herz- leiden veranlaßte ſie, Bad Nauheim zu ihrem Wohnſitz zu wählen, u. von hier aus hat ſie mit ihrer Schweſter faſt ganz Europa bereiſt. Jm Jahre 1898 verlegte ſie ihren Wohnſitz nach Berlin. Von ihren Arbeiten ſind hier zu erwähnen S: ſämtlich „Erzählun- *
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Bre
Bre
1869. – Lesbia (Lſp. aus d. Franz.),
1877. – Sei wieder gut, Emil! (Lſp.
aus dem Franz.), 1878. – Aus ſtiller
Klauſe (Lebenserinnergn. und Ge.),
1889.
*Breitung, Max, pſeudon. Meo
Breo, wurde am 11. April 1852 in
Langenſalza (Prov. Sachſen) als der
Sohn eines Lehrers geboren, erhielt
ſeine wiſſenſchaftliche Vorbildung auf
den Schulen der Franckeſchen Stif-
tungen in Halle und auf dem Gym-
naſium in Erfurt und ſtudierte dann
von 1873–77 auf der Kaiſer Wil-
helms-Akademie in Berlin Medizin.
Nach abſolviertem Staatsexamen u.
erlangter Doktorwürde trat er als
Arzt in das preußiſche Heer ein und
ſtand als ſolcher bei den Garniſonen
in Meiningen, Liegnitz, Berlin, Ham-
burg, Köln und ſeit 1893 in Koburg
im Dienſt. 1897 ſchied er als Stabs-
arzt unter Verleihung des Titels
Medizinalrat aus dem Dienſt, und
1900 ernannte ihn der Herzog von
Sachſen-Koburg-Gotha zum Profeſ-
ſor. Eine 1903 an ihn ergangene Be-
rufung in das preußiſche Kultusmini-
ſterium als vortragenden Rat für das
Gebiet der „Sozialen Hygiene“ lehnte
er ab. B. iſt Spezialiſt für Naſen-,
Ohren- und Halskrankheiten und als
mediziniſcher Fachſchriftſteller ſehr
geſchätzt. Zahlreiche deutſche gelehrte
Geſellſchaften zählen ihn zu ihrem
Mitgliede. Außer einer Anzahl medi-
ziniſcher Fachſchriften und verſchiede-
nen Beiträgen für Zeitſchriften ver-
öffentlichte er
S: Jönköping (Lſp.),
1881. – Der Salon-Nihiliſt (Lſp.),
1893. – Der Sonnenkaiſer (Dr.),
1896. – Coeur-Aß! (Lſp.), 1897. –
Ein Glücksfall, oder: All Heil!
(Schw.), 1897. – Die Zwillingsſeele
(Lſp.), 1898. – Gaudeamus (Dram.
Dn.); III, 1899 [Jnhalt: I. Santa
Lucia (Lſp.) – II. Richtet nicht!
(Schſp.) – III. Coeur Aß (ſ. o.)]. –
Der neue Antinous (Schw.), 1901.
Breitzmann, Agnes, pſeud. Eli-
ſabeth Halden, wurde am 27.
Mai 1841 zu Templin (Mark Bran-
denburg) geboren u. entſtammt einer
alten Doktorfamilie. Vater, Groß-
vater, Onkel, Vetter, alles gehörte
mit Leib und Seele dem ärztlichen
Stande an, und für die Frauen der
Familie bot ſich oft Gelegenheit, die
Männer in ihrem Beruf durch hilf-
reiche Wohltätigkeit zu unterſtützen.
Jn den großen, blühenden Familien-
kreis ihres Elternhauſes riſſen Tod
und Unglück unausfüllbare Lücken
ein, u. Agnes war noch nicht mündig,
als ſie mit einem kleinen nachgebor-
nen Schweſterchen, dem ſie nun ſelbſt
Mutter werden ſollte, allein in der
Welt ſtand. Zwar fand ſie zunächſt
Zuflucht im Hauſe einer hochbetagten
Großtante in Magdeburg, aber die
ſeltſame, wunderliche Häuslichkeit da-
ſelbſt ſchien ihr kein geeigneter Boden
für eine junge Menſchenpflanze zu ſein.
Um nun ihrer Schweſter ein Fami-
lienleben zu bieten, nahm ſie ſechs
junge Mädchen in gleichem Alter zur
Erziehung ins Haus; hierbei lernte
ſie, ſich in den Geiſt und das Gemüt
junger Mädchen zu verſenken, u. da-
bei entſtanden auch ihre erſten Er-
zählungen. Ein beginnendes Herz-
leiden veranlaßte ſie, Bad Nauheim
zu ihrem Wohnſitz zu wählen, u. von
hier aus hat ſie mit ihrer Schweſter
faſt ganz Europa bereiſt. Jm Jahre
1898 verlegte ſie ihren Wohnſitz nach
Berlin. Von ihren Arbeiten ſind hier
zu erwähnen
S: ſämtlich „Erzählun-
gen für junge Mädchen“: Reſeda,
1890. 3. A. u. d. T.: Gertrud, 1897.
– Das Schloß am Meer, 1893. 2. A.
1897. – Tante Adelgundens Nichten,
2. A. 1893. – Das wahre Glück, 1894.
8. A. 1901. – Aus den Tagen der Kö-
nigin Luiſe, 8. A. 1901. – Evas Lehr-
jahre, 2. A. 1895. – An des Lebens
Pforte, 1896. – Das Waldfräulein,
1896. – Jn Heimat u. Fremde, 1897.
– Jn Treue bewährt, 1897. 2. A.
1901. – Die Roſen von Hagenow,
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